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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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32 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

Meister Jodocus von Wittlich (vgI. Irsch S. 242 - 249; May, "Praeclarum"), anschließend<br />

um 1513 Erweiterung der romanischen Krypta von den Bischofsgräbern<br />

an nach Osten bis zum Mönchsfriedhof in derselben spätgotischen Weise<br />

(vgI. Irsch S. 249 - 254; Becker XXXVII). <strong>Die</strong>s alles geschah unter der Leitung<br />

des lang regierenden Abtes Antonius Lewen (1484 -1519), sein Nachfolger<br />

Eberhard IV von Kamp (1519 -1526) fügte nur noch einen Dachreiter genau<br />

über dem <strong>Matthias</strong>schrein hinzu (heute barock erneuert). - <strong>Die</strong> heute in der<br />

Kreuzkapelle neu verlegten Fliesen stammen von einem pauimentum (3030 <strong>St</strong>ück),<br />

das Abt Lewen um den Hochaltar hatte legen lassen (Cerdo BI. 33) .<br />

Erst anderthalb Jahrhunderte später erfolgten weitere Änderungen am<br />

Äußeren und im Inneren des Gotteshauses, aber nicht in einer einmaligen Aktion<br />

wie in der Spätgotik, sondern in Einzelaktionen. Nikolaus Irsch hat diese<br />

Etappen deutlich untersucht, beschrieben und gedeutet: wahrscheinlich unter<br />

Abt Martin Feiden (1649 - 75) die Ziergiebel über den Seitenteilen des Trapezes<br />

(lrsch S. 259); unter Abt Cyrill Kersch (1675-1700) das klassizistisch bestimmte<br />

Mittelportal der Fassade mit französischem Einfluß, darüber von einem anderen<br />

Architekten der Nischenaufsatz mit der von ihm besonders verehrten Mutter<br />

Gottes mit dem Kind und dem hl. Michael, im Inneren die westliche Orgelempore<br />

mit postumem Gewölbe (ebd. S. 259-267,271-274); unter Abt Wilhelm<br />

Henn (1700 -1727) die Seitenportale und seitwärts abschließend in dieser bewegten<br />

Portalfront die Tore zum Abteibau und zum Friedhof und die heute<br />

nicht mehr vorhandenen Turmhelme (ebd. S. 267 - 270); dann unter Abt Modestus<br />

Manheim (1727 -1758) und seinem Nachfolger Adalbert Wiltz (1758-<br />

1773) der Versuch einer Umwandlung des Inneren in einen lichtvollen hochbarocken<br />

Raum, dem manch wertvolles Werk, u. a. Glasmalereien, zum Opfer fiel<br />

(ebd. S. 274- 277) . Von dieser letzten Änderung stammt, allerdings in heute<br />

versetzter Anordnung, die geschwungene niedrige Balustrade mit dem Aufgang<br />

zum Chor am östlichen Ende des Langschiffes. Nach der Brandkatastrophe vom<br />

8./9. September 1783 wurde die zerstörte Dach- und Turmregion verhältnismäßig<br />

schnell wiederhergestellt. Der Architekt Johann Anton Neurohr war ein<br />

Bruder von P. Gregor N., deren Vater Thomas schon für <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> gearbeitet<br />

hatte (s. § 30). Er baute die brandgeschädigten oberen Turmgeschosse mit alten<br />

- Werkstücken (romanische <strong>St</strong>einmetzzeichen an der N-Seite) und neu gehauenen<br />

in geradezu denkmalpflegerischer Weise wieder auf, setzte aber auch hie und da<br />

neue Bauplastik hinzu (Quadrierung der Fenstergewände, Masken in den westlichen<br />

Bogenfeldern). Für das äußere Gesamtbild charakteristisch ist bis heute<br />

die klassizistische Balustradenkrönung der Türme (vgI. Irsch S. 277 - 280).<br />

Nach der Säkularisation wurde die Mönchskirche eine Pfarrkirche und blieb<br />

so erhalten. <strong>Die</strong>s zwang aber mit der Zeit zu pastoralen Änderungen, von denen<br />

wohl die einschneidendste die Niederlegung des "<strong>Matthias</strong>chores" und die teilweise<br />

Einebnung der Krypta im Jahre 1848 ist (vgI. Irsch S. 280 - 285). In neue-

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