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Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de

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FRIEDRICH KAISER: IST DIE SOGENANNTE VERSAMMLUNG … BIBLISCH? 20<br />

Apostel und ihre Vertreter keine Gaben verleihen. Petrus verneint es ausdrücklich, daß<br />

<strong>die</strong> Heilung <strong>de</strong>s Lahmen (Apg. 3, 12) durch ein beson<strong>de</strong>res ihnen innewohnen<strong>de</strong>s Vermögen<br />

geschehen sei. – Daß <strong>die</strong> Amtseinsetzung apostolische Vollmacht erfor<strong>de</strong>rt, das ist<br />

ein alter Irrtum, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>r katholischen und anglikanischen Kirche fin<strong>de</strong>t, und <strong>de</strong>n<br />

Darby wohl aus <strong>de</strong>r letzteren in <strong>die</strong> <strong>sogenannte</strong> <strong>Versammlung</strong> mit hineingebracht hat.<br />

Jedoch darin, daß <strong>die</strong> Machtvollkommenheit <strong>de</strong>r Apostel in <strong>de</strong>r in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>n Sache<br />

auch auf <strong>de</strong>ren Nachfolger im Amt übertragen sein sollte, wich Darby ganz von <strong>de</strong>n Katholiken<br />

und Anglikanern ab; er betonte, daß außer <strong>de</strong>n Aposteln und ihren Beauftragten<br />

niemand ein Amt verleihen könne, und <strong>de</strong>shalb müßten nach <strong>de</strong>m Heimgang <strong>de</strong>r Apostel<br />

und ihrer Vertreter <strong>die</strong> Aemter aufhören. Man sieht hier <strong>de</strong>utlich, wie ein Irrtum <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>rn erzeugt hat, und <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong> zu ihrer unrichtigen Auffassung über <strong>die</strong> Besetzung<br />

<strong>de</strong>r Aemter gekommen ist. Das beson<strong>de</strong>re Privilegium <strong>de</strong>r Apostel war, anzuhalten<br />

am Gebet und am Dienste <strong>de</strong>s Wortes (Apg. 6, 3); aber davon, daß ihnen allein <strong>die</strong> Amtseinsetzungen<br />

übertragen wor<strong>de</strong>n sind, lesen wir in <strong>de</strong>r Heiligen Schrift nichts. Und gera<strong>de</strong><br />

auf <strong>die</strong>sen Punkt (<strong>die</strong> Amtseinsetzung nur durch <strong>die</strong> Apostel), <strong>de</strong>n Gottes Wort außer [35]<br />

acht läßt, legen <strong>die</strong> Verfasser »<strong>de</strong>r Grundwahrheiten« und »<strong>de</strong>r Kirche nach <strong>de</strong>n Gedanken<br />

Gottes« so großes Gewicht; ihre Worte, wie auch <strong>die</strong> ganze Ausdrucksweise sind<br />

darauf berechnet, <strong>die</strong> Gewissen in Beschlag zu nehmen; eine wirkliche Beleuchtung <strong>de</strong>r<br />

Sache an <strong>de</strong>r Hand aller in Betracht kommen<strong>de</strong>n Schriftstellen vermißt man, und das ist<br />

ein Beweis dafür, daß ihre Ansicht vom Amt biblisch nicht recht zu begrün<strong>de</strong>n ist. Und<br />

tatsächlich ist <strong>die</strong>s <strong>de</strong>r Fall, wie wir bereits oben gesehen haben.<br />

Bei <strong>de</strong>r Berufung von Dienern, Aeltesten usw. ist folgen<strong>de</strong>s zu beachten: Gott selbst<br />

gibt <strong>die</strong> Gaben und Dienstpersonen (Eph. 4, 7ff.) und damit auch <strong>de</strong>n Dienst o<strong>de</strong>r das<br />

Amt, und <strong>de</strong>r Heilige Geist teilt nach Seinem Willen <strong>die</strong> Gaben aus (I. Kor. 12, 11). Es ist<br />

<strong>die</strong> Aufgabe <strong>de</strong>r gläubigen Gemein<strong>de</strong> in Verbindung mit ihren Leitern, <strong>die</strong> vom Herrn<br />

zum Dienst ausgerüsteten Personen zu erkennen; das Wort Gottes muß hier als Mittel <strong>de</strong>r<br />

Prüfung <strong>die</strong>nen (I. Tim. 3, 2ff.; Tit. 1,7), und im anhalten<strong>de</strong>n Gebet gilt es, auf <strong>die</strong> bestimmten<br />

Anweisungen <strong>de</strong>s Herrn zu warten (Apg. 1, 24). Wo sich <strong>die</strong> Dienst- und Amtsgaben<br />

zeigen, da ist auch ihr Vorhan<strong>de</strong>nsein anzuerkennen und zu bestätigen. Wie wir im<br />

täglichen Leben <strong>die</strong> Gaben, welche Gott gibt, durch gläubiges Beten und Annehmen erst<br />

recht empfangen und als Besitzgut bekommen, so ist es auch mit <strong>de</strong>n Dienstgaben; <strong>de</strong>r<br />

Herr gibt sie, aber durch Gebet, Handauflegung usw. können sie in ihren Empfänge[r]n<br />

zum bewußten Eigentum und recht nutzbar wer<strong>de</strong>n und zu segensreichem Gebrauch sich<br />

vermehren (s. Apg. 6, 2; 13, 3; I. Tim. 4, 14; II. Tim. 1, 6). Wie wir oben eingehend gezeigt,<br />

hat sich in <strong>de</strong>r apostolischen Zeit <strong>die</strong> Gemein<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Wahlen von Dienern und<br />

solchen, <strong>die</strong> eine beson<strong>de</strong>re Aufgabe hatten im Werke <strong>de</strong>s Herrn, mitbeteiligt, und nirgends<br />

in <strong>de</strong>r Heiligen Schrift wird gesagt, daß nur Apostel ein Amt verleihen können und<br />

<strong>die</strong> Aemter nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Apostel aufhören sollen. Darum dürfen wir uns auch nicht<br />

von <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Schrift für <strong>die</strong> Aemter und ihre Besetzung gezeichneten Linien abwen<strong>de</strong>n.<br />

Weil <strong>de</strong>r Herr aber [36] auch häufig ohne irgendwelche menschliche Vermittelung Gaben<br />

und Aemter gibt (s. oben) und <strong>de</strong>r allen Gotteskin<strong>de</strong>rn innewohnen<strong>de</strong> Heilige Geist das<br />

Prinzip <strong>de</strong>r Geistes- und Amtsgaben und zugleich <strong>de</strong>r Geist <strong>de</strong>r Freiheit ist (I. Kor. 12,<br />

3ff.; II. Kor. 3, 17), <strong>de</strong>shalb konnte im Neuen Testament keine ganz bestimmte und für<br />

alle Verhältnisse feststehen<strong>de</strong> Norm gegeben wer<strong>de</strong>n, wonach <strong>die</strong> Diener am Wort, Aelteste<br />

usw. anzustellen waren. In<strong>de</strong>s gewisse Richtlinien sind doch im Wort gegeben, und<br />

bei aller Freiheit im einzelnen und für <strong>die</strong> beson<strong>de</strong>ren Verhältnisse müssen wir uns strikte<br />

an <strong>die</strong>selben halten.<br />

Die <strong>Versammlung</strong> <strong>de</strong>nkt zu katholisch über <strong>die</strong> Besetzung <strong>de</strong>r Aemter; <strong>de</strong>nn nach<br />

ihrer Meinung gibt es keine Amtseinsetzung ohne apostolische Ordination, und das ist ein

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