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Karl May Die Sklavenkarawane

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nahm mich mit nach Kenadem zu sich, wo ich erst erwachte,<br />

als ich verbunden wurde.«<br />

»Wie hieß dieser Mann, welcher dich rettete?«<br />

»Es war Barak el Kasi, der Emir von Kenadem.«<br />

»Hast du sein Weib gesehen?«<br />

»Viele, viele Male, denn die Frauen von Kenadem<br />

pflegen sich vor den Gästen ihrer Herren nicht zu verschleiern.«<br />

»Beschreibe sie mir!«<br />

»Warum?«<br />

»Beschreibe sie, schnell!« gebot der Jüngling fast<br />

trotzig, ohne auf das warum zu achten.<br />

»Sie war mild und wohlthätig wie der Mond, auf dessen<br />

Strahlen sich die Fruchtbarkeit des Taues zur Erde<br />

senkt. Alle Menschen liebten sie. Der Emir war finster<br />

und streng, aber unsre Seelen neigten sich zu einander;<br />

er hatte mir das Leben erhalten, und wir öffneten<br />

einander die Ader, um das Blut der Bruderschaft<br />

zu trinken. Sein Leben ist wie das meinige und mein<br />

Tod wie der seinige. Er liebte mich. Außer mir, und<br />

noch viel mehr als mich, hat er seine Frau und sein<br />

Kind geliebt.«<br />

»Du hast dieses Kind gekannt?«<br />

»<strong>Die</strong>sen Knaben? Ja; er war das Geschenk Allahs, die<br />

Wonne seiner Mutter und die Hoffnung seines Vaters.«<br />

»Haben sich diese Hoffnungen erfüllt?«<br />

»Das weiß ich nicht, denn ich bin seit jener Zeit nicht<br />

wieder nach Kenadem gekommen.«

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