Bürgerschaftliches Engagement
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Bedeutungen und Konnotationen sind, die sich hinter<br />
Begriffen wie „Migrant/in“ oder „Integration“ verbergen.<br />
Denn sie stehen für äußerst unterschiedliche Konzepte.<br />
Der Begriff des „Integrationstrainings“ beinhaltet zum Beispiel<br />
Maßnahmen im Ausmaß zwischen 60 bis 600 Stunden,<br />
von auf Sprache fokussierten Angeboten oder einer<br />
Bandbreite von Maßnahmen und vieles mehr (wir haben<br />
darüber bereits in der letzten Ausgabe des övh berichtet).<br />
Im Bericht werden die Themen Qualitätssicherung<br />
und Qualitätsentwicklung ebenso angesprochen wie die<br />
Auswirkungen und Erfolge von Integrationstrainings.<br />
Der Bericht gibt Einblick in die Positionierung der Integrationstrainings<br />
in einzelnen Ländernn, präsentiert dabei<br />
aber vor allem die Perspektive der Partner/innen auf die<br />
jeweilige Ländersituation, ihren institutionellen Umgang<br />
damit und ihre Handlungsgewohnheiten.<br />
Die auf der Veranstaltung gemeinsam verbrachte Zeit<br />
und die Möglichkeiten einer mündlichen Präsentation<br />
der bisherigen aduqua Ergebnisse samt anschließender<br />
Diskussion wurden genutzt, um tiefere Einblicke in die<br />
Thematik zu gewinnen. Von besonderem Interesse für<br />
die Teilnehmer/innen waren die Beispiele für gute Praxis<br />
und Qualität in Integrationstrainings einzelner teilnehmender<br />
Ländern, die ein Kernstück der diversen Länderberichte<br />
sind, und die darin enthaltenen, auffällig unterschiedlichen<br />
Zugänge und Ideen zu Qualitätssicherung<br />
in den verschiedenen Partner/innenländern (siehe Abbildung).<br />
Präsentiert wurden qualitative wie quantitative<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen, ergänzt um die Anwendungsbeispiele<br />
dahinter. So wurde etwa der Umgang<br />
mit Drop-out in Norwegen als ein Anwendungsbeispiel<br />
diskutiert. Der dortige aduqua-Partner setzt Umfragen<br />
und kleinere Studien auf Organisationsebene ein, um<br />
Verbesserungsmöglichkeiten ausfindig zu machen, nicht<br />
zuletzt, um Gründe für Drop-out im Zusammenhang mit<br />
dem eigenen Angebot zu hinterfragen.<br />
Die Teilnehmenden zeigten außerdem großes Interesse<br />
an den Empfehlungen im Länder-Bericht von<br />
aduqua. Es wurde sehr kritisch darüber diskutiert, ob<br />
derartige Empfehlungen aus verschiedenen anderen<br />
europäischen Ländern im eigenen Land überhaupt<br />
funktionieren können, wenn die beteiligten Länder so unterschiedliche<br />
Herangehensweisen haben und nicht über<br />
klare und gemeinsam erarbeitete Definitionen verfügen<br />
(etwa über so grundlegende Aspekte wie Qualitätsstandards).<br />
Unabhängig davon war eine strittige Frage unter<br />
den Teilnehmenden, ob und welche Qualitätskriterien<br />
überhaupt Lehrenden und Lernenden zumutbar sind.<br />
Es herrschte jedenfalls Übereinkunft, dass es wichtig und<br />
grundlegend ist, zu wissen, „was“ man über die Qualität<br />
etwa von Trainings wissen möchte, bevor darüber diskutiert<br />
werden kann „wie“ diese durch ausgewählte Methoden<br />
und Standards gesichert werden kann.<br />
Nach einer Pause inklusive Erfahrungsaustausch zu<br />
den Workshops diskutierten die Teilnehmenden noch,<br />
wie Erfolge im Zusammenhang mit Integrationstrainings<br />
qualitativ und quantitativ gemessen werden könnten<br />
und wie die Auswirkungen von Erfolgen zu beschreiben<br />
sind. Die lebhaften Diskussionen verliefen dabei in wechselnden<br />
Arbeitsformen – in Kleingruppen und später in<br />
Verschnittgruppen. Zum Abschluss wurden gemeinsame<br />
Knotenpunkte in den verschiedenen Diskussionen<br />
festgehalten, die bereits durch die Teilnehmenden in die<br />
eigenen Institutionen geflossen sind aber auch schriftlich<br />
und mündlich in das Netzwerk aduqua zurückgetragen<br />
wurden. Ebenso gab es die Empfehlung, ein Mission<br />
Statement möglichen Qualitätsempfehlungen voranzustellen,<br />
um klarzustellen, welches gemeinsame Verständnis<br />
von Integrationstrainings vorhanden ist und welche<br />
Art von Integrationstrainings angestrebt wird.<br />
Einigkeit bestand bei allen Teilnehmenden der Wiener<br />
Veranstaltung über die Sinnhaftigkeit solcher Treffen,<br />
die zum Erfahrungsaustausch genützt und als Entwicklungsraum<br />
gesehen werden können. Begrüßt wurde eine<br />
Wiederholung in etwa einem Jahr, gekoppelt mit einem<br />
weiteren Bericht zu aduqua. Bis dahin läuft das Unterfangen,<br />
Standards und Kriterien zur Qualitätssicherung<br />
in Integrationsmaßnahmen zu entwickeln. Aktuell werden<br />
in sechs großen Feldern von den aduqua-Partner/<br />
innen Kriterien beschrieben, wonach sich Qualität in Integrationstrainings<br />
bemisst. Die Herausforderungen für<br />
das internationale Netzwerk bleiben hoch. //<br />
Bildungsthemen aktuell<br />
Abbildung<br />
Measuring Success –<br />
Dokumentationen von<br />
Erfolg in Integrationstrainings<br />
Quantitativ Qualitativ<br />
• Teilnehmer/innen-Zahlen<br />
• Anwesenheit<br />
• Verweildauer – Drop-out<br />
• Leistungen (von Teilnehmer/innen und/oder Anbieter/innen)<br />
• Qualifizierung Unterrichtende<br />
• Teilnehmer/innen-Zufriedenheit/Feedback • Teilnehmer/innen-Zufriedenheit/Feedback<br />
• Qualitätsstandards & • Qualitätsstandards &<br />
Externe Evaluation externe Evaluation<br />
• Qualität des Lehrens & Lernens<br />
• Ausschreibungsverfahren<br />
• Intensität von Kooperation<br />
• mit Stakeholdern und/oder relevanten Institutionen<br />
• Selbsteinschätzung (Peer und/oder individuell)<br />
• Motivation<br />
• Entwicklungen der Teilnehmer/innen (in Trainings und/oder am Arbeitsmarkt)<br />
//<br />
Weiterführende<br />
Informationen:<br />
www.aduqua.eu<br />
DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 02-2013 · NR. 248 — 35