Schützenfest - maspern-kompanie
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28<br />
1999) beschäftigt sich in Band zwei ausführlich<br />
mit der Bürgerschaft der Stadt<br />
in den früheren Jahrhunderten. Hier und<br />
in vielen anderen Veröffentlichungen ist<br />
vielfach die Rede von Bauerschaften. Bei<br />
diesem Begriff handelt es sich um eine<br />
Organisations- oder Siedlungsform. Letztlich<br />
handelte es sich um Stadtteile, wie<br />
sie namentlich noch heute in den Namen<br />
der Kompanien des PBSV (ohne die später<br />
gegründete Heide-Kompanie) vorkommen.<br />
Kennzeichen der Bauerschaften war eine<br />
recht hohe Eigenständigkeit. Dieses wurde<br />
durch den eigenen Richter, dem Burrichter,<br />
deutlich, der bei den MASPERN im Thy oder<br />
der Tigge seines Amtes waltete. Der Stadtteil<br />
Asperthera (MASPERN) besaß schon<br />
1183 einen solchen Richter. Die Tigge, das<br />
alte Ükern-Rathaus (Heiersstraße 15, Ecke<br />
Thisaut, letztes 1527 errichtet, 1843 abgerissen)<br />
zeugt von dieser Selbstständigkeit.<br />
So könnte der Begriff MASPER Bauer nicht<br />
(nur) für einen Bauern = Landwirt stehen,<br />
sondern vielmehr für die MASPERN-Bauerschaft,<br />
also dem Stadtteil der MASPERN,<br />
der Ükern.<br />
Warum ist nun auf der Fahne das<br />
alte Stadttor, das Heiers = Hirten-Tor<br />
hieß, und der Hirte abgebildet? Nicht<br />
jeder Stadtbürger, der Ackerland und Vieh<br />
sein Eigen nennen konnte, war von Beruf<br />
Bauer, Landwirt bzw. Ackerbürger. Auf dem<br />
Ükern lebten im Vergleich zu den anderen<br />
Stadtteilen im Mittelalter die eher sozial<br />
Schwächeren der Stadt. Um den Lebensunterhalt<br />
sichern zu können, hielten die<br />
Familien selbstverständlich Vieh. Vielfach<br />
übten die Bewohner andere Tätigkeiten,<br />
z. B. im Handwerk aus. Für den Ükern kam<br />
hinzu, dass dort auch viele hauptberufl iche<br />
Ackerbürger wohnten. So waren in den<br />
früheren Jahrhunderten landwirtschaftlich<br />
tätige Bürger in Paderborn mehrheitlich in