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MANAGEMENT<br />
Noch kein Meister<br />
vom Himmel gefallen<br />
EIERPRODUKTION Jeder neue Betriebszweig, so auch die Eierproduktion,<br />
birgt in sich Chancen und Risiken. Es braucht eine solide Finanzierung, fundierte<br />
Produktionskenntnisse und zuverlässige Abnehmer.<br />
Oswald<br />
Burch<br />
Martin<br />
Würsch<br />
Die schweizerische Eierproduktion<br />
kann sich dem allgemeinen Preisdruck,<br />
dem Drang nach mehr Leistung<br />
bei gleichzeitiger Margenschmälerung<br />
nicht entziehen. Und doch<br />
gelang und gelingt es der Branche immer<br />
wieder, übermässige Produktionsmengen<br />
im Griff zu behalten oder wieder<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Nicht unerheblichen Anteil hat das<br />
periodische Zusammensitzen von Abnehmern<br />
und Produzenten an einem<br />
gemeinsamen Tisch. Miteinander zu<br />
sprechen steht am Anfang vieler Lösungsfindungen.<br />
Mit dem Grundziel<br />
zum Wohle des Schweizer Eies zu agieren<br />
werden gemeinsame Vorgehensweisen<br />
realisierbar.<br />
Der Markt kann aber Eierproduzenten<br />
auch auf die Probe stellen: Läuft es<br />
gut, ist die Lust nicht fern, den Schwung<br />
zu nützen, noch ein bisschen mehr her -<br />
ausholen zu wollen. Umsichtig und<br />
weitsichtig soll man planen. Zustände<br />
aus dem agrarischen Umfeld, beispielsweise<br />
aus dem Milchsektor illustrieren,<br />
wie der Markt leiden kann. Und was<br />
übermässiger Druck zustande bringt,<br />
sah man 2011 in Deutschland gleich<br />
mehrmals anhand happiger Lebensmittelskandale.<br />
Eiermarkt Die Inlandproduktion<br />
an Eiern stieg 2010 an<br />
(Grafik). Ein Fortsetzen des<br />
Anstiegs wird erwartet und<br />
könnte bei Absatzschwierigkeiten<br />
zu Preiseinbrüchen führen. Aus diesem<br />
Grunde ist ein guter Vertrag mit<br />
den Abnehmern wichtig. Für Neueinsteiger,<br />
die gross investiert haben, ist ein<br />
guter Vertrag eine eigentliche Überlebensversicherung.<br />
In neue Betriebszweige<br />
einsteigen<br />
Landwirtschaftliche Produkte stehen<br />
unter Preisdruck. Der Milchmarkt ist in<br />
der Landwirtschaft leider zum Dauerthema<br />
geworden. Boden ist rar, so dass<br />
kaum Land neu zugepachtet oder dazugekauft<br />
werden kann. Wie und wo soll<br />
der Landwirt sich entfalten können und<br />
seine landwirtschaftliche Produktion<br />
ausdehnen? Viele investieren in die<br />
alternative Stromproduktion oder in die<br />
intensivere Pflanzen- oder Tierproduktion.<br />
Wo es möglich ist werden landwirtschaftsnahe<br />
Dienstleistungen angeboten,<br />
um so dem ewigen Preiskampf mindes -<br />
tens teilweise entgehen zu können. SBV<br />
Treuhand und Schätzungen hat zusam -<br />
men mit Gallosuisse zwei Merkblätter<br />
ausgearbeitet, die für Neueinsteiger in<br />
die Eierproduktion zu empfehlen sind.<br />
<strong>Download</strong> auf www.gallosuisse.ch oder<br />
auf www.sbv-treuhand.ch.<br />
Kalkulation Während der Vertragsdauer<br />
werden die Eierpreise entsprechend<br />
Qualität, Label und Marktverhältnissen<br />
verbindlich festgelegt, so<br />
dass eine Kalkulation über die Vertragsdauer<br />
hinaus möglich wird. Für die ersten<br />
fünf Jahre ist ein Mindestpreis zu garantieren.<br />
Absatzförderung Der Absatz von<br />
Schweizer Eiern wird vom Bund durch<br />
Absatzförderungsbeiträge unterstützt,<br />
unter Vorbehalt von mindestens 50 %<br />
Eigenfinanzierungsanteil durch die<br />
Bran che. Zudem gilt noch eine Marktentlastungsstützung<br />
nach Ostern für<br />
den Aufschlag von Schaleneiern als Verarbeitungseier<br />
und Verbilligungsaktionen<br />
(Absatzeinbruch nach österlicher<br />
Vollproduktion der Legehennen).<br />
Futter- und Tierlieferung Der<br />
Landwirt als Produzent sollte sich seine<br />
Freiheit bei der Wahl seiner Zulieferer<br />
nicht unnötig einschränken lassen. Angesichts<br />
der steigenden Anforderungen<br />
punkto Lebensmittelsicherheit, der im<br />
Raum stehenden Qualitätsstrategie und<br />
der Swissnessvorlage sind die Schweizer<br />
Eierproduzenten und ihre Partner in Zukunft<br />
noch mehr gefordert aktiv zu einer<br />
überschaubaren, vertrauenswürdigen<br />
und transparenten Produktion beizutragen.<br />
Die Eierproduzenten sind gehalten,<br />
ihre Produktionsmittel (Küken und Futter)<br />
ausschliesslich von kontrollierten<br />
und zertifizierten Partnerunternehmen<br />
der Schweiz zu beziehen.<br />
Die Produktion von Schweizer Eiern<br />
unter der Garantiemarke «Swiss Garantie»<br />
schliesst zwingend ein, dass nur in<br />
18 1 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE