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Der Mond im Sachunterricht - Didaktik der Physik

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<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong><br />

Schriftliche Hausarbeit <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die<br />

Pr<strong>im</strong>arstufe<br />

dem Staatlichen Prüfungsamt für<br />

Erste Staatsprüfungen für Lehrämter an Schulen<br />

Essen<br />

vorgelegt von:<br />

Jana Wißing<br />

November 2004<br />

Themensteller: Prof. Dr. U. Backhaus<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Standort Essen<br />

Fachbereich 7: <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Physik</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

_______________________________________________________________<br />

1 Einleitung 4<br />

2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 7<br />

2.1 Die <strong>Mond</strong>beobachtung – Was kann daran abgeleitet werden? 7<br />

2.1.1 West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es............................................... 7<br />

2.1.2 Die Verän<strong>der</strong>ungn <strong>der</strong> Phasen in Bezug zur<br />

Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> ...................... 10<br />

2.1.3 Die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten<br />

des <strong>Mond</strong>es............................................................................... 11<br />

2.1.4 Unterschiedliche Tagbögen des <strong>Mond</strong>es.................................. 13<br />

2.2 Erklärungen für die Beobachtungen mit Hilfe <strong>der</strong> Außensicht 15<br />

2.2.1 Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen .................................................... 16<br />

2.2.2 Ein <strong>Mond</strong>umlauf o<strong>der</strong> Die Entstehung des Begriffs ‚Monat’? 18<br />

2.2.3 Überlagerung <strong>der</strong> Erddrehung und des <strong>Mond</strong>umlaufs.............. 19<br />

2.2.4 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst.......................................... 19<br />

2.2.5 Gebundene Rotation ................................................................. 20<br />

2.3 Finsternisse 21<br />

2.3.1 Sonnenfinsternis ....................................................................... 21<br />

2.3.2 <strong>Mond</strong>finsternis.......................................................................... 23<br />

2.3.3 Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse....................................................... 24<br />

2.4 <strong>Mond</strong>größe und -entfernung best<strong>im</strong>men 25<br />

2.5 Weitere Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 27<br />

3 Didaktischer Hintergrund 32<br />

3.1 Begründung für das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> 32<br />

3.2 Einglie<strong>der</strong>ung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in den Lehrplan 36<br />

3.3 Schülerbefragung zum Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

<strong>der</strong>en Auswertung 41


Inhaltsverzeichnis<br />

_______________________________________________________________<br />

4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 53<br />

4.1 Einführung in die Unterrichtsreihe 53<br />

4.2 Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe und Methoden zur Umsetzung 55<br />

4.2.1 Die Methode <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung als<br />

entscheidende Grundlage.......................................................... 56<br />

4.2.2 Das Modell - die Bewegung des <strong>Mond</strong>es verdeutlicht<br />

durch einen Modellversuch ...................................................... 58<br />

4.3 Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers<br />

für die Unterrichtssequenzen 63<br />

4.4 Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />

zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 70<br />

4.4.1 Einstiegsphase in das Unterrichtsthema: Selbstständige<br />

abendliche Beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es................ 70<br />

4.4.2 Erste Sequenz: Auswertung des Beobachtungsbogens und<br />

erstes Kennenlernen des Modells anhand <strong>der</strong> Phasen von<br />

Neumond bis Vollmond............................................................. 72<br />

4.4.3 Zweite Sequenz: Morgendliche Beobachtung <strong>der</strong><br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen und Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

West-Ost-Bewegung sowie <strong>der</strong> Abstandsverän<strong>der</strong>ung<br />

zwischen Sonne und <strong>Mond</strong>........................................................ 74<br />

4.4.4 Dritte Sequenz: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt<br />

des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Zusammenhang mit seiner<br />

West-Ost-Bewegung, gebundene Rotation................................ 76<br />

4.4.5 Vierte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Winkelverän<strong>der</strong>ung<br />

zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne mit den Phasengestalten<br />

des <strong>Mond</strong>es ............................................................................... 78<br />

4.4.6 Fünfte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Auf- und<br />

Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es mit den Phasengestalten .......... 80<br />

4.4.7 Sechste Sequenz: Entstehung von Sonnen-<br />

und <strong>Mond</strong>finsternis selbst erarbeiten ....................................... 81<br />

4.3.8 Zusätzliche Sequenz: <strong>Mond</strong>größe und Entfernung<br />

<strong>im</strong> Verhältnis zur Erde.............................................................. 84<br />

4.5 Anknüpfungspunkte und Fächerübergriff 86


Inhaltsverzeichnis<br />

_______________________________________________________________<br />

5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />

Unterrichtsstunden 89<br />

5.1 Einstieg: Ausgabe <strong>der</strong> Beobachtungsbögen für die abendliche<br />

Beobachtung 89<br />

5.2 Erste Doppelstunde: Besprechung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen<br />

und Sehen <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong> Modell 90<br />

5.3 Zweite Doppelstunde: Kennen lernen <strong>der</strong> gesamten<br />

<strong>Mond</strong>phasen und des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde 95<br />

5.4 Dritte Doppelstunde: Verstehen <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />

und des Auf- und Unterganges von Sonne und <strong>Mond</strong> 102<br />

5.5 Vierte Doppelstunde: Ermitteln <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es 106<br />

5.6 Zusammenfassende Reflexion meiner eigenen<br />

Unterrichtsstunden 109<br />

6 Resümee 112<br />

Abkürzungsverzeichnis.................................................................................. 114<br />

Quellenverzeichnis......................................................................................... 115<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Internetadressen ................................................................... 119<br />

Abbildungsverzeichnis................................................................................... 121<br />

Anhang<br />

Danksagung<br />

Erklärungen


1 Einleitung 4<br />

_______________________________________________________________<br />

1 Einleitung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist neben <strong>der</strong> Sonne eines <strong>der</strong> auffälligsten Objekte am H<strong>im</strong>mel, das<br />

ich gerne betrachte. Immer wie<strong>der</strong> staune ich über die Schönheit des<br />

strahlenden Vollmondes vor dunklem Nachth<strong>im</strong>mel. Mir blieb zum Beispiel<br />

ein ästhetisches, schon fast romantisches Bild des Vollmondes, <strong>der</strong> nach kurzer<br />

Zeit <strong>der</strong> Verdeckung hinter den Wolken wie<strong>der</strong> am H<strong>im</strong>mel sichtbar wurde, in<br />

Erinnerung.<br />

Allerdings wusste ich zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Themenstellung noch nicht viel über<br />

den <strong>Mond</strong>. Da ich aber Astronomie schon <strong>im</strong>mer spannend fand, sah ich das<br />

Thema ‚<strong>Mond</strong>’ als gute Gelegenheit die Vorgänge am H<strong>im</strong>mel, mit denen<br />

ich mich bisher noch nicht näher beschäftigt hatte, genauer kennen zu<br />

lernen.<br />

Ich glaubte zu wissen, wie die <strong>Mond</strong>phasen zustande kommen. „Aber warum<br />

steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an einer an<strong>der</strong>en Stelle?“ und „Warum ist er <strong>im</strong>mer zu<br />

unterschiedlichen Zeiten zu sehen?“, waren einige Fragen, die ich mir nach<br />

kurzer Zeit stellte.<br />

Je länger und tiefgehen<strong>der</strong> ich mich in die Thematik eingearbeitet habe und<br />

nach und nach die Zusammenhänge verstand, desto mehr faszinierte mich <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> mit seinen unterschiedlichen Erscheinungsbil<strong>der</strong>n und den damit<br />

zusammenhängenden Phänomenen.<br />

So erinnere ich mich auch an das bewegende Erlebnis, als ich mir zum ersten<br />

mal den Halbmond durch einen Feldstecher ansah. Ich war überwältigt von<br />

dem Anblick <strong>der</strong> Krater an <strong>der</strong> Schattengrenze. Die helle, strahlende Scheibe<br />

am H<strong>im</strong>mel nahm dann plötzlich Plastizität an und ich glaubte den <strong>Mond</strong> als<br />

Kugel wahrzunehmen.<br />

Zunehmend bemerkte ich auch für mich die Bedeutung des Verständnisses<br />

über die mit dem <strong>Mond</strong> zusammenhängenden Abläufe. Lindner stellte<br />

beispielsweise dazu fest: „bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die<br />

Astronomie alles an<strong>der</strong>e ist als eine weltferne Wissenschaft. Wer sich näher<br />

mit ihr befaßt, <strong>der</strong> wird darüber hinaus noch eine weitere, nicht min<strong>der</strong>


1 Einleitung 5<br />

_______________________________________________________________<br />

wichtige Bedeutung erkennen und an sich selbst erfahren: Astronomische<br />

Kenntnisse best<strong>im</strong>men – gemeinsam mit den Forschungsergebnissen an<strong>der</strong>er<br />

Wissenschaften – das Weltbild, das Weltverständnis des Menschen.“ (Lindner<br />

1973, S. 10)<br />

So hat die Astronomie und beson<strong>der</strong>s die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> auch<br />

schon für Kin<strong>der</strong> eine große Bedeutung. Denn gerade diese haben das<br />

Bedürfnis, sich ihre Welt zu erschließen und hinterfragen somit auch auffällige<br />

Objekte, die sie am H<strong>im</strong>mel sehen. Aus Gesprächen mit Eltern, Lehrern und<br />

Kin<strong>der</strong>n weiß ich, wie groß das Interesse beson<strong>der</strong>s an den verschiedenartigen<br />

Erscheinungen des <strong>Mond</strong>es ist. Daher halte ich den <strong>Mond</strong> als erdnächsten<br />

H<strong>im</strong>melskörper für ein geeignetes Einstiegsthema in die Astronomie. Denn<br />

meiner Meinung nach können auch schon Schüler 1 <strong>im</strong> Grundschulalter die<br />

Zusammenhänge <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />

Allerdings ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> <strong>der</strong> Grundschulen kaum ein Thema<br />

und wird auch, genauso wie an<strong>der</strong>e astronomische Themen, nur selten in den<br />

gängigen <strong>Sachunterricht</strong>sbüchern für Nordrhein-Westfalen behandelt.<br />

In meiner Arbeit zeige ich <strong>im</strong> Folgenden eine Möglichkeit, wie das Thema<br />

‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> in <strong>der</strong> Grundschule umgesetzt werden kann, in dem<br />

ich eine Unterrichtsreihe mit Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong><br />

Bewegung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel darstelle.<br />

Da ein Lehrer zur Durchführung <strong>der</strong> Unterrichtsreihe ein gutes<br />

Hintergrundwissen benötigt, um alle Zusammenhänge richtig vermitteln zu<br />

können, beginnt meine Arbeit mit dem Fachwissenschaftlichen Hintergrund<br />

zum Thema. Dieser beinhaltet alle für die Unterrichtsreihe wichtigen Aspekte.<br />

<strong>Der</strong> anschließende Didaktische Hintergrund bildet die Grundlage für eine<br />

Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ und stellt eine Legit<strong>im</strong>ation für den<br />

darauf folgenden Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ dar. Darin<br />

werden unter an<strong>der</strong>em die Methoden, sowie die Vorüberlegungen und<br />

Vorbereitungen und <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Unterrichtsreihe beschrieben.<br />

1 Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meiner Arbeit für Lehrer und Schüler die maskuline<br />

Form, wobei damit selbstverständlich auch Lehrerinnen und Schülerinnen angesprochen sind.


1 Einleitung 6<br />

_______________________________________________________________<br />

Einige Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe habe ich selber in einer Klasse<br />

durchgeführt, was in <strong>der</strong> Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />

Unterrichtsstunden beschrieben wird.<br />

Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> soll helfen, die Kin<strong>der</strong> für den <strong>Mond</strong><br />

und daran anknüpfende astronomische Phänomene zu begeistern, so dass sie<br />

mit an<strong>der</strong>en Augen in den H<strong>im</strong>mel schauen als bisher.


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 7<br />

_______________________________________________________________<br />

2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund<br />

Abb. 1: Die <strong>Mond</strong>phasen<br />

Die unterschiedlichen Lichtgestalten – auch <strong>Mond</strong>phasen genannt – hat je<strong>der</strong><br />

schon wahrgenommen (Abb. 1). Doch wie kommen sie zustande?<br />

2.1 Die <strong>Mond</strong>beobachtung –<br />

Was kann daran abgeleitet werden? (Innensicht)<br />

Das Unterkapitel 2.1 wird <strong>im</strong> Wesentlichen aus meinen eigenen<br />

Beobachtungen und in Anlehnung an Fürst S. 73-86 wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

2.1.1 West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />

Bei regelmäßiger <strong>Mond</strong>beobachtung fällt auf, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> seine Position am<br />

H<strong>im</strong>mel verän<strong>der</strong>t. Wenn nach Neumond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeden Abend kurz nach<br />

Sonnenuntergang zur gleichen<br />

Uhrzeit von demselben Standort<br />

aus beobachtet wird, kann<br />

festgestellt werden, dass dieser<br />

täglich seine Position än<strong>der</strong>t. Mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Dicke wan<strong>der</strong>t er<br />

Abb. 2: Tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 8<br />

_______________________________________________________________<br />

jeden Abend ein Stück weiter nach links, Richtung Osten (Abb. 2). Die<br />

Richtungsangaben ‚rechts’ und ‚links’ gelten nur für die Nordhalbkugel.<br />

Abb. 3: West-Ost-Bewegung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es<br />

<strong>im</strong> Frühling<br />

Direkt nach Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> noch nicht zu sehen. Erst zwei bis vier<br />

Tage nach Neumond erscheint knapp über dem Horizont am westlichen<br />

H<strong>im</strong>mel eine schmale, nach links geöffnete <strong>Mond</strong>sichel, die in den folgenden<br />

Tagen <strong>im</strong>mer breiter wird, also zun<strong>im</strong>mt (Abb. 3). Eine Woche nach Neumond<br />

ist kurz nach Sonnenuntergang in südlicher Richtung hoch am H<strong>im</strong>mel <strong>der</strong><br />

zunehmende Halbmond – auch Erstes Viertel genannt – zu sehen. Daraufhin<br />

wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> an <strong>der</strong> Schattengrenze <strong>im</strong>mer run<strong>der</strong>, bis er zwei Wochen nach<br />

Neumond über dem östlichen Horizont als Vollmond zu sehen ist.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> macht demnach <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> zwei Wochen von Neumond zu<br />

Vollmond am H<strong>im</strong>mel etwa einen Bogen von Westen über Süden nach Osten<br />

und verän<strong>der</strong>t dabei seine Gestalt. Die rechte (westliche) Seite des <strong>Mond</strong>es<br />

bleibt dabei <strong>im</strong>mer rund (halbkreisförmig), während sich an <strong>der</strong> linken<br />

(östlichen) Seite die Form <strong>der</strong> Schattengrenze verän<strong>der</strong>t.


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 9<br />

_______________________________________________________________<br />

Nach Vollmond sucht man den <strong>Mond</strong> abends allerdings vergeblich.<br />

<strong>Der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> ist dann am Morgenh<strong>im</strong>mel zu sehen. Wird die<br />

Beobachtung des <strong>Mond</strong>es am frühen Morgen, kurz vor Sonnenaufgang,<br />

fortgesetzt (jeden Morgen gleiche Uhrzeit und gleicher Standort), ist auch hier<br />

<strong>der</strong> Verlauf des <strong>Mond</strong>es von Westen nach Osten mit abnehmenden Phasen zu<br />

erkennen (Abb. 4).<br />

Abb. 4: West-Ost-Bewegung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es<br />

<strong>im</strong> Frühling<br />

Nachdem <strong>der</strong> Vollmond morgens knapp über dem Westhorizont stand, ist ein<br />

paar Tage später <strong>der</strong>, an <strong>der</strong> westlichen Seite nicht mehr ganz volle, <strong>Mond</strong><br />

morgens höher am Süd-Westhorizont sichtbar. Anschließend n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

<strong>im</strong>mer weiter ab, wobei sich die Schattengrenze verän<strong>der</strong>t. Die linke (östliche)<br />

Seite bleibt halbkreisförmig. Drei Wochen nach Neumond steht kurz vor<br />

Sonnenaufgang <strong>der</strong> abnehmende Halbmond – auch Letztes Viertel genannt –<br />

etwa <strong>im</strong> Süden hoch am H<strong>im</strong>mel. In <strong>der</strong> vierten Woche n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bis<br />

zur schmalen Sichel, die dann am östlichen Horizont sichtbar ist, ab. Etwa vier<br />

Wochen nach Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> morgens nicht mehr zu sehen. Es ist<br />

wie<strong>der</strong> Neumond. Ein Monat ist vergangen.<br />

Die Beobachtungen verdeutlichen, dass die Phasenverän<strong>der</strong>ung und die<br />

tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es in engem Zusammenhang stehen.


