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Physikalische Analyse von Schwungbewegungen im Alltag

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Hierbei ist ϕ0 die max<strong>im</strong>ale Auslenkung der Pendelbewegung. Für den Fall kleiner<br />

Auslenkungen erhalten wir eine harmonische freie Schwingung, das heißt, dass die<br />

Ortskurve sinus- bzw. kosinusförmig verläuft. Die Periode der Schwingung ist<br />

2πl T = = 2π<br />

ω g (67)<br />

Demnach n<strong>im</strong>mt die Schwingungsdauer mit der Pendellänge zu. Die Unabhängigkeit<br />

der Schwingungsdauer <strong>von</strong> der Amplitude der Schwingung ist ein weiteres<br />

charakteristisches Zeichen einer harmonischen Schwingung.<br />

Reale schwingende Systeme sind, sofern dem nicht durch äußere Kräfte<br />

entgegengewirkt wird, <strong>im</strong>mer dissipativ, das heißt dem System wird ständig durch<br />

Reibung Energie entzogen. Die Reibung entsteht größtenteils durch Luftwiderstand<br />

am Pendelkörper, aber auch durch innere Reibung <strong>im</strong> Faden. Sie erzeugt Wärme,<br />

die der Energie des Systems entnommen wird. Be<strong>im</strong> Fadenpendel erhält man<br />

speziell bei großen Pendelkörpern und hohen Geschwindigkeiten starke<br />

Dämpfungen, da in Luft die Reibung bei niedrigen Geschwindigkeiten <strong>von</strong> v<br />

(laminare Reibung), und bei höheren Geschwindigkeiten näherungsweise <strong>von</strong> 2<br />

v<br />

abhängt (turbulente Reibung). In der Kräftebilanz muss dann ein Summand, der<br />

diese Reibung einbezieht, mit berücksichtigt werden. Da unter Einbeziehung der<br />

turbulenten Reibung nicht mehr geschlossen integriert werden kann, sei hier nur die<br />

laminare Reibung berücksichtigt [10, S.608].<br />

g<br />

ϕ =− sinϕ+γϕ l<br />

(68)<br />

l<br />

Bei den Fadenpendel Aufnahmen, aus denen Abb. 4-7 entstanden, wurde versucht,<br />

das Pendel möglichst reibungsfrei zu lagern. Deshalb ist bei der Lösung einer<br />

solchen DGL nur der Fall schwacher Dämpfung zu betrachten. Die Amplitude der<br />

Schwingung n<strong>im</strong>mt dann mit einem best<strong>im</strong>mten Prozentsatz pro Zeiteinheit ab.<br />

Mathematisch wird solch ein Zusammenhang mit Hilfe der Exponentialfunktion<br />

beschrieben. Bei gedämpften Schwingungen erhält man, wenn man die Amplitude<br />

zur Zeit aufträgt, eine Sinusschwingung einbeschrieben zwischen zwei e-Funktionen<br />

als Einhüllende, mit der positiven x-Achse als Asymptote. Die Lösung der linearen<br />

homogenen Differentialgleichung mit einer zur Geschwindigkeit proportionalen<br />

laminaren Reibung lässt sich so mit<br />

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