Heinz-Dieter Hardes, Heiko Wickert Zum Risikocharakter variabler ...
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Zeitschrift für Personalforschung, 16. Jg., Heft 3, 2002 315<br />
Risikofaktoren erscheint vielfältig 6 , die vereinfachende Annahme eines zyklischen,<br />
stochastischen Risikos bleibt unrealistisch. Denn die exogenen Marktrisiken werden<br />
sich nach Unternehmensgrößen, nach Wirtschaftsbranchen und Regionen unterscheiden.<br />
Neue Unternehmen der Technologiebranchen werden größere Schwankungsbreiten<br />
aufweisen als stärker diversifizierte Großunternehmen. Eine erhöhte Varianz des<br />
periodischen Unternehmenserfolgs führt sodann bei formelmäßigen, linearen Zusammenhängen<br />
zu entsprechenden Schwankungen der Bonus- oder Sonderentgelte.<br />
Diese exogenen Risiken können Enttäuschungen bei den Mitarbeitern bewirken,<br />
wenn variable Bonus- oder Sonderentgelte – entgegen den subjektiven Leistungen –<br />
ausbleiben.<br />
Abb. 2: Risiken <strong>variabler</strong>, periodischer Beteiligungsentgelte<br />
Risikoaspekte periodischer Entgeltschwankungen der Mitarbeiter<br />
Exogene<br />
Schwankungen<br />
von Bezugsgrößen<br />
objektive<br />
Risikofaktoren<br />
Endogene unternehmensspezif.<br />
Faktoren der Bezugsgrößen<br />
subjektive<br />
Risikoneigungen<br />
Unterschiede<br />
nach Mitarbeitergruppen<br />
Unternehmensspezifische Faktoren der Erfolgsentwicklung haben demgegenüber<br />
endogene Ursachen, sie sind definitionsgemäß stärker von den Input-<br />
Aufwendungen der Mitarbeiter abhängig und beziehen sich somit auf die jeweiligen<br />
Abhängigkeiten des aggregierten Unternehmenserfolgs von den kollektiven Leistungen<br />
im Unternehmen oder von strategischen Entscheidungen der jeweiligen Unternehmenspolitik.<br />
Unternehmensspezifische Erfolgsrisiken betreffen demnach im Prinzip<br />
abweichende Entwicklungen der Erfolgsgrößen der Unternehmen mit Beteiligungsentgelten<br />
in Relation zu Vergleichsunternehmen der branchen- oder regionsbezogenen<br />
Umgebung; diese werden als endogene, beeinflussbare Erfolgsrisiken bezeichnet<br />
(vgl. Abb. 2). Die Beeinflussbarkeit der Entwicklung des aggregierten Unternehmenserfolgs<br />
dürfte sich mit abnehmender Erfolgsverantwortlichkeit der Mitar-<br />
6<br />
Beispielhaft sei auf zyklische Absatzschwankungen, branchenweite Strukturveränderungen<br />
u.a. verwiesen.