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 10<br />

_______________________________________________________________<br />

2.1.2 Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasen in Bezug zur<br />

Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />

Wenn bei <strong>der</strong> Beobachtung darauf geachtet wird, wo die Sonne jeweils steht,<br />

werden weitere Zusammenhänge deutlich.<br />

Bei <strong>der</strong> abendlichen Beobachtung ist die Sonne gerade untergegangen, steht<br />

demnach <strong>im</strong> Westen knapp unterhalb des Horizontes (siehe Abb. 3). Die<br />

schmale <strong>Mond</strong>sichel ein paar Tage nach Neumond befindet sich also nahe bei<br />

<strong>der</strong> Sonne.<br />

Entfernungen von Gestirnen werden am H<strong>im</strong>mel als Winkel angegeben. Die<br />

jeweiligen Winkelabstände von Sonne und <strong>Mond</strong> ergeben sich aus dem Winkel<br />

zwischen den Strecken Beobachter-Sonne und Beobachter-<strong>Mond</strong>. Diese<br />

Strecken können mit Hilfe bei<strong>der</strong> Arme nachgeahmt werden, in dem ein Arm<br />

in Richtung <strong>der</strong> untergegangenen Sonne (Westen) ausgestreckt wird und <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Arm in Richtung des <strong>Mond</strong>es zeigt. So lassen sich die jeweiligen<br />

Winkel veranschaulichen.<br />

Jeden Abend entfernt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nun weiter von <strong>der</strong> Sonne und n<strong>im</strong>mt<br />

gleichzeitig <strong>im</strong>mer mehr zu. Zunächst ist <strong>der</strong> Abstand zwischen den Armen<br />

gering, allerdings vergrößert er sich von Tag zu Tag bis die Arme bei<br />

Halbmond einen Winkel von etwa 90° einschließen. <strong>Der</strong> Winkel vergrößert<br />

sich bis zum Vollmond, <strong>der</strong> dann <strong>im</strong> Osten <strong>der</strong> Sonne genau gegenüber steht.<br />

Die Arme bilden einen Winkel von 180°.<br />

Während sich in den ersten zwei Wochen <strong>der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer weiter<br />

von <strong>der</strong> Sonne entfernt, bewegt sich anschließend <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong><br />

täglich wie<strong>der</strong> ein Stück weiter auf die Sonne zu (Abb. 4). Morgens kurz vor<br />

Sonnenaufgang steht die Sonne <strong>im</strong> Osten knapp unter dem Horizont. Auch hier<br />

steht <strong>der</strong> Vollmond <strong>der</strong> Sonne gegenüber.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> dritten Woche nach Neumond verkleinert sich <strong>der</strong> Winkelabstand<br />

zwischen den beiden Gestirnen, bis er bei abnehmendem Halbmond nur noch<br />

90° beträgt.<br />

In <strong>der</strong> vierten Woche läuft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> noch weiter auf die Sonne zu, so dass <strong>der</strong><br />

Abstand <strong>der</strong> Sichel zur Sonne <strong>im</strong>mer geringer wird. <strong>Der</strong> Winkel verkleinert<br />

sich. Ein paar Tage vor Neumond ist die Sichel nicht mehr zu sehen. Sie steht<br />

nun so nah bei <strong>der</strong> Sonne, dass sie von ihr überstrahlt wird. Aus diesem Grund


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 11<br />

_______________________________________________________________<br />

ist die sehr schmale zunehmende <strong>Mond</strong>sichel kurz nach Neumond nicht am<br />

Horizont sichtbar.<br />

Aber nicht nur kurz vor Sonnenaufgang steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> morgens am H<strong>im</strong>mel.<br />

Ein paar Tage nach Vollmond ist <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> auch am Vormittag<br />

und später sogar bis mittags zu beobachten.<br />

Ebenfalls erkennbar ist, dass sich <strong>der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong> von uns aus gesehen<br />

stets links von <strong>der</strong> Sonne, <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />

befindet und die halbkreisförmige Seite stets zur Sonne zeigt.<br />

2.1.3 Die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />

Wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> innerhalb eines Tages bzw. einer Nacht beobachtet, wird<br />

deutlich, dass er, genauso wie die Sonne, ungefähr <strong>im</strong> Osten auf und <strong>im</strong><br />

Westen untergeht. Dabei beschreibt er einen mit dem Tagbogen <strong>der</strong> Sonne<br />

vergleichbaren Bogen.<br />

Allerdings verän<strong>der</strong>n sich die Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />

Gegensatz zur Sonne innerhalb eines Monats stark. Aus <strong>der</strong> beobachteten<br />

Winkelän<strong>der</strong>ung zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne kann auf die Auf- und<br />

Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne geschlossen werden;<br />

ausgehend von dem Kreislauf, den Sonne und <strong>Mond</strong> für den Betrachter von <strong>der</strong><br />

Erde täglich über den H<strong>im</strong>mel und, für uns nicht sichtbar, unter dem Horizont<br />

machen.<br />

<strong>Der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> links von <strong>der</strong> Sonne steht, geht demnach nach <strong>der</strong><br />

Sonne auf und auch nach ihr unter.<br />

<strong>Der</strong> zunehmende Halbmond, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Sonne einen Winkel von 90°<br />

einschließt, geht mittags <strong>im</strong> Osten auf, wenn die Sonne <strong>im</strong> Süden ihren<br />

höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel hat. Bei Sonnenuntergang hat <strong>der</strong> Halbmond<br />

seinen höchsten Stand <strong>im</strong> Süden. Um Mitternacht geht er <strong>im</strong> Westen unter.<br />

<strong>Der</strong> Vollmond steht <strong>der</strong> Sonne gegenüber, <strong>der</strong> Winkel zwischen <strong>Mond</strong> und<br />

Sonne beträgt also 180°. Das bedeutet: <strong>Der</strong> Vollmond geht bei<br />

Sonnenuntergang auf, hat seinen höchsten Stand um Mitternacht, wenn die


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 12<br />

_______________________________________________________________<br />

Sonne den tiefsten Stand unter dem Horizont erreicht, und geht bei<br />

Sonnenaufgang unter.<br />

Im Gegensatz dazu geht <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />

steht, vor <strong>der</strong> Sonne auf und unter.<br />

<strong>Der</strong> abnehmende Halbmond, <strong>im</strong> 90°-Winkel zur Sonne, hat um Mitternacht,<br />

wenn die Sonne ihren tiefsten Stand unter dem Horizont hat, seinen Aufgang.<br />

Bei Sonnenaufgang erreicht er seinen höchsten Stand und geht unter, wenn die<br />

Sonne mittags ihren höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel erreicht.<br />

Aus <strong>der</strong> Beobachtung wird nur indirekt ersichtlich, wann <strong>der</strong> Neumond auf-<br />

und untergeht. <strong>Der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> nähert sich mehr und mehr <strong>der</strong> Sonne<br />

und wird dabei <strong>im</strong>mer schmaler, bis er nicht mehr zu sehen ist. <strong>Der</strong> Neumond<br />

befindet sich dann am Tagh<strong>im</strong>mel etwas über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne und wird<br />

daher von ihr überstrahlt. Er geht also gleichzeitig mit <strong>der</strong> Sonne auf und unter<br />

und erreicht auch zur gleichen Zeit seinen höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel.<br />

Zusammenfassend lässt sich nach Fürst S. 78 die Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es<br />

vereinfacht so merken:<br />

Die erste Hälfte des <strong>Mond</strong>umlaufs (zunehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>) ist in <strong>der</strong> ersten<br />

Hälfte <strong>der</strong> Nacht (nachmittags, abends, bis Mitternacht) sichtbar.<br />

Die zweite Hälfte des <strong>Mond</strong>umlaufs (abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>) ist in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfe <strong>der</strong> Nacht (nach Mitternacht, morgens, vormittags) zu sehen.<br />

<strong>Der</strong> Vollmond ist die ganze Nacht sichtbar.<br />

Zusätzlich gibt es eine einfache Merkregel, die vor allem<br />

Kin<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> Feststellung des ab- und zunehmenden<br />

<strong>Mond</strong>es helfen soll:<br />

Kann ein ‚ ’ um die runde Seite des <strong>Mond</strong>es herumgelegt<br />

werden, ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> abnehmend. Kann ein ‚z’ (in<br />

vereinfachter Ausgangschrift) um den <strong>Mond</strong> herumgelegt<br />

werden, ist er zunehmend<br />

(Abb. 5). (vgl. Köster 2003,<br />

S. 13)<br />

Abb. 5: Merkregel für zu- und<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 13<br />

_______________________________________________________________<br />

2.1.4 Unterschiedliche Tagbögen des <strong>Mond</strong>es<br />

Neben den unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten verän<strong>der</strong>n sich auch<br />

die Auf- und Untergangsorte des <strong>Mond</strong>es innerhalb eines Monats. Dies ist die<br />

Folge <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Höhe <strong>der</strong> Tagbögen. Innerhalb eines Monats<br />

verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Bogen des <strong>Mond</strong>es genauso wie <strong>der</strong> Tagbogen <strong>der</strong> Sonne<br />

innerhalb eines Jahres. Ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> einmal in großer Höhe am H<strong>im</strong>mel,<br />

verläuft er zwei Wochen darauf nur flach über dem Horizont (siehe auch Abb.<br />

3 und 4).<br />

Je nach Jahreszeit wechselt die Höhe <strong>der</strong> Tagbögen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

<strong>Mond</strong>phasen.<br />

Wie schon aus den <strong>Mond</strong>beobachtungen deutlich wird, steht <strong>der</strong> Vollmond <strong>der</strong><br />

Sonne gegenüber. Dies spiegelt sich nicht nur in den Auf- und<br />

Untergangszeiten des Vollmondes wie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n es wird auch <strong>im</strong> Verlauf<br />

eines Jahres sichtbar. Im Sommer, wenn die Sonne ihren höchsten Stand<br />

erreicht, verläuft <strong>der</strong> Vollmond nur knapp über dem Horizont (Abb. 6). Im<br />

Winter dagegen erreicht <strong>der</strong> Vollmond seine größte Höhe, während die Sonne<br />

nur einen flachen Bogen macht. Somit än<strong>der</strong>n sich auch die Auf- und<br />

Untergangsorte des <strong>Mond</strong>es zwischen Nordost und Südost bzw. Südwest und<br />

Nordwest. Daher ist beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Winter <strong>der</strong> Vollmond gut zu beobachten.<br />

Abb. 6: Sonnenbahn <strong>im</strong> Sommer und Winter


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 14<br />

_______________________________________________________________<br />

Auch die Bahnen des zunehmenden und abnehmenden <strong>Mond</strong>es än<strong>der</strong>n sich <strong>im</strong><br />

Laufe eines Jahres.<br />

Im Herbst ist <strong>der</strong> junge zunehmende <strong>Mond</strong>, d. h. die sehr dünne Sichel des<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>es, abends nicht gut zu sehen, da die <strong>Mond</strong>bahn an<br />

Herbstabenden nur flach über dem Horizont verläuft. Allerdings ist zur<br />

gleichen Jahreszeit die schmale Sichel des abnehmenden <strong>Mond</strong>es noch bis kurz<br />

vor Neumond gut zu sehen, da <strong>im</strong> Herbst die <strong>Mond</strong>bahn morgens steil verläuft,<br />

d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> höher am H<strong>im</strong>mel steht (Abb. 7).<br />

Abb. 7: <strong>Mond</strong>bahnen <strong>der</strong> zu- und abnehmenden Sichel <strong>im</strong><br />

Frühling und <strong>im</strong> Herbst<br />

Im Frühling ist es umgekehrt: Abends ist die <strong>Mond</strong>bahn steil, morgens flach.<br />

So ist die schmale Sichel des zunehmenden <strong>Mond</strong>es abends auch kurz (wenige<br />

Tage) nach Neumond gut zu sehen, dagegen steht aber die schmale Sichel des<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>es nur knapp über dem Horizont (Abb. 7). (vgl. Lindner<br />

1998, S. 20)


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 15<br />

_______________________________________________________________<br />

2.2 Erklärungen für die Beobachtungen mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Außensicht<br />

Ein Perspektivenwechsel kann viele Erklärungen <strong>der</strong> beobachteten Phänomene<br />

geben. Bisher wurden die Phänomene nur aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Menschen von <strong>der</strong><br />

Erde aus – Innensicht – betrachtet. Es entsteht das Bild, dass die Erde den<br />

Mittelpunkt des Geschehens darstellt und sich alle H<strong>im</strong>melskörper um diese<br />

herumbewegen. Dieses geozentrische Weltbild entsprach seit dem Altertum <strong>der</strong><br />

Vorstellung <strong>der</strong> Menschen, bevor N. Copernicus die Grundlagen für die<br />

heutige Planetentheorie schuf. Er stellte nicht die Erde, son<strong>der</strong>n die Sonne in<br />

den Mittelpunkt, die von den an<strong>der</strong>en Planeten und <strong>der</strong> Erde umlaufen wird,<br />

während diese vom <strong>Mond</strong> umkreist wird. So wurde das heliozentrische<br />

Weltbild geprägt. (vgl. Z<strong>im</strong>mermann/Weigert. 1995, S. 522)<br />

Um die komplexen Zusammenhänge <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> Bewegung des<br />

<strong>Mond</strong>es hinreichend zu erläutern, ist es sinnvoll <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> von diesem<br />

geozentrischen Bild in die heliozentrische Sichtweise zu wechseln und aus <strong>der</strong><br />

Außensicht die Erde, den <strong>Mond</strong> und die Sonne zu betrachten. Nur so wird<br />

deutlich, wie sich die H<strong>im</strong>melskörper umeinan<strong>der</strong> bewegen.<br />

Die folgenden Ausführungen dieses Unterkapitels (2.2) sind ebenfalls<br />

hauptsächlich nach <strong>der</strong> Darstellung von Fürst S. 73-86 wie<strong>der</strong>gegeben.


