20:00 - Netzwerk für zeitgenössische Musik in Hamburg
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Die f<strong>in</strong>nische Volksmusik speist sich aus zwei Quellen. Die<br />
ältere stellen die heute oft als Kalevala-<strong>Musik</strong> bezeichneten<br />
Volksweisen dar, <strong>in</strong> denen schon <strong>in</strong> vorchristlicher Zeit<br />
die Mythen der F<strong>in</strong>nen rezitiert wurden. Diese heidnischen<br />
Motive wurden so von Generation zu Generation mündlich<br />
überliefert und waren noch im 19. Jahrhundert <strong>in</strong> Ostf<strong>in</strong>nland,<br />
besonders aber bei den mit den F<strong>in</strong>nen eng verwandten<br />
Kareliern lebendig, als Elias Lönnrot und andere<br />
Nationalromantiker begannen, diese Verse und Melodien<br />
zu sammeln. Diese „Runen“ (f<strong>in</strong>nisch runo) genannten<br />
Lieder wurden zumeist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen pentatonischen Melodien<br />
gesungen, entweder von e<strong>in</strong>em Solisten oder im<br />
Wechselgesang, begleitet von der Kantele. Dieses Zupf<strong>in</strong>strument<br />
wurde der Sage nach von Vä<strong>in</strong>ämö<strong>in</strong>en erfunden;<br />
es gilt heute als f<strong>in</strong>nisches „National<strong>in</strong>strument“.<br />
Die zweite Traditionsl<strong>in</strong>ie ist die so genannte pelimanni-<br />
<strong>Musik</strong> (schwedisch spelman, „Spielmann“), die sich beg<strong>in</strong>nend<br />
im 17. Jahrhundert von Mittel- und Osteuropa<br />
über Schweden nach F<strong>in</strong>nland verbreitete. Im Gegensatz<br />
zu den Runen s<strong>in</strong>d die pelimanni-Lieder tonal, die Texte<br />
<strong>in</strong> den üblichen europäischen Strophen- und Reimformen<br />
gehalten. Instrumentiert wird diese Form der Volksmusik<br />
mit der Fiedel, später auch mit Akkordeon und Klar<strong>in</strong>ette,<br />
doch auch die Kantele wurde teils um mehrere Saiten<br />
ergänzt, und so dem neuen Tonsystem angepasst. Bevorzugte<br />
Formen der pelimanni-<strong>Musik</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die<br />
so genannte Polska, darüber h<strong>in</strong>aus Polonaisen und Mazurkas,<br />
seit dem 19. Jahrhundert zudem Polka, Schottische<br />
und Walzer.