06.10.2013 Aufrufe

Titel Band 1 - OPUS

Titel Band 1 - OPUS

Titel Band 1 - OPUS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diese Vorstellung wird gestützt durch die<br />

Querschnittzeichnung 6 eines der tausend Samenschläuche<br />

im Hoden: Hier gibt es Nährzellen (in<br />

der Form des Ps), die für die reifenden Samenzellen<br />

„Körnerfutterm“ 7 ausscheiden. Der Samen<br />

(Spen) wandert vom Nebenhoden (Epi) aufwärts,<br />

bis er die Harnröhre (Ure) erreicht. „Bis hierher<br />

ist der Samen eine trockene Krümelmassem wie<br />

das Puddingpulverm. Nun kommt er mit den Säften<br />

(SF) der Samenblase (GGC) und der Vorsteherdrüse<br />

Prostata (Prost) in Berührung. Die Samenblasen<br />

bereiten einen zähen gelblichenm Saft<br />

(SF), in dem Gallertkügelchenm vom Aussehen<br />

gequollener Sagokörnerm schwimmen. Die Prostata<br />

liefert eine Art Milchm (SF), in der sich eine<br />

fischartigm riechende Substanz Spermin befindet.<br />

Diesem Spermin verdankt die ausgestoßene Samenflüssigkeit<br />

ihren Hechtgeruchm (OdHi).<br />

Durch die Vermengung der Prostatamilchm mit<br />

der Gallertmassem aus den Samenblasen entsteht<br />

die Samenflüssigkeitm (SF), in der sich die krümeligem<br />

Zellmasse wie das Puddingpulver in der<br />

Gelatinelösungm verteilt, und nun werden die<br />

Samenzellen (Spen) beweglichm.“ 8<br />

„Das Gliedm (Ps) ist ein im Ruhezustand (iR)<br />

schlaff herabhängender Hautzapfenm, der von der<br />

Harnröhre (Ure) durchzogen wird und an seinem<br />

Vorderende pilzförmigm aufgetrieben ist. Man<br />

nennt die etwas verbreiterte Kuppem die Eichelm<br />

(GP). Sie ist durch eine Furchem (ColG) vom<br />

Schaftm (CoP) abgesetzt und wird von einem<br />

dünnen Häutchen, der Vorhautm (PrP), kragenförmigm<br />

(CorG) umgeben. In der Faltem (ColG)<br />

zwischen Vorhaut und Eichel liegen Talgdrüsenm<br />

(GPr), deren Talgm (Sme) Duftstoffe enthält und<br />

in der Tierwelt als geschlechtlicher Lockstoff<br />

dient.“ 9 In der geschlechtlichen Erregung (iE)<br />

verwandelt sich das Glied „aus einem schlaffen<br />

Anhängselm in einen derbenm und aufgerichtetenm<br />

Zapfenm“ 10 (Per). „Im Innern des Gliedes sind<br />

dreim zigarrenförmigem Ballonsm (2 CoCaP +<br />

CSP) eingebaut, die man mit den füllbaren Ballonetsm<br />

der Luftschiffe vergleichen kann und<br />

Schwellkörperm genannt werden.“ 11 In der Ruhelage<br />

liegen die Kammerwände „wie die Falten<br />

eines zusammengeschobenen Photoapparatsm<br />

dicht hintereinander.“ 12 Die Bildvorstellung ist<br />

hier die Faltenbalgkameram, wie man sie aus<br />

alten Filmen kennt. Passend wäre auch der Gedanke<br />

an einen Filmprojektorm mit verschiebbarer<br />

Linse. „Im Querschnitt bilden die Falten<br />

(der Ure.m) eine Sternfigur, in der Längsrichtung<br />

liegen die Falten wie die einer zusammengepreßten<br />

Ziehharmonikam hintereinander.“ 13 Die<br />

Drüsen in der Wand, besonders die beiden Cowperschen<br />

(Cow), „sondern in der geschlechtlichen<br />

Erregung einen alkalischenm glasigenm Schleim<br />

(CowS) ab.“ 14 Mit diesem Wort alkalischm fangen<br />

wir an, die Begriffe der Chemie zu sortieren.<br />

Kahn beginnt seine Darstellung des wG mit<br />

der Feststellung, daß die Grundkonstruktion uraltprimitiv<br />

und von den Würmern übernommen ist.<br />

„In den einzelnen Fächernw, den Segmentenw des<br />

Wurmleibs, arbeiten kleine Flimmertrichterw, die<br />

man mit den Ventilatorenw oder besser mit den<br />

Entstaubungsapparatenw, den Exhaustorenw der<br />

Fabrikräumew, vergleichen kann. Durch ihre<br />

Propellerwbewegung saugenw (emul) sie die Leibeshöhle<br />

rein und dienen so als Körper-<br />

Reinigungsapparate, Nierenw. Solch ein uralter<br />

Exhaustor aus der Wurmzeit ist der Geschlechtsapparat<br />

der Frau: ein Rohrw (Vag), das im Innern<br />

der Bauchhöhlew mit einem wie bei den Würmern<br />

flimmernden Ventilatorw (Inf/Fim) beginnt und in<br />

die Außenwelt führt. Wie bei den Würmern „reinigt“<br />

es den Leib, aber nicht mehr täglich, sondern<br />

nur noch durch die „monatliche Reinigungw“<br />

(Men) von den in der Bauchhöhle abgesetzten<br />

Eiern.“ 15 Die Flimmertrichter (Inf) der Eileiter<br />

(Tut) liegen unanschaulich weit innen, so daß wir<br />

sie vielleicht auf den Trichter des Vamu projizieren<br />

können. Dieser Vamu-Trichter befördert, als<br />

Ventilator gesehen, schmutzige Abluft (MB) aus<br />

der Fabrik (Ut/Vag) nach außen, aber auch<br />

Frischluft nach innen, denn wir müssen Per als<br />

Luftm begreifen (sicher eine zunächst befremdliche<br />

Vorstellung). Der Richtungswechsel ist als<br />

Verkehrte-Welt-Motiv erklärbar. Die realiter<br />

nicht vorhandene Drehbewegung der Vul kommt<br />

aus dem Wort „volvere“ (vlv). Wenn wir die<br />

„monatliche Reinigung“ nicht nur als Men verstehen,<br />

sondern als „Reinigung des Monatsw“,<br />

wird die schmutzige Abluft zum Ps mac. Die Vul<br />

als Entstaubungsapparatw aufzufassen ist sicher<br />

reizvoll, wenn man an Pollenm und Blütenstaubm<br />

denkt. Die Unterscheidung zwischen Innenwelt<br />

und Außenwelt spiegelt sich in einem Buchtitel<br />

von Peter Handke wider: Die Innenwelt der Außenwelt<br />

der Innenwelt. 16 Während die Außenwelt<br />

festliegt (Vul), haben wir es mit zwei verschiedenen<br />

Innenwelten zu tun: zum einen Kahns<br />

reale Bauchhöhle, zum andern die Bauchhöhlew<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!