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 16<br />

_______________________________________________________________<br />

2.2.1 Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />

Abb.8b: Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />

von <strong>der</strong> Erde aus<br />

Die Bil<strong>der</strong> 8a und 8b zeigen viele Aspekte, die nach und nach erklärt und in<br />

Zusammenhang mit den Beobachtungen gebracht werden müssen.<br />

Zunächst ist die Umlaufbahn des <strong>Mond</strong>es um die Erde erkennbar. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong><br />

läuft von Norden aus betrachtet gegen den Uhrzeigersinn auf einer nahezu<br />

kreisförmigen Bahn um die Erde. Die Beobachtungen bestätigen dies. Dort<br />

wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von Westen über Süden nach Osten, also von rechts nach<br />

links.<br />

Abb. 8a: Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />

Weiterhin ist zu erkennen, Erde und <strong>Mond</strong> werden von <strong>der</strong> Sonne, die sich<br />

rechts weit außerhalb des Bildes befindet, gleichsam angestrahlt. Das bedeutet,<br />

Erde und <strong>Mond</strong> haben stets eine beleuchtete und eine unbeleuchtete Hälfte.<br />

Je nachdem, an welcher Stelle seiner Umlaufbahn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befindet,<br />

zeigt unterschiedlich viel <strong>der</strong> beleuchteten Hälfte des <strong>Mond</strong>es zur Erde. So<br />

entstehen die unterschiedlichen <strong>Mond</strong>phasen. Für uns ist nur soviel von <strong>der</strong>


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 17<br />

_______________________________________________________________<br />

<strong>Mond</strong>kugel sichtbar, wie uns von <strong>der</strong> beleuchteten Seite zugewandt ist (ein<br />

weiterer Aspekt dazu unter Kap. 2.2.4).<br />

Die <strong>Mond</strong>darstellungen aus Abb. 8a auf die Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen, wie wir sie am H<strong>im</strong>mel sehen (Abb. 8b), zu übertragen, ist nicht<br />

<strong>im</strong>mer einfach, da die Dreid<strong>im</strong>ensionalität fehlt. Dafür muss man sich in die<br />

Skizze hineinversetzen und sich vorstellen, man schaue von <strong>der</strong> Erde aus<br />

jeweils in Richtung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>kugel.<br />

So ist bei Punkt 5 die voll beleuchtete Hälfte des <strong>Mond</strong>es <strong>der</strong> Erde zugewandt.<br />

Für uns ist es also Vollmond. Gleichzeitig ist aus dem Bild erkennbar, was<br />

schon durch die Beobachtung deutlich wird: <strong>Der</strong> Vollmond steht <strong>der</strong> Sonne<br />

gegenüber, d. h., von <strong>der</strong> Erde aus gesehen, schließen Sonne und <strong>Mond</strong> einen<br />

Winkel von 180° ein.<br />

Bei Punkt 1 ist die beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es <strong>der</strong> Erde abgewandt. Es ist<br />

Neumond, d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist von <strong>der</strong> Erde aus nicht zu sehen. Er steht in <strong>der</strong><br />

gleichen Richtung am H<strong>im</strong>mel, in <strong>der</strong> wir die Sonne sehen. Auch dies wird<br />

schon bei den Beobachtungen ersichtlich.<br />

Bei Punkt 3 und 7 wendet <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> Erde genau die Hälfte seiner<br />

beleuchteten Seite zu. Von <strong>der</strong> Erde aus sehen wir bei Punkt 3 den<br />

zunehmenden Halbmond und bei Punkt 7 den abnehmenden Halbmond. <strong>Der</strong><br />

Winkel von 90° zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne, <strong>der</strong> bei den Beobachtungen<br />

sichtbar ist, lässt sich auch in <strong>der</strong> Skizze wie<strong>der</strong>finden.<br />

Die Punkte 2 und 8 stellen die Zeitpunkte dar, in denen nur ein kleiner Teil <strong>der</strong><br />

beleuchteten Hälfte des <strong>Mond</strong>es zur Erde weist. Wir sehen nur eine schmale<br />

zunehmende (Punkt 2) o<strong>der</strong> abnehmende (Punkt 8) Sichel. Auch hier lässt sich<br />

leicht anhand <strong>der</strong> Skizze <strong>der</strong> kleine Winkel, den Sonne und <strong>Mond</strong> aufspannen,<br />

ablesen.<br />

An Punkt 4 und 6 zeigt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> Erde etwa drei Viertel seiner<br />

beleuchteten Seite. Für uns erscheint er daher als zunehmen<strong>der</strong>, fast voller<br />

(Punkt 4) o<strong>der</strong> nicht mehr ganz voller, abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> (Punkt 6) am<br />

H<strong>im</strong>mel. <strong>Der</strong> Winkel zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> liegt hier etwa bei 135°.<br />

Die acht Punkte in den Abb. 8a und 8b geben natürlich nur Beispielphasen an,<br />

die fließend ineinan<strong>der</strong> übergehen.


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 18<br />

_______________________________________________________________<br />

2.2.2 Ein <strong>Mond</strong>umlauf o<strong>der</strong> Die Entstehung des Begriffs ‚Monat’?<br />

Aus den Beobachtungen wissen wir, dass es etwa einen Monat dauert, bis <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> die gleiche Phasengestalt erreicht. Anhand <strong>der</strong> Abb. 8a wird<br />

ersichtlich, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einem Umlauf um die Erde jede Phase einmal<br />

durchläuft, bevor sich die Gestalten wie<strong>der</strong>holen. So hat sich auch aus dem<br />

Wort ‚<strong>Mond</strong>’ die Bezeichnung ‚Monat’ entwickelt. Die Einteilung, dass ein<br />

Monat 30 o<strong>der</strong> 31 Tage, bzw. <strong>im</strong> Februar 28 o<strong>der</strong> 29 Tag dauert, wurde von<br />

den Menschen zwar an den <strong>Mond</strong>umlauf angelehnt, aber an die Jahreslänge<br />

von 365 Tagen angepasst. Auch die Länge einer Woche entstand in Anlehnung<br />

an die <strong>Mond</strong>phasen. Etwa in siebentägigem Abstand folgen die vier<br />

Hauptphasen – Neumond, zunehmen<strong>der</strong> Halbmond, Vollmond, abnehmen<strong>der</strong><br />

Halbmond. (vgl. Lindner 1998, S. 22)<br />

Von Vollmond zu Vollmond dauert es also etwa einen Monat, genau<br />

genommen sind es 29,5 Tage<br />

(synodischer Monat). Allerdings<br />

entspricht dies nicht genau einem<br />

Umlauf um die Erde. Eine exakte<br />

Umrundung dauert nur 27,3 Tage<br />

(si<strong>der</strong>ischer Monat), bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

wie<strong>der</strong> die gleiche Stellung zu den<br />

Sternen einn<strong>im</strong>mt.<br />

Damit <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> mit Sonne und<br />

Erde eine Gerade bildet und somit die<br />

gleiche Phase entsteht, muss er etwa 2<br />

Tage lang weiter wan<strong>der</strong>n (Abb. 9).<br />

Abb. 9: si<strong>der</strong>ischer und<br />

synodischer Monat


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 19<br />

_______________________________________________________________<br />

2.2.3 Überlagerung <strong>der</strong> Erddrehung und des <strong>Mond</strong>umlaufs<br />

Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Osten auf-<br />

und <strong>im</strong> Westen untergeht, lässt<br />

sich, wie <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />

Sonne und aller an<strong>der</strong>en<br />

Gestirne am H<strong>im</strong>mel, mit <strong>der</strong><br />

Erddrehung erklären. Die Erde<br />

dreht sich innerhalb von 24<br />

Stunden einmal um ihre eigene<br />

Achse. Diese Drehung erfolgt in die gleiche Richtung, in <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

die Erde umläuft, d. h. gegen den Uhrzeigersinn. Die Erde dreht sich sozusagen<br />

unter dem H<strong>im</strong>mel, an dem <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, die Sonne und die Sterne zu sehen sind,<br />

Richtung Osten hinweg. Für den Betrachter, <strong>der</strong> diese Drehung natürlich nicht<br />

wahrn<strong>im</strong>mt, erscheint es, als ob die H<strong>im</strong>melskörper sich von Osten über Süden<br />

nach Westen bewegen (Abb. 10).<br />

Allerdings verän<strong>der</strong>n sich, wie aus <strong>der</strong> Beobachtung ersichtlich, die Auf- und<br />

Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es innerhalb eines Monats. Denn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt<br />

sich auf seiner Umlaufbahn jeden Tag ein Stückchen weiter in Richtung Osten,<br />

so dass er jeden Tag etwa 50 Minuten später auf- und dementsprechend auch<br />

später untergeht.<br />

2.2.4 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst<br />

Aus den Beobachtungen und <strong>der</strong> Draufsicht in Abb. 8a lässt sich schließen:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist kein selbstleuchten<strong>der</strong> Körper, son<strong>der</strong>n wird von <strong>der</strong> Sonne<br />

angestrahlt und reflektiert das Sonnenlicht.<br />

Abb. 10: Ost-West-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />

innerhalb eines Tages<br />

Genauso wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, reflektiert auch die Erde das Licht. Wenige Tage nach<br />

o<strong>der</strong> vor Neumond wird genau dies deutlich. Wenn die schmale zu- o<strong>der</strong><br />

abnehmende Sichel vor dem dunklen Nachth<strong>im</strong>mel erscheint, ist oft auch <strong>der</strong><br />

unbeleuchtete Teil des <strong>Mond</strong>es in sogenanntem ‚aschgrauen <strong>Mond</strong>licht’ zu<br />

sehen. Um die Neumondzeit wendet die Erde dem <strong>Mond</strong> ihre voll beleuchtete<br />

Seite zu (siehe auch Abb. 8, Punkt 1). Das reflektierte Sonnenlicht <strong>der</strong> Erde


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 20<br />

_______________________________________________________________<br />

Abb. 11: ‚aschgraues’<br />

<strong>Mond</strong>licht<br />

2.2.5 Gebundene Rotation<br />

Beobachtet man während eines Monats die<br />

dunklen Flecken auf dem <strong>Mond</strong> genauer, wird<br />

erkennbar, dass die <strong>Mond</strong>oberfläche <strong>im</strong>mer gleich<br />

aussieht. Daraus lässt sich folgern, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

<strong>der</strong> Erde stets die gleiche Seite zuwendet (Abb.<br />

12). Dies vermittelt zunächst den Eindruck, <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> rotiere nicht um seine eigene Achse. Doch<br />

auch <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dreht sich um sich selbst. Die<br />

Abb. 13: gebundene Rotation<br />

trifft dann genau auf den <strong>Mond</strong> und reicht aus,<br />

um nachts auch den uns zugewandten, nicht<br />

beleuchteten Teil des <strong>Mond</strong>es leicht zu<br />

erhellen (Abb. 11). (vgl. Lindner 1973, S. 83)<br />

Abb. 13 (links) zeigt die Bewegung des <strong>Mond</strong>es. Die Pfeile, die eine feste<br />

Markierung auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche darstellen, weisen während eines Umlaufs<br />

stets zur Erde, d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wendet <strong>der</strong> Erde <strong>im</strong>mer die gleiche Seite zu. Es<br />

wird deutlich, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> neben seiner<br />

Bewegung um die Erde in<br />

einem Monat auch eine<br />

360° Drehung vollführt.<br />

Diese Bewegung wird<br />

‚gebundene Rotation’<br />

genannt. Würde sich <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> nicht um seine eigene Achse drehen, wiese <strong>der</strong> Pfeil <strong>im</strong>mer in die<br />

gleiche Richtung <strong>im</strong> Weltall. Von <strong>der</strong> Erde aus würden wir in diesem Fall stets<br />

unterschiedliche Seiten des <strong>Mond</strong>es sehen und bekämen <strong>im</strong> Laufe eines<br />

Monats die komplette <strong>Mond</strong>oberfläche zu sehen (siehe Abb. 13 (rechts)). (vgl.<br />

Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995, S. 263)<br />

Abb. 12: <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 21<br />

_______________________________________________________________<br />

2.3 Finsternisse<br />

Finsternisse sind spektakuläre Ereignisse, die vor Jahrhun<strong>der</strong>ten die Menschen,<br />

die noch kaum Kenntnisse über astronomische Vorgänge hatte, in Angst und<br />

Schrecken versetzte. Die Entstehung <strong>der</strong> Finsternisse, die nachfolgend in<br />

Anlehnung an Z<strong>im</strong>mermann/Weigert S. 100-103 beschrieben wird, beruht<br />

jedoch auf einfachen Tatsachen.<br />

Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse können nur eintreten, wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> während<br />

seines monatlichen Umlaufs mit <strong>der</strong> Sonne und <strong>der</strong> Erde auf einer Geraden<br />

liegt. Dies ist bei Vollmond o<strong>der</strong> Neumond <strong>der</strong> Fall.<br />

2.3.1 Sonnenfinsternis<br />

Abb. 14: Ablauf und Entstehung einer totalen Sonnenfinsternis<br />

Eine Sonnenfinsternis entsteht, indem sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> (Neumond), von <strong>der</strong> Erde<br />

aus gesehen, von Westen nach Osten vor <strong>der</strong> Sonne vorbeibewegt. Dabei wird<br />

die Sonne für kurze Zeit vom <strong>Mond</strong> verdeckt.<br />

Abb. 15: Verlauf einer totalen<br />

Sonnenfinsternis<br />

Da die <strong>Mond</strong>bahn kein<br />

exakter Kreis ist, son<strong>der</strong>n<br />

ellipsenförmig verläuft, ist<br />

<strong>der</strong> Abstand zwischen Erde<br />

und <strong>Mond</strong> unterschiedlich.<br />

Wenn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in<br />

Erdnähe befindet, erreicht<br />

die Spitze seines Kern-


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 22<br />

_______________________________________________________________<br />

schattenkegels gerade die Erdoberfläche (Abb. 14). Ein Betrachter, <strong>der</strong> sich <strong>im</strong><br />

Kernschattenbereich befindet, sieht eine totale Sonnenfinsternis. Für kurze<br />

Zeit ist nur eine schwarze Scheibe, umgeben von einem Strahlenkranz, <strong>der</strong><br />

Korona, am H<strong>im</strong>mel zu sehen (Abb. 15 und 16). Dabei wird es mitten am Tag<br />

innerhalb weniger Minuten dunkel, so dass<br />

sogar Sterne am H<strong>im</strong>mel zu sehen sind.<br />

Da nur die Spitze des Kernschattenkegels des<br />

<strong>Mond</strong>es die Erdoberfläche erreicht, ist das<br />

Gebiet, in dem eine totale Sonnenfinsternis zu<br />

sehen ist, mit nur etwa 300 km Durchmesser<br />

sehr klein. Dieses Gebiet, auch Totalitätszone<br />

genannt, bewegt sich auf Grund <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung und <strong>der</strong> Erddrehung rasch<br />

über die Erdoberfläche hinweg, so dass höchstens knapp 8 Minuten die Sonne<br />

total verfinstert ist.<br />

Befindet sich <strong>der</strong> Beobachter in dem<br />

angrenzenden Halbschattenbereich, <strong>der</strong><br />

mehrere 1000 km <strong>im</strong> Durchmesser beträgt,<br />

sieht er bei <strong>der</strong>selben Finsternis die Sonne<br />

nur zum Teil vom <strong>Mond</strong> bedeckt<br />

(partielle Sonnenfinsternis) (Abb. 17). Je<br />

weiter man von <strong>der</strong> Totalitätszone entfernt<br />

ist, desto weniger wird die Sonne vom<br />

<strong>Mond</strong> verdeckt.<br />

Abb. 18: Ablauf und Entstehung einer ringförmigen<br />

Sonnenfinsternis<br />

Abb. 17: Verlauf einer partiellen<br />

Sonnenfinsternis<br />

Neben <strong>der</strong> totalen und<br />

<strong>der</strong> partiellen Verfin-<br />

sterung <strong>der</strong> Sonne, ist<br />

auch die ringförmige<br />

Sonnenfinsternis ein<br />

erstaunliches Ereignis.<br />

Diese entsteht <strong>im</strong>mer dann, wenn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf seiner Ellipsenbahn in<br />

Erdferne befindet, so dass <strong>der</strong> Kernschattenkegel die Erdoberfläche nicht mehr<br />

erreicht (Abb. 18).<br />

Abb.16: Korona


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 23<br />

_______________________________________________________________<br />

Da <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in diesem Fall von <strong>der</strong> Erde aus<br />

gesehen kleiner als die Sonne erscheint, verdeckt<br />

er die Sonne nicht komplett. Es bleibt ein kleiner<br />

Ring <strong>der</strong> hellen Sonnenoberfläche um den<br />

dunklen <strong>Mond</strong> herum sichtbar (Abb. 19).<br />

2.3.2 <strong>Mond</strong>finsternis<br />

Eine <strong>Mond</strong>finsternis kann nur eintreten, wenn sich <strong>der</strong> Vollmond durch den<br />

