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Quantenphysik im Schulunterricht - Universität Wien

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Bei der Interpretation dieses Wesenszugs geben die Autoren an, dass es auch in der<br />

klassischen Physik häufig Vorgänge gibt, deren Ausgang scheinbar durch den Zufall<br />

best<strong>im</strong>mt ist. Ein „klassisches“ Beispiel sei der Würfelwurf. Allerdings wenn man alle<br />

Anfangsbedingungen exakt wüsste, dann könnte man mit Newtons Gesetzen <strong>im</strong> Prinzip die<br />

gewürfelte Zahl genau vorhersagen. Und hier besteht der große Unterschied zur<br />

<strong>Quantenphysik</strong>. Auch wenn man alles Wissbare über den Anfangszustand eines Atoms<br />

weiß, ist es unmöglich, seinen Nachweisort vorherzusagen. Das Versuchsergebnis, hier der<br />

Ort des Nachweises, ist nicht determiniert, was zu Folgerung 1 führt:<br />

Während in der klassischen Mechanik der Ausgang von Exper<strong>im</strong>enten grundsätzlich<br />

determiniert ist, ist bei quantenphysikalischen Ereignissen der Ausgang prinzipiell vom<br />

Zufall best<strong>im</strong>mt.<br />

Fähigkeit zur Interferenz<br />

Das zweite Ergebnis des Doppelspalt- Exper<strong>im</strong>ents, das betrachtet wird, sind die Streifen<br />

am Schirm, die sich be<strong>im</strong> Sammeln der Detektionspunkte von vielen Atomen ergeben.<br />

Diese Streifen können nicht beobachtet werden, wenn einer der beiden Spalten<br />

verschlossen wird.<br />

Es gibt eine große Anzahl von Quantenexper<strong>im</strong>enten, die solche Interferenzmuster zeigen.<br />

Diese werden auch dann beobachtet, wenn sich stets nur ein einzelnes Quantenobjekt in<br />

der Anordnung befindet. Bei jedem dieser Exper<strong>im</strong>ente gibt es für das Eintreten eines<br />

best<strong>im</strong>mten Versuchsergebnisses mehrere klassische Möglichkeiten, wie z.B. dass das<br />

Atom durch den linken Spalt oder durch den rechten Spalt zum Schirmpunkt X gelangt.<br />

Warum dies keine tatsächlich realisierten Möglichkeiten, sondern nur „klassisch denkbare“<br />

Möglichkeiten sind, zeigen die Autoren erst nach der folgenden Formulierung von<br />

Wesenszug 2 „Fähigkeit zur Interferenz“:<br />

Auch einzelne Quantenobjekte können zu einem Interferenzmuster beitragen.<br />

Voraussetzung ist, dass es für das Eintreten des gleichen Versuchsergebnisses mehr als<br />

eine klassisch denkbare Möglichkeit gibt.<br />

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