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Individuelle Trauer im Film

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arbeitet.“ 37 Der <strong>Film</strong> gewann insgesamt 7 ‚David de Donatello’- Auszeichnungen. Diese<br />

Trophäe stellt den höchsten der italienischen <strong>Film</strong>preise dar. Für „Das Z<strong>im</strong>mer meines<br />

Sohnes“ hatte Moretti 2001 drei ‚Donatellos’ und die ‚Goldene Palme’ bei den<br />

<strong>Film</strong>festspielen in Cannes erhalten. Er selbst charakterisiert die Leitfragen seines <strong>Film</strong>s in<br />

einem Interview folgendermaßen: „Wie reagiert man auf den Tod einer Person, die man liebt?<br />

Wie lebt es sich, wenn jemand aus der näheren Umgebung stirbt?“ 38<br />

2.7.2. Sequenzplan<br />

Ein Sequenzplan von „Das Z<strong>im</strong>mer meines Sohnes“ befindet sich <strong>im</strong> Anhang auf Tabelle 1.<br />

Der Plan ermöglicht einen leichteren Überblick über die Gesamthandlung und die einzelnen<br />

Handlungsabschnitte.<br />

2.7.3. Analyse des dramaturgischen Aufbaus<br />

2.7.3.1. Exposition (0:00:00 – 0:34:03)<br />

„Der Anfang schafft bereits die Rahmenbedingungen für die erzählte Welt, denn<br />

dramaturgisch gesehen steht am Anfang die Exposition, in der Zeit und Ort der Handlung<br />

sowie die handelnden Figuren vorgestellt werden.“ 39 In der Eröffnungsszene dieses 93<br />

Minuten langen <strong>Film</strong>s wird ein knapp 50jähriger Mann (Nanni Moretti) gezeigt, der vor dem<br />

Hintergrund eines Industriehafens Dauerlauf betreibt. Der Mann heißt Giovanni und ist<br />

Psychotherapeut, Ehemann und Vater von zwei Kindern. Sein Weg führt ihn vom<br />

menschenleeren Hafen in die belebten Straßen der Stadt Ancona, einer mittelgroßen Stadt an<br />

der Adriaküste, wo er arbeitet und mit seiner Familie wohnt. Von einer Kaffeebar aus<br />

beobachtet Giovanni eine Gruppe singender Krishna Jünger, die ihren hinduistisch geprägten<br />

Glauben an die Wiedergeburt tanzend ausdrücken.<br />

Giovanni begibt sich in seine Wohnung, wo er einen Telefonanruf erhält. Es ist der Direktor<br />

der Schule, die sein Sohn, der 18-jährige Andrea (Giuseppe Sanfelice) besucht. Der Direktor<br />

bittet Giovanni zur Schule zu kommen, da er seinen Sohn verdächtige, einen Ammoniten aus<br />

der Asservatenkammer gestohlen zu haben. Eine nächste Szene zeigt Giovanni bei seiner<br />

Arbeit als Psychotherapeut. Geduldig hört er sich die Probleme seiner Patienten an und hilft<br />

mit guten Ratschlägen weiter. Als Giovannis Arbeitstag zu Ende ist, schließt er die Tür der<br />

37<br />

Schürmer, Dirk: Berlusconi <strong>im</strong> Kino. Der Ka<strong>im</strong>an, das bin ich. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 76,<br />

Ausgabe vom 30.03.2006, S. 39.<br />

38<br />

Nanni Moretti in: „Interview mit Nanni Moretti”. www.djfl.de.entertainment/stars/n/nanni_moretti_i_01.html<br />

17.05.06.<br />

39<br />

Mikos, Lothar: <strong>Film</strong>- und Fernsehanalyse. Konstanz 2003, S. 123.

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