Kernschatten <strong>der</strong> Erde bewegt und somit kein Licht von <strong>der</strong> Sonne erhält<br />

(Abb. 20).<br />

Abb.20: Ablauf und Entstehung einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />

Dabei ist von <strong>der</strong> Erde aus bei<br />

einer totalen <strong>Mond</strong>finsternis<br />

sichtbar, wie sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

von West nach Ost in den<br />

Erdschatten hineinbewegt, sich<br />

bis zu 1 ¾ Stunde total<br />

verfinstert, um dann auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite wie<strong>der</strong> hell<br />

hervorzutreten (Abb. 21). Allerdings ist bei einer totalen <strong>Mond</strong>finsternis <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> nicht vollkommen dunkel, son<strong>der</strong>n erscheint meist rötlich-braun (Abb.<br />

22). Bild rötlicher verfinsterter <strong>Mond</strong>) Durchläuft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> den Kernschatten<br />

<strong>der</strong> Erde nur zum Teil, entsteht eine partielle<br />

<strong>Mond</strong>finsternis.<br />

Abb. 22: rötlich- brauner <strong>Mond</strong> bei<br />

einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />

Abb. 19: ringförmige<br />

Sonnenfinsternis<br />

Abb. 21: Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 24<br />

_______________________________________________________________<br />

Bewegt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> durch den Halbschatten <strong>der</strong> Erde, verdunkelt er sich nur<br />

so min<strong>im</strong>al, dass dies für uns nicht sichtbar ist, und somit auch nicht von einer<br />

Verfinsterung gesprochen wird.<br />

<strong>Mond</strong>finsternisse sind überall dort auf <strong>der</strong> Erde zu sehen, wo sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

über dem Horizont am H<strong>im</strong>mel befindet.<br />

2.3.3 Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse<br />

Nach dem Schema in Abb. 8a von S. 16 müsste es bei je<strong>der</strong> Voll- und<br />

Neumondstellung zu einer Sonnen- bzw. <strong>Mond</strong>finsternis kommen. Da die<br />

<strong>Mond</strong>bahn gegenüber <strong>der</strong> Erdbahnebene um etwa 5° geneigt ist, kommt es aber<br />

in <strong>der</strong> Regel nur zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr zu Finsternissen (Abb. 23).<br />

Abb. 23: Orientierung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn<br />

Während eines Umlaufs <strong>der</strong> Erde um die Sonne behält die <strong>Mond</strong>bahn ihre<br />

Orientierung <strong>im</strong> Raum nahezu exakt bei.<br />

Wie die Abb. 23 zeigt, liegen daher Sonne, Erde und <strong>Mond</strong> nur in Position 1<br />

und 3 auf einer Geraden, sodass nur zu diesen Punkten <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />

Erdschatten eintritt o<strong>der</strong> sich vor die Sonne schiebt.<br />

Ebenfalls wird deutlich: Ist in einem Monat die Konstellation von Erde, Sonne<br />

und <strong>Mond</strong> bei Neumond günstig für eine Sonnenfinsternis, ist auch die<br />

Wahrscheinlichkeit einer <strong>Mond</strong>finsternis zwei Wochen früher bzw. später<br />

groß. Somit treten Finsternisse in <strong>der</strong> Regel paarweise auf (siehe auch Tabelle<br />

<strong>der</strong> nächsten Finsternisse: Anhang A50 und A51). (vgl. Lindner 1973, S. 91)


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 25<br />

_______________________________________________________________<br />

2.4 <strong>Mond</strong>größe und -entfernung best<strong>im</strong>men<br />

Eine Finsternis ist für die Astronomie von großer Bedeutung. Denn so können<br />

Größenverhältnisse von Sonne, Erde und<br />

<strong>Mond</strong> best<strong>im</strong>mt werden.<br />

Wird bei einer <strong>Mond</strong>finsternis <strong>der</strong><br />

Erdschatten auf dem <strong>Mond</strong> zu einem Kreis<br />

vervollständigt, lassen sich die<br />

Größenverhältnisse von Erde und <strong>Mond</strong><br />

erahnen. In Abb. 21 lässt sich <strong>der</strong><br />

Erdschattenverlauf gut erkennen.<br />

Etwa dre<strong>im</strong>al passt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />

Abb. 24: Berechnung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>entfernung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> in Zahlen<br />

Radius: 1738 km<br />

Entfernung zur Erde: zwischen<br />

356.410 km – 406.740 km<br />

Masse: 7,35 · 10 22 kg<br />

(vgl. Winnenburg 1989, S. 242)<br />

Durchmesser des Erdschattens. Allerdings entspricht <strong>der</strong> Erdschatten an <strong>der</strong><br />

Stelle <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn auf Grund seiner Kegelform nicht mehr ganz dem<br />

Durchmesser <strong>der</strong> Erde. <strong>Der</strong> Erddurchmesser beträgt etwa das Vierfache des<br />

<strong>Mond</strong>durchmessers. (vgl. Raebiger 1993, S. 19 und http1)<br />

Zur Berechnung <strong>der</strong> genauen <strong>Mond</strong>größe ist zunächst die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>entfernung notwendig. Nach Wagenschein 1967, S. 47-48 sind dazu in<br />

Berlin und Kapstadt jeweils ein<br />

Beobachter zu positionieren, die <strong>im</strong><br />

gleichen Augenblick messen, wie hoch<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeweils an ihrem Horizont<br />

steht. Gewählt ist ein Zeitpunkt, in dem<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> für Berlin <strong>im</strong> Süden steht.<br />

Wagenschein legte eine historische<br />

Messung zugrunde: <strong>Der</strong> Beobachter in<br />

Kapstadt (K) sah dann den <strong>Mond</strong> etwa<br />

34° hoch über seinem südlichen Horizont,<br />

<strong>der</strong> in Berlin (B) maß etwa eine Höhe von<br />

57°. Aus einem Atlas entnahm er, dass<br />

<strong>der</strong> Winkel zwischen Berlin und Kapstadt<br />

etwa 86° beträgt. Auf einem langen


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 26<br />

_______________________________________________________________<br />

Papierstreifen können nun an einem beliebigen Kreis als Erdkugel die<br />

entsprechenden Winkel eingezeichnet werden und die Sehstrahlen <strong>der</strong><br />

Beobachter so weit verlängert werden, bis sie sich treffen (Abb. 24).<br />

So ergibt sich als Entfernung zwischen Erde und <strong>Mond</strong>, dass man etwa 30<br />

Erdkugeln aneinan<strong>der</strong> legen müsste, um zum <strong>Mond</strong> zu gelangen.<br />

Ist die Entfernung zum <strong>Mond</strong> bekannt, kann die genaue <strong>Mond</strong>größe best<strong>im</strong>mt<br />

werden. Mit einem <strong>im</strong> Durchmesser 7 cm großen Ball, <strong>der</strong> in 8 m Entfernung<br />

vor das Auge gehalten wird, lässt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> verdecken.<br />

Mit Hilfe des Strahlensatzes lässt sich berechnen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>durchmesser<br />

etwa 3346 km beträgt (Abb. 25).<br />

Abb. 25: Strahlensatz zur Berechnung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>größe<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> passt<br />

demnach etwa<br />

viermal in den<br />

Erddurchmesser.<br />

Bei <strong>der</strong> Sonnen-<br />

finsternis wird<br />

ersichtlich, dass uns <strong>Mond</strong> und Sonne von <strong>der</strong> Erde aus gleich groß erscheinen.<br />

Aber die Sonne ist 400 mal größer und auch 400 mal weiter entfernt als <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>. (vgl. Wagenschein 1967, S. 47-48)<br />

Optische Täuschung<br />

Von <strong>der</strong> Erde aus betrachtet erscheint uns <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> je nach Höhe über dem<br />

Horizont unterschiedlich groß. Steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> be<strong>im</strong> Auf- und Untergang nahe<br />

am Horizont, sieht er viel größer aus als<br />

hoch oben am H<strong>im</strong>mel. Allerdings<br />

verän<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> seine wahre Größe<br />

nicht. Dies ist nur eine optische<br />

Täuschung. Wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nahe am<br />

Horizont steht, kann unser Auge ihn mit<br />

für uns vertrauten Dingen, wie Häusern<br />

o<strong>der</strong> Bäumen vergleichen. Diese Dinge<br />

Abb. 26: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer<br />

gleich groß


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 27<br />

_______________________________________________________________<br />

sind für unsere Begriffe groß, so dass wir den Eindruck haben, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

müsste riesig sein (Abb. 26). (vgl. http1)<br />

Verdeckt man den <strong>Mond</strong> nahe am Horizont und hoch am H<strong>im</strong>mel mit seinem<br />

Daumen am ausgestreckten Arm, wird deutlich, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer gleich<br />

groß.<br />

Tatsächlich än<strong>der</strong>t sich die Größe des <strong>Mond</strong>es aber während eines Monats, da<br />

die <strong>Mond</strong>bahn nicht kreisförmig son<strong>der</strong>n ellipsenförmig ist. Daher hat er nicht<br />

<strong>im</strong>mer die gleiche Entfernung zur Erde. <strong>Der</strong> Abstand zwischen Erde und <strong>Mond</strong><br />

schwankt um etwa 50.000 km. Somit än<strong>der</strong>t sich auch die Größe des <strong>Mond</strong>es<br />

am H<strong>im</strong>mel. Da dies aber nicht von<br />

einem auf den an<strong>der</strong>en Tag geschieht,<br />

ist <strong>der</strong> Größenunterschied für uns mit<br />

bloßem Auge nicht wahrzunehmen.<br />

Nur zwei Bil<strong>der</strong>, in denen die<br />

Größenverhältnisse verglichen werden,<br />

machen dies deutlich (Abb. 27). (vgl.<br />

Übelacker 2001, S. 4-5)<br />

2.5 Weitere Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />

Abb. 27: Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> scheinbaren<br />

<strong>Mond</strong>größe innerhalb zweier<br />

Wochen<br />

Die folgenden Aspekte werden in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe nur ergänzend auf<br />

Arbeitsblättern in <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ angesprochen (Erklärung zur Stöberkiste<br />

siehe unter 4.3).<br />

• <strong>Mond</strong>entstehung<br />

Die Wissenschaftler sind sich heute sicher, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> vor etwa 4,5<br />

Milliarden Jahren entstand. (vgl. Burnham 2000, S. 92)<br />

Über die Entstehung des <strong>Mond</strong>es sind sich die Wissenschaftler noch nicht<br />

einig. Bisher gibt es vier verschiedene Theorien:<br />

Nach <strong>der</strong> erste Theorie könnte die Erde zahlreiche Gesteinsbrocken aus dem<br />

All angezogen haben, die zunächst in einem Ring um die Erde rotierten und<br />

sich schließlich zum <strong>Mond</strong> zusammenschlossen. Allerdings ist


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 28<br />

_______________________________________________________________<br />

unwahrscheinlich, dass es so viel Gestein in Erdnähe gegeben hat. Nach <strong>der</strong><br />

zweiten Theorie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einer entfernten Gegend unabhängig<br />

entstanden und wurde von <strong>der</strong> Erde durch die Schwerkraft eingefangen.<br />

Dagegen spricht, dass das <strong>Mond</strong>gestein dann eine vollkommen an<strong>der</strong>e<br />

Zusammensetzung als das Erdgestein haben müsste, was aber nicht <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Laut einer weiteren Theorie spaltete sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf Grund <strong>der</strong> schnellen<br />

Rotation von dem damals noch flüssigen Erdkörper ab. Dies ist ebenfalls nicht<br />

möglich, da dann Erd- und <strong>Mond</strong>gestein gleich sein müssten. (vgl. http2)<br />

Die letzte Theorie, auch Crash-Theorie genannt, erscheint am<br />

wahrscheinlichsten. Demnach schlug ein etwa marsgroßer Asteroid, namens<br />

‚Theia’ auf dem noch flüssigen Erdkörper ein. So wurde die Erdrotation<br />

beschleunigt und die Erdachse kippte. ‚Theia’ verdampfte durch die Kollision,<br />

während eine große Menge von Materie in die Erdumlaufbahn geschleu<strong>der</strong>t<br />

wurde. Diese Materie kühlte sich rasch ab und bildete einen Ring um die Erde,<br />

ähnlich dem des Saturns. Nach einer kurzen Zeit (etwa 10.000 Jahre) schlossen<br />

sich die Gesteinstrümmer zusammen und bildeten den <strong>Mond</strong>. Durch<br />

Meteoriteneinschläge entstanden bis vor etwa 3 Milliarden Jahren auf <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>oberfläche Krater und Becken, die teilweise von Lava geflutet wurden.<br />

(vgl. Burnham 2000, S. 92) (siehe auch Anhang A30 und A25–A28)<br />

• Chronologie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>flüge<br />

1959 Lunik 2 schlägt als erste <strong>Mond</strong>sonde <strong>der</strong> UdSSR auf dem <strong>Mond</strong> ein<br />

1960 NASA gibt den Startschuss zum Apollo-Programm<br />

1962 erste US-Sonde erreicht den <strong>Mond</strong><br />

1966 Luna 10 umkreist den <strong>Mond</strong> und sendet Gravitations- und<br />

Strahlungsdaten zur Erde<br />

1967 Apollo 1 gerät in Brand, alle drei Besatzungsmitglie<strong>der</strong> (Grissom,<br />

White und Chaffee) kommen ums Leben<br />

1968 erste Besatzung (Borman, Lovell und An<strong>der</strong>s) umrundet mit Apollo<br />

8 den <strong>Mond</strong>


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 29<br />

_______________________________________________________________<br />

Juli 1969 mit Apollo 11 betreten Edwin Aldrin und Neil Armstrong als erste<br />

• Fehlende Atmosphäre<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat keine Lufthülle wie die Erde. Das Fehlen <strong>der</strong> Atmosphäre bringt<br />

zahlreiche Unterschiede zur Erde mit sich. Ohne Lufthülle, die Sauerstoff<br />

enthält, können we<strong>der</strong> Menschen noch Tiere auf dem <strong>Mond</strong> leben. Die<br />

Lufthülle stellt auf <strong>der</strong> Erde auch eine Schutzhülle vor kleineren Meteoriten<br />

und gefährlicher Strahlung dar, die auf dem <strong>Mond</strong> ungehin<strong>der</strong>t die Oberfläche<br />

erreichen können.<br />

Menschen den <strong>Mond</strong> (siehe Anhang A19–A22)<br />

1969-1972 Apollo 12, 14, 15, 16, und 17 sind fünf weitere erfolgreiche<br />

<strong>Mond</strong>landungen: je zwei Astronauten betreten den <strong>Mond</strong><br />

1994 Sonde Clementine (USA) findet an den <strong>Mond</strong>polen Hinweise auf<br />

Wassereis<br />

2003 -2005 Start <strong>der</strong> ersten europäischen Sonde Smart-1:<br />

Weiterhin geplant:<br />

Japan<br />

Indien und<br />

China<br />

(vgl. http3 und Rademacher, S. 67)<br />

November 2004 Start aus einer Erdumlaufbahn zum <strong>Mond</strong>, Januar<br />

2005 Einschwenken in eine <strong>Mond</strong>umlaufbahn<br />

(<strong>Mond</strong>gesteinserforschung)<br />

(vgl. http4)<br />

August 2005: mit Lunar-A die innere Struktur des <strong>Mond</strong>es<br />

erforschen und Sonde Selene starten<br />

2010: Selene-B, mit <strong>Mond</strong>rovern ausgestattet<br />

2008: Chandrayaan-1 und Chang’e –1<br />

2006 - 2015: drei Missionen, die Gesteine zur Erde bringen<br />

2020 <strong>Mond</strong>landung von Taikonauten<br />

(vgl. http5)


