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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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30 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

<strong>Die</strong> Kirche des 5. Jahrhunderts ist durch die Bauinschrift des Bischofs Cyrillus<br />

bezeugt, der sie als Zömeterialbau der ersten Trierer Bischöfe E ucharius und<br />

Valerius, aber zugleich wohl auch als seine Grabkirche geplant und gebaut hat.<br />

Der Altar wurde auf den Titel dieser Gründerbischöfe errichtet (s. § 19,1a).<br />

Über ihren genauen <strong>St</strong>andort bzw. Grundriß gibt es nur Vermutungen aufgrund<br />

gelegentlicher archäologischer Grabungen. Heinz Cüppers (Südliches Gräberfeld<br />

1 S. 234 - 236; 2 Beil. 12) nimmt für sie eine Länge von 20 m und eine Breite<br />

von etwa 8 m an und stützt sich vor allem auf die Funde im südlichen Seitenschiff.<br />

Ob die WO-Achse dieser Kirche mit der heutigen, in der auch die Bischofsgräber<br />

in der Krypta stehen, in Übereinstimmung ist, bleibt nach dem<br />

Befundplan wohl zweifelhaft. Sehr einsichtig ist dagegen die Deutung verschiedener<br />

Platten fragmente des 5. Jahrhunderts als Reste einer Umschrankung in<br />

dieser Kirche, etwa des Altar- oder Klerikerraumes (Cüppers, Spätantike Chorschranken).<br />

Sie wurden ergänzt und sind heute als Seitenumgrenzung neben den<br />

Bischofsgräbern der Krypta und als <strong>St</strong>ipes des Sakraments altars verwendet.<br />

Von der Kirche des 10. Jahrhunderts berichtet die Translatio s. Celsi des<br />

Mönches Theoderich. <strong>Die</strong> alte Kirche (sacellum) war so ärmlich und vernachlässigt<br />

und wohl auch durch den Normanneneinfall von 882 so geschädigt, daß<br />

Erzbischof Egbert (977 - 993) sie "nichts wert achtend und verschämt eine<br />

Fruchtscheune nannte" (MGH SS 8 S. 250 Z. 47 - 49) und einen Neubau erstellte.<br />

Von dieser Kirche stammt noch der westliche Teil der heutigen Krypta<br />

und Mauerwerk im südlichen Querhaus (KD S. 214 f., 239). Neuere Grabungen<br />

(1961- 63) haben die Fundamente eines polygonalen Westabschlusses dieser<br />

"Egbertkirche" mit flankierenden, runden Treppentürmen festgestellt. Sie stoßen<br />

unmittelbar östlich an den heutigen Westturm an (vgl. Cüppers, Südliches<br />

Gräberfeld 1 S. 236; 2 Beil. 12).<br />

<strong>Die</strong> dritte, heute stehende Kirche des 12. Jahrhunderts ist eine romanische<br />

Pfeilerbasilika mit drei Schiffen und einem Querhaus. Der ursprüngliche Chorabschluß<br />

ist nicht mehr sicher erkennbar. 1) Das romanische Gewölbe war im<br />

gebundenen System angelegt. Im Westen steht ein wuchtiger Fassadenbau, der<br />

im oberen Teil trapezförmig hochstrebt und einen zweistöckigen, rechtwinkligen<br />

Zentralturm trägt, im Osten sind zwei Seitentürme über den Endchören der<br />

""Seitenschiffe. Zu beachten sind folgende Bauabschnitte zwischen 1127 und etwa<br />

1160: bis zur Kirchweihe durch Papst Eugen III. am 13. Januar 1148 weitgehende<br />

Herstellung der Ostteile mit der Vierung, unterer Teile des Langhauses<br />

im östlichen Bereich und des Westbaus bis zum Ansatz des Trapezes, mit Unterbrechung<br />

und Wiederherstellung nach einem Brand des Jahres 1131 (s. § 3,2b);<br />

nach der Kirchweihe Vollendung der Westteile des Langhauses und des oberen<br />

I) IRscH, S. 19 - 29 spricht sich für eine rundapsidale Lösung aus, KD S. 223 neigt<br />

zu einem gradlinigen Abschluß, ebenso KUBACH-VERBEEK S. 1124, 1126.

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