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Diplomarbeit 28.8.p.m. - Schulen

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5.2 Die Chancen der Mädchen und Frauen im Informationsraum der Internetkultur<br />

Die Jugend lebt heute in der Zeit der Weltkommunikation. „Sie steht nicht mehr im Zeichen<br />

von Prometheus (Produktion 27 ), sondern von Hermes (Kommunikation 28 ).“ 29 Was hat das<br />

mit Frauen zu tun? In der Bild-Zeitung konnte man vor einigen Monaten lesen, Wissenschaft-<br />

lern sei es gelungen, bei Frauen ein Plapper-Gen zu isolieren. Männer sprechen im Tages-<br />

durchschnitt 11000 Wörter, Frauen dagegen 23000. Haben wir's nicht immer schon gesagt,<br />

Frauen reden viel! Auf der anderen Seite machen nun Feminismus und Political Correctness<br />

den großen Fehler, gegen das traditionelle Frauenbild mit der Geste naiver Aufklärung frontal<br />

anzukämpfen. Man ist wütend über derartige Vorurteile einer männlichen Kultur - doch diese<br />

Wut macht blind. Man sollte stattdessen die enormen Vorteile der Frauen sehen.<br />

Die Soziologen haben bewiesen, dass Frauen besondere 'soft skills' besitzen, also: große kom-<br />

munikative und soziale Kompetenz haben. Das wird in unserer Wirtschaft des Unsichtbaren<br />

immer wichtiger. 'Soft skills' bewähren sich nicht in Hierarchien und linearen Befehlsketten,<br />

sondern vor allem bei Teamwork. Frauen begreifen Organisation als Konversation und be-<br />

greifen leichter als Männer, dass Kooperation in Kommunikation begründet ist. Dabei har-<br />

moniert die Machtergreifung der geschwätzigen Frauen ganz großartig mit der Evolution der<br />

neuen Medien! Beobachtet man nämlich den Chat im Netz, dann ähnelt es der ganz normalen<br />

Telefonie: Man trifft auf Marginalisierung von Information. Das Wichtigste ist, dass es funk-<br />

tioniert. 30<br />

5.3 Leben Burschen und Männer mit einem Kommunikationsdefizit?<br />

Wenn man bedenkt, dass diese neuen Medien nicht nur die Produktivkraft Kommunikation,<br />

sondern auch die kommunikative Lust stimulieren, ist an dieser Headline etwas d’ran. Wer<br />

mit Frauen kommuniziert, ist gleich in Geschichten verstrickt - also weibliche Konversation<br />

27 In der griechischen Mythologie half Prometheus den Menschen, sich in einer ihnen noch unbekannten Welt<br />

zurechtzufinden. Er half ihnen, neue Dinge zu lernen und sie anzuwenden. Heute, im beginnenden Informati-<br />

onszeitalter gilt es verstärkt, neue Lernwege zu erschließen. Dies erfordert neue Gedankenstrukturen und eine<br />

neue Qualtität des Denkens.<br />

28 Hermes war der schnelle Götterbote. Er geleitete die Götter und erledigte für sie Botendienste. Zeus nannte ihn<br />

seinen eigenen Boten und machte ihn zum Vermittler zwischen dem Olymp und der Unterwelt. Er hatte aber<br />

unter anderem interessanterweise auch die Fähigkeiten der Erfindungsgabe und der Dieberei: Innovation und<br />

Raubkopie im Internet - unentbehrliche Eigenschaften im Umgang mit dem Medium.<br />

29 N. Bolz, Weltkommunikation, S. 7.<br />

30 Vgl. N. Bolz, Weltkommunikation, S. 78 f.<br />

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