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Begriffsdefinition und Bestandsanalyse 25<br />

Der Ressourcenverbrauch durch Wohnungsneubau betrifft drei Hauptproblemfelder: 99<br />

- Materialverbrauch<br />

- Energieverbrauch<br />

- Flächenverbrauch<br />

2.3.1 Materialverbrauch<br />

In Deutschland werden jährlich rund 500 Mio. Tonnen Sand, Kies und Natursteine abgebaut, die<br />

vornehmlich von der Bauindustrie verwendet werden. Das Bauabfallaufkommen (Baureststoffe) aus<br />

Umbau und Abbruch von Gebäuden beläuft sich auf circa 220 Mio. Tonnen jährlich. Die Masse des<br />

Abfallaufkommens zeigt dringenden Handlungsbedarf bei der Lösung der Baureststoffproblematik an.<br />

Die Zahl des Abrisses von Gebäuden ist derzeit im Vergleich zur Anzahl der neu erstellten<br />

Wohngebäude sehr gering, der Quotient aus Gebäudeneubau und Gebäudeabriss beträgt circa 3 %. In<br />

der Folge übersteigt der Überhang des mineralischen Zuflusses in den Gebäudebestand um den Faktor<br />

10 den mineralischen Abfluss aus dem Abbruch. 100 Das Hauptproblemfeld des Materialverbrauchs und<br />

des Materialabfalls stellt die Neubautätigkeit im Bausektor dar.<br />

2.3.2 Energieverbrauch<br />

Das „Bedarfsfeld Wohnen“ ist durch einen enormen Energieverbrauch gekennzeichnet, was sich in<br />

einem hohen Endenergieeinsatz und CO2-Emissionen niederschlägt: Der gesamte Bereich „Bauen und<br />

Wohnen“ verursacht 28 % des Endenergieeinsatzes und 45 % der gesamten CO2-Emissionen<br />

Deutschlands. Die Beheizung von Wohngebäuden hat mit rund 20 % den größten Anteil an den<br />

Gesamtemission an CO2 in Deutschland. Allein in Bayern betragen die CO2-Emissionen der Haushalte<br />

für Heizung, Warmwasser und Strom jährlich etwa 42 Millionen Tonnen. 101 Somit besteht im Bereich<br />

des Energieverbrauchs privater Haushalte die Notwendigkeit und ein großes Potential für eine<br />

nachhaltig gesteuerte Entwicklung.<br />

Um die Relevanz der hohen Umweltbelastung in Folge des hohen Energieverbrauchs des<br />

„Bedarfsfeldes Wohnen“ zu verdeutlichen, haben Lintz et al. den Versuch unternommen, die<br />

Umweltbelastung als „externe Kosten“ zu berechnen. 102 Der Schaden durch CO2-Emissionen der<br />

Wohnungsnutzung beläuft sich nach Berechnungen der Autoren auf circa 7,5 bis 20,5 Mrd. Euro<br />

jährlich. Bezogen auf das Jahr 1996 wäre der gesamte Bereich „Bauen und Wohnen“ für externe<br />

Kosten in der Höhe von 0.5 bis 1,4 % des gesamten bundesdeutschen Bruttoinlandsprodukt<br />

verantwortlich.<br />

99 Spies-Wallbaum; 2002; S. 38ff.<br />

100 Spies-Wallbaum; 2002; S. 40<br />

101 Oberste Baubehörde im BStMI (Hrsg.); 2004c; S. 13<br />

102 Lintz, G. et al; 1999; zitiert in: Spies-Wallbaum, H.; 2002; S. 48

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