Schützenfest - maspern-kompanie
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65 Jahre Friede – 61 Jahre BRD!<br />
Gegen das Vergessen:<br />
Was war davor?<br />
Von Klaus Zacharias<br />
Der Paderborner Bürgerschützenverein zwischen 1933 und 1945<br />
Teil II: 1936-1938<br />
Mit Anmerkungen zum <strong>Schützenfest</strong> 1936<br />
soll dieser 2. Teil der Geschichte des PBSV<br />
in der Zeit des NS beginnen. Es war ein<br />
„normales“ <strong>Schützenfest</strong>, sieht man einmal<br />
davon ab, dass mit der Olympia-Reitermannschaft<br />
Japans, die auf Einladung des<br />
Kämper-Feldwebels Rudolf Koch teilgenommen<br />
hatte, ein „exotischer“ Farbtupfer das<br />
Fest begleitete. „In Kameradschafts- und<br />
Volksverbundenheit“ nahmen die Japaner<br />
– wie die Zeitung schrieb - daran teil; Japan<br />
gehörte zu den sogenannten „Achsenmächten„<br />
(Berlin – Tokio – Rom) und war<br />
daher hoch willkommen. Die Japaner bereiteten<br />
sich in der Senne auf die Olympischen<br />
Spiele in Berlin vor. Unter den Ehrengästen<br />
wurden zunächst genannt die „Vertreter<br />
der Bewegung und der Staatsbehörden“,<br />
namentlich „Gauinspektor Hohman“, dann<br />
erst Erzbischof Caspar Klein, allerdings vor<br />
„hohe(n) Offi ziere(n) der Wehrmacht“.<br />
Die Vorstandssitzung vom 7. Oktober<br />
1936 sollte schon deutlich in das entscheidende<br />
Jahr 1937 verweisen, denn nachdem<br />
Oberstleutnant Albert Pape auf einige<br />
Mängel während des <strong>Schützenfest</strong>es verwiesen<br />
hatte (konkret wird nichts genannt),<br />
begann die Diskussion um die Verbandszu-<br />
gehörigkeit des Vereins. Parteistellen hatten<br />
gefordert, der Verein solle dem „Deutschen<br />
Schützenbund“, der eine Unterorganisation<br />
des „Reichbundes für Leibesübungen“ (und<br />
damit ein NS-Verband war), beizutreten.<br />
Um diese Frage entstand nun eine erste<br />
ausführliche Diskussion, wobei die meisten<br />
Vorstandsmitglieder betonten, man „wolle<br />
sich diesem Diktat nicht beugen“. Die<br />
Aufmarsch der Schützen vor dem Rathaus mit Hakenkreuzfahnen<br />
Sebastians-Bruderschaft (als kirchlicher<br />
Verband) war inzwischen aufgelöst worden.<br />
Alternativ kam eine Mitgliedschaft im<br />
„Westfälischen Heimatbund“ Betracht. Das<br />
hätte allerdings zur Konsequenz gehabt,<br />
dass nur noch ein „Heimatfest“, aber kein<br />
<strong>Schützenfest</strong> mehr hätte gefeiert werden<br />
dürfen. Eine Entscheidung brachte die<br />
Sitzung aber nicht.<br />
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