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 30<br />

_______________________________________________________________<br />

Ohne Luft kann sich kein Schall ausbreiten. Temperaturen werden nicht<br />

ausgeglichen und Wärme wird ungehin<strong>der</strong>t wie<strong>der</strong> in den Weltraum<br />

abgegeben. So herrschen auf <strong>der</strong> hellen Tagseite, die durch die langsame<br />

Rotation des <strong>Mond</strong>es 14 Tage von <strong>der</strong> Sonne beschienen wird, etwa 130°C und<br />

auf <strong>der</strong> Nachtseite –160°C. Wo keine Luft ist, die sich erwärmen, abkühlen und<br />

Wasser aufnehmen kann, gibt es auch keinen Wind und keinen Nie<strong>der</strong>schlag,<br />

also kein Wetter. Somit gibt es auf dem <strong>Mond</strong> auch keine Verwitterung. Die<br />

<strong>Mond</strong>oberfläche hat sich, seitdem <strong>der</strong> Meteoritenbeschuss nahezu aufgehört<br />

hat und die Vulkanausbrüche ausbleiben, kaum mehr verän<strong>der</strong>t. Deshalb<br />

bleiben auch die Fußspuren <strong>der</strong> Astronauten so lange erhalten. (vgl. Fürst S.<br />

82-83)<br />

• Schwerkraft<br />

Da <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>radius etwa 1/4 des Erdradius misst, aber seine Masse nur etwa<br />

1/81 <strong>der</strong> Erdmasse beträgt, ist auch die Gewichtskraft auf dem <strong>Mond</strong> an<strong>der</strong>s als<br />

auf <strong>der</strong> Erde. Sie beträgt nur 1/6 des Wertes auf <strong>der</strong> Erde. Demnach ist auf dem<br />

<strong>Mond</strong> alles 6 mal leichter als auf <strong>der</strong> Erde. (vgl. Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995, S.<br />

252)<br />

• Die Sicht eines ‚<strong>Mond</strong>bewohners’<br />

Da sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht, wie die Erde, in 24 Stunden einmal um sich selbst<br />

dreht, son<strong>der</strong>n etwa einen Monat dafür braucht, geht die Sonne auch nicht alle<br />

24 Stunden auf und unter. Auf dem <strong>Mond</strong><br />

ist an einem Ort demnach etwa zwei<br />

Wochen lang Tag und zwei Wochen lang<br />

Nacht. Für einen <strong>im</strong>aginären Beobachter,<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> erdzugewandten Seite des<br />

<strong>Mond</strong>es steht, geht die Erde allerdings nie<br />

unter. Sie bewegt sich kaum, son<strong>der</strong>n steht <strong>im</strong>mer an <strong>der</strong> gleichen Stelle über<br />

dem <strong>Mond</strong>horizont. Dabei erscheint sie jedoch genauso in Phasen wie <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> für den Betrachter auf <strong>der</strong> Erde (Abb. 28).<br />

Abb. 28: Vollerde, Halberde und<br />

Erdsichel


2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 31<br />

_______________________________________________________________<br />

Aus Abb. 8a von S. 16 lässt sich schließen, dass in Position 1 ‚Vollerde’, in<br />

Position 3 und 7 ‚Halberde’ und in Position 5 ‚Neuerde’ zu sehen ist.<br />

Ein Beobachter auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>rückseite sieht dagegen die Erde nie.<br />

Da dem <strong>Mond</strong> die Atmosphäre fehlt, gibt es dort auch keinen blauen H<strong>im</strong>mel<br />

wie auf <strong>der</strong> Erde. Ein <strong>Mond</strong>bewohner wäre von einem schwarzen H<strong>im</strong>mel<br />

umhüllt (Abb. 29). (vgl. Übelacker 2001, S. 10)<br />

Abb.29: Erde über dem <strong>Mond</strong>horizont<br />

Neben den bisher dargestellten Aspekten gibt es noch zahlreiche weitere<br />

Teilgebiete be<strong>im</strong> Thema ‚<strong>Mond</strong>’: z. B. Gezeiten o<strong>der</strong> Libration. Diese sind<br />

aber auf Grund <strong>der</strong> Komplexität für den Pr<strong>im</strong>arstufenbereich ungeeignet und<br />

werden daher hier nicht angesprochen.


3 Didaktischer Hintergrund 32<br />

_______________________________________________________________<br />

3 Didaktischer Hintergrund<br />

3.1 Begründung für das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong><br />

Auf den ersten Blick erscheint das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Grundschule etwas<br />

ungewöhnlich. Selten hört man von Lehrern, die speziell den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong><br />

Unterricht thematisieren. Näher liegt wahrscheinlich für die meisten Lehrer<br />

eine Unterrichtsreihe zum gesamten Weltall o<strong>der</strong> zumindest über unser<br />

Sonnensystem.<br />

Bereits Kin<strong>der</strong> haben ein großes Interesse an den Phänomenen <strong>im</strong> Weltall.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Sterne am H<strong>im</strong>mel und die Planeten unseres Sonnensystems<br />

faszinieren sie. Sie sind sehr aufgeschlossen und wissbegierig und es erstaunt,<br />

über welche Kenntnisse sie bereits verfügen und mit welchen Themen sie sich<br />

schon beschäftigen. (vgl. Zenkert 1997, S. 32)<br />

Das große Interesse rührt unter an<strong>der</strong>em daher, dass das Weltall so ungreifbar<br />

ist. Nachts können wir, wenn wir in den H<strong>im</strong>mel schauen, einen Blick ins<br />

Weltall werfen. Dennoch wissen wir nur sehr wenig darüber. Die D<strong>im</strong>ensionen<br />

übertreffen unser Vorstellungsvermögen. Gleichzeitig ist <strong>der</strong> Blick ins<br />

Universum ein Versuch die Frage zu klären, wo wir Menschen und die Erde<br />

herkommen. Uns wird dabei bewusst, dass die Erde nur ein kleiner Teil in<br />

einem riesigen System ist und auch daraus entstanden ist. Schon <strong>im</strong>mer haben<br />

die Menschen vor allem nachts in den H<strong>im</strong>mel geschaut. Die<br />

Naturwissenschaften und somit auch die Astronomie nehmen den Menschen<br />

einen Teil ihrer Ängste. Durch Erklärungen natürlicher Phänomene am<br />

H<strong>im</strong>mel und die Möglichkeit sie vorherzusagen, werden Ängste vor<br />

unvorhersehbaren Ereignissen, wie z. B. einer Sonnenfinsternis, genommen.<br />

Auch Kin<strong>der</strong> wollen für Phänomene, die sie beispielsweise in den Medien<br />

sehen, Erklärungen. Sie wollen ihre Lebenswelt verstehen, denn das gibt ihnen<br />

Sicherheit.<br />

Kin<strong>der</strong> spüren die Bedeutung <strong>der</strong> Astronomie für die Menschen. Sie kommen<br />

oft schon sehr früh mit dem Thema in Kontakt. Fast täglich wird in Zeitungen,


3 Didaktischer Hintergrund 33<br />

_______________________________________________________________<br />

Zeitschriften o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Fernsehen von den neusten Erkenntnissen <strong>der</strong><br />

Weltraumforschung berichtet. Auch in vielen Kin<strong>der</strong>sachbüchern o<strong>der</strong> auf<br />

zahlreichen Internetseiten für Kin<strong>der</strong> werden sie mit Phänomenen und<br />

Erklärungsversuchen konfrontiert (siehe nützliche Literatur <strong>im</strong> Anhang A68).<br />

Verstehen können die Kin<strong>der</strong> davon nur wenig. Aber gerade das<br />

Unvorstellbare, die teilweise mythisch erscheinenden Phänomene wecken das<br />

kindliche Interesse.<br />

Natürlich kann <strong>der</strong> Grundschulunterricht einen allgemeinen Überblick über das<br />

Sonnensystem und die Sterne geben. Ich bin allerdings <strong>der</strong> Meinung, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> als Einstieg in die Astronomie ein geeigneteres Thema für die<br />

Grundschule darstellt.<br />

Für viele Erwachsene – und womöglich auch für einige Kin<strong>der</strong> – erscheint <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> auf den ersten Blick ‚langweilig’. Die meisten glauben genügend<br />

darüber zu wissen, als dass es sich lohne, sich näher damit zu beschäftigen.<br />

Auch ich habe bei näherem Hinterfragen gemerkt, dass viele Menschen oft<br />

schon in Bezug auf die <strong>Mond</strong>phasen nur über ein oberflächliches Wissen<br />

verfügen. Schon Martin Wagenschein erkannte, dass je<strong>der</strong> vierte<br />

fälschlicherweise den Erdschatten für die <strong>Mond</strong>phasen verantwortlich macht<br />

(vgl. Wagenschein 1995, S. 274). Und auch Kin<strong>der</strong> verfügen oft durch<br />

Aufschnappen von Einzelinformationen aus den Medien über „falsche und<br />

pseudowissenschaftliche Vorstellungen“ über die Vorgänge (Zenkert 1997, S.<br />

32).<br />

Neben <strong>der</strong> Unwissenheit über die Zusammenhänge gibt es noch weitere<br />

Gründe, die für die Behandlung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Grundschule<br />

sprechen.<br />

Meines Erachtens stellt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ein ideales Beobachtungsobjekt dar.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist auch für Kin<strong>der</strong> ein auffälliger H<strong>im</strong>melskörper. Durch seine<br />

Größe am H<strong>im</strong>mel erscheint er um ein Vielfaches greifbarer als die Sterne. Er<br />

ist somit auch von den Kin<strong>der</strong>n leicht am H<strong>im</strong>mel aufzufinden. Sein sich<br />

ständig än<strong>der</strong>ndes Aussehen sowie seine relativ schnelle Bewegung am<br />

H<strong>im</strong>mel und die damit verbundenen verschiedenen Sichtbarkeiten machen ihn<br />

interessant. Zusätzlich ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> einzige H<strong>im</strong>melskörper, bei dem man<br />

schon mit bloßem Auge Oberflächenstrukturen erkennen kann. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> stellt


3 Didaktischer Hintergrund 34<br />

_______________________________________________________________<br />

demnach für Schüler eine Reihe von Beobachtungsmöglichkeiten dar. (vgl.<br />

Zenkert 1998, S. 38)<br />

Ein weiteres entscheidendes Kriterium den <strong>Mond</strong> in <strong>der</strong> Grundschule zu<br />

behandeln, ist die Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es auch am Tage. Während des<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>es ist er bei klarem H<strong>im</strong>mel auch am Vormittag zu sehen.<br />

Somit kann <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei schönem Wetter auch während <strong>der</strong> Schulzeit<br />

beobachtet werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist meiner Meinung nach das geeignetste H<strong>im</strong>melsobjekt, um einen<br />

ersten Überblick über die Vorgänge am H<strong>im</strong>mel zu erlangen. Schon anhand<br />

einfacher Beobachtungen können sich die Schüler zahlreiche Zusammenhänge<br />

erschließen und bekommen so ein grundlegendes Verständnis für die<br />

Bewegungen eines H<strong>im</strong>melskörpers um einen an<strong>der</strong>en und die Laufbahn <strong>der</strong><br />

Objekte <strong>im</strong> Sonnensystem.<br />

Die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> ist somit <strong>der</strong> erste Schritt für die Kin<strong>der</strong>, den<br />

Blick von <strong>der</strong> Erde und <strong>der</strong> sie umgebenden Umwelt weg in das unvorstellbare<br />

Universum zu richten. Kin<strong>der</strong> erschließen sich nach und nach schrittweise den<br />

sie umgebenden Raum; beginnend <strong>im</strong> Kin<strong>der</strong>z<strong>im</strong>mer und dem Wohnhaus, über<br />

die Schule, den Wohnort, das Bundesland Nordrhein-Westfalen und<br />

Deutschland bis hin zu unserem Kontinent Europa und <strong>der</strong> gesamten Erde. Da<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> unser nächster Nachbar <strong>im</strong> Weltall ist und als einziger<br />

H<strong>im</strong>melskörper schon von Menschen besucht wurde, stellt er einen weiteren<br />

Schritt in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Umwelterschließung dar.<br />

Weiterhin ist es sinnvoll, den <strong>Mond</strong> schon in <strong>der</strong> Grundschule zu<br />

thematisieren, da jüngere Schüler ihn noch relativ unvoreingenommen<br />

beobachten können. Im Gegensatz zu älteren Schülern, denen in <strong>der</strong> Schule zur<br />

Erklärung <strong>der</strong> Phänomene nur Modelle gezeigt werden, sind sie „noch nicht so<br />

verbildet“ (Quast 1985, S. 42). Sie haben die Chance, aus beobachteten<br />

Erscheinungen wie dem Phasenwechsel des <strong>Mond</strong>es, Schlüsse zu ziehen und<br />

Erklärungen selber zu entwickeln. Die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> bietet<br />

demnach ein geeignetes Objekt, um die Umwelt selber zu entdecken und daran<br />

zu lernen, was bekanntlich für jeden Schüler einen größeren Lernerfolg<br />

vorweist, als vom Lehrer vorgegebene Fakten.


3 Didaktischer Hintergrund 35<br />

_______________________________________________________________<br />

Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ zeichnet sich auch durch seine Vielschichtigkeit aus. Es<br />

tangiert neben dem naturwissenschaftlichen Bereich noch zahlreiche weitere<br />

Gebiete wie Literaturwissenschaften, Kunst, Politik, Geschichte bis hin zu den<br />

Bereichen <strong>der</strong> Philosophie und Religion. Daher eignet es sich gut für den<br />

fächerübergreifenden Unterricht (siehe auch Kap. 4.5).<br />

Heutzutage nehmen die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Medienwelt ihre Umwelt nicht mehr<br />

bewusst wahr. Für viele Kin<strong>der</strong> ist die Natur nicht mehr spannend genug, da<br />

Fernsehsendungen und Computerspiele mehr ‚Action’ bieten. Die Fähigkeit<br />

gezielt und geduldig zu beobachten, geht verloren. Gerade anhand des <strong>Mond</strong>es<br />

mit seinen zahlreichen Beobachtungsmöglichkeiten kann diese Fähigkeit geübt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus kann über die Beobachtung des <strong>Mond</strong>es und die Beschäftigung<br />

mit ihm das Bewusstsein <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> geprägt werden. So wie <strong>der</strong> Apollo-14-<br />

Pilot Edgar Mitchell nach seinem <strong>Mond</strong>flug und dem Blick vom <strong>Mond</strong> auf die<br />

Erde sagte: „Wir kamen zum <strong>Mond</strong> als Techniker – und kehrten zurück als<br />

bewusste Menschen“, soll auch den Kin<strong>der</strong>n ein Stück weit bewusst werden,<br />

wie winzig, verletzbar und einmalig die Erde ist (Dittbrenner 2003/2004, S.<br />

27). Sie haben die Chance, die Erde und das Leben auf ihr aus einem an<strong>der</strong>en<br />

Blickwinkel zu betrachten und die egozentrische Sichtweise, die den Menschen<br />

in den Mittelpunkt alles Geschehens setzt, zu hinterfragen. Darüber hinaus<br />

bietet die Unterrichtsreihe zum <strong>Mond</strong> auch Möglichkeiten die Kin<strong>der</strong> für die<br />

Bedeutung des Umweltschutzes zu sensibilisieren.<br />

Es wird deutlich, dass anhand des <strong>Mond</strong>es viele Fähigkeiten, Fertigkeiten,<br />

Kenntnisse sowie Einstellungen und Haltungen, die vom Lehrplan<br />

<strong>Sachunterricht</strong> vorgegeben sind, geschult werden können (siehe Kap. 3.2).<br />

