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Titel Band 1 - OPUS

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verändert: ‘einem die Kopfhaut abziehen’ (37);<br />

Medizinbeutel sind Medizinsäcke; dazu dann die<br />

Friedenspfeife, die immer fleißig zum Munde<br />

geführt wird (36). Irgendwo ‘war die Spalte, wo<br />

wir damals den Häuptling begraben hatten’ (76).<br />

Solche „Transformationsgleichungen“ (29) gibt<br />

es auch von „philologischen Vorläufern“, z.B.<br />

‘Wald’ = »Schambehaarung« (29), ‘Hammer’ =<br />

»männliches Genitale« (30), ‘Gold’ = »Kot«<br />

(37/72), ‘Nuggets’ = »Hämorrhoiden« (107),<br />

‘Auge’ = »anus« (164), lat. ‘oculus’ = »o culus!«<br />

(164) und ‘im Buche blättern’ = schlesisch für<br />

»coitieren« (97). Im letzten Beispiel ist also auch<br />

»regionaler Sprachgebrauch« (evtl. Dialekt) legitim.<br />

Während etwa die Hälfte der Wortspiele im<br />

Sitara-Buch direkt aus Mays Werken kommen<br />

und Schmidts These belegen, hat die andere Hälfte<br />

weniger Beweiskraft, weil es sich dabei m.E.<br />

um Schmidts eigene Gedankenarbeit im Stile<br />

Mays handelt: ‘Regenfall’ zu »reger Phall« (30),<br />

‘Pore’ zu »Po« (30), ‘Potenz’ zu »Po-Tänze«<br />

(164), ‘Kultur’ zu »Kulltour« (289), ‘Waldkulissen’<br />

zu »cul« s.o. (32/82), ‘Pistole’ zu »Piss«<br />

+ »Tolette« (68), ‘Anno Pocahontas’ zu »Anus«<br />

+ »Po« (68), ‘Urahne’ = »Ur-ane« (366), ‘archaisch-steif’<br />

= »arschaisch-steif« (89/365), ‘Eingeweihte’<br />

= »Eingeweide« (110), ‘Marschroute’ =<br />

»‘m Arsch-Rute« (203), ‘Ritt-i-Cul’ aus frz. »ridicule«<br />

(163). Der Silbersee ist ein »Podex argenteus«<br />

(72), ein ausziehbares Fernrohr ist ein »per-<br />

Speck-tief« (37), ein Fackel-Stumpf eine Phallus-<br />

Prothese (332), eine ‘blutigrote Höhle’ „ist einwandfrei<br />

eine Gebärmutter!“ (wenn auch bei<br />

Stifter: 345), ‘Berge mit roten Steinen auf dem<br />

Gipfel’ sind Brüste (350), und eine Örtlichkeit<br />

trägt »J-anus-Züge« (43). Weitere Beispiele:<br />

„anal-isieren“ (64), „cul-i-närrische Genüsse“<br />

(97), „Anthro-Po-Morfisierung“ (114), „der unvermaydliche<br />

Genitalkessel“ (66), „in den MAY<br />

schicken“ (88) und „200 seelische MAYlen“ (88),<br />

Mays Landschaften sind eine „Sexische Schweiz“<br />

(47), da wird viel Sexisch parliert (54), Schmidt<br />

redet die Leser an: „Mesenfants!“ (27) und<br />

ergänzt: „lies: Mösenfants“ (365). Dies sind eigentlich<br />

unzulässige Erweiterungen des May-<br />

Codes (54/338) zum Spaß des Lesers, manchmal<br />

auch wenig überzeugend, aber immer doch interessante<br />

Klangspielereien, „Akusmata und Assoziationen“<br />

(29), die unsere Sensibilität für Sprache<br />

erhöhen und auf die wir hier schon deutlich<br />

hinweisen, weil wir in der eigenen Untersuchung<br />

die Sprache ähnlich behandeln müssen.<br />

Wir kommen nun zur „Popografie“ (62) Karl<br />

Mays, zu den „kallipygischen Terraingestalten“<br />

(60): Es „reiht sich pausenlos Po-Ebene an Genitalkessel“<br />

(76). Das Gestirn Sitara (25) gehört zu<br />

engl. ‘sit’ (28) (»Sitzgestirn«, Gesäß als Planet<br />

oder Vollmond, frz. ‘pleine lune’): „Meine Erzählung<br />

beginnt in SITARA, dem in Europa fast gänzlich<br />

unbekannten >Land der Sternenblumen

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