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Begriffsdefinition und Bestandsanalyse 37<br />

Die Gebietskategorien „Zwischenräume geringer Dichte“, „Peripherräume mit Verdichtungsansätzen“<br />

und „Peripherräume sehr geringer Dichte“ eignen sich aufgrund der spezifischen Ausprägung der<br />

Abgrenzungsindikatoren grundsätzlich für eine - zumindest grobe - räumliche Abgrenzung „ländlicher<br />

Räume“. Beispielsweise weisen diese Gebietskategorien eine Dichte von circa 100 Einwohnern je km²<br />

auf, ein Wert, der in Raumordnung und Landesplanung oft zur Abgrenzung des „ländlichen Raumes“<br />

herangezogen wird. 144<br />

Allerdings wird darauf hingewiesen, dass das Kriterium der Einwohnerdichte beziehungsweise der<br />

peripheren Lage zur Bestimmung „ländlicher Räume“ nicht ausreichend ist. 145 Eine genauere<br />

Abgrenzung kann nicht mehr auf quantitativen Weg erreicht werden, sondern schließt das<br />

Qualitätskriterium des „ländlichen Charakters“ ein: „Die Idee Dorf ist mehr als die Ansammlung der<br />

einzelnen Häuser, sonder vielmehr ein komplexes Zusammenwirken von Wohnen und Arbeiten,<br />

Landnutzung und Wegenetz, Individuum und Gemeinschaft.“ 146 Der „dörfliche Charakter“ entsteht im<br />

Zusammenwirken von großzügigem Freiraum und Bebauung, die sich hinsichtlich der Gebäudeart an<br />

den Wohnstall-Gebäuden der ländlichen Räume orientiert. 147 Die Siedlungstypologie ist geprägt von<br />

Streusiedlungen (1-3 Wohnstätten), Weilern (4-20 Wohnstätten) und Dörfern (mehr als 20<br />

Wohnstätten). 148<br />

Die vorliegende Untersuchung bezieht sich auf den „ländlichen Raum“, wie er durch die Einteilung<br />

der Gebietskategorien „Zwischenräume geringer Dichte“, „Peripherräume mit Verdichtungsansätzen“<br />

und „Peripherräume sehr geringer Dichte“ definiert wird, und für den zusätzlich die oben genannten<br />

qualitativen Ergänzungskriterien gelten.<br />

Abgrenzung des Raumes der „Zwischenstadt“<br />

Eine räumliche Abgrenzung der „Zwischenstadt“ anhand der oben dargestellten „Grundtypen der<br />

Raumstruktur“ ist - soweit Verfasser bekannt - bisher noch nicht beschrieben worden. Die weiter oben<br />

im Kapitel „Siedlungsstrukturelle Probleme der Zwischenstadt“ dargestellten Zusammenhänge<br />

sprechen dafür, die Raumkategorien „äußere Zentralräume“ und „Zwischenräume mit<br />

Verdichtungsansätzen“ zur räumlichen Abgrenzung der „Zwischenstadt“ in dieser Untersuchung<br />

heranzuziehen: Der „äußere Zentralraum“ bildet das „engere Suburbanisierungsgebiet der Kernstädte“.<br />

Er ist „relativ hoch verdichtet“ und weist eine Einwohnerdichte von rund 500 Einwohnern je km²<br />

auf. 149 Die erweiterten Suburbanisierungsgebiete gehen jedoch weit über die Grenzen des „äußeren<br />

Zentralraumes“ hinaus, so dass auch die „Zwischenräume mit Verdichtungsansätzen“ zur<br />

„Zwischenstadt“ zu zählen sind. Die Raumkategorie „Zwischenräume mit Verdichtungsansätzen“ ist<br />

ebenfalls durch Bevölkerungszuwanderung aufgrund von Suburbanisierungsprozesse geprägt und<br />

weist eine entsprechend hohe Einwohnerdichte von 300 Einwohnern je km² auf.<br />

144 Schürt, A., Spangenberg, M. und Pütz. T.; 2005; S. 6<br />

145 Schürt, A., Spangenberg, M. und Pütz. T.; 2005; S. 14<br />

146 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; 2000; S. 5<br />

147 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; 2000; S. 36 und 40<br />

148 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; 2000; S. 9<br />

149 Schürt, A., Spangenberg, M. und Pütz. T.; 2005; S. 7

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