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Sicherheitsvorschriften anzupassen, eine permanente Herausforderung insbesondere für die<br />

ältere aber auch für die junge Generation darstellt.<br />

8. Zielgruppendifferenzierte Unterweisung<br />

8.1. <strong>Medien</strong>wahl<br />

In Beantwortung der Frage nach einer zielgruppenorientierten Unterweisung wurde auf die<br />

Notwendigkeit einer den Kommunikationserfordernissen entsprechenden Gewichtung der<br />

Bild‐ und Textanteile der Sicherheitskommunikation verwiesen. Das Bewusstsein von der<br />

Notwendigkeit des spezifischen Einsatzes von Bildmaterial zur Erreichung von<br />

Anderssprachigen und Analphabeten war vorauszusetzen. Auf die neuen Möglichkeites des<br />

Einsatzes von Filmen, Bild‐Text‐Präsentationen sowie Tablets und Handy‐Apps wird im<br />

Abschnitt VII des Endberichts noch detailliert eingegangen werden.<br />

8.2. Sprachenwahl<br />

Mangels entsprechender näherer Informationen über die tatsächlichen Sprachkenntnisse<br />

und die Sprachenvielfalt auf transnational koordinierten Baustellen lässt sich keine<br />

kommunikationsstrategisch optimale Sprachenwahl für die Erreichung der jeweiligen<br />

Zielgruppen treffen. Zudem besteht auch kein Wissen hinsichtlich der tatsächlich<br />

gesprochenen Varietäten der sich auf den Baustellen in Kontakt befindlichen Sprachen.<br />

Meist zeigt so erst die Praxis selbst, ob die Verwendung der dominanten Baustellensprache<br />

Deutsch in den Kommunikationshandlungen effizient ist, oder ob zusätzliche Übersetzungen<br />

von einem Sprachmittler mit einer entsprechenden Kompetenz in der benötigten Sprache<br />

erforderlich sind. Da das Sprachenregime auf den Baustelle weitgehend monolingual<br />

deutsch verläuft, ergibt sich auch im Vorfeld kaum ein Spielraum für die Planung einer<br />

konkreten Neupositionierung einer anderen Sprache. Die Verwendung von Behelfsdeutsch<br />

und alloglotten Muttersprachen verläuft nach diglossischen Funktionsweisen, wobei in<br />

Arbeitszusammenhängen mit deutschsprachigen Arbeitern die deutsche Sprache verwendet<br />

wird und in anderssprachigen Partien die Muttersprache zum Einsatz kommen könnte. In<br />

dieser Konfiguration sind die alloglotten Muttersprachen allerdings nur sichere<br />

„Pausensprachen“, die in den Arbeitspausen der sich immer wieder in Sprachgruppen<br />

zusammenfindenden Arbeiter ihre wichtigsten Gebrauchsmomente erfahren. Für<br />

Angehörige von Minderheiten in ausländischen Staaten können sich durchaus auch<br />

triglossische Funktionsweisen insofern ergeben, als mit deutschsprachigen Arbeitskollegen<br />

partienübergreifend deutsch, mit türkischsprachigen Partien die türkische Staatssprache und<br />

in den mit kurdischen Arbeitskollegen verbrachten Arbeitspausen die kurdische<br />

Muttersprache gesprochen wird. Diese hochinteressanten Konfigurationen mehrsprachiger<br />

Praxis bedürfen gleichfalls noch einer detaillierteren Beschreibung, die vorerst freilich noch<br />

durch weitere Beobachtungen in empirischer Feldforschung vorbereitet werden müsste.<br />

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