Vorlesung Immobilienrecht, Nachbarrecht 19. Februar 2013 ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Universitätsrepetitorium der HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN b) Wertende Zurechnung aa) Kausalität reicht nicht Leading Cases: BGH, Urteile vom 23. 4. 1993 - V ZR 250/92, BGHZ 122, 283 – Wiebke, vom 27. 1. 2006 - V ZR 26/05, NJW 2006, 992 - Zimmerbrand, vom 7. 7. 1995 - V ZR 213/94, NJW 1995, 2633 – Wollläuse und vom 26. 11. 2004 – V ZR 83/04, NZM 2005, 318 - Tropfwasserfall J. Schmidt-Räntsch, Nachbarrecht, 19. 2. 2013 Universitätsrepetitorium der HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN Wollläuse Die Parteien sind Nachbarn. Auf dem Grundstück des Beklagten steht seit 14 Jahren eine Lärche in rund 19 m Entfernung zum angrenzenden Grundstück des Klägers. Der Kläger hat behauptet, diese Lärche sei in erheblichem Umfang mit Wollläusen befallen. Diese verbreiteten sich auf sein Grundstück und hätten dort stehende Kiefern befallen und geschädigt. Er hat beantragt, den Beklagten zu verurteilen, das Eindringen von Wollläusen auf sein Grundstück zu verhindern. J. Schmidt-Räntsch, Nachbarrecht, 19. 2. 2013 7 8 4
Universitätsrepetitorium der HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN Tropfwasserfall Die Parteien sind Grundstücksnachbarn. Auf dem Grundstück der Beklagten stehen in einem Abstand von 40 cm von der Grenze entfernt entlang der Grundstücksauffahrt der Kläger 13 uralte sog. Kopflinden. Die Voreigentümerin hatte die Klägerin zugesagt, die Linden alle fünf Jahre beschneiden zu lassen und dies auch veranlasst. Die beklagten führten diese Praxis nicht weiter und ließen die Linden „schießen“. Die Folge davon ist, dass die Äste der Linden über die Grundstücksgrenze wuchsen, deren Laub auf die Grundstücksauffahrt der Kläger fällt und dort, insbesondere bei Nässe, zur Rutschgefahr führt. Außerdem tropft bei Regen Wasser von den überhängenden Lindenzweigen auf die Auffahrt und gefriert dort im Winter. Die Klägerin verlangt von den Beklagten, den Laub und Wasserbefall abzustellen. Diese wenden ein, die Bäume dürften nach der Baumschutzsatzung nicht beschnitten werden. Wie ist zu entscheiden? J. Schmidt-Räntsch, Nachbarrecht, 19. 2. 2013 Universitätsrepetitorium der HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN bb) Einwirken von Naturkräften Ansatz: - Objektive Schaffung einer konkrete Gefahrenlage - Verletzung einer Sicherungspflicht Leading Cases: BGH, Urteile vom 12. 12. 2003 - V ZR 98/03, NJW 2004, 1035 – Druckstempel, vom 14. 11. 2003 - V ZR 102/03, BGHZ 157, 33 - Kiefernnadeln; und vom 28. 11. 2003 - V ZR 99/03, NJW 2004, 603 - Betonplatte/Baumwurzel J. Schmidt-Räntsch, Nachbarrecht, 19. 2. 2013 9 10 5
Seite 1 und 2: Universitätsrepetitorium der HUMBO
Seite 3: Universitätsrepetitorium der HUMBO

Vorlesung Immobilienrecht, Nachbarrecht 19. Februar 2013 ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?