Ausgabe 5/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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SPECTRUM<br />
Foto: Andi Bruckner<br />
B ESTNOTEN<br />
Die Österreicher stehen der<br />
Einführung einer Gesamtschule<br />
skeptisch gegenüber:<br />
In einer aktuellen Fessel-GfK-<br />
Umfrage sprechen sich 73<br />
Prozent der Befragten für die<br />
Beibehaltung des derzeitigen<br />
differenzierten Schulwesens<br />
aus. 24 Prozent sind für die<br />
Gesamtschule. Hoch ist mit<br />
90 Prozent die Zufriedenheit<br />
der Österreicher mit den<br />
Schulen.<br />
Laut Fessel-GfK ist damit die<br />
Zustimmung zur Beibehaltung<br />
des derzeitigen Schulwesens<br />
gestiegen. 2005 sprachen<br />
sich 54 Prozent für die Beibehaltung<br />
des differenzierten<br />
Schulwesens aus, 43 Prozent<br />
waren damals für die Gesamtschule.<br />
Abgefragt wurde<br />
auch die Zufriedenheit mit<br />
den Schulen: 53 Prozent der<br />
befragten Eltern schulpflichtiger<br />
Kinder gaben an, mit der<br />
Schule „sehr zufrieden“ zu<br />
sein, 37 sind „eher zufrieden“.<br />
„Eher unzufrieden“ sind acht<br />
Prozent, „sehr unzufrieden“<br />
zwei Prozent. Ähnliche Ergebnisse<br />
brachte eine Umfrage<br />
des Marktforschungsinstituts<br />
Focus.<br />
Die Zufriedenheit mit der<br />
Schule geht laut Fessel-GfK<br />
quer über die Parteipräferenzen.<br />
So geben 90 Prozent der<br />
ÖVP-nahen und 90 Prozent<br />
der SPÖ-nahen Personen<br />
an, dass sie mit der Schule<br />
zufrieden sind. Als Gründe für<br />
die Zufriedenheit werden die<br />
gute Betreuung durch Lehrer,<br />
„nehmen sich Zeit, menschliche,<br />
persönliche Seite“ (44<br />
Prozent), „Bildungsangebot/<br />
Lehrplan“ (27 Prozent) und<br />
„guter Lehrkörper, fachliche<br />
Qualifikation, Vermittlung von<br />
Stoff“ (26 Prozent) genannt.<br />
Z ITAT DES MONATS<br />
Erwin Steinhauer, Schauspieler und Kabarettist, in einem<br />
Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Profil" über<br />
die „Entgewerkschaftung“ der SPÖ:<br />
„Sozialdemokratie und <strong>Gewerkschaft</strong><br />
müssen sich trennen!<br />
Der ÖGB muss überparteilich sein.“<br />
M EINUNGSMACHER – D ER KOMMENTAR DES MONATS<br />
„Politik inoffiziell“<br />
In seiner Kolumne in der „Kronen<br />
Zeitung“ nimmt Peter Gnam<br />
unter anderem den Pensionsvertrag<br />
des Ex-BAWAG-Chefs<br />
Helmut Elsner ins Visier:<br />
„[…] Wie sich’s Manager mit<br />
der Finanz richten können, zeigt<br />
jetzt der Fall von Ex-BAWAG-Chef Elsner: Er ließ<br />
sich bekanntlich seinen BAWAG-Pensionsvertrag im<br />
Ausmaß von 6,8 Millionen Euro zeitgerecht, bevor<br />
die Finanz mit einem Steuersatz von 50 % zuschlagen<br />
konnte, im Jahr 2000 auszahlen. Da knöpfte ihm die<br />
Finanz nur 25 % der 6,8 Millionen ab, und das waren<br />
1,7 Millionen statt 3,4 Millionen Euro. Elsners Netto-<br />
Ersparnis betrug demnach 1,7 Millionen Euro.<br />
Ein Umstand, den der Grün-Abgeordnete Öllinger<br />
,merkwürdig und aufklärungsbedürftig‘ findet, wobei<br />
allerdings auch Dutzende andere Manager (darunter<br />
Viktor Klima mit seinem OMV-Pensionsvertrag) in<br />
gleicher Weise ihr Geld vor der Finanz in Sicherheit<br />
gebracht haben. […] “<br />
K ÜRZUNG<br />
Der Ministerpräsident<br />
des<br />
deutschen Bundeslandes<br />
Rheinland-Pfalz, Kurt Beck<br />
(SPD), hat deutliche Einschnitte<br />
in der Beamtenbesoldung<br />
angekündigt. „Wir werden bei<br />
den Beamten und Richtern<br />
die Bezahlung der künftigen<br />
Berufsanfänger absenken“,<br />
sagte Beck in einer Regierungserklärung<br />
Ende Mai in<br />
Mainz. Für die ersten drei<br />
Jahre erfolgt die Bezahlung<br />
demnach in der Regel aus<br />
der jeweils nächstniedrigeren<br />
Besoldungsgruppe. Die<br />
Kürzungen sollen nach Becks<br />
Worten lediglich neu eingestellte<br />
Beamte des gehobenen<br />
und höheren <strong>Dienst</strong>es betreffen.<br />
Wenn Rheinland-Pfalz die<br />
<strong>Ausgabe</strong>n begrenzen wolle,<br />
komme die Regierung an<br />
Einschnitten bei den Personalausgaben<br />
nicht vorbei, erklärte<br />
der SPD-Chef.<br />
A USWEIS<br />
„Es werden<br />
deutlich mehr<br />
Polizisten auf<br />
der Straße sein<br />
als im vergangenen<br />
Jahr“,<br />
zeigt sich<br />
Innenministerin Liese Prokop<br />
erfreut. 54 Polizeischüler<br />
hat sie jüngst wieder in Wien<br />
ausgemustert, und sie haben<br />
gleich als erste die neuen<br />
<strong>Dienst</strong>ausweise für die Exekutive<br />
bekommen. Dabei handelt<br />
es sich um eine ID-Karte<br />
in Bankomatkartengröße.<br />
Insgesamt weist der Ausweis<br />
fünf Sicherheitsmerkmale auf.<br />
In den nächsten Wochen und<br />
Monaten sollen alle Beamten<br />
damit ausgestattet werden.<br />
10 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 5_<strong>2006</strong><br />
Foto: APA-Images / Valerie Rosenburg<br />
Foto: Andi Bruckner