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Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de

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FRIEDRICH KAISER: IST DIE SOGENANNTE VERSAMMLUNG … BIBLISCH? 10<br />

Nach <strong>de</strong>m Heftchen »Die Kirche nach <strong>de</strong>n Gedanken Gottes« und »Die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r christlichen Kirche« von Miller Bd. I S. 3–13 geben uns <strong>die</strong> sieben Gemein<strong>de</strong>n in Offenbarung<br />

Joh. 2 und 3 ein Bild <strong>de</strong>r bekennen<strong>de</strong>n Kirche auf Er<strong>de</strong>n und zwar von Anfang<br />

bis zu En<strong>de</strong>. Ephesus stellt <strong>die</strong> Kirche von <strong>de</strong>r Apostelzeit bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

dar; Smyrna <strong>die</strong> Verfolgungszeit unter <strong>de</strong>n römischen Kaisern; Pergamus <strong>die</strong> Erhebung<br />

<strong>de</strong>s Christentums zur Staatsreligion durch Kaiser Konstantin im Anfang <strong>de</strong>s 4. Jahrhun<strong>de</strong>rts;<br />

[15] Thyatira <strong>die</strong> Papstkirche <strong>de</strong>s Mittelalters; Sar<strong>de</strong>s <strong>die</strong> Reformationskirche; Phila<strong>de</strong>lphia<br />

<strong>die</strong> Abson<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gläubigen, eines schwachen Ueberrestes, in unserer Zeit bis<br />

zur Wie<strong>de</strong>rkunft Christi; Laodizäa <strong>die</strong> Kirche am En<strong>de</strong> in ihrem äußersten Verfall. Der<br />

ganze kirchengeschichtliche Verlauf geht in unabän<strong>de</strong>rlicher Weise abwärts; Christus ist<br />

nicht als Haupt- und Segensquelle unter <strong>de</strong>n sieben Gemein<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur als Richter.<br />

Darum ist es auch töricht und ganz vergeblich und gegen <strong>die</strong> Gedanken Gottes, wenn man<br />

heute <strong>die</strong> Kirche wie<strong>de</strong>r herstellen und einrichten will mit Vorstehern, Aeltesten usw. wie<br />

in <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>r Apostel.<br />

Was läßt sich gegen <strong>die</strong>se Auffassung sagen?<br />

1. In <strong>de</strong>r Apostelzeit ist <strong>die</strong> kirchliche Einheit gar nicht so, wie <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong> sie<br />

lehrt, vorhan<strong>de</strong>n gewesen. Vgl. <strong>de</strong>n vorigen Abschnitt.<br />

2. Die Schrift re<strong>de</strong>t zwar in <strong>de</strong>n angeführten Stellen von einem Abfall in <strong>de</strong>r Christenheit,<br />

namentlich in <strong>de</strong>r letzten Zeit, aber auch nicht in <strong>de</strong>r Weise, wie es in <strong>de</strong>n oben erwähnten<br />

Schriften geschieht. Die Worte, <strong>die</strong> hier so häufig vorkommen und zur Bezeichnung<br />

von Hauptbegriffen <strong>die</strong>nen, wie Kirche, bekennen<strong>de</strong> Kirche; Verfall <strong>de</strong>r Kirche,<br />

kirchlich Böse, religiöse Systeme; richtiger Platz; zweiter Tisch usw. kennt <strong>die</strong> Heilige<br />

Schrift gar nicht. Freilich kann man auch biblische Wahrheiten in Ausdrücken wie<strong>de</strong>rgeben,<br />

welche sich in Gotteswort nicht fin<strong>de</strong>n; allein wenn man behauptet, wie <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong><br />

es tut, so ausschließlich auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r biblischen Wahrheit zu stehen,<br />

dann sollte man sich auch son<strong>de</strong>rlich da, wo es sich um Hauptpunkte han<strong>de</strong>lt, an <strong>de</strong>n<br />

Wortlaut <strong>de</strong>r Bibel halten. Ich habe wie<strong>de</strong>rholt <strong>die</strong> Wahrnehmung gemacht, daß <strong>die</strong> Brü<strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong>, <strong>die</strong> für ihre Gemeinschaft werben wollten, meistens schnell<br />

<strong>de</strong>n Rückzug antreten mußten, wenn man mit ihnen in <strong>die</strong> Schrift ging. Denn <strong>die</strong> Worte<br />

und Ausdrucksweisen, welche sie bei <strong>de</strong>r Begründung ihrer Son<strong>de</strong>rstellung gebrauchten,<br />

waren nicht in ihr zu fin<strong>de</strong>n.<br />

3. Aus <strong>de</strong>n Sendschreiben (Offenbarung 2 und 3) und [16] II. Tim. 2, 20 und <strong>de</strong>n übrigen<br />

Schriftstellen läßt sich keineswegs beweisen, daß <strong>die</strong> Gläubigen in unseren Tagen nur<br />

dann <strong>de</strong>n richtigen Platz einnehmen, wenn sie so zusammenkommen und sich einrichten,<br />

wie <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong>. Die Auslegungen über <strong>die</strong>se Stellen, wie man sie in <strong>de</strong>n Schriften<br />

aus <strong>de</strong>m Verlag von R. Brockhaus liest, erweisen sich bei einer gründlichen, gewissenhaften<br />

Untersuchung <strong>de</strong>s Textes als unhaltbar.<br />

Daß <strong>die</strong> Sendschreiben mit ihren Schil<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Zustän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n<br />

sieben Gemein<strong>de</strong>n prophetischen Charakter haben, bedarf keiner Frage. Die sieben Gemein<strong>de</strong>n<br />

waren aber in <strong>de</strong>r Apostelzeit, als Johannes noch lebte, wirklich vorhan<strong>de</strong>n; also<br />

Pergamus-, Thyatira-, Sar<strong>de</strong>s- und Laodizäazustän<strong>de</strong>.<br />

Wenn <strong>die</strong>se verschie<strong>de</strong>nen Gemein<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong>szustän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r ersten Zeit<br />

<strong>de</strong>r Christenheit nebeneinan<strong>de</strong>r existierten, dann ergibt sich daraus, daß Ephesus <strong>die</strong>se<br />

erste Perio<strong>de</strong> nicht bestimmt repräsentieren kann, und ebensowenig können Pergamus,<br />

Sar<strong>de</strong>s und Laodizäa usw., <strong>die</strong> alle örtliche, voneinan<strong>de</strong>r unabhängige und verhältnismäßig<br />

kleine Gemein<strong>de</strong>n mit apostolischer Einrichtung waren, ein <strong>de</strong>utliches Spiegelbild<br />

von aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Perio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r großen kirchengeschichtlichen Entwicklung vom<br />

4. Jahrhun<strong>de</strong>rt ab bis in unsere Tage sein. Es kann sich hier höchstens nur um eine Abschattung<br />

etlicher Züge in groben Umrissen han<strong>de</strong>ln. – Die sieben Sendschreiben sind

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