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Geschtjier-Blatt 02-2005 - Gemeinde Niedergesteln

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E<br />

Fortsetzung von Seite 22<br />

Retrospektive durchaus belustigenden<br />

Begebenheiten führen<br />

konnte. Denn in den Anfangstagen<br />

wickelte sich der Bankverkehr ausschliesslich<br />

in der Wohnung der<br />

ersten Kassiere ab. Schalterstunden<br />

oder dergleichen kannte man<br />

damals noch keine. Man stelle sich<br />

dergleichen in Zeiten von ec-Karte,<br />

Bankomat und e-banking einmal<br />

bildlich vor! Doch im Soge der Zeit<br />

sollten die guten Wohnstuben der<br />

Kassiere den schon damals immer<br />

grösser werdenden Ansprüchen<br />

der Kundschaft irgendwann nicht<br />

mehr genügen. Jetzt mussten Filialen<br />

her! So geschehen in <strong>Niedergesteln</strong><br />

im Jahre 1986 am heutigen<br />

Standort im Dorfzentrum. In Raron<br />

befand sich die Filiale seit 1984 im<br />

kleinen Säli des Restaurants Rilke,<br />

bevor sie 1997 im Zuge der Fusion<br />

an den jetzigen Standort im Haus<br />

Solaris gezügelt wurde. St. German<br />

kam im Jahre 1983 zu seiner Filiale,<br />

die ebenfalls am noch heute gültigen<br />

Standort beim Parkplatz eingerichtet<br />

wurde.<br />

Foto: Aufsichtsrat Raiffeisenbank (von links<br />

nach rechts) Emil Bregy, Cornelius Imboden,<br />

Carmen Stoffel-Imseng<br />

Die Elektronik hielt Einzug<br />

Das moderne Elektronik-Zeitalter<br />

machte auch vor dem Oberwallis<br />

nicht Halt. So fanden die Errungenschaften<br />

der elektronischen Datenverarbeitung<br />

in den Jahren 1987<br />

und 1988 ihren Einzug in den Raiffeisenbanken<br />

von Raron, <strong>Niedergesteln</strong><br />

und St. German. Aufgrund<br />

der rasanten Entwicklung im EDV-<br />

Sektor wurden die Installationen<br />

laufend modernisiert und verbessert,<br />

was in diesem Bereich immer<br />

höhere Aufwändungen erforderlich<br />

machten. Als dann noch verschärf-<br />

Raiffeisenbank <strong>Niedergesteln</strong> – Raron – St. German<br />

Foto: Verwaltungsrat (von links nach rechts)<br />

Hans Köpfli, Uli Bregy, German Kalbermatter,<br />

Renata Wyrsch-Fuchs, Hugo Schneider<br />

te Bestimmungen der Eidgenössischen<br />

Bankenkommission hinzukamen,<br />

waren genügend Gründe<br />

vorhanden, ernsthaft eine Fusion<br />

der drei Banken ins Auge zu fassen.<br />

Im Jahre 1997 war es dann so<br />

weit: in einem ersten Zuge fusionierten<br />

die beiden Filialen von Raron<br />

und St. German, im Jahr 1998<br />

kam es schliesslich zur Fusion mit<br />

der Filiale <strong>Niedergesteln</strong>. Seither<br />

sind die Raiffeisenbanken der drei<br />

Ortschaften auf ihrem gemeinsamen<br />

Weg unterwegs. Und die Entwicklung<br />

steht nicht still. Der Mitarbeiterstand<br />

wuchs inzwischen auf<br />

sieben Personen an, was infolge<br />

Teilzeitarbeit rund 4,7 Personaleinheiten<br />

entspricht. So war es nicht<br />

erstaunlich, dass man mit den Räulichkeiten<br />

im Haus Solaris bald<br />

einmal an die Grenzen stossen<br />

sollte. Im Jahre 2003 wurde die<br />

Zweizimmerwohnung neben dem<br />

Banklokal erschlossen und zweckdienlich<br />

umgebaut.<br />

Ohne den grossen Einsatz und die<br />

hohe Kompetenz aller bisherigen<br />

Bankbehörden, Bankleiter, und<br />

Mitarbeiter wäre die 75-jährige Erfolgsgeschichte<br />

der Raiffeisenbank<br />

Raron - St. German - <strong>Niedergesteln</strong><br />

kaum möglich gewesen.<br />

„Geld und Geist“<br />

Seite 23<br />

Seit 1862 gibt es das Raiffeisen-<br />

Bankensystem<br />

Das System der heutigen Raiffeisenbanken<br />

ist dem im Jahre 1818 im deutschen<br />

Westerwald geborenen Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen zu verdanken. Das<br />

Amt eines Bürgermeisters bot ihm<br />

Gelegenheit, die Sorgen und Bedürfnisse<br />

des Volkes kennen zu lernen. Er<br />

versuchte Mittel und Wege der Verbesserung<br />

ihrer Lebensverhältnisse zu<br />

finden. In dieser Absicht gründete Raiffeisen<br />

so genannte „Darlehenskassenvereine“<br />

mit dem Zweck, der Bevölkerung<br />

Gelegenheit zur Anlage von Spargeldern<br />

zu geben, um gleichzeitig den<br />

Sparsinn zu fördern und die Mittel zur<br />

vorteilhaftigen Kreditgewährung zu<br />

beschaffen. Das System wurde erstmals<br />

im Jahre 1862 umgesetzt. In der<br />

Schweiz wurde erstmals auf Initiative<br />

des bernischen Regierungsrates Edmund<br />

von Steiger eine solche Darlehenskasse<br />

in Zimmerwald gegründet.<br />

Im Oberwallis war der Lötschentaler<br />

Domherr Josef Werlen der Raiffeisen-<br />

Pionier und gründete die erste Bank im<br />

Jahre 1906 in St. Niklaus.<br />

Die Raiffeisenbank betreibt in gemeinsamer<br />

Selbsthilfe im Sinne des genossenschaftlichen<br />

Gedankenguts von<br />

Friedrich Wilhelm Raiffeisen folgende<br />

Bankgeschäfte:<br />

- Entgegennahme von Geldern in<br />

allen bankenmässigen Formen,<br />

einschliesslich Spareinlagen<br />

- Das Hypothekar- und Kreditgeschäft<br />

- Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />

- Das indifferente Geschäft, insbesondere<br />

das Wertschriftengeschäft<br />

Diese Zweckbestimmung hebt sich von<br />

den Wertvorstellungen anderer Bankengruppen<br />

insofern ab, als dass sie<br />

versucht, „Geld und Geist“, Dienen und<br />

Verdienen, ideelle Strahlungskraft und<br />

materielle Leistungsfähigkeit auf einen<br />

Nenner zu bringen. Das ist freilich in<br />

der Praxis nicht durchwegs einfach.<br />

Grosse Raiffeisen-Institute laufen Gefahr,<br />

die ideelle Komponente etwas zu<br />

vernachlässigen, kleine und mittelgrosse<br />

Raiffeisenbanken verkennen oft,<br />

dass jede Idee, auch jene von Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen, sich an ihrer praktischen<br />

Verwirklichung und Tauglichkeit<br />

messen lassen muss. Das richtige<br />

Mass ist die Behauptung im Bankenwettbewerb.

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