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Schützenfest - maspern-kompanie

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stand die Errichtung des Schießstandes war.<br />

Die Dortmunder Union Brauerei hatte sich<br />

bereit erklärt, dem Verein ein zinsgünstiges<br />

Darlehen von 4.000,- RM zur Verfügung<br />

zu stellen, das mit Bierlieferungen ausgeglichen<br />

werden sollte. Marfording erbat<br />

sich außerdem, mit dem SS-Standartenführer<br />

Jostmeier Gespräche zu führen,<br />

die einen größeren Schießstand erlauben<br />

sollten. Man hoffte dabei auf (fi nanzielle)<br />

Unterstützung durch die SS-Standarte. Außerdem<br />

berichtete Marfording über seine<br />

Gespräche mit der Verbandsführung und<br />

die Erarbeitung einer neuen Satzung, die<br />

er unter Verwendung der Mustersatzung<br />

des Verbandes erstellt hatte, an der prinzipiell<br />

„Änderungen nicht möglich“ waren.<br />

Die „Gaustelle Westfalen“ des Verbandes<br />

hatte auf die Erstellung der neuen Satzung<br />

gedrängt. Für den 24. Januar 1937 wurde<br />

eine außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

einberufen, wobei es um den § 2<br />

der neuen Satzung, der die Teilnahme an<br />

kirchlichen Vereinen verbot, ging. Aus welchen<br />

Gründen sie dann um eine Woche auf<br />

den 17. Januar vorverlegt wurde, ist nicht<br />

ganz ersichtlich. Offensichtlich hatte es im<br />

Verein erhebliche Unruhen gegeben, da die<br />

Schützen auf ihre Verbindung zu den kirchlichen<br />

Festtagen wie Fronleichnam oder<br />

Libori pochten. Dr. Marfording versuchte,<br />

die Unruhen zu beseitigen, indem er den<br />

Schützen versprach, die Angelegenheit mit<br />

Kreissportführer Lehrer Fritz Rodenkirchen<br />

zu erörtern. Dieser hielt sich offensichtlich<br />

zurück, so dass Marfording dann zusicherte,<br />

die Angelegenheit mit dem Gaugeschäftsführer<br />

Major von Cleve zu erörtern.<br />

Heinrich Tange schlug Rodenkirchen<br />

nun für ein Vorstandsamt vor, denn es<br />

musste eigens ein solches geschaffen<br />

werden: Rodenkirchen wurde „Bataillonssportwart“.<br />

Hier war die<br />

Welt noch in<br />

Ordnung: Ausfl ug<br />

des MASPERN-<br />

Vorstandes um<br />

Hauptmann Josef<br />

Canisius<br />

Nachdem der kommissarische Oberst<br />

Oberstleutnant Albert Pape seinen Amtsverzicht<br />

erklärt hatte, nicht zuletzt, weil er<br />

sich in der Verbandsfrage nicht hatte durchsetzen<br />

können, wählte diese Versammlung<br />

den Westernleutnant Dr. Fritz Marfording<br />

zum neuen Oberst „ durch Zuruf“. Eine<br />

demokratische Wahl war das wohl nicht.<br />

Bemerkenswert ist außerdem, dass der<br />

Zeitungsbericht über dieses Ereignis erst<br />

am 21. Januar 1937 publiziert wurde. Da<br />

der „Paderborner Anzeiger“ längst verboten<br />

und „Der Filter“ eingegangen war, gab<br />

es nur das „Westfälische Volksblatt“, das<br />

jedoch schon 1936 von der Verlegerfamilie<br />

Schöningh an den „Eher-Verlag“ (Parteiverlag)<br />

verkauft werden musste, war die<br />

Zeitung Paderborns „Parteiorgan“; hinter<br />

dem späten Erscheinen kann man auch<br />

Zensurmaßnahmen vermuten. In einer<br />

weiteren Vorstandssitzung ging es um die<br />

„Wehrhaftmachung unseres Volkes durch<br />

Schießdienst“, die die Hauptaufgabe des<br />

„Deutschen Schützenverbandes ist“. Zugleich<br />

schärfte der Vorstand das Verbot,<br />

in Uniform an kirchlichen Veranstaltungen<br />

teilzunehmen“, ein. Außerdem sollte nun<br />

die Gleichshaltung der Schützenvereine<br />

schnell durchgefürt werden. Im Protokollbuch<br />

des Vorstandes ist ein Zeitungstext<br />

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