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Quantenphysik im Schulunterricht - Universität Wien

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Eindeutige Messergebnisse<br />

Auch dieser Wesenszug wird wieder anhand des Doppelspalt- Exper<strong>im</strong>ents erläutert. Es<br />

werden seitens der Autoren folgende Fragen aufgeworfen: Es ist unbest<strong>im</strong>mt, wie das<br />

Atom von der Quelle zum Schirm gelangt. Was geschieht aber, wenn wir an den beiden<br />

Spalten je ein Messgerät zum Nachweis des Atoms aufstellen? Werden beide Messgeräte<br />

ein Signal geben, nur eines oder vielleicht gar keines?<br />

Um ein Atom an einem der Spalten nachzuweisen, genügt es, wenn das Atom eine<br />

Markierung an dem entsprechenden Spalt hinterlässt, z.B. durch Anregung mittels eines<br />

Lasers, die die durchgehenden Rubidium-Atome zur Emission eines Photons <strong>im</strong><br />

Mikrowellenbereich bringt. Dadurch kann also eine Ortsmessung durchgeführt werden.<br />

Niemals stellt man fest, dass be<strong>im</strong> „Durchflug“ eines Atoms keiner der Detektoren<br />

anspricht, noch dass beide ansprechen…. Vielmehr zeigt sich, dass bei jedem Atom genau<br />

ein Detektor anspricht. Bei der Sprechweise wird noch angeführt, dass bei der Behauptung,<br />

dass das Atom „durch den linken Spalt gegangen ist“, leicht eine Verbindung zur<br />

klassischen Bahnvorstellung hergestellt wird. Auf der sicheren Seite sei man aber, wenn<br />

man nur über Messergebnisse spricht: „ Das Atom wurde am linken Spalt nachgewiesen.“<br />

Wenn man dies verallgemeinert, kommt man zum Wesenszug 3 „Mögliche<br />

Messergebnisse“:<br />

a) Messergebnisse sind stets eindeutig, auch wenn sich das Quantenobjekt in einem<br />

Zustand befindet, der unbest<strong>im</strong>mt bezüglich der gemessenen Größe ist.<br />

b) Eine Wiederholung der Messung am gleichen Quantenobjekt führt zum gleichen<br />

Ergebnis, wenn das Quantenobjekt nicht zwischendurch anderweitig beeinflusst wurde.<br />

Bei der Interpretation fassen die Autoren zusammen: Das Atom befindet sich ohne die<br />

Messung in einem unbest<strong>im</strong>mten Zustand („weder klassisch links noch klassisch rechts“).<br />

Wird eine Messung durchgeführt, so erhält man a) ein eindeutiges Ergebnis und b) ist<br />

dieses Ergebnis nun mit Sicherheit reproduzierbar. Daraus kann man folgern, dass die<br />

Messung aus dem unbest<strong>im</strong>mten Zustand den Zustand „links“ gemacht hat.<br />

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