20:00 - Netzwerk für zeitgenössische Musik in Hamburg

Kaija Saariaho
Den Klang „unter ein Mikroskop“ legen, das Ganze im
Einzelnen entdecken, Beziehungen zwischen den Dingen
stiften. Transparenz und Strukturen, welche Emotionen
mitteilen und wecken werden, das ist ein wesentliches
Kennzeichen der Musik Kaija Saariahos. Ihre ersten musikalischen
Studien absolvierte sie bei Paavo Heininen an
der Sibelius Akademie in Helsinki.
Ende der Siebziger Jahre besteht ihr Œuvre noch ausschließlich
aus kurzen Liedkompositionen. Ihre intensive
Auseinandersetzung mit Literatur ist dafür ein wesentlicher
Zugang. Sie nimmt 1980 an den Sommerkursen für
Neue Musik in Darmstadt teil. Hier lernt sie Brian Ferneyhough
kennen, bei dem sie im folgenden Jahr ein Kompositionsstudium
beginnt. Er hilft ihr einen Zugang zur Instrumentalmusik
zu finden und ihre klangliche Farbpalette
zu verfeinern. Kaija Saariaho erforscht und erweitert diese
Klangkomplexität durch die Einbeziehung von Tonband
und Live-Elektronik. Seit 1982 hat sie ihren Wohnsitz nach
Paris verlegt. Dies ermöglicht ihr am IRCAM erste Arbeiten
mit dem Computer als Klangerzeuger zu realisieren. Besonders
die Verbindung von Instrumenten und Elektronik
lotet sie mit raffinierter Klangsprache aus.
Die Kompositionen von Kaija Saariaho leuchten mit
einer geheimnisvollen Wirkung aus sich heraus. Ausgangspunkt
bildet oft ein einzelner Ton, der sich oszillierend
entwickelt, unterschiedliche Färbungen annimmt,