23.10.2012 Aufrufe

Abschied vom Erinnern – Leben mit Demenz - Asklepios

Abschied vom Erinnern – Leben mit Demenz - Asklepios

Abschied vom Erinnern – Leben mit Demenz - Asklepios

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Medizin & Wissenschaft<br />

Neue Therapie für Patienten <strong>mit</strong> Höhlen<br />

im Rückenmark europaweit gefragt<br />

Schauflinger Reha-Klinik entwickelt wirksame Spezialbehandlung<br />

Dr. Frommelt (links) „Durch sanfte manuelle Therapie erzielen wir einen tiefen<br />

Entspannungseffekt.“<br />

Bei den Betroffenen bilden sich im Inneren<br />

des Rückenmarks Höhlen durch<br />

eindringendes Nervenwasser. Normalerweise<br />

umspült es das Rückenmark. Welche<br />

Mechanismen das Nervenwasser in<br />

seinem natürlichen Fluss behindern und<br />

<strong>vom</strong> Weg abbringen, ist noch unklar. Ein<br />

Unfall oder eine Rückenmarksentzündung<br />

kann die Krankheit auslösen.<br />

Viele Betroffene klagen über äußerst unangenehme<br />

Missempfindungen, furchtbare<br />

Schmerzen, den Verlust von Beweglich-<br />

Höhlen im Rückenmark verursachen starke Beschwerden.<br />

Menschen <strong>mit</strong> dieser seltenen Erkrankung namens<br />

Syringomyelie dürfen jetzt hoffen: Die <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

in Schaufling hat ein neues Rehabilitationsprogramm<br />

entwickelt. Es lindert die Leiden <strong>–</strong> ohne Medikamente.<br />

Psychologische Schmerztherapie und östliche Weisheiten<br />

sind bedeutende Elemente der sanften Spezialbehandlung.<br />

wickelt worden. Die tragenden Säulen<br />

der Therapie sind intensive Gespräche,<br />

spezielle Physiotherapie und psychologische<br />

Schmerztherapie.<br />

„Wir arbeiten <strong>mit</strong> Meditation und anderen<br />

fernöstlichen Methoden. Große<br />

Erfolge haben wir bei dieser Patientengruppe<br />

auch <strong>mit</strong> der craniosakralen Therapie“,<br />

sagt Peter Frommelt. „Durch diese<br />

sanfte manuelle Therapie wird ein tiefer<br />

Entspannungseffekt erzielt. Gleichzeitig<br />

regt sie die Nerven stark an. Das bringt<br />

positive Effekte für die Psyche <strong>mit</strong> sich.“<br />

Der Spezialist trifft sich wöchentlich <strong>mit</strong><br />

den Patienten zu Gesprächen und freut<br />

sich über die Erfolge: „Viele konnten ihre<br />

Schmerz<strong>mit</strong>tel reduzieren und fühlen<br />

sich deutlich besser.“ Die Schmerztherakeit<br />

und Kraft. Häufig spüren sie Tempepeutin der Klinik, Diplom-Psychologin<br />

raturen und Verletzungen nicht mehr. Sie Nicole Kornprobst, ergänzt: „Unsere Pa-<br />

verbrennen sich, ohne es zu bemerken. tienten lernen, den Schmerz anzunehmen<br />

Durch chirurgische Eingriffe lässt sich in und <strong>mit</strong> ihm umzugehen, wie <strong>mit</strong> einem<br />

einigen Fällen der Prozess der Höhlenbil- schreienden Kind.“<br />

dung verlangsamen. „Es gelingt uns zwar Diese neue Therapie eignet sich auch für<br />

nicht, die Schmerzen ganz zu beseitigen. Menschen <strong>mit</strong> einer angeborenen Fehl-<br />

Wir können jedoch den Menschen das stellung am Übergang zwischen dem<br />

<strong>Leben</strong> da<strong>mit</strong> erleichtern“, erklärt Dr. Peter Hinterhaupt und der Halswirbelsäule,<br />

Frommelt, Chefarzt der neurologischen der Chiari-1-Malformation. Hierbei sind<br />

