Ausgabe 5/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Foto: © 2006, Jupiterimages Corporation THEMA PENSIONEN UNSER PENSIONSSYSTEM IM INTERNATIONALEN TOPFELD Österreichs Sozialsystem ist modern, ausgewogen und sicher, wie der internationale Vergleich zeigt. Nicht zuletzt dank der GÖD. TEXT: HERMANN MUHR Österreichische Pensionisten haben leicht lachen, auch in Zukunft. Das belegt nun auch ein Bericht der EU-Kommission. SPITZENRANG IN DER EU-PROGNOSE – PENSIONEN SIND SICHER Die Studie zeigt, dass der notwendige Staatszuschuss in Österreich bis 2050 sogar zurückgehen wird. In allen anderen Staaten kommt es zu einer Kostenexplosion. Österreich Frankreich Deutschland Finnland Schweden Tschechien Italien Belgien Spanien Luxemburg Slowenien Niederlande Ungarn Portugal –7,5 +0,8 +2,8 +8,7 +18 +26 Quelle: EU-Kommission, Angaben in Prozent +49 +64,7 +63,9 +74 +78,2 +75,5 +80,9 +89,7 Man kann es als fixen internationalen Standard bezeichnen, dass Sparpolitik unabhängig vom Couleur der jeweiligen Regierungspartei(en) vor allem mit Einschnitten bei Pensionen verbunden ist. Und angesichts der demografischen Entwicklung des Großteils der europäischen Länder ist es auch notwendig, die Sozialsysteme zu reformieren, um sie überhaupt noch finanzieren zu können. Ansonsten droht den Wohlfahrtsstaaten der Bankrott. Ein Eingriff in bestehende Pensionen wie bei jüngsten Reformen in skandinavischen Ländern oder Pensionskürzungen sind freilich kein probates Mittel. PENSIONISTEN ALS MELKKÜHE? Was Zurufe nach Einschnitten bei Pensionen betrifft, ist auch Österreich keine Insel der Seligen. Die Älteren als Melkkühe unseres Sozialsystems ausnützen zu wollen, scheint für manche ein durchaus gangbarer Weg zur Absicherung der Solidargemeinschaft zu sein. Und eines muss jedem bewusst sein, vor allem im öffentlichen Dienst tritt niemand anderer gegen derartige Versuche auf als die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Und das erfolgreich. Im internationalen Vergleich nehmen sich die Entwicklung der Pensionen in der Alpenrepublik und ihre Absicherung für die Zukunft nahezu einmalig aus. Ein Blick zu unseren deutschen Nachbarn zeigt etwa, dass es dort seit drei Jahren keine Erhöhung der Renten gab. In Österreich gab es eine Nullrunde für Pensionen zuletzt 1997. In den Jahren GÖD_Ausgabe 5_2006
2000 bis 2004 gab es hierzulande eine Steigerung um 8,78 Prozent. Zusätzliche Einmalzahlungen nicht berücksichtigt. Damit sind sie sogar geringfügig mehr gestiegen als die Löhne. Die Steigerung bei den Durchschnittsgehältern, die von brutto 1.936 auf 2.105 Euro monatlich kletterten, lag nämlich bei 8,73 Prozent – die Inflationsrate bei 8,1 Prozent (siehe Kasten rechts). In Deutschland wird es im Übrigen auch in den kommenden drei Jahren keine Rentenerhöhung geben, das ist amtlich. Kein Wunder, wenn deutsche Politiker über die südliche Grenze schielen und pensionspolitische Reformprogramme eins zu eins übernehmen wollen. So berichtete etwa der Berliner „Tagesspiegel“ von SPD-Vizechef Kurt Becks „neidischem Blick nach Österreich“ in puncto Schwerarbeiterregelung. Demnach schweben Beck ähnliche Ausnahmen für schwer Arbeitende vor, wenn die deutsche Bundesregierung das Pensionsalter auf 67 Jahre anhebt. SCHRECKENSBILD DEUTSCHLAND In Deutschland muss heuer sogar mit einem eigenen Gesetz dafür gesorgt werden, dass die Renten nicht gekürzt werden. Und auch nach 2009 sind zumindest weitere Nullrunden für die deutschen Rentnerinnen und Rentner nicht ausgeschlossen. Dabei fällt schon jetzt die Durchschnittsrente in Deutschland