Indem sich die Kin<strong>der</strong> mit dem <strong>Mond</strong> beschäftigen, erfahren sie, dass die<br />

Vorgänge und vor allem die D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong> Weltall unser<br />

Vorstellungsvermögen übertreffen. Durch Versuche, sich die Vorgänge am<br />

H<strong>im</strong>mel allein durch die Beobachtung zu erklären, wird den Kin<strong>der</strong>n bewusst,<br />

wie schwierig es früher für Astronomen gewesen sein muss, ohne Satelliten<br />

und Raketen die H<strong>im</strong>melsphänomene und <strong>der</strong>en Zusammenhänge zu erklären.<br />

Anhand <strong>der</strong> Tatsache, dass die Entstehung des <strong>Mond</strong>es bis heute nicht


3 Didaktischer Hintergrund 36<br />

_______________________________________________________________<br />

eindeutig geklärt ist, erhalten die Kin<strong>der</strong> z. B. Einblick in die Begrenztheit und<br />

Vorläufigkeit <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />

Diese Gründe zeigen somit, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ein Objekt aus <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> ist und einen geeigneten Unterrichtsgegenstand für den <strong>Sachunterricht</strong><br />

darstellt sowie weitere Fächer in <strong>der</strong> Grundschule tangieren kann.<br />

3.2 Einglie<strong>der</strong>ung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in den Lehrplan<br />

Die <strong>im</strong> Lehrplan <strong>Sachunterricht</strong> für die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen<br />

festgelegten Bereiche, Aufgabenschwerpunkte und Unterrichtsgegenstände<br />

beinhalten nicht ausdrücklich das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e astronomische<br />

Gebiete.<br />

Trotzdem lässt sich eine Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sinnvoll in den<br />

Lehrplan einglie<strong>der</strong>n. Denn dieses Thema trägt ebenfalls dazu bei, die<br />

Aufgaben des <strong>Sachunterricht</strong>s, „den Schülerinnen und Schülern Orientierungen<br />

und Hilfen [...] zum Verständnis, zur Erschließung und Mitgestaltung ihrer<br />

Lebenswirklichkeit [zu geben]“ zu erfüllen (Ministerium für Schule, Jugend<br />

und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 55). Außerdem schafft<br />

das Thema, wie <strong>im</strong> Lehrplan gefor<strong>der</strong>t Grundlagen für weiterführendes<br />

Lernen, da es <strong>im</strong> astronomischen Bereich noch viele Aspekte unberührt lässt<br />

und somit das Interesse <strong>der</strong> Schüler für an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Astronomie weckt<br />

(vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–<br />

Westfalen 2003, S. 55).<br />

Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse sowie Einstellungen und<br />

Haltungen, die zur Erfüllung <strong>der</strong> Aufgaben vermittelt werden sollen, werden<br />

ebenso anhand des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ geschult. Im Folgenden sind die vom<br />

Lehrplan übernommenen Begriffe kursiv gedruckt.


3 Didaktischer Hintergrund 37<br />

_______________________________________________________________<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

Die Unterrichtsreihe rund um den <strong>Mond</strong> för<strong>der</strong>t <strong>im</strong> Wesentlichen folgende vom<br />

Lehrplan vorgeschriebenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />

Da zu Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe insbeson<strong>der</strong>e das Beobachten <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung am H<strong>im</strong>mel <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund steht,<br />

werden Fähigkeiten und Fertigkeiten wie bewusstes Wahrnehmen, Beobachten,<br />

Beschreiben, Vergleichen, Unterscheiden, sowie Auswerten und<br />

Dokumentieren von Phänomenen geübt. Gleichzeitig lernen die Kin<strong>der</strong><br />

Beobachtungen, Ergebnisse und Sachverhalte nicht nur als Fließtext<br />

darzustellen, son<strong>der</strong>n auch Tabellen anzufertigen und auszufüllen. Ebenso wird<br />

beson<strong>der</strong>s anhand <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung das Fragen stellen, Probleme<br />

erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln, sowie das<br />

Argumentieren geübt. Die Beobachtungsbögen bieten darüber hinaus die<br />

Möglichkeit, das Erörtern und Bewerten von Ergebnissen zu schulen.<br />

Allgemeine grundlegende Fähigkeiten wie selbstständiges Lernen können die<br />

Schüler durch offene Lernformen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe erwerben. Auch das<br />

kritische Reflektieren <strong>der</strong> Lernergebnisse und Lernwege wird durch das an jede<br />

Unterrichtssequenz anknüpfende selbstständige Darstellen des Gelernten<br />

geför<strong>der</strong>t. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes<br />

Nordrhein–Westfalen 2003, S. 55 und S. 64)<br />

Kenntnisse<br />

Die Unterrichtsreihe vermittelt von denen <strong>im</strong> Lehrplan gefor<strong>der</strong>ten<br />

Kenntnissen in erster Linie naturwissenschaftliche, aber auch technische und<br />

raumbezogene Kenntnisse. In gewissem Maße werden zusätzlich anhand von<br />

Unterrichtsthemen wie <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> ersten <strong>Mond</strong>flüge auch sozial- und<br />

kulturwissenschaftliche, historische und in geringem Maße auch ökonomische<br />

Kenntnisse geför<strong>der</strong>t. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des<br />

Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56)


3 Didaktischer Hintergrund 38<br />

_______________________________________________________________<br />

Einstellungen und Haltungen<br />

Neben Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen trägt das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong><br />

<strong>Sachunterricht</strong> auch zur Bildung von Einstellungen und Haltungen bei.<br />

Hauptsächlich wird mit <strong>der</strong> Unterrichtsreihe eine kritisch-konstruktive Haltung<br />

zu Naturwissenschaft und Technik angebahnt:<br />

Anhand eines solchen Themas kann den Kin<strong>der</strong>n auch bewusste werden, dass<br />

die Erde nur ein kleiner Teil eines riesigen Systems ist, dem wir nicht<br />

entfliehen können. Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ kann zur Sensibilisierung für das<br />

Anliegen des Umweltschutzes beitragen. Somit gehört auch<br />

verantwortungsvoller Umgang mit <strong>der</strong> natürlichen und gestalteten Lebenswelt<br />

und den Ressourcen zu den Einstellungen, die durch die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem <strong>Mond</strong> geför<strong>der</strong>t werden. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und<br />

Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56 und 65)<br />

Laut Lehrplan und Richtlinien ist <strong>der</strong> <strong>Sachunterricht</strong> beson<strong>der</strong>s geprägt von den<br />

Formen des forschend-entdeckenden Lernens. Mit Hilfe eigenständiger<br />

<strong>Mond</strong>beobachtungen und eines Modells, welche das Entstehen <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen, die unterschiedliche Sichtbarkeit, die <strong>Mond</strong>bahn und an<strong>der</strong>es<br />

verdeutlicht, entdecken die Kin<strong>der</strong> durch eigenes Handeln und teilweise<br />

Ausprobieren nach und nach die Zusammenhänge. (vgl. Ministerium für<br />

Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56)<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung<br />

Die Unterrichtsreihe zum <strong>Mond</strong> erfüllt die <strong>im</strong> Lehrplan festgehaltenen<br />

Prinzipien <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung:<br />

Sie geht von <strong>der</strong> Lebenswirklichkeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler aus, indem<br />

die Beobachtung des <strong>Mond</strong>es ein für sie interessantes Phänomen aufgreift.<br />

Diese Reihe ist meines Erachtens <strong>der</strong> erste Schritt zur Erschließung des<br />

Raumes außerhalb <strong>der</strong> Erde und för<strong>der</strong>t so die Wissbegier <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Ebenso bietet das Thema die Möglichkeit zur handelnden Auseinan<strong>der</strong>setzung.<br />

Denn auch vom <strong>Mond</strong>, vom Sonnensystem und vom Weltall haben die Kin<strong>der</strong><br />

bereits Vorstellungen und in Ansätzen Erklärungsmodelle. Die<br />

<strong>Mond</strong>beobachtungen sind Originalbegegnungen mit dem Thema. Durch ein


3 Didaktischer Hintergrund 39<br />

_______________________________________________________________<br />

Modell, das z. B. die <strong>Mond</strong>phasen verdeutlicht, findet eine handelnde<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung statt, die die Vorstellungen und Erklärungsmodelle<br />

weiterentwickelt. Zusätzlich zeigt die Tatsache, dass die <strong>Mond</strong>entstehung bis<br />

heute noch nicht vollständig geklärt ist, den Kin<strong>der</strong>n die Grenzen <strong>der</strong><br />

Wissenschaft auf.<br />

Die <strong>Mond</strong>beobachtung und ein Modell sind außerdem Methoden des aktiven<br />

Wissenserwerbs. So werden mit wissenschaftlich gültigen Methoden – <strong>der</strong><br />

kontinuierlichen Beobachtung und Dokumentation – Erkenntnisprozesse in<br />

Gang gesetzt, mit denen die Schüler zu Ergebnissen kommen und Einsichten<br />

gewinnen.<br />

Anhand eines <strong>Mond</strong>buches, in dem die Kin<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em ihre<br />

aufgeschriebenen und reflektierten Erkenntnisse sammeln, wird das Prinzip <strong>der</strong><br />

Reflexion und Dokumentation von Ergebnissen aufgegriffen.<br />

Mit einem Planetariums- und Sternwartenbesuch bestehen außerschulische<br />

Bezüge. Die dort tätigen Personen bereichern durch ihren Kompetenzen den<br />

Unterricht.<br />

Die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ för<strong>der</strong>t wie vom Lehrplan<br />

vorgeschrieben, die sprachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Schüler. Neben dem Erwerb<br />

von Fachbegriffen bezüglich des <strong>Mond</strong>es, wird auch die sachgemäße<br />

Versprachlichung von Beobachtungen, Entdeckungen und Erkenntnissen<br />

geschult. Gleichzeitig lernen die Schüler beispielsweise durch die<br />

Dokumentation ihrer Erkenntnisse sachangemessene Texte zu verfassen. Auch<br />

die Lesefreude und –kompetenz (z. B. sinnentnehmendes Lesen bei<br />

Sachtexten) kann durch Leseanreize geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Medien wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, Internet,<br />

Computerprogramme und -spiele, Filme und CDs / Kassetten bieten den<br />

Schülern auch in dieser Unterrichtsreihe vielfältige Möglichkeiten<br />

Informationen zu sammeln o<strong>der</strong> bereits Gelerntes zu festigen.<br />

Wie schon erwähnt, eignet sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch gut für den vom Lehrplan<br />

vorgegebenen Fächerübergriff, da das Thema auch in Mathematik, Sprache<br />

und Kunst aufgegriffen werden kann (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und


3 Didaktischer Hintergrund 40<br />

_______________________________________________________________<br />

Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 57-59) (siehe Kap. 4.5).<br />

Obwohl das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ nicht als Unterrichtsgegenstand in den Bereichen<br />

des <strong>Sachunterricht</strong>s des Lehrplans aufgegriffen wird, bietet es also dennoch<br />

vielfältige Möglichkeiten, die vom Kultusministerium vorgesehenen Aufgaben<br />

und Prinzipien des <strong>Sachunterricht</strong>s umzusetzen.<br />

Nachdem ich festgestellt hatte, dass <strong>im</strong> Lehrplan für <strong>Sachunterricht</strong> von<br />

Nordrhein-Westfalen keine Unterrichtsgegenstände genannt werden, die<br />

astronomische Aspekte, geschweige denn konkret das Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />

beinhalten, interessierte es mich, ob an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong> das Thema<br />

‚Astronomie’ o<strong>der</strong> speziell das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in ihren Lehrplänen aufführen.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass die Kultusministerien mehrerer Bundeslän<strong>der</strong><br />

teilweise konkret Themengebiete aus dem astronomische Bereiche vorgeben.<br />

Während die Lehrpläne für Bayern und Thüringen sich auf die Sonne und die<br />

mit ihr verbundenen Erscheinungen, wie Sonnenverlauf am H<strong>im</strong>mel,<br />

Jahreszeiten und Tag und Nacht beschränken, beziehen an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong><br />

zusätzlich konkret den <strong>Mond</strong> als Unterrichtsgegenstand ein (vgl. Bayerisches<br />

Staatsministerium für Unterricht und Kultus 2001, S. 108, 196 und<br />

Kultusministerium des Landes Thüringen, S.84).<br />

Dabei wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einigen Län<strong>der</strong>n als verbindliches Thema genannt,<br />

während an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong> Aspekte zum <strong>Mond</strong> nur als fakultativen<br />

Unterrichtsgegenstand nennen. So kann in Berlin, Brandenburg und<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>im</strong> Zusammenhang <strong>der</strong> Zeitlichen Abläufe in <strong>der</strong><br />

Natur auch auf die <strong>Mond</strong>phasen eingegangen werden (vgl. Ministerium<br />

Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern 2004, S. 42), während die<br />

Lehrpläne für Hamburg, und Bremen neben dem Vorschlag auf die<br />

Auswirkungen des <strong>Mond</strong>es auf Dinge unseres Lebens einzugehen, die<br />

<strong>Mond</strong>phasen (zeitlichen Rhythmus aus dem Lauf des <strong>Mond</strong>es ableiten) als<br />

verbindliches Thema vorsieht (vgl. Freie und Hansestadt Hamburg 2003, S. 26,<br />

36 und Freie Hansestadt Bremen 2002, S. 12, 17).


