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Stärken-Schwächen-Analyse für den Landkreis Soltau ... - NIW

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4.2 Arbeitslosigkeit<br />

Hohe und wieder wachsendeArbeitsmarktungleichgewichte<br />

als größte<br />

Herausforderung <strong>für</strong> die<br />

Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik<br />

Arbeitsmarktposition seit<br />

1997 langsam, aber kontinuierlich<br />

verschlechtert<br />

Überdurchschnittliche<br />

saisonale Probleme auf<br />

dem Arbeitsmarkt<br />

Konzentration der Arbeitslosigkeit<br />

in der Städten<br />

74 <strong>Landkreis</strong> <strong>Soltau</strong>-Fallingbostel<br />

Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze und dem damit verbun<strong>den</strong>en (vorübergehen<strong>den</strong>)<br />

Wachstumsschub in <strong>den</strong> westdeutschen Ländern gingen die Arbeitslosenbestände<br />

trotz nicht unbeträchtlicher Zuwanderungen und wachsender Einpendlerzahlen (in <strong>den</strong><br />

ehemaligen Grenzgebieten) mit zunehmender Geschwindigkeit zurück. Im Jahresdurchschnitt<br />

1991 wurde in Westdeutschland eine Zahl von 1,7 Mio. unterschritten. Seit Anfang<br />

1992 stiegen angesichts des sich verschärfen<strong>den</strong> Strukturwandels die Arbeitslosenzahlen<br />

wieder mit zunehmendem Tempo an. Von einem kurzfristigen Rückgang im Jahr 1994/95<br />

unterbrochen, wuchsen die Arbeitslosenzahlen bis 1997, überschritten im Jahresdurchschnitt<br />

1997 die Grenze von 3,0 Mio. in Westdeutschland und erreichten in Deutschland<br />

mit insgesamt fast 4,4 Mio. einen bisherigen Höchststand. Seit Anfang 1998 schmolzen die<br />

Arbeitslosenzahlen zunächst leicht und dann mit steigendem Tempo ab. Im Jahresdurchschnitt<br />

2000 lagen die Zahlen in Westdeutschland noch bei 2,53 Mio. und im Jahresdurchschnitt<br />

2001 bei 2,48 Mio. Allerdings hat sich das Wirtschaftswachstum seit Anfang 2001<br />

deutlich verlangsamt und angesichts einer drohen<strong>den</strong> Rezession steigen die Arbeitslosenzahlen<br />

wieder. Mitte 2002 lagen sie in Gesamtdeutschland bereits um 7 % über dem Vorjahresniveau.<br />

Allerdings hat sich die Arbeitsmarktsituation im <strong>Landkreis</strong> <strong>Soltau</strong>-Fallingbostel in<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren ten<strong>den</strong>ziell verschlechtert (Abb. 4.2-1). So sind die Arbeitslosenzahlen<br />

binnen Jahresfrist um 11,4 % gestiegen (in Westdeutschland 7,6 %).<br />

Die Arbeitslosenquote lag entsprechend Mitte 2001 (100) genau im westdeutschen<br />

Durchschnitt und 2000 (93) sogar deutlich darunter. Im Jahr 1997 (90) war die<br />

Arbeitsmarktsituation – trotz absolut höherer Zahlen – im Vergleich zum übrigen<br />

Westdeutschland sogar erheblich günstiger, seitdem ist der Vorsprung zunehmend<br />

geschrumpft. Dies bedeutet, das sich die relative Arbeitsmarktposition des <strong>Landkreis</strong>es<br />

seit etwa 1997 (trotz rückläufiger absoluter Arbeitslosenzahlen) langsam,<br />

aber fast durchgehend verschlechtert hat.<br />

Der Arbeitsmarkt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Soltau</strong>-Fallingbostel ist durch ausgesprochen hohe<br />

saisonale Schwankungen der Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet mit niedrigen<br />

Werten in der Sommersaison und vergleichsweise hohen in <strong>den</strong> Wintermonaten<br />

(Abb. 4.2-1). Dies ist auf die Wirtschaftsstruktur zurückzuführen, in der saisonabhängige<br />

Branchen wie das Gastgewerbe und die Freizeitdienstleistungen sowie<br />

das Baugewerbe ein überdurchschnittliches Gewicht haben.<br />

Innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch in der Stadt<br />

Munster (117 111 ) sowie in <strong>den</strong> Städten <strong>Soltau</strong> (116) und Schneverdingen (115)<br />

(Abb. 4.2-2). Auch in <strong>den</strong> Städten Bad Fallingbostel und Walsrode (beide 107) sind<br />

die Arbeitslosenzahlen überdurchschnittlich. Durchweg geringer sind die Arbeitsmarktprobleme<br />

in <strong>den</strong> übrigen Städten und Gemein<strong>den</strong> (mit Ausnahme von Neuenkirchen).<br />

Seit dem letzten Höchststand im Jahr 1997 sind die Arbeitslosenzahlen in <strong>den</strong> SG<br />

Rethem/Aller und Schwarmstedt sowie in <strong>den</strong> Städten Munster und Schneverdingen<br />

überdurchschnittlich zurückgegangen (Abb. 4.2-2). Gestiegen sind die Arbeitsmarktprobleme<br />

hingegen in Wietzendorf, was mit der außergewöhnlich starken<br />

Zuwanderung im Zusammenhang stehen dürfte.<br />

111 Arbeitslosenquoten Ende Juni 2002, jeweiliger Bundeswert (Westdeutschland = 100)

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