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Karl May Die Sklavenkarawane

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— 406 —<br />

Unter Schebah versteht man einen schweren Ast,<br />

dessen eines Ende eine Gabel bildet. In diese Gabel<br />

wird der Hals der Sklaven während des Transportes<br />

gesteckt und durch ein Querholz fest gehalten. Der Ast<br />

geht nach vorn; an ihn werden die Hände des Gefangenen,<br />

mit denen dieser ihn tragen muß, gebunden. Dadurch<br />

behält der Gefesselte den freien Gebrauch der<br />

Füße und ist dennoch am Entrinnen verhindert. Eine<br />

solche Schebah wurde dem Emir angelegt. Dann wendete<br />

sich Abd el Mot mit finsterer Miene an Schwarz:<br />

»Jetzt sage nun du, wer du bist! Aber lüge nicht,<br />

sonst erhältst du die Peitsche!«<br />

Hätte der in dieser Weise Angeredete die Gefühle,<br />

welche er jetzt empfand, beschreiben sollen, er wäre<br />

nicht fähig dazu gewesen, er hätte keine Worte zu finden<br />

vermocht. Haß, Ekel, Abscheu, Zorn – die Summe<br />

aller dieser Begriffe deckte sich nicht mit dem, was<br />

ihn jetzt erfüllte. Er wußte, daß man auch ihn an eine<br />

Schebah fesseln werde; aber er wußte ebenso, daß<br />

man gezwungen war, ihn gerade so wie den Emir einstweilen<br />

zu schonen. Darum sah er keine augenblickliche<br />

Veranlassung, durch höfliche oder gar kriechende<br />

Antworten eine mildere Behandlung, die ihm ja doch<br />

nicht geworden wäre, zu erstreben. Darum sah er Abd<br />

el Mot wie von oben herab an und sagte:<br />

»Welches Recht hast du zu dieser Frage?«<br />

Der Sklavenjäger war sehr erstaunt über diese Worte;<br />

das sah man ihm deutlich an. Er mußte sich erst

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