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Leitungsgeschwindigkeit ist jedoch vom Axonquerschnitt, d.h. dem<br />

Leitungswiderstand, dem Widerstand des Axonplasmas und der Kapazität der<br />

Zellmembran abhängig.<br />

Abgesehen vom elektrischen Widerstand finden wir in unserem Körper auch einen<br />

Strömungswiderstand, und zwar im Blutkreislauf und in der Lunge. Zum Unterschied<br />

vom Venensystem, das als Dehnungssystem gilt, werden arterielle Gefäße als<br />

Widerstandssystem aufgefasst, da sie wegen ihres engen Durchmessers dem<br />

Blutstrom einen relativ hohen Widerstand entgegenbringen. Der<br />

Strömungswiderstand steht auch mit der Größe der Gefäße im Zusammenhang,<br />

denn in großen Gefäßen strömt das Blut leicht hindurch. Hingegen bieten die<br />

Arteriolen aufgrund ihres kleinen Durchmessers dem Blut einen großen Widerstand<br />

entgegen. In der Medizin wird unter dem Fachausdruck „peripherer Widerstand“<br />

jener Druck verstanden, gegen den das Herz arbeiten muss. Der Körper variiert<br />

diesen Widerstand hinsichtlich der Kreislaufregulation und der bedarfsgerechten<br />

Verteilung des Blutes in den einzelnen Organen. Analog den Kreislaufgefäßen, gibt<br />

es auch beim Ein- und Ausatmen einen Widerstand, der visköser Atemwiderstand<br />

genannt wird. Durch das Röhrensystem der Trachea, der Bronchien und der<br />

Bronchiolen wird der Luftströmung ein Widerstand entgegengesetzt (Birbaumer &<br />

Schmidt, 1996).<br />

Unabhängig von physikalischen Widerständen, die in unserem Körper aufscheinen,<br />

haben wir auch einen so genannten Widerstandsinn. Damit ist der Kraftsinn eines<br />

Menschen gemeint, der neben dem Stellungssinn und Bewegungssinn eine Fähigkeit<br />

der Tiefensensibilität ist (Birbaumer & Schmidt, 1996). Wenn wir zum Beispiel einen<br />

Gegenstand heben wollen, müssen wir das richtige Ausmaß an Muskelkraft<br />

einschätzen, damit das Vorhaben überhaupt gelingen kann und die Bewegungen<br />

ökonomisch und fließend sind. Der Kraftsinn ist daher das Abschätzungsvermögen<br />

für jene Muskelkraft, die erforderlich ist, um eine Bewegung auszuführen oder eine<br />

Gelenkstellung einzuhalten. Diese aufgewendete Muskelkraft ist vom Widerstand<br />

abhängig, der sich der Bewegung entgegensetzt. Das heißt, erst durch die dosierte<br />

Feinabstimmung zwischen Muskelanspannung und Widerstand wird eine Balance<br />

und adäquate Koordination unserer körperlichen Tätigkeiten möglich.<br />

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