REISEN - Berliner Behindertenzeitung
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BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 BRANDENBURG<br />
Ereignisreiche Tage<br />
Ende September gab es viele Ereignisse<br />
für die Mitglieder des Behindertenverbandes<br />
Niederer Fläming<br />
e.V. Am 26. September schlossen<br />
wir mit dem Behindertenverband<br />
Dahme einen Freundschaftsvertrag<br />
über Zusammenarbeit und gegenseitige<br />
Hilfe. Bei der Unterzeichnung<br />
war auch Ina Landmann, die Behindertenbeauftragte<br />
des Landkreises<br />
Teltow-Fläming, zugegen.<br />
Zwei Tage später, am 28. September,<br />
traf auf Einladung des Behindertenverbandes<br />
Jüterbog eine Delegation<br />
des Behindertenverbandes<br />
„Promyk“ aus Gniezno im Luckenwalder<br />
Kreishaus ein. Nach einer<br />
kurzen Begrüßung durch Frau Landmann<br />
fuhren wir nach Jüterbog. Im<br />
Fürstenzimmer des Rathauses empfing<br />
uns unser Ehrenmitglied, Bürgermeister<br />
Bernd Rüdiger. Die polnischen<br />
Gäste wollten sehr viel über<br />
die Geschichte von Jüterbog, aber<br />
auch über Kommunalpolitik und<br />
Militärgeschichte der Umgebung<br />
wissen. Verspätet kamen wir zu der<br />
verabredeten Führung im Quellenhof<br />
an. Die Leiterin dieser Einrichtung,<br />
Frau Schumann führte uns.<br />
Die Gäste waren vom Zusammenleben<br />
geistig behinderter Menschen<br />
unterschiedlicher Geschlechter beeindruckt.<br />
Solche Verhältnisse kennt<br />
man in Polen nicht. Eine Feuershow<br />
und Erbsensuppe am Lagerfeuer beendeten<br />
diesen ereignisreichen Tag.<br />
Der nächste Tag war der kulturellen<br />
Bildung vorbehalten. Nach<br />
einem reichhaltigen Frühstück im<br />
Seniorenpflegeheim ProVita begann<br />
unser Reise nach Potsdam. Der Kaiserbahnhof,<br />
die Schlösser und Gärten<br />
Sanssouci, Cecilienhof und eine<br />
katholische Kirche standen auf dem<br />
Besichtigungsprogramm. Eine Fahrt<br />
über die Glienicker Brücke gehörte<br />
ebenfalls noch zum Potsdam Besuch.<br />
Im Alten Lager besichtigten<br />
wir die Fotoausstellung und den<br />
Shelter der Familie Stark. Der historische<br />
Schlachtort Dennewitz, das<br />
Museum sowie die Kirche bildeten<br />
den Schluss unserer ausgiebigen Besichtigungstour.<br />
Im Gasthaus „Zum<br />
Grafen Bülow“ ließen wir bei einem<br />
gemeinsamen Essen dieser Tag noch<br />
einmal Revue passieren.<br />
Am folgenden Samstag ging es<br />
nach Berlin zur REHA-fair, auf der<br />
die unterschiedlichsten Hilfs- und<br />
Heilmittel gezeigt wurden. Unsere<br />
Gäste waren sehr beeindruckt von<br />
dem, was es alles für Menschen<br />
Mitgliederversammlung des ABB am 21. Oktober 2006<br />
Foto: Behindertenverband Jüterbog<br />
mit Behinderungen gibt. Viele dieser<br />
Produkte sind allerdings nicht<br />
nur für polnische Behinderte unerschwinglich.<br />
Der Vorsitzende des<br />
Behindertenverbandes, Eugeniusz<br />
Górniak, konnte auf der REHA zu<br />
unserem Landesverband und zum<br />
Verein „Hilfe für behinderte Menschen“<br />
Kontakte knüpfen. Unsere<br />
beiden Verbände unterzeichneten<br />
dazu auch einen Partnerschaftsvertrag<br />
über Zusammenarbeit und<br />
gegenseitige Hilfe. Auf dem Vierseithof<br />
in Werder ließen wir diesen<br />
Tag ausklingen. Am Sonntag hatten<br />
wir etwas Pech mit dem Wetter. Es<br />
Kontakt:<br />
15<br />
regnete, als wir unsere Kremserfahrt<br />
durch Jüterbog mit Stadtführung<br />
durch Herrn Fasterding begannen.<br />
Unsere Gäste waren von unserer<br />
mittelalterlichen Stadt sehr beeindruckt<br />
und hatten natürlich auch viele<br />
Fragen. Dank der Dolmetscherin<br />
Renata war das kein Problem. Unsere<br />
Mitglieder hatten vor unserer<br />
Begegnungsstätte noch einmal den<br />
Grill angezündet und nach einem<br />
herzhaften Essen verabschiedeten<br />
wir unsere Gäste mit dem Versprechen,<br />
uns gegenseitig bald wieder zu<br />
besuchen.<br />
Volker Andreß<br />
Grundpositionen beschlossen Im Themenpark Gesundheit, Prä-<br />
„Menschen mit Behinderungen<br />
