Familienforschung Pabst - Familienforschung von Bernhard Pabst
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5. Gerd Diederich [VII k], * 1688, war hamburgischer Fähnrich und verheiratet mit Anna<br />
Elisabeth Bauck; ein Sohn, David Diederich [VIII d], wurde 1721 geboren;<br />
6. Johann Julius [VII l], Juris Utriusque Licentiatius (J.U.L. Lizentiat beider Rechte, nämlich<br />
des Zivil- und Kirchenrechts). * 1692 in Hamburg, † 1761 ebenda 130 , besuchte das<br />
Johanneum und seit dem 27.05.1709 das dortige Gymnasium 131 . Das Johanneum, das -<br />
wie wir noch sehen werden - zahlreiche Söhne der Familie Anckelmann besucht haben,<br />
entstand auf der Grundlage der reformierten Schulordnung des bereits erwähnten Johann<br />
Bugenhagen durch eine Zusammenlegung der älteren kleinen Lateinschulen bei den verschiedenen<br />
Pfarrkirchen in eine große, die im Johanniskloster eingerichtet wurde. Die<br />
Lateinschule hatte fünf distincta loca (Abteilungen) und sieben Lehrer: außer dem Schulmeister,<br />
der ein gelehrter Magister sein sollte, einen subrector, einen cantor und vier<br />
paedagogi (Kindermeister) 132 . Nach Lateinschule und Gymnasium studierte Johann Julius<br />
die Rechte in Leipzig, wo er am 17.05.1719 eine Dissertation „de expectativis in feuda<br />
imperii“ verteidigte 133 . Ein Jahr später, am 19.05.1720, promovierte er in Groningen zum<br />
Licentiaten der Rechte mit ausgewählten Thesen zum Naturrecht, öffentlichen, Zivil- und<br />
kanonischem Recht 134 . Er praktizierte in Hamburg, wo er am 11.10.1727 zum Sekretär des<br />
Kollegiums der Oberalten, des Verfassungsorgans mit den höchsten Repräsentanten der<br />
Bürgerschaft, „erwählt“ wurde. 1730 veröffentlichte er „Das Dritte Jahr des Patrioten“,<br />
1731 „Denkmal auf Johann Adolph Hoffmanns Ableben“ 135 . Am 04.03.1756 136 wurde er<br />
auf sein Ansuchen „wegen schwächlicher Gesundheit“ mit Beibehaltung des Gehalts und<br />
freier Wohnung entlassen 137 . Sein Nachfolger als Oberaltensekretär und Aktuar der Erbgesessenen<br />
Bürgerschaft wurde drei Wochen später, am 23.03.1756, der Senator Justus<br />
Vincent Ritter 138 . Ritter wurde verpflichtet, seine Besoldung in Höhe <strong>von</strong> jährlich 1000<br />
Mark Banco Anckelmann zufließen zu lassen. Wahrscheinlich hatte man mit dessen<br />
krankheitsbedingten baldigen Tod gerechnet. Tatsächlich lebte dieser aber noch fünf<br />
weitere Jahre, während derer Ritter praktisch ohne Besoldung seinen Lebensunterhalt aus<br />
eigenen Mitteln bestreiten musste. 1761 griff der Senat ein und beantragte bei der<br />
Erbgesessenen Bürgerschaft eine Nachzahlung <strong>von</strong> 2000 Talern sowie eine jährliche<br />
zusätzliche Besoldung <strong>von</strong> 800 Talern bis zum Ableben Anckelmanns. Kurz nach der<br />
Bewilligung, noch im selben Jahr, starb dieser schließlich 139 , die Zusatzbesoldung lief für<br />
seinen Amtsnachfolger praktisch ins Leere.<br />
7.5.2 Theodor Anckelmann (1638-1710) [VI l]<br />
Theodor wurde 1638 in Hamburg geboren und in St. Katharinen getauft 140 . Er studierte die<br />
Rechte in Helmstedt und Leipzig 141 . Am 14.08.1660 trägt er zur medizinischen Dissertation<br />
<strong>von</strong> Theodor Christian Thurin bei Prof. Valentin Heinrich Vogler bei 142 . 1664 erwarb er in<br />
130 Zum folgenden am ausführlichsten Schröder 1851 in DBA I 23, S. 225.<br />
131 Matrikel 1891/1980, S. 83. Matrikelnummer 1861: „Joh. Julius Anckelmann, Hamb., J.U.L. ordinis<br />
quindecim virorum Secretarius d. XI Oct. 1727.“<br />
132 Paulsen S. 282-283.<br />
133 Mascov, Anckelmann 1719.<br />
134 Driessen, Anckelmann 1720.<br />
135 Thiess 1783 in DBA I 23, S. 212. Jöcher/Adelung Bd. I (1784) in DBA I 23, S. 224.<br />
136 Datum nach Eggers 1879, S. 90, Jahreszahl auch bei Heyden 1925, S. 276.<br />
137 Buek 1857, S. 384.<br />
138 * Hamburg 03.10.1715, Lizentiat der Rechte, Leiden 1744. Lebensbeschreibung in Loose 1999, S. 110 ff;<br />
dort auch die nachfolgend im Text geschilderte Besoldungsepisode.<br />
139 Buek 1857, S. 385.<br />
140 Stammtafel 454.<br />
141 Jöcher (Bd. 1) 1750/1960, S. 374. Ders. auch in DBA I 23, S. 231. Thiess 1783 in DBA I 23, S. 232. Stepf<br />
Bd. 1 (1820) in DBA I 23, S. 233. DBE 1995, S. 122.<br />
142 Vogler, Thurin 1660.<br />
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