04.10.2013 Aufrufe

Ausgabe 1 - RhB

Ausgabe 1 - RhB

Ausgabe 1 - RhB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Glacier Express bekommt Nachwuchs<br />

Von Matthias Müri<br />

Premium-Glacier Express auch ab Davos<br />

Ab der Sommersaison 2009 wird auch der Glacier Express<br />

ab Davos nach Zermatt auf das hohe Niveau der<br />

Kompositionen ab St. Moritz gehoben: Die Rhätische<br />

Bahn und die Matterhorn-Gotthard-Bahn beschaffen<br />

zusammen acht zusätzliche Panoramawagen, davon<br />

zwei der 1. Klasse, vier der 2. Klasse sowie zwei Servicewagen<br />

mit Panorama-Bar. Diese ersetzen diejenigen der<br />

allerersten Generation und die alten Verstärkungswagen.<br />

Damit können die beiden Bahnen auch auf dem<br />

«Davoser GEX» den hohen Standard des Premium-Servicekonzeptes<br />

mit Verpflegung am Sitzplatz anbieten.<br />

Dank des hohen Qualitätsstandes der <strong>RhB</strong>-Werkstätte<br />

Landquart konnte die Rhätische Bahn von der Stadler AG<br />

den Montageauftrag für die acht neuen Fahrzeuge gewinnen.<br />

Dies beinhaltet nebst Engineering, Konstruktion<br />

und Einbau der Küche in die beiden Servicewagen auch<br />

die komplette Montage, Innenausbau, Verdrahtung und<br />

Untergestell-Verrohrung an allen acht Wagen. Stadler<br />

liefert die leeren, gespritzten Wagenkasten und die<br />

Einzelkomponenten an die <strong>RhB</strong>, diese gibt die fertigen<br />

Panoramawagen an den Betrieb ab.<br />

Nebenbei erreichen <strong>RhB</strong> und MGB mit diesem Vorgehen<br />

eine Terminbeschleunigung, sodass die Fahrzeuge bereits<br />

ab Mai / Juni 2009 einsatzbereit sind.<br />

Der Geburtsvorgang der neuen Panoramawagen<br />

Zurzeit sind die acht neuen Panos bei Stadler AG in<br />

Altenrhein und bei der Rhätischen Bahn in Landquart in<br />

ganz unterschiedlichen Bauzuständen anzutreffen.<br />

Die folgenden Bilder sprechen deutlich, was es bedeutet,<br />

einen Wagen vom rohen Metallprofil bis zum genussfertigen<br />

Reisetraum zu entwickeln.<br />

Lassen Sie sich mitnehmen in die Entstehungsgeschichte<br />

unseres neuen Glacier Express…<br />

Bild 1: Am Anfang stehen immer die rohen Metallteile. Dies<br />

hier sind jedoch bezüglich Festigkeit und Form genau berechnete<br />

und optimierte Strangpressprofile.<br />

Bild 2: Der Wagenkasten wird aus verschiedenen Profilen<br />

und Blechen zusammengeschweisst, gerichtet, verputzt und<br />

genau vermessen.<br />

Bild 3: Der vorgereinigte Kasten kommt in die Sandstrahlhalle.<br />

Die sandgestrahlte Oberfläche ist die wichtigste Grundlage<br />

für eine gute Haftung des Farbanstriches. Übrigens: wie<br />

wunderschön doch Technik sein kann...!<br />

Bild 4: Der Wagenkasten erhält in der Malerei einen mehrschichtigen<br />

Farbaufbau, bestehend aus Grundierung, Spachtel,<br />

Grundfarbe und den zwei Decklackfarben Glacier-Rot<br />

und Gletscherblau.<br />

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2009<br />

Bild 5: Ein Speziallastwagen mit ausgeklügelter Transporteinrichtung<br />

bringt den fertig bemalten Kasten von Stadler<br />

Altenrhein in die <strong>RhB</strong>-Werkstätte Landquart.<br />

Bild 6: Der Kasten wird mit dem Kran vorsichtig abgeladen<br />

