20:00 - Netzwerk für zeitgenössische Musik in Hamburg
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Carl Michael Bellman wurde 1740 geboren. Er wuchs <strong>in</strong><br />
wohlhabenden Verhältnissen auf und erhielt durch Privatunterricht<br />
e<strong>in</strong>e sorgfältige Ausbildung.<br />
Als Autor debütierte Bellman 1757 mit e<strong>in</strong>er Übersetzung<br />
der „Evangelischen Todesgedanken“ von David von<br />
Schweidnitz <strong>in</strong>s Schwedische. Bellman führte e<strong>in</strong> leichts<strong>in</strong>niges<br />
Leben, erfüllte se<strong>in</strong>e Dienstpflichten nur nachlässig,<br />
hielt sich viel <strong>in</strong> Kneipen und Gesellschaften auf, hatte<br />
Liebesaffären und war dem Alkohol zugetan. Se<strong>in</strong> erstaunliches<br />
Talent, leicht und schnell Verse aus dem Stegreif<br />
zu dichten (schon als Vierzehnjähriger hatte er während<br />
e<strong>in</strong>er schweren Erkrankung im Fieberwahn <strong>in</strong> Versen gesprochen)<br />
machte ihn zu e<strong>in</strong>em beliebten Gesellschafter<br />
und Unterhalter, dessen Ruf sich rasch verbreitete. Se<strong>in</strong>e<br />
dichterische Begabung wendete er seit der Mitte der 60er<br />
Jahre an die Lieder, die ihn unsterblich gemacht haben. Er<br />
sang sie selbst mit vielfach gerühmter Vortragskunst im<br />
geselligen Kreis und begleitete sich dazu auf der Mandol<strong>in</strong>e,<br />
der Cister. Bellman konnte nicht mit Geld umgehen.<br />
Hatte er welches, gab er es mit vollen Händen aus, auch<br />
<strong>für</strong> se<strong>in</strong>e Freunde, hatte er ke<strong>in</strong>es, machte er Schulden<br />
und ließ anschreiben. Von se<strong>in</strong>en Gläubigern mit Prozessen<br />
verfolgt, kam er schließlich 1794 <strong>für</strong> zwei Monate <strong>in</strong>s<br />
Schuldgefängnis. Dadurch verschlimmerte sich se<strong>in</strong>e Lungentuberkulose,<br />
an der er 1795 starb. Begraben wurde er<br />
auf dem Stockholmer Clara-Kirchhof, das Grab ist heute<br />
nicht mehr auff<strong>in</strong>dbar.