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Heinz-Dieter Hardes, Heiko Wickert Zum Risikocharakter variabler ...

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Zeitschrift für Personalforschung, 16. Jg., Heft 3, 2002 329<br />

rekte personalwirtschaftliche Bindungs- und Identifikationseffekte mit dem arbeitgebenden<br />

Unternehmen zu erwarten, welche die Bereitschaft der Mitarbeiter zu einem<br />

längerfristigen Kooperationsverhalten fördern. Diese positiven Signal- und Anreizeffekte<br />

bei den Mitarbeitern können durch eine (befristete) Absicherung der Mitarbeiter-Aktien<br />

vor weitgehend exogen bewirkten Kursverlusten funktional verbessert<br />

werden. Denn nach den agency-theoretischen Grundlagen haben sich die Anreizbzw.<br />

Risikostrukturen von Entgeltverträgen mit variablen Chancen- bzw. Verlustrisiken<br />

nach den individuellen Erfolgsverantwortlichkeiten der Mitarbeiter auszurichten.<br />

Bei geringer unmittelbarer Verantwortlichkeit der Mitarbeiter für die Kursentwicklung<br />

der Unternehmensanteile sollte demnach die Intensität der Kursschwankungsrisiken<br />

für Mitarbeiter begrenzt werden.<br />

Die vorteilhaften Risikostrukturen des LESOP-Programms dürften die Teilnahmebereitschaft<br />

der berechtigten Mitarbeiter positiv beeinflussen. Eine Falluntersuchung<br />

zum vorerwähnten Unternehmensbeispiel, die im Rahmen eines Studienprojekts<br />

an der Universität Trier durchgeführt wurde, erhärtet die vorstehende These: Für<br />

viele begünstigte Mitarbeiter war die Begrenzung der Kursrisiken das wichtigste Motiv<br />

ihrer Teilnahme am LESOP-Programm des Unternehmens. Im direkten Vergleich<br />

zum parallelen Angebot eines traditionellen Programms von Belegschaftsaktien war<br />

die Teilnehmerquote des LESOP-Programms signifikant höher.<br />

Die unter (a) und (b) beschriebenen Besonderheiten von LESOP-Programmen<br />

bedeuten, dass diese neuen Varianten von Mitarbeiter-Aktien eine Art der „Annäherung“<br />

an typische Programmmerkmale von Aktienoptionsplänen (AOP) beinhalten.<br />

Denn auch AOP sind durch asymmetrische Chancen-Verlustrisiken-Profile sowie<br />

durch fehlende oder geringe Eigenbeiträge der Begünstigten gekennzeichnet. Der<br />

nachfolgende Abschnitt betrifft nunmehr Risikoüberlegungen im Zusammenhang mit<br />

AOP.<br />

Folgerung:<br />

10. LESOP-Programme bilden eine neuere Variante von Mitarbeiter-Aktienbeteiligungen<br />

mit begünstigten Finanzierungskonditionen und verbesserten Risikostrukturen.<br />

Die Risikobegrenzung der Mitarbeiter durch eine Nominalwert-<br />

Sicherung der Anlagemittel erscheint funktional aus agency-theoretischer Sicht;<br />

sie dürfte die Teilnahmebereitschaft der Mitarbeiter an Aktienbeteiligungen ihres<br />

Unternehmens wesentlich erhöhen.<br />

4.3 Aktienoptionspläne<br />

Aktienoptionspläne (AOP) bilden neuere Entgeltinstrumente, im Besonderen für<br />

Führungskräfte von börsennotierten Unternehmen; deren Häufigkeit hat sich seit der<br />

gesetzlichen Neuregelung durch das KonTraG in Deutschland (seit Mai 1998) unter<br />

den Unternehmen des DAX- bzw. NEMAX-Index erheblich erhöht (vgl. Deutsches<br />

Aktieninstitut 1998, 17; Deutsches Aktieninstitut/Hewitt Associates 2001, 17).<br />

AOP lassen sich als gezielte strategische Entgeltverträge für Führungskräfte beschreiben,<br />

deren variable Komponenten – neben einem Basisentgelt – von der länger-

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