sind gleichberechtigte Mitglieder<br />
der Gesellschaft. Sämtliche Lebensbereiche<br />
sind so zu gestalten, dass<br />
Sonderlösungen so weit als möglich<br />
vermieden werden. Lösungen, die<br />
gleichermaßen für Menschen mit<br />
und ohne Behinderungen geeignet<br />
sind, verdienen den Vorzug vor einer<br />
Teilung in jeweils Gesonderte.“<br />
So sind die Grundpositionen des<br />
Allgemeinen Behindertenverbandes<br />
Land Brandenburg (ABB) e. V. überschrieben.<br />
Nach zweijähriger Diskussion<br />
beschlossen die Delegierten<br />
aus 20 Mitgliedsvereinen und acht<br />
Einzelmitglieder auf der Mitgliederversammlung<br />
am 21. Oktober in<br />
Potsdam ohne Gegenstimme die 17<br />
Thesen zum Selbstverständnis und<br />
zur weiteren Arbeit des ABB. Zuvor<br />
standen der Bericht des Arbeitspräsidiums,<br />
der Finanzbericht und der<br />
Bericht der Kassenprüfer auf der Tagesordnung.<br />
In seinen Ausführungen<br />
konnte der Vorsitzende, Karl-Heinz<br />
Lauterbach, insgesamt eine positive<br />
Bilanz der letzten zwei Jahre ziehen.<br />
Obwohl sich der Rückgang der Mitgliederzahlen<br />
seit Mitte der 90er Jahre<br />
weiter fortsetzte, ist das Leben in<br />
den Mitgliedsvereinen engagiert und<br />
vielgestaltig auf die Förderung der<br />
Behindertenselbsthilfe ausgerichtet.<br />
Die soziale Beratung und juristische<br />
Hilfe durch den Landesverband hatten<br />
wieder einen hohen Stellenwert.<br />
Seit seiner Gründung setzt sich der<br />
ABB für die Herstellung von Barrierefreiheit<br />
in allen Lebensbereichen<br />
ein. Der Beratungsbedarf zu<br />
diesem Thema sowohl von Nutzern<br />
als auch von Bauherren wächst ständig.<br />
Stellungnahmen zum Entwurf<br />
der neuen DIN 18030 und zum BBI<br />
Schönefeld gehören ebenfalls dazu.<br />
Die jährlichen Integrationsfreizeiten<br />
für behinderte und nicht behinderte<br />
Kinder und Jugendliche sind in der<br />
angebotenen Form einmalig und<br />
das wichtigste soziale Projekt des<br />
ABB. Im Mittelpunkt der Arbeit des<br />
ABB steht die soziale Integration<br />
von Menschen mit Behinderungen.<br />
So fordert er nach wie vor eine Novellierung<br />
des Brandenburgischen<br />
Behindertengleichstellungsgesetzes.<br />
Die Grundpositionen, die neu gestalteten<br />
Diskussionsforen mit Landespolitikern<br />
und die Betonkopfverleihung<br />
bilden eine neue Qualität der<br />
Interessenvertretung.<br />
Der neugewählte Vorstand des ABB:<br />
Arbeitspräsidium (AP): Karl−Heinz Lauterbach (Vorsitzender), Andrea Peisker, Karl−Heinz Lehmann,<br />
Thomas Kroop (stellv. Vorsitzende), Rita Hennrich (Schatzmeisterin)<br />
Weitere Vorstandsmitglieder: Brigitte Scholz (Erkner), Volker Andreß (Jüterbog), Ursula Zeugner<br />
(Rathenow), Frank Hentschel (Jüterbog), Gerhard Stuchlick (Frankfurt/O), Barbara Lehmann (Eisenhüttenstadt),<br />
Klaus Körner (Einzelmitglied), Dieter Polchow (Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf), Marianne<br />
Sawall (Potsdam), Viola Berger (Vertreterin LV des DRK)<br />
Kassenprüfer: Klaus Morgenstern (Eberswalde), Nadine Heckendorn (Schwedt)<br />
REHAfair<br />
vention & Pflege präsentierte sich<br />
der Allgemeine Behindertenverband<br />
Land Brandenburg (ABB) e. V. vom<br />
28. bis 30. September auf der REHA<br />
fair BERLIN 2006. Allerdings war<br />
diesmal Improvisationstalent gefragt.<br />
Statt des gewohnten Messestandes<br />
erwartete uns diesmal in der<br />
Messehalle 22 nur ein leerer Platz.<br />
Zwei Malerböcke, eine Holzplatte,<br />
unsere Fotostellwand, Prospektständer<br />
und dekoratives Geschick „zauberten“<br />
ansehnliche Bedingungen.<br />
Die Besucherresonanz belohnte uns.<br />
Beratungsgespräche zu den Integrationsfreizeiten,<br />
zum barrierefreien<br />
Bauen und Reisen und zu sozialen<br />
Fragen brachten auch Anregungen<br />
für unsere künftige Arbeit.<br />
Hegelallee 8<br />
Haus 2<br />
14467 Potsdam<br />
Tel.: 0331/<br />
280 38 10 &<br />
270 69 80<br />
Fax: 280 3811<br />
E-Mail: abb-lv.org@t-online.de<br />
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