3 Didaktischer Hintergrund 41<br />

_______________________________________________________________<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird vom Kultusministerium von Schleswig-Holstein als<br />

verbindlicher Inhaltspunkt vorgegeben. <strong>Der</strong> Lehrplan für Sachsen beinhaltet<br />

sogar für das 4. Schuljahr das Wahlpflichtthema <strong>Der</strong> H<strong>im</strong>melsraum, in dem<br />

auch <strong>der</strong> Unterrichtsgegenstand <strong>Mond</strong>, Sterne und Sternenbil<strong>der</strong> mit Einbezug<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen genannt wird. (vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein 1997/1998 S. 111<br />

und Sächsisches Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung 2004. S. 26)<br />

3.3 Schülerbefragung zum Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en<br />

Auswertung<br />

Um mir einen Überblick über das Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sowie ihre Interessen<br />

und bisherigen Beobachtungen zu verschaffen, führte ich eine<br />

Schülerbefragung durch. Dazu entwickelte ich einen für jede Klassenstufe<br />

angepassten Fragebogen, den ich in allen Klassen <strong>der</strong> Elisabethschule in<br />

Voerde verteilte.<br />

Die Erstklässler sollten nur den <strong>Mond</strong> malen, während die Zweitklässler<br />

zusätzlich noch aufgefor<strong>der</strong>t wurden: Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt.<br />

Die Dritt- und Viertklässler bekamen darüber hinaus noch drei weitere Fragen:<br />

3. Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen? Wie sah er aus?<br />

4. Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?<br />

5. Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>? (siehe Anhang A1–A4).<br />

Nach den Sommerferien ging ich am 16.9.04 teilweise selber in die Klassen <strong>der</strong><br />

Elisabethschule o<strong>der</strong> gab dem jeweiligen Klassenlehrer die Bögen mit, um sie<br />

zu einem günstigen Zeitpunkt in seinem Unterricht ausfüllen zu lassen. Die<br />

Bögen wurden somit von allen Schülern <strong>der</strong> Schule an diesem Vormittag<br />

ausgefüllt. Im Einzelnen waren es: 66 Erstklässler, 74 Zweitklässler, 62<br />

Drittklässler und 76 Viertklässler.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung ist zu bedenken, dass die Erst- und Zweitklässler etwa 20<br />

Minuten Zeit zum Ausfüllen <strong>der</strong> Bögen bekamen und die 3. und 4. Schuljahre<br />

etwa 25 Minuten Zeit hatten. Einige Kin<strong>der</strong> hielten sich aber zu lange an ihren


3 Didaktischer Hintergrund 42<br />

_______________________________________________________________<br />

Zeichnungen auf, so dass nicht genug Zeit blieb auf die an<strong>der</strong>en Fragen<br />

einzugehen. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Bil<strong>der</strong> vermutlich auch<br />

in <strong>der</strong> Hintergrundgestaltung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Auswertung <strong>der</strong> Aufgabenstellung: Male den <strong>Mond</strong><br />

Die <strong>Mond</strong>darstellungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> lassen sich deutlich in fünf Rubriken<br />

unterteilen:<br />

mit Gesicht: Kin<strong>der</strong>- / Bil<strong>der</strong>buchmond (Beispiele: siehe Anhang A6, A15)<br />

Sichel: (Beispiele: siehe Anhang A5, A7)<br />

Vollmond: (Beispiele: siehe Anhang A16)<br />

Vollmond mit<br />

Oberflächen-<br />

struktur: überwiegend gelb, aber in höheren Klassen auch grau o<strong>der</strong><br />

weiß; Struktur meist durch an<strong>der</strong>sfarbige, runde Punkte o<strong>der</strong><br />

Kreise (Beispiele: siehe Anhang A9, A11, A13)<br />

an<strong>der</strong>e: alle Bil<strong>der</strong>, auf denen man nicht richtig erkennen kann was<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

%<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

mit Gesicht<br />

dargestellt ist, o<strong>der</strong> die nicht eindeutig einer an<strong>der</strong>en Rubrik<br />

zuzuordnen sind<br />

Sichel<br />

Vollmond<br />

Vollmond mit<br />

Oberflächenstruktur<br />

Diagramm 1: Auswertung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e<br />

1. Schuljahr (66)<br />

2. Schuljahr (74)<br />

3. Schuljahr (62)<br />

4. Schuljahr (76)


3 Didaktischer Hintergrund 43<br />

_______________________________________________________________<br />

Neben <strong>der</strong> deutlichen Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> ersten Rubrik, ist die Rubrik<br />

Vollmond mit Oberflächenstruktur auffällig. Mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />

Viertklässler (ca. 63%) stellen einen Vollmond dar, auf dem eine<br />

Oberflächenstruktur zu erkennen ist, die anscheinend eine Kraterlandschaft<br />

darstellen soll.<br />

Auswertung <strong>der</strong> Frage 2: Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt<br />

Die Antworten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf diese Frage sind sehr vielfältig. Daher fällt es<br />

mir schwer diese in eindeutige Rubriken aufzuteilen. Bei näherer Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Antworten fällt auf, dass einige Aspekte von den Kin<strong>der</strong>n häufiger genannt<br />

wurden als an<strong>der</strong>e. Demnach sind jeweils nur die häufigsten Antworten <strong>der</strong><br />

einzelnen Klassenstufen zu Rubriken zusammengefasst und <strong>im</strong> Diagramm<br />

aufgeführt. Einzelne Antworten, die zwar selten gegeben wurden, aber für den<br />

Vergleich zwischen den einzelnen Schuljahren wichtig sind, sind zusätzlich ins<br />

Diagramm aufgenommen worden. Im Text werde ich allerdings nur auf die<br />

jeweils auffälligsten Rubriken eingehen.<br />

%<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

<strong>Mond</strong> nur nachts zu<br />

sehen<br />

2. Schuljahr (74) 3. Schuljahr (62) 4. Schuljahr (76)<br />

<strong>Mond</strong> auch am<br />

Tage sichtbar<br />

<strong>Mond</strong> leuchtet<br />

<strong>Mond</strong> leuchtet durch<br />

Sonne<br />

Farbe des <strong>Mond</strong>es<br />

Krater,<br />

Oberflächenstruktur<br />

<strong>Mond</strong> ist schön<br />

<strong>Mond</strong> ist groß<br />

verschiedene<br />

<strong>Mond</strong>phasen<br />

Diagramm 2: Auswertung <strong>der</strong> Frage 2: Schreibe auf, was dir zum<br />

<strong>Mond</strong> einfällt<br />

<strong>Mond</strong> ist rund


3 Didaktischer Hintergrund 44<br />

_______________________________________________________________<br />

Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 2. Schuljahres<br />

Rubrik <strong>Mond</strong> nur nachts zu sehen:<br />

Aus ein Drittel <strong>der</strong> Äußerungen <strong>der</strong> Zweitklässler lässt sich entnehmen, dass<br />

die jeweiligen Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Meinung sind, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts bzw. bei<br />

Dunkelheit sichtbar. So äußern z. B. drei Schüler:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist nur in <strong>der</strong> Nacht da.“ 2<br />

„Nacht. Sterne. Ruhe. Schlafen gehen. Dunkelheit. [...] Die Nacht bricht ein...“<br />

„Am Morgen geht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> weg. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> steht am H<strong>im</strong>mel in <strong>der</strong><br />

Nacht. [...] <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist zum Einschlafen“ (siehe Anhang A5).<br />

Rubrik <strong>Mond</strong> leuchtet:<br />

Teilweise wird explizit genannt, dass er leuchtet, teilweise wird das Leuchten<br />

nur als Verb <strong>im</strong> Satz benutzt; z. B.:<br />

„Er leuchtet in <strong>der</strong> Nacht.“<br />

„...leuchtet die Wolken an“ (siehe Anhang A6).<br />

Ob nun alle Kin<strong>der</strong>, die in dieser Art antworteten, <strong>der</strong> Ansicht sind, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

leuchtet von selbst, bleibt offen und wäre in Einzelgesprächen zu hinterfragen.<br />

Weitere vereinzelte, teilweise nicht <strong>im</strong> Diagramm aufgenommene,<br />

Äußerungen:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat komische Löcher <strong>im</strong> Bauch.“ (siehe Anhang A6)<br />

„Manchmal ist er rund und er sieht aus wie eine Banane.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wan<strong>der</strong>t um die Erde.“<br />

„Es fliegen Menschen herauf mit einer Rakete. Die Menschen bewun<strong>der</strong>n ihn.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist grau. Auf dem <strong>Mond</strong> waren schon ganz viele Menschen.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist interessant. Ob es Marsmännchen gibt, weiß ich nicht.<br />

Vielleicht werden es Forscher wissen.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bleibt stehen.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist in <strong>der</strong> Luft. Auf dem <strong>Mond</strong> gibt es Außerirdische.“<br />

2 Streng genommen handelt es sich hier nicht um echte Zitate, da ich bei allen wie<strong>der</strong>gegeben<br />

Texten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zur besseren Lesbarkeit die Verschreibungen orthografisch verbessert und<br />

teilweise auch Satzzeichen eingefügt habe.


3 Didaktischer Hintergrund 45<br />

_______________________________________________________________<br />

Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 3. Schuljahres<br />

Rubrik Krater, Oberflächenstruktur:<br />

„Er hat Krater, große und kleine.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Kulen.“<br />

„Und er hat Löcher“ (siehe Anhang A7).<br />

Rubrik Farbe des <strong>Mond</strong>es:<br />

Die Farbe des <strong>Mond</strong>es beschreiben die meisten mit „gelb“. Auch wird „weiß-<br />

gelb“ und ein „bisschen orange“ genannt. Ein Kind ist <strong>der</strong> Auffassung: „Alle<br />

denken, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> gelb ist, dabei ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> weiß.“<br />

Rubrik <strong>Mond</strong> nur nachts zu sehen:<br />

Ein Kind schreibt zu dieser Rubrik, zu <strong>der</strong> sich die Drittklässer seltener äußern<br />

als die Zweitklässler, poetisch: „Es brennt draußen <strong>im</strong>mer ein Licht. Morgens<br />

brennt die Sonne und abends <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>“ (siehe Anhang A9).<br />

Weitere Äußerungen, die teilweise nicht in Rubriken aufgenommen wurden:<br />

„Die Sonne bringt den <strong>Mond</strong> zum Scheinen.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist riesengroß.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kreist um die Erde.“<br />

„Menschen steigen manchmal auch auf den <strong>Mond</strong>.“<br />

„Alle denken, dass es nur einen <strong>Mond</strong> gibt, aber das st<strong>im</strong>mt nicht. Es gibt<br />

mehrere <strong>Mond</strong>e.“<br />

„<strong>Der</strong> erste Hund, <strong>der</strong> auf dem <strong>Mond</strong> war, ist die Hündin Leika.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> beschützt uns vor Meteoriten.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist ein Planet. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist sehr weit von den an<strong>der</strong>en Planeten<br />

entfernt.“


3 Didaktischer Hintergrund 46<br />

_______________________________________________________________<br />

Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 4. Schuljahres<br />

Rubrik verschiedene <strong>Mond</strong>phasen:<br />

„Es gibt den Vollmond und den Halbmond“ (siehe Anhang A13).<br />

„Es gibt voll <strong>Mond</strong> und einen halben <strong>Mond</strong>, aber es gibt nur einen <strong>Mond</strong>.“<br />

Teilweise wird das Phänomen <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung auch umschrieben; z. B.:<br />

„Manchmal ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ganz zu sehen, o<strong>der</strong> es ist weniger.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist manchmal krumm [...] und manchmal rund.“<br />

Rubrik <strong>Mond</strong> ist groß:<br />

„Er ist sehr groß.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist riesig.“<br />

Rubrik Krater, Oberflächenstruktur:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Löcher, die man auch Krater nennt.“<br />

„Er ist von Kratern übersät“ (Anhang A11).<br />

Weitere interessante Äußerungen, die teilweise nicht in Rubriken<br />

aufgenommen wurden:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist kein Planet. Er ist ein Stein.“<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Krater. In <strong>der</strong> Mitte des <strong>Mond</strong>es ist ein Schatten in <strong>der</strong><br />

Form eines Kaninchens. Das ist mir <strong>im</strong>mer ein Rätsel.“<br />

„Auf dem <strong>Mond</strong> ist niedrige Schwerkraft.“<br />

„Wenn man zum <strong>Mond</strong> fliegen will, muss man Astronaut werden.“<br />

„Manche denken er leuchtet von alleine, aber er wird von <strong>der</strong> Sonne<br />

angestrahlt.“<br />

Vergleich <strong>der</strong> drei Schuljahre<br />

<strong>Der</strong> Vergleich <strong>der</strong> drei Diagramme zur Frage 2 zeigt vom 2. bis zum 4.<br />

Schuljahr einen starken Anstieg <strong>der</strong> Äußerungen zu den verschiedenen<br />

<strong>Mond</strong>phasen. Gleichzeitig nehmen die Äußerungen, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts<br />

zu sehen, deutlich ab, während ein leichter Anstieg <strong>der</strong> Nennung, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist<br />

auch am Tage sichtbar, zu erkennen ist (Beispiele aus dem 4. Schuljahr: „Man


3 Didaktischer Hintergrund 47<br />

_______________________________________________________________<br />

kann ihn auch am Tage sehen“ (siehe Anhang A11), und „Er leuchtet am<br />

Abend und am Tag.“)<br />

Interessant ist auch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Farbangabe des <strong>Mond</strong>es. Während <strong>im</strong><br />

2. und 3. Schuljahr <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> überwiegend mit „gelb“ beschrieben wird,<br />

nennen die Viertklässler „grau“ als häufigste Farbe.<br />

Gut gefällt mir, dass in jedem Schuljahr einige Kin<strong>der</strong> ihre persönlichen<br />

Empfindungen äußern, in dem sie z. B. schreiben: „Ich finde den <strong>Mond</strong> sehr<br />

schön und beson<strong>der</strong>s schön finde ich, wenn er ganz ist“, „Ich mag den <strong>Mond</strong>“,<br />

o<strong>der</strong> „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist für mich etwas Beson<strong>der</strong>es“, „Er sieht schön aus.“<br />

Auswertung <strong>der</strong> Frage 3: Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen?<br />

Wie sah er aus?<br />

Auch zu dieser Frage gibt es die verschiedensten Antworten welche ich in<br />

sieben Rubriken unterteilt habe (Diagramm 3).<br />

In die Rubrik gestern fallen alle Kin<strong>der</strong>, die angaben, den <strong>Mond</strong> gestern<br />

(teilweise auch vorgestern) gesehen zu haben.<br />

Viele Kin<strong>der</strong> antworten ohne eine Zeitangabe und beschreiben nur, welche<br />

<strong>Mond</strong>phasen sie zuletzt gesehen haben. Daher habe ich die folgenden Rubriken<br />

nach den genannten <strong>Mond</strong>phasen, welche die Kin<strong>der</strong> zuletzt gesehen haben,<br />

ausgewählt: Vollmond, abnehmende (abn.) Sichel, zunehmende (zun.) Sichel<br />

und Halbmond.<br />

In <strong>der</strong> Rubrik nicht zuzuordnen sind alle Antworten zusammengefasst, die<br />

wi<strong>der</strong>sprüchlich sind, d. h. bei diesen Antworten st<strong>im</strong>men Bild und Text nicht<br />

überein (Beispiel aus dem 4. Schuljahr: „9.9. früh morgens“ mit Bild einer<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>sichel (an diesem Datum war aber abnehmen<strong>der</strong><br />

Halbmond)) o<strong>der</strong> es wird etwas angegeben, was man so nicht beobachten kann<br />

(Beispiel aus dem 3. Schuljahr: „Er war grau und hatte viele Krater.“)


3 Didaktischer Hintergrund 48<br />

_______________________________________________________________<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

3. Schuljahr (62) 4. Schuljahr. (76)<br />

gestern<br />

Vollmond<br />

abn. Sichel<br />

zun. Sichel<br />

Halbmond<br />

nicht zuzuordnen<br />

keine Angabe<br />

Diagramm 3: Auswertung Frage 3: Wann hast du den <strong>Mond</strong><br />

das letzte Mal gesehen? Wie sah er aus?<br />

Erstaunlich ist die Häufigkeit <strong>der</strong> Antwort gestern (bzw. vorgestern) den <strong>Mond</strong><br />

gesehen zu haben, weil die Kin<strong>der</strong> zu diesem Zeitpunkt den <strong>Mond</strong> nicht sehen<br />

konnten, da Neumond war (Beispiele: siehe Anhang A10, A14).<br />

Fraglich ist, ob die Kin<strong>der</strong> nur <strong>der</strong> Antwort willen so antworten o<strong>der</strong> nicht<br />

zwischen gestern bzw. vorgestern und einer längeren Zeitspanne unterscheiden<br />

können.<br />

Zu diesen Antworten werden<br />

auch die unterschiedlichsten<br />

<strong>Mond</strong>phasen gemalt<br />

(Diagramm 4).<br />

Dass die meisten Kin<strong>der</strong> zu<br />

<strong>der</strong> Antwort, gestern den<br />

<strong>Mond</strong> gesehen zu haben, eine<br />

abnehmende <strong>Mond</strong>sichel<br />

zeichnen, kann Zufall sein.<br />

Es kann aber auch daran<br />

liegen, dass zwei Wochen<br />

vor Ausfüllen <strong>der</strong><br />

%<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Vollmond<br />

3. Schuljahr (von 26 Antworten)<br />

4. Schuljahr (von 22 Antworten)<br />

zunehmen<strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong><br />

abnehmen<strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong><br />

kein Bild<br />

Diagramm 4: dargestellte <strong>Mond</strong>phasen aus<br />

<strong>der</strong> Rubrik gestern


3 Didaktischer Hintergrund 49<br />

_______________________________________________________________<br />

Fragebögen abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> war, <strong>der</strong> auf Grund des schönen Wetters fast<br />

jeden Morgen zu sehen war. Dies würde die These bestärken, dass viele<br />

Kin<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> 3. Schuljahr, nicht zwischen gestern bzw. vorgestern und<br />

letzter Woche unterscheiden können.<br />

In den Rubriken Vollmond, abnehmende Sichel, zunehmende Sichel und<br />

Halbmond aus Diagramm 3 st<strong>im</strong>men die Angaben in Bild und Text überein.<br />

Auffällig ist in beiden Schuljahren die Häufigkeit <strong>der</strong> Äußerung den Vollmond<br />

das letzte mal gesehen zu haben (Beispiel: siehe Anhang A8). Meiner Meinung<br />

lässt sich dies damit begründen, dass <strong>der</strong> Vollmond auf Grund seiner großen<br />

Helligkeit den Kin<strong>der</strong> eher in Erinnerung bleibt als die an<strong>der</strong>en Lichtgestalten.<br />

Auswertung <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong><br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

% 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Ja, sicher ich<br />

glaube ja<br />

auch am Tage sehen?<br />

Erfreulich ist das Ergebnis <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong><br />

auch am Tage sehen?<br />

3. Schuljahr (62)<br />

4. Schuljahr (76)<br />

weiß<br />

nicht<br />

ich<br />

glaube<br />

nicht<br />

Nein keine<br />

Antwort<br />

Diagramm 5: Auswertung <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den<br />

<strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?


