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Physikalische Analyse von Schwungbewegungen im Alltag

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2.1 Kinematik<br />

Die Kinematik ist die Lehre <strong>von</strong> der wissenschaftlichen Beschreibung der Bewegung<br />

<strong>von</strong> Punkten und Körpern mit Hilfe der Größen Ort s und Zeit t, ohne auf die<br />

Ursachen einer Bewegung einzugehen. Umgangssprachlich spricht man nur <strong>von</strong> der<br />

Bewegung eines Körpers, wenn dieser die Lage relativ zu seiner näheren Umgebung<br />

ändert. So bezeichnen wir uns be<strong>im</strong> Schlafen in unserem Bett eher mit „in Ruhe“ als<br />

in Bewegung, obgleich wir uns dabei <strong>im</strong>mer um die Erdlängenachse drehen (mit<br />

Geschwindigkeiten bis zu 1660km/h 1 ), die sich <strong>im</strong> Lauf um die Sonne befindet (mit<br />

Geschwindigkeiten um 107000km/h 2 ), und die Sonne sich wiederum in einer<br />

komplexen Bewegung <strong>im</strong> Weltraum befindet. Die Position und Bewegung eines<br />

Punktes <strong>im</strong> Raum bezieht man <strong>im</strong> Allgemeinen der Einfachheit halber deshalb <strong>im</strong>mer<br />

auf die für die Betrachtungen interessante, nächst größere Umgebung. Wenn dieses<br />

Bezugssystem zumindest näherungsweise unbeschleunigt ist, nennt man es<br />

physikalisch ein Inertialsystem. Bei komplizierten Bewegungen ist die Wahl und<br />

Angabe des Bezugssystems sehr wichtig. In dieser Arbeit wird – wenn nicht näher<br />

erläutert – das Bezugssystem <strong>im</strong>mer über die fest fixierte Kamera definiert.<br />

Um Punkte, Strecken und Bewegungen festlegen zu können, benötigt man<br />

Ortsvektoren in Koordinatensystemen, die <strong>im</strong> Bezugssystem verankert sind. Die in<br />

dieser Arbeit verwendeten Programme arbeiten mit dem kartesischen<br />

Koordinatensystem (benannt nach René Descartes, 1596-1650), welches aus den<br />

drei zueinander rechtwinkligen Geraden, den Koordinatenachsen x, y und z<br />

aufgespannt wird (wobei in dieser Arbeit versucht wird, die Phänomene auf 2-D<br />

Probleme zu vereinfachen). Bei den in dieser Arbeit pr<strong>im</strong>är thematisierten<br />

Phänomenen bieten sich des Weiteren noch ebene Polarkoordinaten an, die über<br />

den Abstand r und den Winkel ϕ die Position eines Punktes festlegen.<br />

2.1.1 Massenmittelpunkt<br />

Würde man für jedes Atom eines Körpers einen solchen Ortsvektor benötigen,<br />

bräuchte man für ein Mol eines Stoffes<br />

23<br />

10 Ortsvektoren. Um dieser Problematik zu<br />

entgehen, entwickelte Newton das Modell des Massenmittelpunktes (oder<br />

Schwerpunktes). Dieser theoretische Massenmittelpunkt bewegt sich so, als ob die<br />

1 6400km<br />

Die Geschwindigkeit berechnet sich mit v = 2π 1660km /h .<br />

24h<br />

2 149597871 km<br />

Die Geschwindigkeit berechnet sich mit v = 2π <br />

107000km /h<br />

24h * 365<br />

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