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für die therapeutische Arbeit und die vertrauensvolle Atmosphäre und die Beziehung<br />

zwischen Therapeutin und Klientin.<br />

Aus der personenzentrierten Psychotherapie entwickelten sich weiterführende<br />

Ansätze, die einerseits auf begegnungsorientierten bzw. dialogischen Sichtweisen,<br />

aber auch auf konstruktivistischen und kommunikationstheoretischen Perspektiven<br />

sowie auf lern- und kognitionspsychologischen Ausrichtungen beruhen (Schmid,<br />

2009). Ebenfalls gibt es eine klinisch-prozessorientierte und differenzielle<br />

Schwerpunktsetzung in Bezug auf die Auseinandersetzung mit störungsspezifischen<br />

Vorgehensweisen. Die Focusing-Therapie, welche sich von Rogers Ansätzen<br />

entfernt hat, kann beispielsweise als verwandte Therapierichtung gezählt werden.<br />

Mittlerweile findet man das personenzentrierte Konzept auch außerhalb der<br />

Psychotherapie, wie in der Beratung, Supervision, Coaching, Sozialarbeit, Seelsorge,<br />

Organisationspsychologie oder in der Arbeitswelt.<br />

Widerstandskonzept der personenzentrierten Psychotherapie<br />

Im Gegensatz zu den tiefenpsychologischen Konzeptionen, findet in der<br />

personenzentrierten Psychotherapie der Begriff Widerstand relativ wenig Beachtung<br />

und wird in der einschlägigen Literatur eher selten erwähnt. Einige<br />

personenzentrierte Autoren bemängeln mittlerweile das Fehlen eines differenzierten<br />

Widerstandskonzepts in ihrer psychotherapeutischen Ausrichtung und messen<br />

Widerständen gegenwärtig mehr Bedeutung bei (Fischer, 2001). Widerstand tritt in<br />

der personenzentrierten Therapie nicht in gleicher Weise in Erscheinung, wie in der<br />

Psychoanalyse, da es bei diesem Ansatz nicht um eine detektivische Haltung geht,<br />

den anderen zu überführen. Der Schwerpunkt des Therapieprozesses liegt vielmehr<br />

in einem Vertrauensverhältnis als entscheidenden Wirkfaktor.<br />

Rogers (1942, zitiert nach Pfeiffer, 1981) setzt sich lediglich in seinen frühen<br />

Schriften mit den Widerstandsphänomen auseinander und bestätigt den Widerstand<br />

als einen Teil der Psychotherapie. Jedoch bezieht er sich hierbei nicht auf den<br />

Terminus Widerstand aus der Psychoanalyse. Er vertritt den Standpunkt, dass<br />

Widerstand „...weder ein unvermeidlicher noch ein wünschenswerter Teil der<br />

Psychotherapie ist; vielmehr ergibt er sich in erster Linie aus einer mangelhaften<br />

Technik, mit den Problem- und Gefühlsäußerungen der Klienten umzugehen.“<br />

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