Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de
Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de
Ist die sogenannte Versammlung - bruederbewegung.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FRIEDRICH KAISER: IST DIE SOGENANNTE VERSAMMLUNG … BIBLISCH? 8<br />
Jahren ihres Bestehens hat sie sich (namentlich in England) in eine Menge von Gruppen<br />
und Abteilungen gespaltet, von <strong>de</strong>nen eine je<strong>de</strong> behauptet, <strong>die</strong> rechte <strong>Versammlung</strong> zu<br />
sein; meistens stehen sich <strong>die</strong>se Kreise feindlich gegenüber, betrachten einan<strong>de</strong>r als ausgeschlossen<br />
usw.<br />
Wir wollen aber auf Grund <strong>de</strong>r vorhin erwähnten [11] Verschie<strong>de</strong>nheit in <strong>de</strong>r apostolischen<br />
Zeit nun nicht sagen, daß alle <strong>die</strong> jetzigen Kirchen und Gemeinschaften als nach<br />
<strong>de</strong>r Schrift richtig stehend anzuerkennen wären; nein das sei ferne! In<strong>de</strong>s alle <strong>die</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
und Gemeinschaften, in welchen man sich gemäß <strong>de</strong>r empfangenen Belehrung, Erziehung,<br />
Erkenntnis usw. nach <strong>de</strong>m ganzen göttlichen Worte richtet, und in <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> innere<br />
Seite <strong>de</strong>s Christentums das äußere, <strong>die</strong> Formen usw. überwiegt, so daß Jesus <strong>de</strong>r Mittelpunkt<br />
von allem ist und Seine Gna<strong>de</strong> verherrlicht wird, haben Existenzberechtigung; <strong>de</strong>nn<br />
sie versammeln sich bei ihren Zusammenkünften im Namen <strong>de</strong>s Herrn, wie sie auch heißen,<br />
und was für Einrichtungen sie auch sonst haben mögen. Das geht unzwei<strong>de</strong>utig aus<br />
<strong>de</strong>n Verschie<strong>de</strong>nheiten in <strong>de</strong>n apostolischen Gemein<strong>de</strong>n und aus <strong>de</strong>r ganzen Heiligen<br />
Schrift hervor.<br />
Die verkehrte Auffassung von <strong>de</strong>r äußeren Einheit, wie sie <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong> lehrt,<br />
wurzelt in einer einseitigen, unrichtigen Bibelauslegung. In <strong>de</strong>m Büchlein »Die Grundwahrheiten<br />
<strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong>« soll von S. 24ff. und in <strong>de</strong>m »Die Kirche nach <strong>de</strong>n Gedanken<br />
Gottes« von S. 4ff. nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, daß man nur dann <strong>de</strong>n rechten Platz einnimmt,<br />
wenn man so zusammenkommt wie <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong>, aber an Belegen aus <strong>de</strong>r<br />
Schrift fehlts. Eine Menge Behauptungen, welche <strong>die</strong> Son<strong>de</strong>rlehren enthalten, wer<strong>de</strong>n<br />
ohne biblische Begründung aneinan<strong>de</strong>rgereiht, zwar unter Hinzufügung einiger Schriftstellen<br />
(Mt. 16, 18; Apg. 2, 47; I. Kor. 12, 13; Joh. 11, 52; Eph. 4, 4–6; Mt. 18, 20 usw.);<br />
aber ein genaues Eingehen auf <strong>de</strong>n Wortsinn und <strong>de</strong>n ganzen Zusammenhang vermißt<br />
man. Dann sind <strong>die</strong> Ausführungen auch nicht frei von groben Wi<strong>de</strong>rsprüchen und starken<br />
Uebertreibungen. So heißt es z. B. in <strong>de</strong>r Schrift: »Die Kirche nach <strong>de</strong>n Gedanken Gottes«<br />
auf S. 9: »Noch (in <strong>de</strong>r Apostelzeit) gab es keine Parteien mit ihren voneinan<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n<br />
Bekenntnissen und Formen.« S. 18 lesen wir dann: »Schon in Korinth zeigten <strong>die</strong><br />
ersten Keime kirchlicher Spaltung das Unkraut.« Seite 27: »War es <strong>de</strong>r wohlgefällige<br />
Wille Gottes, daß <strong>die</strong> <strong>Versammlung</strong> <strong>de</strong>r Korinther, nach <strong>de</strong>m ein [12] Zusammengehen<br />
aller Glie<strong>de</strong>r zur Unmöglichkeit gewor<strong>de</strong>n war, sich in einzelne Parteien auflöse?« Man<br />
kann es kaum für möglich halten, daß solch einan<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rsprechen<strong>de</strong> Behauptungen von<br />
einem Verfasser sein sollen und sich zusammen in einer kleinen Broschüre von 60 Seiten<br />
fin<strong>de</strong>n! In Korinth waren in <strong>de</strong>r Apostelzeit Parteien, mit voneinan<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n<br />
Bekenntnissen. Denn einer sagt: »Ich bin Paulisch«; <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re aber: »Ich bin Apollisch«<br />
(I. Kor. 3, 4). S. I. Kor. 11, 18, 19. Mithin ist <strong>die</strong> auf S. 9 in <strong>de</strong>m genannten Büchlein ausgesprochene<br />
Behauptung, wonach es in <strong>de</strong>r Apostelzeit noch keine Parteien mit voneinan<strong>de</strong>r<br />
abweichen<strong>de</strong>n Formen und Bekenntnissen gegeben habe, einfach nicht wahr. In <strong>de</strong>r<br />
Schrift »Die Grundwahrheiten <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong> Gottes« heißt es S. 64: »Das Apostelamt<br />
<strong>de</strong>s Paulus war in je<strong>de</strong>r Beziehung ein außergewöhnliches … es riß <strong>die</strong> jüdischen Formen<br />
und Ordnungen vollständig nie<strong>de</strong>r.« Das entspricht ebenfalls <strong>de</strong>n Tatsachen nicht. Obwohl<br />
Paulus lehrte, daß in Christo Freiheit vom Gesetz sei und man nicht durchs Gesetz selig<br />
wer<strong>de</strong>n könne (Gal. 2, 16; 5, 1–6), so ließ er für <strong>die</strong> Ju<strong>de</strong>n-Christen <strong>die</strong> jüdischen Formen<br />
und Ordnungen doch ruhig bestehen; sogar konnte er sich selbst zeitweise darunterstellen,<br />
er ging ja in <strong>de</strong>n Tempel (Apg. 21, 26), lehrte in <strong>de</strong>n Synagogen (18, 4), beschnitt <strong>de</strong>n<br />
Timotheus (16, 3), übernahm Gelüb<strong>de</strong> (18, 18), opferte usw. (21, 26). Siehe oben. – In<br />
<strong>de</strong>m Hefte: »Die Kirche nach <strong>de</strong>n Gedanken Gottes« wer<strong>de</strong>n auf S. 23ff. <strong>die</strong> verschie<strong>de</strong>nen<br />
Allianzunternehmungen, Kirchen, Gemein<strong>de</strong>n und Gemeinschaften in einer oberflächlichen<br />
Weise beurteilt und abgetan. Man kann nun nicht verstehen, wie Leute, <strong>die</strong>