mit 10.400 Euro im Jahr deutlich geringer aus als in Österreich mit 13.300 Euro. Der Rentenbeitrag soll 2007 erhöht werden, der Krankenversicherungsbeitrag ist mit 14,2 Prozent bereits fast doppelt so hoch wie in Österreich (7,5 Prozent). Mittlerweile ist es so weit gekommen, dass die staatliche Rente nicht mehr zur finanziellen Vorsorge in der Pension reicht. Für deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es also keine Frage mehr, sich über eine private Vorsorge eine bessere Pension zu sichern, sie ist Voraussetzung, um überhaupt eine Rente zu erhalten. Nun wird an jedem Stammtisch gern über das Pensionssystem debattiert. Und oft auch kritisiert. Man sollte sich GÖD_Ausgabe 5_2006 aber dessen bewusst sein, dass wir in Österreich eben in der glücklichen Situation sind, mit sicheren Pensionen rechnen zu können – zumindest bis ins Jahr 2050. Vor wenigen Monaten veröffentlichte die EU-Kommission einen Bericht über den „Einfluss des Alterns auf öffentliche Ausgaben“. Darin kamen die EU-Experten zu dem Schluss, dass die demografischen Veränderungen in allen Staaten der EU bis zum Jahr 2050 zu einer wahren Kostenexplosion führen ÖSTERREICHS SOZIALAUSGABEN – IN DEN EU-TOP 5 PENSIONEN THEMA werden – mit Ausnahme Österreichs (siehe Kasten links). Teilweise werden die Kosten der Pensionssysteme bis zu 90 Prozent steigen. Österreich hingegen hat durch die in intensiven Verhandlungen der Sozialpartner überarbeiteten Pensionsreformen die Leistbarkeit der Pensionen sichergestellt: Zwar werden die Kosten für die ASVG-Pensionen bis 2050 von 8,2 auf 10,3 Prozent des Bruttoinlandsprodunkts steigen, aber durch die beiden modifizierten Pensionsrefor- Bei den Sozialausgaben ist Österreich in der Europäischen Union unter den Top-5. Einberechnet werden: Pensionen, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe etc. Luxemburg Dänemark Schweden Niederlande Österreich Frankreich Deutschland Belgien Großbritannien Finnland EU 25 Italien Irland Griechenland Spanien Portugal Slowenien Zypern 3.671 3.656 3.192 3.038 6.012 5.956 5.744 8.239 8.233 7.932 7.911 7.719 7.532 7.427 9.934 10.782 2.561 Quelle: Eurostat 2003, Angaben in Euro PENSIONSSTEIGERUNG IN ÖSTERREICH VON 2000 BIS 2004 Durchschnittspension Inflationsrate Quelle: Hauptverband / Statistik Austria + 8,1 % + 8,8 % 12.653
Seite 1 und 2: Der öffentliche Dienst aktuell Aus
Seite 3 und 4: DIESER WEG IST RICHTIG! E s war am
Seite 5 und 6: Foto: © 2006, Jupiterimages Corpor
Seite 7 und 8: GEWERKSCHAFTSWELT Top-News internat
Seite 9 und 10: VAV UNFALLVERSICHERUNG [ ] JETZT NE
Seite 11 und 12: In einer derartigen Situation reagi
Seite 13 und 14: ne Position schwächen. Das gewicht
Seite 15 und 16: Dennoch bin ich von der absoluten N
Seite 17: Matthias Hofer „Die Stärke einer
Seite 21 und 22: moderntimesmedia Österreich brauch
Seite 23 und 24: kei, Slowenien, Ungarn, die baltisc
Seite 25 und 26: URLAUB HIGH-TECH AM MEER TECH-NEWS
Seite 27 und 28: ▼ Zoll hob Schmugglerring aus. Da
Seite 29 und 30: DIENSTRECHT Wenn sich die Arbeitsbe
Seite 31 und 32: hältnis) erfüllt, aber auch den b
Seite 33 und 34: MIT DER E-CARD SICHER IN DEN URLAUB
Seite 35 und 36: die Möglichkeit des Zugriffes eine
Seite 37 und 38: Landessektion Kärnten DER LEBENSWE
Seite 39 und 40: page www.goed.at / Referat für Fre
Seite 41 und 42: WELLNESSHOTEL SPORTALM HINTERMOOS w
Seite 43 und 44: glücklich_wohnen in simmering 139
Seite 45 und 46: WOHNEN HÖCHSTER QUALITÄT Dienst e
Seite 47 und 48: BS Landesanstalten und Betriebe Bil

Ausgabe 5/2006 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?