Rehabilitation in der Klinik. Unter sei- Teile des Kleinhirns zu tief gelagert, was<br />

ner Leitung ist das neue Programm ent- den Fluss des Nervenwassers behindert.<br />

Mit Kupfer gegen Keime<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek startet weltweit beachteten Feldversuch<br />

Kupfer galt schon in der griechischen<br />

Antike als stark antimikrobiell. Diese<br />

Fähigkeit spielt jetzt beim Kampf gegen<br />

gefährliche Krankenhauskeime eine zentrale<br />

Rolle. In einem weltweit beachteten<br />

Feldversuch wurde kürzlich in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek in Hamburg<br />

eine komplette Krankenhausstation <strong>mit</strong><br />

Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern<br />

aus Kupfer ausgestattet. Denn die<br />

Keime werden nicht nur von Hand zu<br />

Hand, sondern in vielen Fällen auch über<br />

das Berühren von Klinken und Schaltern<br />

übertragen. Wissenschaftler der Universität<br />

Halle-Wittenberg werten derzeit die<br />

Proben der ersten Untersuchungsphase<br />

aus <strong>–</strong> auch von der Nachbarstation, auf<br />

der es weiterhin herkömmliche Oberflächen<br />

aus Edelstahl gibt. Soviel ist nach<br />

Angaben aller Beteiligten aber schon<br />

sicher: Die Mikroben haben „signifikant<br />

geringere Überlebenschancen“ auf<br />

Kupfer-Oberflächen. Das Projekt wurde<br />

Ende August auf einer Pressekonferenz<br />

in Hamburg vorgestellt und sorgte innerhalb<br />

weniger Tage rund um den Globus<br />

für Schlagzeilen. Bis nach Asien und Südamerika<br />

wurde über die Aktivitäten der<br />

Klinik Wandsbek berichtet.<br />

Hauptangriffsziel der neu entwickelten<br />

Kupferlegierungen sind die gefährlichen,<br />

antibiotika-resistenten Bakterien (MRSA),<br />

an denen in Kliniken und Pflegeheimen<br />

weltweit zunehmend Patienten erkranken.<br />

Nach seriösen Schätzungen treten<br />

allein in deutschen Krankenhäusern<br />

jährlich mehr als eine halbe Million sogenannter<br />

nosokomialer <strong>–</strong> also in der Klinik<br />

erworbener <strong>–</strong> Infektionen auf. Europaweit<br />

sind es nach Angaben des Europäischen<br />

Zentrums für Prävention und die<br />

Kontrolle von Krankheiten (ECDC) drei<br />

Millionen Fälle, wovon 50.000 tödlich<br />

verlaufen. „Der Kampf gegen hochresistente<br />

Erreger ist <strong>mit</strong> den bisherigen<br />

Mitteln wie dem Einsatz immer neuer<br />

Antibiotika und intensiver Desinfektionsmaßnahmen<br />

nicht zu gewinnen. Wir<br />

müssen neue Wege gehen, um das Gefahrenpotential<br />

für unsere Patienten zu<br />

reduzieren“, erläutert Professor Prof. Dr.<br />

Jörg Braun, Chefarzt der I. Medizinischen<br />

Abteilung der Klinik Wandsbek, die Beweggründe<br />

für den Feldversuch.<br />

Anlass zum Feldversuch in der Klinik<br />

Wandsbek haben Laboruntersuchungen<br />

gegeben, bei denen 99,9 Prozent der Bakterien,<br />

darunter auch die hochgefährlichen<br />

MRSA-Erreger, innerhalb eines<br />

Zeitraumes von wenigen Minuten bis<br />

zwei Stunden auf Kupferoberflächen eliminiert<br />

wurden. Auf Edelstahloberflächen<br />

wurden dagegen Überlebensraten<br />

derselben Mikroben von bis zu drei Tagen<br />

gemessen. Mit einer Gesamtauswertung<br />

wird Anfang 2009 gerechnet.<br />

14 <strong>Asklepios</strong> intern 38/2008 <strong>Asklepios</strong> intern 38/2008 15<br />

Mathias Eberenz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!