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Begriffsdefinition und Bestandsanalyse 39<br />
4. Planungstheoretische Rahmenbedingungen<br />
Das folgende Kapitel erläutert den dritten Teil der Rahmenbedingungen des Untersuchungskonzeptes,<br />
die planungstheoretischen Rahmenbedingungen.<br />
Abb. 11:<br />
Die Einordnung der planungstheoretischen Rahmenbedingungen in das Untersuchungskonzept<br />
Ökonomische Rahmenbedingungen<br />
(Aspekte der Wohnungsbautätigkeit<br />
in Deutschland)<br />
Planungspolitische Rahmenbedingungen<br />
(Aspekte der Umsetzung von Siedlungskonzepten,<br />
z.B. kommunale Planungshoheit)<br />
Der Begriff „Stadt“ beschreibt ein zunehmend diffuses Umfeld von bebauten, brachliegenden und in<br />
Transformation begriffenen Flächen, die „aus unzähligen – jeweils für sich genommenen – rationalen<br />
Einzelentscheidungen entstanden“ sind. 154 „Ansiedlungsentscheidungen [...] werden abhängig von<br />
einzelwirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Relationen getroffen.“ 155 Im Bereich des privaten<br />
Wohnungsbauens werden diese Einzelentscheidungen von privaten Bauleute getroffen: Sie richten ihr<br />
Siedlungsverhalten nach Aspekten wie zum Beispiel bezahlbare Grundstücke, gute Erreichbarkeit der<br />
Kernstadt und Zugang zur Landschaft aus. 156<br />
Das individuelle Entscheidungsverhalten wird gemäß den Vorgaben der gesetzlichen Planungsträger<br />
reglementiert und gesteuert. Die gesetzlichen Planungsträger haben die Aufgabe, die<br />
Einzelentscheidungen aller an der Siedlungsplanung beteiligten Akteure mit den übergeordneten<br />
öffentlichen Interessen zu harmonisieren und die Siedlungsentwicklung im Sinne des<br />
Allgemeinwohles zu steuern. In Folge der gelockerten Standortbindungen, dem Ausbau der<br />
individuellen- und Massen-Verkehrssystemen sowie dem wachsenden Auseinanderklaffen der<br />
sozioökonomischen (zum Beispiel Kaufkraft) und soziokulturellen (zum Beispiel Lebensstile)<br />
Ausstattung der Bevölkerung in den Agglomerationen, werden die traditionellen hierarchischen und<br />
auf eine Gesamtplanung hin angelegten Planungsansätze und Planungsinstrumente den aktuellen<br />
Problemen der Stadtentwicklung nicht mehr gerecht. 157<br />
154 Sieverts, T.; 2005; S. 15<br />
155 Brake, K.; 2005; S. 70<br />
156 Sieverts, T.; 2005; S. 16<br />
157 Aring, J.; 1999; S. 49<br />
Nachhaltige<br />
Siedlungsplanung<br />
Räumliche Rahmenbedingungen<br />
(Aspekte der Siedlungsentwicklung in<br />
ländlichen Räumen und der „Zwischenstadt“)<br />
Präferenzen der privaten<br />
Haushalte zur<br />
Siedlungsplanung<br />
Planungstheoretische Rahmenbedingungen<br />
(Aspekte der planungstheoretischen<br />
Grundlagen des Siedlungsneubaus,<br />
z.B.perspektivischer Inkrementalismus)