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Erfolgsfaktoren in der Molkereiwirtschaft

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Grundlagen und Methoden <strong>der</strong> <strong>Erfolgsfaktoren</strong>forschung 34<br />

Marktanteil, <strong>der</strong> im PAR-ROI-Modell aufgrund se<strong>in</strong>es hohen Korrelationskoeffizienten<br />

als e<strong>in</strong> wesentlicher E<strong>in</strong>flussfaktor auf den ROI angesehen wird. Die Regressionsanaly-<br />

se gibt ke<strong>in</strong>en Aufschluss darüber, ob die Erhöhung des Marktanteils tatsächlich die Ur-<br />

sache für die Verbesserung des ROI darstellt o<strong>der</strong> ob lediglich e<strong>in</strong>e so genannte Ge-<br />

me<strong>in</strong>samkeitskorrelation zwischen beiden Kennzahlen besteht. In diesem Fall wären<br />

beide Variablen von demselben Faktor, beispielsweise <strong>der</strong> Qualität des Managements,<br />

abhängig, stünden selbst jedoch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Ursache-Wirkungsbeziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Der<br />

für den Marktanteil berechnete E<strong>in</strong>fluss auf den ROI wäre somit <strong>der</strong> Qualität des Mana-<br />

gements als Ursache zuzuschreiben. CHRUBASIK hält es aus diesem Grund für zweifel-<br />

haft, ob e<strong>in</strong> statistisch hoher Korrelationskoeffizient tatsächlich mit Kausalität gleichge-<br />

setzt werden darf (1987, S.442).<br />

Jüngere Studien <strong>der</strong> <strong>Erfolgsfaktoren</strong>forschung versuchen diesen Mangel zu vermeiden,<br />

<strong>in</strong>dem sie anstelle <strong>der</strong> Regressionsanalyse kausalanalytische Verfahren, und hier <strong>in</strong>s-<br />

beson<strong>der</strong>e den LISREL-Ansatz (LISREL = L<strong>in</strong>ear Structural Relationship) verwenden. 21<br />

Man spricht im Allgeme<strong>in</strong>en von e<strong>in</strong>er Kausalanalyse, wenn e<strong>in</strong> theoretisch fundiertes<br />

Hypothesensystem anhand e<strong>in</strong>es empirisch gewonnenen Datensatzes überprüft wird<br />

(vgl. BACKHAUS et al., 2000, S.391). Die Verfahren <strong>der</strong> Kausalanalyse haben demnach<br />

konfirmatorischen Charakter, d.h. sie s<strong>in</strong>d den hypothesenprüfenden statistischen Ver-<br />

fahren zuzurechnen. 22 Die Beson<strong>der</strong>heit des LISREL-Ansatzes <strong>der</strong> Kausalanalyse be-<br />

steht dar<strong>in</strong>, dass mit se<strong>in</strong>er Hilfe Beziehungen zwischen latenten, d.h. nicht beobacht-<br />

baren Variablen überprüft werden können (BACKHAUS et al., 2000, S.392). Dies ist für<br />

die Untersuchung komplexer Sachverhalte, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Erfolgsfaktoren</strong>forschung vor-<br />

liegen, von großer Bedeutung. Theoretische Konstrukte wie etwa die Unternehmenskul-<br />

tur o<strong>der</strong> die Personalqualität s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er messbaren Variablen darstellbar<br />

und damit auch nicht ohne weiteres mit den bisher beschriebenen statistischen Verfah-<br />

ren wie <strong>der</strong> Regressionsanalyse auf ihre Kausalität bezüglich des Unternehmenserfol-<br />

ges h<strong>in</strong> zu überprüfen.<br />

21 Vgl. z.B. KUBE (1991); ORTMANN (1999); HILDEBRANDT (1992); LECHLER, GEMÜNDEN (1998)<br />

22 Zur Problematik <strong>der</strong> Abgrenzung konfirmatorischer und explorativer Verfahren im Rahmen <strong>der</strong> Erfolgs-<br />

faktorenforschung siehe oben.

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