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Titel Band 1 - OPUS

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für die abgrenzenden Kreise nehmen wir hauptsächlich<br />

vom Auge, nämlich: Äqu, MaCil,<br />

MaPpl und For-Rand. Diese Anordnung sieht<br />

man am besten auf Tafel 2.5. — Einige Wörter<br />

ohne Homologien habe ich auf Tafel 2.1 unten in<br />

zwei Gruppen zusammengestellt. Bei den allgemeinen<br />

Wörtern befinden sich auch viele aus dem<br />

Analbereich, den ich erst sehr spät als Teil des<br />

impuristischen Weltbildes erkannt (und erst auf<br />

den Farbtafeln 16.6f. & 16.9 ansatzweise gezeichnet)<br />

habe. Zunächst wollte ich in diesem<br />

Bereich mit wenigen Wörtern auskommen, es<br />

stellte sich aber heraus, daß die Details gebraucht<br />

wurden, denn wenn eine impuristische Handlung<br />

überhaupt in ReAn spielt (wie z.B. gelegentlich<br />

in Märchen), dann wird die Landschaft verfremdet<br />

geschildert, auch mit den Einzelheiten, die<br />

dann in der Analyse benannt werden müssen.<br />

Um die statischen Bilder ein wenig zum Leben<br />

zu erwecken, lassen wir uns von Fritz Kahn<br />

durch die Materie führen. Die Bücher Kahns waren<br />

jahrzehntelang als populärmedizinische Informationsquellen<br />

beliebt. Nach meinem Eindruck<br />

ist Kahn ein Eingeweihter, der mit außerordentlichem<br />

Geschick die Anschauungswelt des<br />

Impurismus in seiner medizinischen Darstellung<br />

versteckt. Kahn benutzt in seinen Texten eine<br />

Fülle von Metaphern und Vergleichen, um Bau<br />

und Funktion der Organe des menschlichen Körpers<br />

zu beschreiben. Dadurch bereitet er die<br />

Sprache des Alltags für die Benutzung auf einer<br />

anderen Bedeutungsebene vor. Wir lesen die Texte<br />

gleichsam rückwärts und halten an der von<br />

Kahn hergestellten Verbindung zwischen Organ /<br />

Organteil und einem Konkretum fest. Wenn uns<br />

später dieses Konkretum begegnet, denken wir an<br />

das gemeinte Organ. Wir beginnen mit den Urogenitalorganen.<br />

Da sich nach unserer These die<br />

impuristische Terminologie immer auf die Genitalorgane<br />

(inklusive ReAn) bezieht, ist natürlich<br />

ein zweiter Schritt nötig, um alle anderen Organe<br />

des Körpers auf die OG zu projizieren. Zunächst<br />

aber schauen wir uns an, wie Kahn die OG beschreibt,<br />

denn schon hier gewinnen wir bildhafte<br />

Vorstellungen.<br />

„Die Geschlechtszellen … sind ein Erbem<br />

(Spa), das wir von den Vorfahren erhalten und<br />

das wir den Nachfahren zu übergeben haben. Wir<br />

gleichen den Kassenbotenm einer Volksbankw<br />

(Scr), die einen Teil des Nationalvermögens in<br />

ihrer Taschem (Scr) tragen, aber es gehört nicht<br />

ihnen, sondern sie haben es aus dem Volksvermögen<br />

erhalten, um es einem anderen Empfängerw<br />

(wG) zu übermitteln.“ 1 Mit Kursivschrift, Indizes<br />

und Erläuterungen in Klammern habe ich hervorgehoben<br />

(und werde das auch im folgenden so<br />

tun), auf welche Wörter es mir ankommt. Das<br />

Bild drückt den Vorgang der Befruchtung / Begattung<br />

als Übergabe von Geld (Spa) aus. Das<br />

Wort Volksvermögen weist auf die große Menge<br />

des vorhandenen Geldes hin, bezeichnet aber<br />

auch eine Fähigkeit zu etwas, ein Tun (GV), und<br />

dieser ironische Hintersinn steckt sicher in<br />

Rühmkorfs Buchtitel Über das Volksvermögen.<br />

„Im Lauf der Keimesentwicklung wandern sie<br />

[die Geschlechtsdrüsen] abwärts. Wird der Keim<br />

weiblich, so bleiben sie auf halbem Wege stehen,<br />

und der Geschlechtskanal bildet einen rechten<br />

Winkelw“ 2 (bei PVC). Sie wandern „seitlich abwärts<br />

bis zur Waagrechtenw“. 3 „Wird der Keim<br />

männlich, so wandern sie weiter, bis sie am unteren<br />

Ende des Rumpfes senkrechtm unter der Ausgangsstellung<br />

hängen.“ 4 Der rechte Winkel, das<br />

Winkelmaßw, begegnet uns hier zum erstenmal.<br />

Vor allem gewinnen wir die Wörter senkrechtm<br />

und waagerechtw (> Waagew). Kahn weist auf die<br />

kongruente Grundstruktur der OG hin (die wir<br />

oben bei den homologen Organen schon gesehen<br />

haben) und stellt für die Keimesentwicklung fest:<br />

„Der männliche Apparat wird positivm herausmodelliert,<br />

der weibliche wird negativw ausgehöhlt,<br />

so daß sie sich wie Gußformm (Per) und Matrizew<br />

(wG), wie Schlüsselm (mG) und Schloßw (wG)<br />

zueinander verhalten.“ 5 Mit Schlüsselm und<br />

Schloßw haben wir eine von endlos vielen Steckverbindungen,<br />

die bei unserem Thema eine Rolle<br />

spielen. Bei Matrize denken wir an die Materw<br />

(> Mutterw), wie sie früher bei der Zeitungsherstellung<br />

benutzt wurde: In sie sind die erhabenenm<br />

Buchstaben der gegossenen Bleizeilen<br />

(Gußformm) durch Druck und Hitze eingeprägt.<br />

Die Zuordnung der Wörter positivm und negativw<br />

leuchtet in der Anschauung sofort ein, doch geraten<br />

wir mit den mathematischen Symbolen in<br />

Bedrängnis: Plusw- (wG) und Minuszeichenm<br />

(mG) sind umgekehrt zu verstehen. Vielleicht<br />

spiegelt sich hier eine mögliche Umkehrung:<br />

Verständnis der Ejon als eines Geburtsvorgangs<br />

und damit des Per als Mutterm.<br />

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