Energetische Nutzung halmgutartiger Biomasse - Abfallratgeber ...
Energetische Nutzung halmgutartiger Biomasse - Abfallratgeber ...
Energetische Nutzung halmgutartiger Biomasse - Abfallratgeber ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Energetische</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>halmgutartiger</strong> <strong>Biomasse</strong>: Stand der Technik und Perspektiven<br />
Bekannt ist, dass Kalium, Aluminium, Natrium, Magnesium und Silizium<br />
den Ascheschmelzpunkt beeinflussen. So sollen hohe Kaliumgehalte<br />
den Ascheschmelzpunkt absenken. Dem widerspricht jedoch, dass<br />
Aschen von Getreidekörnern bedeutend eher schmelzen als Aschen von<br />
Stroh. Demgegenüber weisen Getreidekörner aber geringere Kaliumgehalte<br />
als Stroh auf. Es müssen somit Zusammenhänge zwischen den einzelnen<br />
Elemente vermutet werden, wobei möglicherweise dem Silizium<br />
eine wesentliche Rolle zukommt.<br />
4 Schlussfolgerungen<br />
Qualitätsanforderungen an halmgutartige Brennstoffe werden vor allem<br />
aus der Sicht der Verbrennungsführung, der Emissionen und der Ascheverwertbarkeit<br />
gestellt. Bei einer getrennten Erfassung der Flugaschen,<br />
weisen die Rostaschen keine überhöhten Schadstoffkonzentrationen auf,<br />
sodass eine Verwertung in der Landwirtschaft gegeben erscheint. Die im<br />
Vergleich zu Holz sehr niedrigen Ascheschmelzpunkte verlangen jedoch<br />
eine grundsätzlich andere Verbrennungsführung, d. h. eine eher kalte<br />
Verbrennung, die automatisch die Gefahr erhöhter Kohlenmonoxidemissionen<br />
bedingt. Insbesondere Getreidekörner weisen genotypisch bedingt<br />
sehr hohe Stickstoffgehalte auf. Wohingegen Miscanthusarten und<br />
Getreidestroh unter 0,6 % N in der Trockenmasse liegen. Die relativ hohen<br />
Chlorgehalte <strong>halmgutartiger</strong> Biobrennstoffe bergen die Gefahr hoher<br />
PCDD/F- und HCl-Emissionen. Bei Gehalten < 0,3 % Cl in der Trockenmasse,<br />
die seitens der Landwirtschaft mit vertretbarem Aufwand realisiert<br />
werden können, ist die Gefahr der Überschreitung der Grenzwerte<br />
der 17. BImSchV von 0,1 ng I-TEQ/m³ nur minimal gegeben, demgegenüber<br />
kann die Einhaltung des Grenzwertes von 30 mg/m 3 HCl durchaus<br />
Probleme bereiten. Der Einsatz von Absorbern sollte daher für die Zukunft<br />
geprüft werden.<br />
Vorerst sollte für die thermische Verwertung <strong>halmgutartiger</strong> <strong>Biomasse</strong><br />
vorrangig Winterweizen-, Winterroggen und > Triticalestroh<br />
sowie Ganzpflanzengetreide (Triticale) und Miscanthus genutzt werden.<br />
Unter Beachtung der aufgezeigten Maßnahmen seitens der Landwirtschaft<br />
ist eine weitgehend schadstoffarme Verbrennung möglich, die aber<br />
anlagenseitig höhere Aufwendungen verursachht als die thermische Verwertung<br />
von naturbelassenem Holz.<br />
48