und steht nun auf Diplorys bereit für die weiteren Arbeiten.<br />

Bild 7: Hier entsteht der «schwimmende» Fussboden, bestehend<br />

aus Gummiblöcken - rundherum gefüllt mit Isoliermaterial<br />

- und der darüberliegenden Holzplatte, auf die später<br />

der Teppich zu liegen kommt.<br />

Bild 8: Die Grosskomponenten werden möglichst einbaufertig<br />

geliefert, so auch die WC-Kabine. Sie wird an den mit den<br />

notwendigen Flüssigkeits- und Luftrohren vorbereiteten<br />

Platz montiert.<br />

Bild 9: Das Einkleben der Fensterscheiben in den Wagenkasten<br />

erfordert bezüglich sauberen und exakten Arbeitens sowie<br />

des zeitlichen Ablaufes Präzision und Qualität.<br />

Bild 10: Im elektrischen Apparatekasten laufen alle Fäden<br />

zusammen. Von hier aus werden die verschiedenen Systeme<br />

des Fahrzeuges gesteuert und geregelt: Türen, Beleuchtung,<br />

Heizung, Klima, Zielanzeigen, Lautsprecheransagen und<br />

Sitzplatzbeschallung, Toilette, Gleitschutz für die Räder usw.<br />

Bild 11: Vor dem Abdecken der Teppiche und dem Setzen der<br />

Stühle und Tische erfolgt die Fixierung der Deckenluftkanäle<br />

und Verkleidungen. Zuvor waren die Supports für die Befestigung<br />

der Bestuhlung montiert, Wände und Decke mit Isolation<br />

versehen, die Verkabelung eingezogen und die Bodenheizkörper<br />

eingebaut worden.<br />

Bild 12: Die Panorama-Bar in den Servicewagen nimmt<br />

Gestalt an: Stehtischchen und Railbar-Möbel, die runde<br />

Stehbar sowie Abteildecke und Stirnwandtür sind montiert.<br />

Bild 13: Auch die luxuriös ausgestattete Küche macht Fortschritte.<br />

Welcher Koch und welche Hausfrau träumen nicht<br />

von Kochherd, Umluftofen, Kühl-/Gefrierschränken und Abwaschmaschinen,<br />

geschweige denn von Steamer, Grillplatte,<br />

Toaster, Kaffeemaschinen und sogar von Tellerwärmeschränken<br />

und grossem Weinkühlschrank?! Leistungsfähige Abzug-<br />

und Luftentkeimungsanlagen runden das Küchenportefeuille<br />

ab. Die gesamte Küchenkonstruktion und -elektrik, inklusive<br />

zugehörige Einrichtungen im Wagen-Untergestell wurde übrigens<br />

durch die Rollmaterialtechnik in Landquart entwickelt.<br />

Bild 14: Die wegen der später montierten Schürzen für den<br />

Fahrgast nicht sichtbaren, aber doch sehr anspruchsvollen<br />

Untergestell-Einrichtungen, Apparate und Verrohrungen<br />

nehmen ebenfalls Gestalt an.<br />

Bild 15: Die Klimageräte auf dem Dach an den Wagenenden<br />

sowie die Stirnwandanbauten und Armaturen lassen das<br />

Fahrzeug schon recht komplett aussehen. Aber noch ist sehr<br />

viel Arbeit zu tun, bis es geprüft und in Betrieb gesetzt die<br />

Hallen verlassen darf.<br />

Bild 16: Inzwischen ist die <strong>RhB</strong>-Werkstätte Landquart mit<br />

der neuen Errungenschaft gefüllt. Glacier Express, wohin das<br />

Auge reicht…<br />

Bilder 17, 18, 19: Unser Ziel, auf das wir in Landquart mit<br />

Hochdruck hinarbeiten: Die fertigen neuen Wagen verlassen<br />

unsere Werkstätte termingerecht Richtung Chur - St. Moritz / Davos<br />

/ Zermatt, um den Fahrgästen ab Juni 2009 im Glacier Express<br />

ihren Reisetraum zu erfüllen…<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!