Café40 - KPÖ Oberösterreich
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Crank Storys<br />
Kacke am<br />
Radweg<br />
Mein Kollege René Kobler, einer<br />
der eifrigsten Cyklisten der Stadt,<br />
hat in der letzten Nummer angemerkt,<br />
dass es die ÖVP sei, die<br />
immer wieder die Nummerntaferl<br />
für Fahrräder forderte, wie auch<br />
die Senkung des Alkohol-Grenzwertes<br />
auf o,5 Promille. Was die<br />
Nummerntafern betrifft, passt das<br />
zur ÖVP, nicht jedoch was die Alkohol-Toleranz<br />
betrifft. Denn sie<br />
hat sich immer wieder als Lobbyistin<br />
jener hervorgetan, die Alkohol<br />
produzieren, ihn im Umlauf<br />
bringen und ihn in rauen Mengen<br />
zu sich nehmen. Sie ist die Partei<br />
der besoffen-mit-dem-Auto-Fahrer.<br />
Aber vermutlich fährt ihre<br />
Klientel nicht mit dem Rad, und<br />
ab und zu ein paar RadfahrerInnen<br />
abgeschossen, damit kann sie<br />
ganz gut leben.<br />
Die Forderung, dass die Benutzungspflicht<br />
für Radwege schleunigst<br />
abgeschafft werden sollte,<br />
ist in der Zwischenzeit schon erfüllt<br />
und dass die Stadtwache<br />
Fahradabstellplätze bewachen<br />
sollte scheitert an mehrerlei Hindernissen.<br />
Nämlich daran, dass es<br />
keine ordentlichen Radparkplätze<br />
gibt und daran, dass die Stadtwächter<br />
lieber Straßenbahn fahren.<br />
Sie könnten dann auch gleich<br />
die Radwege von Hundekacke<br />
reinigen (wie etwa jenen Haufen<br />
der seit Wochen den Radweg in<br />
der Schubertstraße ziert), ist man<br />
geneigt zu fordern. Aber vermutlich<br />
sind sie dazu ebenfalls zu faul<br />
oder zu dumm, also bleibt nur die<br />
alte Ansage, die Stadtwache ratzeputz<br />
abzuschaffen.<br />
Rado Prostacki<br />
Seite 10<br />
Straßenbahn<br />
verstecken?<br />
Die Planung der neuen Bim-Linie ist nach wie vor ein<br />
sonderbares Gewurstle. Michael Schmida.<br />
Letzten Herbst veranstaltete die Linzer-SP<br />
ein „Stadtfest für die 2. Bim-<br />
Achse“ mit dem an die Krocha angelehnten<br />
Titel. In der Ankündigung des<br />
Festes posaunten die StadtsozialdemokratInnen<br />
lautstark: „Alle Linzer<br />
Parteien haben schon zugestimmt.<br />
Jetzt braucht es die Unterstützung<br />
des Landes!“<br />
Alle Linzer Parteien? Nicht ganz! Die<br />
<strong>KPÖ</strong> hat sich gegen die zweite Straßenbahnachse,<br />
in der von der Stadt<br />
bevorzugten unterirdischen Variante,<br />
ausgesprochen. Anfang Jänner dieses<br />
Jahres wurde ein Grundsatzbeschluss<br />
mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP,<br />
FPÖ, Grünen und BZÖ im Gemeinderat<br />
gefasst. Wenn es nach dem Beschluss<br />
der Stadt geht, sollen von der<br />
mehr als sechs Kilometer langen<br />
Strecke, fast fünf Kilometer unterirdisch<br />
verlaufen. Damals widersprach<br />
Gerlinde Grünn, die Gemeinderätin<br />
der <strong>KPÖ</strong>: „Straßenbahnen gehören,<br />
wie ihr Name schon sagt, auf die Straße<br />
und nur ausnahmsweise für kurze<br />
Strecken unter die Erde. Wenn wie im<br />
vorliegenden Projekt zwei Drittel unterirdisch<br />
geplant werden, steht der<br />
Verdacht im Raum, dass man damit<br />
die Menschen bewusst unter die Erde<br />
verlagern will, um die Oberfläche für<br />
den Autoverkehr freizuhalten.“ Ne-<br />
ben der verkehrspolitisch falschen<br />
Entscheidung, sind es auch die hohen<br />
Kosten, welche gegen eine unterirdische<br />
„Linie 4“ sprechen. Durch die<br />
unterirdische Führung belaufen sich<br />
die Kosten auf mehr als 400 Millionen<br />
Euro. Eine rein oberirdische Variante<br />
würde hingegen weniger als die Hälfte,<br />
nämlich nur 150 Millionen Euro<br />
kosten. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt:<br />
Je geringer der unterirdische<br />
Streckenanteil, desto geringer<br />
auch die Folgekosten für den Betrieb<br />
und die Bauinstandhaltung.<br />
Wahrscheinlich ist der Kostenfaktor<br />
auch der Hauptgrund, warum nun<br />
nicht einmal mehr die Unterstützung<br />
der eigenen Landespartei sicher ist:<br />
So ließen die SP-Landesgranden,<br />
Neo-Landesrat Entholzer und Landeschef<br />
Ackerl aufhorchen, in dem sie<br />
sich für eine weitgehend oberirdische<br />
Linie 4 aussprachen. Die Argumente<br />
ähnelten sehr stark, der schon zuvor<br />
geäußerten Kritik von <strong>KPÖ</strong> und Verkehrsinitiativen.<br />
Nun einigten sich<br />
Stadt und Land auf eine Neuplanung<br />
der Trasse in Urfahr (Kostenersparnis<br />
bis zu 63 Millionen Euro), während<br />
der Abschnitt südlich der Donau bis<br />
zum Lenaupark weiterhin eine „U-<br />
Bahn“ bleiben soll. Das letzte Wort ist<br />
aber auch da noch nicht gesprochen.