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Die Euro-Krise ist täglich in den Schlagzeilen und betrifft auch den Agrarsektor.<br />

Schweiz von 2009 auf 2011 ‹nur› um<br />

30% angestiegen. In Deutschland hat<br />

sich der Preis für das gleiche Produkt im<br />

gleichen Zeitraum verdoppelt.»<br />

Währungsgewinner seien auch die<br />

Lohnunternehmer, führte Keller weiter<br />

aus. Aktuell würden Mähdrescher in der<br />

Schweiz bis zu 10% weniger kosten als<br />

in den vorangehenden Jahren, und dies<br />

trotz massiven Preissteigerungen seitens<br />

der Hersteller und trotz Technologiefortschritten.<br />

Fremdwährungsmanagement<br />

Der Import von Claas-Traktoren für die<br />

fenaco-Tochterfirma Serco Landtechnik<br />

AG oder der Düngereinkauf für die<br />

Landor erfolgt meistens in Euro. Verantwortlich<br />

für diese Fremdwährungsbeschaffung<br />

ist das fenaco Stammhaus in<br />

Bern. Bei der Devisenbeschaffung für<br />

die Geschäftsbereiche werde das Risiko<br />

mit Teileindeckungen gesplittet. Das<br />

heisst, bei verschiedenen Bankinstituten<br />

werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

Devisen beschafft.<br />

Die fenaco habe bezüglich der Devisengeschäfte<br />

strenge Richtlinien (Risk -<br />

management), erklärte Keller und fuhr<br />

fort, dass die Wechselkursgewinne an<br />

Bauern und Kunden weitergegeben<br />

werden. Fundierte Marktkenntnisse<br />

und ein pro fessionel les Fremd wäh -<br />

rungs ma na ge ment tragen dazu bei, die<br />

Stabilität der Unter neh mer gruppe zu<br />

wahren.<br />

Keinen Währungsvorteil gebe es<br />

beim Import von Futtergetreide. Die<br />

Zollabschöpfung verteuert das Importgetreide,<br />

dadurch sind keine Währungsgewinne<br />

möglich. Durch die Zölle ist jedoch<br />

der Preis für das Inlandgetreide<br />

geschützt.<br />

Emmi-Exporte Wichtigstes Exportprodukte<br />

der Schweizer Landwirtschaft<br />

ist Käse. Aufgrund der Währungsprobleme<br />

kämpft Emmi um schwarze<br />

Zahlen im Export von Caffè Latte, Emmentaler<br />

und Emmi Griess Töpfli, wie<br />

Daniel Weilenmann aufzeigte. Weilenmann<br />

leitet den Bereich Wirtschaftsund<br />

Agrarpolitik bei Emmi. Emmi hat<br />

laut eigenen Angaben seit 2008 währungsbedingte<br />

Umsatzeinbussen von<br />

120 Mio. Fr. zu verkraften. Bei stabilen<br />

Wechselkursen seit Anfang 2009 wäre<br />

der Exportumsatz um einen Sechstel höher<br />

gewesen. Die Halbjahreseinbusse<br />

2011 sei bereits höher als jene des gesamten<br />

Vorjahres 2010.<br />

Ihre Exportstrategie will Emmi wegen<br />

des gesättigten Inlandmarktes beibehalten.<br />

Der Gewinn von Marktanteilen sei<br />

teuer und brauche Zeit, erklärte Weilenmann.<br />

Emmi versucht die Verluste klein<br />

zu halten. Der Warenaufwand werde reduziert<br />

durch Milchpreissenkungen und<br />

durch den vermehrten Einkauf von Rohstoffen<br />

im Ausland, zum Beispiel für<br />

Verpackungsmaterialien.<br />

Exportnische In kleinen Mengen exportiert<br />

die fenaco Bündner Fleisch<br />

nach Deutschland und Äpfel der Sorte<br />

Golden Victor nach Frankreich. Diesbezüglich<br />

sei die Lage nicht rosig, erklärte<br />

Martin Keller. Diese Nischen will fenaco,<br />

trotz Währungsverlusten, weiterhin<br />

bedienen. Das Know-how über eine<br />

Qualitätsstrategie sei für die Unternehmergruppe<br />

wichtig, meinte Keller. Für<br />

Deutschland als Absatzmarkt spreche,<br />

dass es keine Sprachbarrieren gebe und<br />

effiziente Strukturen vorhanden seien.<br />

Trotzdem könne man Deutschland als<br />

Absatzmarkt für Qualitätsprodukte hinterfragen.<br />

Nirgends auf der Welt sei die<br />

Discountermentalität bei Lebensmitteln<br />

weiter verbreitet als dort. Die<br />

fenaco setze aber grundsätzlich auf den<br />

Binnenmarkt Schweiz, fuhr Keller fort.<br />

Oberstes Ziel sei, die Marktanteile im<br />

Inland zu halten. Er sehe auch noch<br />

Potenzial zum Beispiel bei Eiern, Geflügelfleisch,<br />

Gemüse und Stein -<br />

obst. <br />

MANAGEMENT<br />

Der Schweizer<br />

Franken ist<br />

eine stabile<br />

Währung.<br />

Autorin Daniela<br />

Clemenz, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />

8401 Winterthur<br />

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<strong>UFA</strong>-REVUE · 1 2012 17

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