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learning from las vegas oder die identität einer stadt

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7. Das Prinzip der Gastfreundschaft als Mittler zwischen sozialen<br />

Gütern und Menschen<br />

Werbegüter und Menschen sind <strong>die</strong> spezifischen Elemente des öffentlichen Werberaumes. Sie sind dafür<br />

verantwortlich, dass ein Raum erst zu einem Werberaum wird. Auf der einen Seite steht <strong>die</strong> Ausstrahlung<br />

der Werbegüter, auf der anderen Seite deren Wahrnehmung durch den Menschen. Werbegüter<br />

würden ohne den Menschen nicht existieren und ein Werberaum ohne Werbegüter hätte seinen Namen<br />

nicht ver<strong>die</strong>nt. Das von Hänggi auf Werbung angewandte Prinzip der Gastfreundschaft beschreibt <strong>die</strong><br />

Relation zwischen <strong>die</strong>sen beiden grundlegenden Elementen des Werberaumes: <strong>die</strong> Werbegüter und <strong>die</strong><br />

Menschen.<br />

Hänggi (2009) vereint in seinem Buch „Gastfreundschaft im Zeitalter der medialen Repräsentation<br />

– eine Ökonomie des Geistes“ philosophische Fragestellungen mit biologischen Erkenntnissen und<br />

Ansätzen der Marktlogik zu einem das Wesen der Werbung erklärenden Gesamten. In <strong>einer</strong> Gesellschaft,<br />

welche das Nachdenken über Werbung gemäss Hänggi (2009) auf morgen verschoben hat und<br />

in welcher der brancheninterne Diskurs den öffentlichen Diskurs dominiert, setzen Hänggis (2009)<br />

Darlegungen einen Gegenpunkt.<br />

Die Einstellungen und Handlungen der VermarkterInnen von Werbegütern und des Publikums sind<br />

geprägt vom gängigen brancheninternen Diskurs beziehungsweise dem kaum vorhandenen öffentlichen<br />

Diskurs über Werbung (Hänggi 2009, 12). Hänggi beschreibt in s<strong>einer</strong> Dissertation vier Denkmuster,<br />

welche den brancheninternen Diskurs dominieren und s<strong>einer</strong> Meinung nach zu <strong>einer</strong> instrumentellen<br />

Sichtweise des Begriffes Kommunikation geführt haben:<br />

1. Die Konfusion natürlicher und juristischer Personen, welche dafür verantwortlich ist, dass nie<br />

auf <strong>die</strong> fundamentalen Unterschiede zwischen natürlichen und juristischen Personen eingegangen<br />

wird. Dies führt nach Hänggi (2009, 28) schliesslich zu einem Problem der Verantwortung (vgl.<br />

Kapitel 7.1).<br />

2. Der Einweg-Informationstransfer muss gemäss Hänggi (2009, 32) von der Werbebranche als<br />

Kommunikation bezeichnet werden, da sie nicht <strong>die</strong> Ressourcen hätte, eine symmetrische Kommunikation<br />

mit dem Publikum zu führen (vgl. Kapitel 7.2).<br />

3. Der Verlust der kritischen Distanz, <strong>die</strong> uns – so Hänggi (2009, 13) – den unvoreingenommenen<br />

Blick auf das Phänomen entzieht.<br />

4. Der Preis der Kommunikation beziehungsweise <strong>die</strong> Monetarisierung der Informationsbereitstellung,<br />

welche dazu führt, dass gewisse Menschen von der Kommunikation ausgeschlossen werden<br />

(Hänggi 2009).<br />

Da ich <strong>die</strong> ersten zwei Denkmuster bei der Analyse der Werberaumes mit einbeziehen werde, folgen<br />

nun einige Erläuterungen dazu.<br />

7.1. Natürliche und juristische Personen: Die Frage der Verantwortung<br />

Gemäss Hänggi (2009, 23-31) prallen bei der Wahrnehmung <strong>einer</strong> Werbebotschaft natürliche Personen,<br />

<strong>die</strong> Individuen, mittelbar und unmittelbar auf <strong>die</strong> hinter der Werbung stehenden juristischen

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