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Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de

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FRIEDRICH KAISER: IST DIE SOGENANNTE VERSAMMLUNG … BIBLISCH? 24<br />

2. Das Brotbrechen soll nach <strong>de</strong>r Meinung <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong> auf Grund von Apg. 20,<br />

7 an je<strong>de</strong>m ersten Tage in <strong>de</strong>r Woche sein. Die Gläubigen, welche an <strong>die</strong>sem Tage nicht<br />

<strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s Herrn verkündigen, begehen ein Unrecht (Grundwahrheiten S. 53). Sonst<br />

steht <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong> <strong>de</strong>m Gesetz und seinen verschie<strong>de</strong>nen Bestimmungen, <strong>de</strong>r Sabbatfeier,<br />

<strong>de</strong>m Tage halten usw. sehr frei gegenüber, allein das Brotbrechen am ersten Tage in<br />

<strong>de</strong>r Woche erhebt sie fast zu einem Gesetz, und zwar ohne irgendwelche biblische Beweise.<br />

Aus Apg. 20, 7 geht keineswegs hervor, daß man je<strong>de</strong>n Sonntag das Abendmahl<br />

feiern soll. Es heißt da nur: »Aber am ersten Tage in <strong>de</strong>r Woche, da wir zusammenkamen,<br />

das Brot zu brechen usw.«. Diese Worte besagen nicht, daß alle Gläubigen an je<strong>de</strong>m ersten<br />

Tage in <strong>de</strong>r Woche das Brot brechen müssen; von einer Regel, an <strong>die</strong> sich alle zu<br />

halten haben, ist hier gar keine Re<strong>de</strong>. Es gibt auch sonst keine Schriftstellen, welche in<br />

<strong>die</strong>ser Beziehung eine For<strong>de</strong>rung enthält. Nach Apg. 2, 46 ist es wahrscheinlich, daß <strong>die</strong><br />

Gläubigen <strong>de</strong>r ersten Zeit das Brot täglich gebrochen haben. Paulus drückt sich I. Kor. 11,<br />

26 bezüglich <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Brotbrechens unbestimmt aus; er sagt: »So oft ihr <strong>die</strong>ses Brot<br />

esset und <strong>de</strong>n Kelch trinket, verkündigt ihr <strong>de</strong>s Herrn Tod«; wie oft und wann <strong>die</strong>s geschehen<br />

soll, dar- [43] über sagt <strong>de</strong>r Apostel nichts. In Troas hat er ja erst nach Mitternacht,<br />

da <strong>de</strong>r erste Tag <strong>de</strong>r Woche schon vorüber war, das Brot gebrochen. Vgl. Apg. 20,<br />

7 mit V. 11. Daraus geht hervor, daß er wenig Gewicht darauf gelegt hat, an welchem<br />

Tage das Brotbrechen sein soll. Das Gottesvolk <strong>de</strong>s Neuen Bun<strong>de</strong>s lebt in <strong>de</strong>r Haushaltung<br />

<strong>de</strong>s Geistes, ist mit Christo ins Himmlische versetzt (Eph. 2, 6); es steht also über Sonne,<br />

Mond und Sternen und somit auch über <strong>de</strong>n Zeiten und ist darum auch nicht mit <strong>de</strong>r<br />

Abendmahlsfeier an irgend einen bestimmten Tag gewiesen (s. Röm. 14, 5; Gal. 4, 10). Es<br />

kommt nicht so sehr darauf an, wann, an welchem Tage, son<strong>de</strong>rn wie und in welchem<br />

Geist das Brot gebrochen wird. Alle, <strong>die</strong> <strong>de</strong>m Herrn im Geist und in <strong>de</strong>r Wahrheit <strong>die</strong>nen,<br />

können unter Umstän<strong>de</strong>n das Brot je<strong>de</strong>n Tag o<strong>de</strong>r alle acht o<strong>de</strong>r vierzehn Tage o<strong>de</strong>r vier<br />

Wochen brechen; je nach <strong>de</strong>m es sich ihnen innerlich nahe legt. In <strong>die</strong>ser Hinsicht gilt<br />

sicherlich Pauli Wort auch: »Und weiß solches, daß <strong>de</strong>m Gerechten kein Gesetz gegeben<br />

ist« (I. Tim. 1, 9). Die <strong>Versammlung</strong> irrt darum mit ihrer Behauptung, daß das Brotbrechen<br />

an je<strong>de</strong>m ersten Tage in <strong>de</strong>r Woche sein soll.<br />

Nach einem Traktat, »was ist eine Sekte«, S. 3ff. (Verlag R. Brockhaus), sind alle <strong>die</strong><br />

christlichen Benennungen und Körperschaften, <strong>de</strong>ren Anhänger sich als Glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rselben<br />

anerkennen, Sekten, und unter ihnen soll das Abendmahl nicht <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche Ausdruck<br />

<strong>de</strong>r Einheit <strong>de</strong>s Leibes Christi sein. Hiernach kann <strong>die</strong> Einheit <strong>de</strong>s Leibes Christi beim<br />

Brotbrechen nur dann recht zur Darstellung kommen, wenn sich alle Gläubigen in einer<br />

Gemeinschaft um einen Tisch scharen. Das ist aber unrichtig; <strong>de</strong>nn <strong>die</strong> Heilige Schrift weiß<br />

nichts von einer äußern <strong>Versammlung</strong>seinheit aller Gläubigen (s. oben), somit ist auch bei<br />

<strong>de</strong>r Abendmahlsfeier keine äußere Einheit möglich. Paulus führt (I. Kor. 10, 17) <strong>die</strong> Vereinigung<br />

<strong>de</strong>r vielen zu einem Leibe darauf zurück, daß sie alle an einem Brote teil haben;<br />

in <strong>de</strong>r Gleichheit <strong>de</strong>s Empfangenen liegt also <strong>die</strong> Zusammengehörigkeit begrün<strong>de</strong>t; daß<br />

alle das Brot nur in einer <strong>Versammlung</strong> und [44] an einem Tische nehmen müssen, davon<br />

steht we<strong>de</strong>r an <strong>die</strong>ser Stelle noch sonst im Worte Gottes etwas. Als <strong>de</strong>r Herr das Abendmahl<br />

einsetzte, »nahm er das Brot, dankte, brach es und gab es seinen Jüngern und<br />

sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib« (Mt. 26, 26ff.). Das Brot ist also sein Leib, und<br />

alle, welche bei <strong>de</strong>r Feier <strong>de</strong>s Abendmahls im rechten Glaubensverhältnis zum Herrn<br />

stehen, genießen Ihn selbst, haben eine wirkliche Lebensgemeinschaft mit Ihm, und darum<br />

auch mit allen, <strong>die</strong> Ihm angehören, wenn sie auch nicht alle in einer Gemeinschaft sind<br />

und an einem Tisch zusammenkommen. Auf <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong> in Jerusalem (Apg. 15,<br />

3ff.), <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Zweck hatte, Mißhelligkeiten zwischen Ju<strong>de</strong>n- und Hei<strong>de</strong>nchristen zu beseitigen<br />

und Einigkeit zu erhalten, hat man nicht <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Einheit in einer gemein-

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