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Café40 - KPÖ Oberösterreich

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willkommen<br />

Trainingspause<br />

Beim Zeitung machen ist es oft so<br />

wie beim sportlichen Training. Da<br />

geht es darum, Trainingsreize zum<br />

richtigen Zeitpunkt zu setzen.<br />

Trainiert man zu viel, kann es passieren,<br />

dass man immer müder<br />

wird statt fitter. Man nennt das<br />

Übertraining. Es ist dann eine längere<br />

Pause notwendig, damit sich<br />

der Körper wieder vollständig regenerieren<br />

kann. Das letzte halbe<br />

Jahr war Pause, sie war vermutlich<br />

einem Übertraining geschuldet.<br />

Aber jetzt geht es weiter, mit<br />

Kraft und in alter Frische.<br />

In der vorliegenden Nummer dürfen<br />

wir gleich drei neue AutorInnen<br />

begrüßen: Michael Genner,<br />

Obmann der NGO „Asyl in Not“,<br />

nimmt zur akuten Asyldebatte<br />

Stellung, Marty Huber, Medienarbeiterin<br />

der IG-Kultur, zeigt, was<br />

freie KulturarbeiterInnen vom Arbeitsamt<br />

zu erwarten haben und<br />

Rudi Müllehner, freier Theatermacher,<br />

beschreibt, was er so alles zu<br />

tun hat, und wodurch er daran gehindert<br />

wird, das zu tun was er tun<br />

möchte.<br />

Fastenzeit ist nicht, proklamiert<br />

Berta Blumenkohl. Schon gar<br />

nicht, wenn sie einen Papst in Pension<br />

gehen lassen, möchte man<br />

hinzufügen. Unterhaltsamer wäre<br />

es gewiss gewesen, wenn die Kardinäle<br />

auch hier ihrer Tradition<br />

treu geblieben wären (was sie in<br />

anderen Dingen ganz gut können),<br />

und den Pensionsaspiranten auf<br />

bewährte Weise ermeuchelt hätten.<br />

Aber der Vatikan schwächelt<br />

schon dermaßen, dass er nicht einmal<br />

mehr Stoffe für Drehbücher<br />

hervorbringt. Trotzdem viel Spaß<br />

bei der Lektüre<br />

Ihre Café-<strong>KPÖ</strong>-Redaktion<br />

Cartoon: Baluba<br />

Seite 2<br />

Stärkere<br />

Medikamente<br />

Rado Prostackis Medienambulanz<br />

Innenministerin Mikl-Leitner ist im<br />

Weinviertel aufgewachsen. Daher<br />

kennt sie sich so gut mit Drogen aus.<br />

Da aber die Drogen-UserInnen aus<br />

ihrer näheren Umgebung, jene, die<br />

gerne mit zwei Liter Zweigelt in der<br />

Birne vorwiegend mit ihren Golfs und<br />

Astras Fußgängergruppen niedermähen,<br />

zu ihren und Prölls Kernwähler-<br />

Innenschichten zählen, hat sie die KifferInnen<br />

ins Visier genommen.<br />

Denn als Polizeiministerin muss sie<br />

schließlich jemand ins Visier nehmen<br />

und wer kifft, das besagt die Weinviertler<br />

Volksgemeinschaft, ist mindestens<br />

KinderfresserIn, wenn nicht gar<br />

kommunistisch angehaucht. Also will<br />

sie vor allem diesen auf Teufel komm<br />

raus nachstellen. „Der Drogenkonsum<br />

soll lückenlos beobachtet werden“,<br />

sagt sie. Daher möchte sie zuerst,<br />

dass die Harnuntersuchungen<br />

von Haar-Tests abgelöst werden. Damit<br />

kann sie Drogengebrauch viel län-<br />

ger nachweisen und somit viel mehr<br />

junge Leute drankriegen.<br />

Drankriegen will sie auch jene, die als<br />

Medikament gegen ihre Suchtkrankheit<br />

Methadon oder Substitol erhalten.<br />

Mit der Drogensubstitutionstherapie<br />

will sie ebenfalls sofort abfahren,<br />

das besagt zumindest ein Strategiepapier<br />

aus ihrem Hause. Dass die Polizeiministerin<br />

damit ein kräftiges Ansteigen<br />

der Drogentoten, wie auch<br />

eine Zunahme der Infektionen mit<br />

HIV und Hepatitis billigend in Kauf<br />

nimmt, wie ihr Fachleute ausgerichtet<br />

haben, ist die eine Seite. Das sind Kolateralschäden.<br />

Die andere Seite ist,<br />

dass sich das Polizeiministerium für<br />

die Therapie von Krankheiten zuständig<br />

wähnt. Müssen wir damit rechnen,<br />

dass in Zukunft Erkrankungen der<br />

Wirbelsäule mit Handschellen, Bluthochdruck<br />

mit dem Gummiknüppel<br />

und Depressionen mit Pfefferspray<br />

behandelt werden?

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