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Begriffsdefinition und Bestandsanalyse 31<br />
Die spezifischen siedlungsplanerischen Probleme der „Zwischenstadt“ bestehen in einem nach wie vor<br />
hohen Siedlungsdruck in den prosperierenden Regionen (siehe obiges Kapitel „Merkmale der<br />
Wohnungsneubautätigkeit in Deutschland“), verbunden mit hohem Flächenverbrauch aufgrund der<br />
Eigenheim-orientierten Nachfrage sowie einem sehr ausdifferenziertem Siedlungsmuster. Die<br />
Wohnbau-Statistik deutet auf eine Konzentration der Probleme der Siedlungsentwicklung auf die<br />
„Zwischenstadt“: Der Anteil an Fertigstellungen im Wohnungsneubau konzentriert sich auf die<br />
Gebietskategorie der „Agglomerationsräume“ und der „Verstädterten Räume“ 127 . Im Jahr 2005 wurden<br />
in den alten Ländern 131.800 Wohneinheiten in den „Agglomerationsräumen“ erstellt, 89.100 in den<br />
„Verstädterten Räumen“ und 30.000 Wohneinheiten in den „ländlichen Räumen.“ 128 Somit muss sich<br />
die vorliegende Untersuchung verstärkt auf den Raumtyp der „Zwischenstadt“ beziehen, der sowohl<br />
die Gebietskategorie des „Verstädterten Raumes“ als auch teilweise der „Agglomerationsräume“<br />
umfasst.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Dezentralisierung im Bereich der großen<br />
Agglomerationen Realität ist. Lösungen für die planerischen Fehlentwicklungen werden im<br />
schonenden Umgang mit der Ressource Fläche sowie der Entkoppelung der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung vom Flächenverbrauch gesehen.<br />
3.2 Siedlungsstrukturelle Probleme des „ländlichen Raumes“<br />
Die Strukturschwäche „ländlicher Räume“ wird heute nicht mehr nur anhand der Probleme der<br />
Landwirtschaft, der durch den europäischen Binnenmarkt gesteigerten peripheren Lage, der<br />
demographischen Entwicklung und Ähnlichem beschrieben, sondern auch anhand der spezifischen<br />
Probleme der ländlichen Siedlungsstruktur. Schuster weist darauf hin, dass in der “Pflege ländlicher<br />
Siedlungsformen eine Chance zur Selbstbehauptung der ländlichen Räume” liege, und dass<br />
Dorfentwicklung als Möglichkeit zur Überwindung von Standortnachteilen angewandt werden<br />
könne. 129<br />
Obwohl die „ländlichen Räume“ bereits erhebliche Probleme beispielsweise bezüglich ihrer<br />
zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung aufweisen, werden seitens der Raumplanung hohe<br />
Anforderungen an die Funktion ländlicher Räume gestellt. Dem ländlichen Raum wird im Sinne einer<br />
„nachhaltigen Raumentwicklung“ von Seiten der ortsübergreifenden und Funktionen-orientierten<br />
Regionalplanung ein „übergeordnetes Interesse“ zur Erfüllung von Ausgleichs-, Freizeit- und<br />
Erholungsfunktionen beigemessen: “Von ländlichen Räumen wird erwartet, dass sie ein ausreichendes<br />
Naturpotential für ökologische Zwecke bereitstellen und pflegen” 130 . Das Baugesetzbuch fordert, „die<br />
ökologischen Funktionen der ländlichen Räume sind (...) in ihrer Bedeutung für den Gesamtraum zu<br />
erhalten“ 131 .<br />
127<br />
Vgl. Diskussion der Raumkategorien des BBR (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung) in Kapitel<br />
„Räumliche Abgrenzung des „ländlichen Raumes“ und der „Zwischenstadt“ weiter untern<br />
128<br />
Vgl. BBR (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung) (Hrsg.); 2006b; Datenauszug und eigene<br />
Berechnungen<br />
129<br />
Schuster, F.; 1990; im Vorwort<br />
130<br />
Schuster, F.; 1990; im Vorwort<br />
131<br />
Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung vom 1. Februar 2007; München; 2007