3 Didaktischer Hintergrund 50<br />

_______________________________________________________________<br />

Auswertung <strong>der</strong> Frage 5: Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>?<br />

Da ich nur die allgemeinen Interessenstendenzen aufzeigen möchte, habe ich<br />

zur Auswertung die beiden Klassenstufen zusammengefasst. Im Diagramm<br />

sind die am häufigsten genannten Interessensgebiete wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

30<br />

25<br />

20<br />

% 15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gestaltän<strong>der</strong>ung am H<strong>im</strong>mel<br />

Bewegung<br />

Aussehen, Oberfläche<br />

Leuchten, Helligkeit<br />

physikalische Daten<br />

<strong>Mond</strong>flüge, -landung<br />

Leben, Außerirdische<br />

Entstehung des <strong>Mond</strong>es<br />

Farbe<br />

Diagramm 6: Auswertung Frage 5: Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>?<br />

3. und 4. Schuljahr zusammengefasst (138 Kin<strong>der</strong>)<br />

Die meisten Rubriken erklären sich von selbst.<br />

Unter physikalische Daten fallen z. B. die Fragen:<br />

„Wie groß ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>?“<br />

„Wie heiß ist er?“<br />

„Wie weit entfernt er von <strong>der</strong> Erde ist“ (siehe Anhang A14).<br />

In die Rubrik Bewegung sind die Nennungen des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde,<br />

sowie die am H<strong>im</strong>mel sichtbare West-Ost-Bewegung zusammengefasst; z. B.:<br />

„Dreht sich die Erde um den <strong>Mond</strong> o<strong>der</strong> dreht sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um die Erde?“<br />

„Mich interessiert, warum <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an einer an<strong>der</strong>en Stelle ist.“<br />

Fragebögen als Legit<strong>im</strong>ation für die Unterrichtsreihe<br />

Aus den Fragebögen wird deutlich, dass schon <strong>im</strong> Grundschulalter ein großes<br />

Interesse am <strong>Mond</strong> besteht. Viele Kin<strong>der</strong> beobachten nicht nur den <strong>Mond</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n haben auch angelesenes o<strong>der</strong> gehörtes Wissen aus Büchern, Internet<br />

und Fernsehen o<strong>der</strong> von ihren Bezugspersonen. Dies zeigt sich deutlich in den


3 Didaktischer Hintergrund 51<br />

_______________________________________________________________<br />

zahlreichen <strong>Mond</strong>darstellungen und den ähnlichen Äußerungen zur Frage 2<br />

(Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt). Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> Krater hat und grau<br />

ist, kann ein Kind in <strong>der</strong> Regel nicht selbst beobachtet haben. Es sei denn, die<br />

Eltern verfügen über ein gutes Teleskop. Anhand <strong>der</strong> Antworten auf die Fragen<br />

3 und 4 (Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen? und Kann man den<br />

<strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?) lässt sich schließen, wie viele Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong><br />

schon bewusst beobachtet haben. Denn nur die nachvollziehbaren Antworten<br />

auf Frage 3, die in Bild und Text übereinst<strong>im</strong>men, lassen erkennen, die Schüler<br />

haben den <strong>Mond</strong> bewusst gesehen (jeweils rund 60% (siehe Diagramm 3,<br />

Rubriken: Vollmond, abn. Sichel, zun. Sichel und Halbmond)). Ebenso kann<br />

ein Kind die Frage, ob <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch am Tage zu sehen ist, nur mit „Ja“<br />

beantworten, wenn es den <strong>Mond</strong> auch schon selbst tagsüber am H<strong>im</strong>mel<br />

entdeckt hat (siehe Diagramm 5).<br />

In vielen Fällen steht also reproduziertes Wissen z. B. über die<br />

<strong>Mond</strong>oberfläche aus Büchern, Internet o<strong>der</strong> Fernsehen neben dem Wissen aus<br />

den eigenen Beobachtungen.<br />

In <strong>der</strong> Unterrichtsreihe gilt es nun, dieses Wissen mit Hilfe von Beobachtungen<br />

und Modellen aufzugreifen und die Beobachtungen und <strong>der</strong>en Erklärungen mit<br />

dem Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Einklang zu bringen. So wird das Wissen<br />

gefestigt, ergänzt o<strong>der</strong> gegebenenfalls revidiert.<br />

Bei den Äußerungen, was ihnen zum <strong>Mond</strong> einfällt, und den<br />

Interessensangaben wird deutlich, dass die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lichtgestalt des<br />

<strong>Mond</strong>es vielen Kin<strong>der</strong>n bereits aufgefallen ist. Dies bietet gute<br />

Anknüpfungspunkte für eine Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’.<br />

Aus den Fragebögen wird ebenfalls ersichtlich, dass das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ mit<br />

Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Bewegung des <strong>Mond</strong>es am<br />

H<strong>im</strong>mel, am besten für die 3. und 4. Klasse geeignet ist. Beson<strong>der</strong>s aus den<br />

Äußerungen zur Frage 2 (Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt) wird die<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Wissensstandes von den Zweit- zu den Viertklässlern<br />

deutlich. Es erscheint, als ob die Kin<strong>der</strong> mit zunehmendem Alter den <strong>Mond</strong><br />

und seine Verän<strong>der</strong>ung bewusster wahrnehmen. Die Zunahme <strong>der</strong> Äußerungen<br />

zu den verschiedenen <strong>Mond</strong>phasen, sowie <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Angaben


3 Didaktischer Hintergrund 52<br />

_______________________________________________________________<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei auch tagsüber sichtbar und das Sinken <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Äußerungen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts zu sehen, machen dies deutlich.<br />

Auch die Bil<strong>der</strong> geben eine Legit<strong>im</strong>ation für die Festlegung <strong>der</strong><br />

Unterrichtsreihe auf die 3. und 4. Klasse. Je älter die Kin<strong>der</strong> werden, desto<br />

mehr können sie naturwissenschaftlich an das Thema herangehen und den<br />

<strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel von Darstellungen des <strong>Mond</strong>es aus Geschichten und<br />

Bil<strong>der</strong>büchern trennen.<br />

Die Themengebiete, die neben <strong>der</strong> Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es<br />

am H<strong>im</strong>mel zusätzlich in einer Unterrichtsreihe aufgenommen werden können,<br />

lassen sich aus den Antworten auf die Frage 5 (Was interessiert dich am<br />

<strong>Mond</strong>?) entnehmen; z. B. physikalische Daten, wie Größe und Entfernung,<br />

o<strong>der</strong> Oberfläche des <strong>Mond</strong>es.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 53<br />

_______________________________________________________________<br />

4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />

4.1 Einführung in die Unterrichtsreihe<br />

Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ bietet ein weites Spektrum an Aspekten, die schon in <strong>der</strong><br />

Grundschule behandelt werden können. Die Mind-Map <strong>im</strong> Anhang A69 zeigt<br />

eine Auswahl, <strong>der</strong> von mir mit dem <strong>Mond</strong> assoziierten Teilgebiete mit<br />

Schwerpunkt auf dem naturwissenschaftlichen Bereich.<br />

Es wird deutlich, dass dieses Thema vielfältige Möglichkeiten für den<br />

Unterricht bietet. Allerdings kann nicht auf alle Aspekte eingegangen werden.<br />

Meiner Meinung nach ist für den Einstieg in ein astronomisches Thema in <strong>der</strong><br />

Schule vorrangig <strong>der</strong> Aspekt, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Erde aus beobachtbaren Bewegung<br />

und Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel wichtig. Somit liegt <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt bei <strong>der</strong> von mir konzipierten Unterrichtsreihe auf <strong>der</strong><br />

Beobachtung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung und <strong>der</strong> damit<br />

verbundenen unterschiedlichen Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es (grüne Kreise <strong>der</strong><br />

Mind-Map). Damit die Schüler die komplexen Zusammenhänge verstehen,<br />

bedarf es eines kleinschrittigen Herangehens an die Thematik. Dies habe ich in<br />

<strong>der</strong> Unterrichtsreihe umgesetzt.<br />

Die Unterrichtsreihe ist bewusst nicht in Stunden, son<strong>der</strong>n in Sequenzen<br />

eingeteilt. Jede Sequenz hat ihren eigenen Themenschwerpunkt und wird je<br />

nach Umfang unterschiedlich viel Unterrichtszeit beanspruchen. Ohne eine<br />

Zeitvorgabe können für jede Sequenz je nach Vorwissen, Fragen und<br />

Auffassungsgabe <strong>der</strong> Klasse die einzelnen Unterrichtsstunden flexibel geplant<br />

werden.<br />

Die einzelnen Sequenzen bauen aufeinan<strong>der</strong> auf, so dass die vorgestellte<br />

Reihenfolge einzuhalten ist.<br />

Nachdem die Schüler zunächst als Einstieg in die Unterrichtsreihe den<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong> eigenständig beobachtet und in Beobachtungsbögen<br />

dokumentiert haben, folgt nach <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen in <strong>der</strong>


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 54<br />

_______________________________________________________________<br />

zweiten Sequenz die gemeinsame morgendliche Beobachtung des<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>es.<br />

Mit den Beobachtungen eines kompletten Phasendurchlaufes als Grundlage<br />

werden in den folgenden Sequenzen anschließend mit Hilfe eines Modells die<br />

wesentlichen Aspekte <strong>der</strong> Beobachtung deutlich gemacht. Dabei wird zunächst<br />

die am H<strong>im</strong>mel auffälligste Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt und <strong>der</strong> West-Ost-<br />

Bewegung des <strong>Mond</strong>es (dritte Sequenz) thematisiert. Darauf folgend wird auf<br />

die ebenfalls bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung erkennbare<br />

Abstandsverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> eingegangen (vierte<br />

Sequenz), um anschließend die, nicht direkt beobachteten, unterschiedlichen<br />

Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es am Modell zu erarbeiten (fünfte<br />

Sequenz). Obwohl Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse in <strong>der</strong> Regel nicht selber von<br />

den Kin<strong>der</strong>n beobachtet wurden, gehe ich mit einer Sequenz auf diese<br />

Phänomene ein, da sie eng mit <strong>der</strong> Bewegung des <strong>Mond</strong>es zusammenhängen<br />

(sechste Sequenz). Da ich darüber hinaus auch das Bewusstsein von<br />

Entfernung und Größe wichtig finde, um einen ersten Eindruck <strong>der</strong><br />

D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong> Weltall zu erhalten, wird neben o<strong>der</strong> nach den Sequenzen<br />

auch auf diese Punkte eingegangen (zusätzliche Sequenz).<br />

(ausführliche Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen in Kap. 4.4)<br />

Wie bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen schon deutlich geworden ist, eignet<br />

sich die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ am besten für die 3. und 4.<br />

Klasse. Allerdings sind <strong>im</strong> 3. Schuljahr große Zahlen (Zahlen ab 1000) und <strong>der</strong><br />

Umgang mit diesen in <strong>der</strong> Regel noch kein Unterrichtsgegenstand, so dass die<br />

Schüler die Berechnungen <strong>der</strong> zusätzlichen Sequenz noch nicht vornehmen<br />

können und wahrscheinlich auch Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong><br />

D<strong>im</strong>ensionen haben würden.<br />

Vor <strong>der</strong> Darstellung des Verlaufes <strong>der</strong> Unterrichtssequenzen werden <strong>im</strong><br />

Folgenden zunächst die Ziele und Methoden <strong>der</strong> Unterrichtsreihe genannt und<br />

auf die Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers eingegangen.<br />

Abschließend werden noch kurz Möglichkeiten des Fächerübergriffs über den<br />

<strong>Sachunterricht</strong> hinaus gegeben.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 55<br />

_______________________________________________________________<br />

4.2 Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe und Methoden zur<br />

Umsetzung<br />

Wesentliche Grob-Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• Interesse für den <strong>Mond</strong> (und an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Astronomie)<br />

entwickeln.<br />

• den <strong>Mond</strong> mit seiner Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gestalt und <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Sichtbarkeit bewusst wahrnehmen und beobachten.<br />

• genaues Beschreiben von Beobachtungen lernen und erkennen, dass<br />

dies für den Austausch von Informationen untereinan<strong>der</strong> wichtig ist.<br />

• Schlüsse aus beobachteten Erscheinungen ziehen.<br />

• die Zusammenhänge zwischen <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong><br />

Bewegung am H<strong>im</strong>mel, sowie <strong>der</strong> unterschiedlichen Sichtbarkeiten<br />

verstehen.<br />

• D<strong>im</strong>ensionen des Weltalls anhand des <strong>Mond</strong>es näherungsweise<br />

erfassen.<br />

• theoretische Modelle zur Erklärung <strong>der</strong> Erscheinungen des <strong>Mond</strong>es<br />

kennen lernen, verstehen und mit den Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel in<br />

Verbindung bringen.<br />

• den Perspektivenwechsel zwischen <strong>der</strong> Innen- und Außensicht <strong>der</strong><br />

Erde-<strong>Mond</strong>-Konstellation vornehmen können.<br />

Detaillierte Ziele sind in je<strong>der</strong> Sequenz als Intentionen angegeben.<br />

Methoden<br />

Dem Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sind wie allen astronomischen Themen enge methodische<br />

Grenzen gesetzt. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kann nicht, wie an<strong>der</strong>e Dinge, die <strong>im</strong><br />

<strong>Sachunterricht</strong> behandelt werden, in den Klassenraum geholt, angefasst o<strong>der</strong><br />

besucht werden. Es ist also nicht ganz einfach, bei diesem Thema den Bezug<br />

zur Lebenswelt herzustellen und das Lernen am realen Objekt zu ermöglichen.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 56<br />

_______________________________________________________________<br />

Daher sind verbale Informationen und bildliche Darstellungen und Modelle die<br />

wesentlichen Informationsquellen. (vgl. Mittelmann 1985, S. 9)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat den Vorteil, dass er, <strong>im</strong> Gegensatz zu an<strong>der</strong>en H<strong>im</strong>melskörpern,<br />

mit bloßem Auge gut zu beobachten ist. Somit liegt in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt <strong>im</strong> wesentlichen auf zwei Methoden: <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung und<br />

dem Modell.<br />

Da zur Erreichung <strong>der</strong> oben genannten Lernziele in allen Sequenzen auf<br />

mindestens eine dieser Methoden zurückgegriffen wird, wird in den folgenden<br />

beiden Unterkapiteln auf diese Methoden näher eingegangen.<br />

Alle Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel werden mit dem Modell wie<strong>der</strong> aufgegriffen<br />

und aus <strong>der</strong> Sicht eines Erdbewohners (Innensicht) sowie aus <strong>der</strong> Außensicht<br />

dargestellt und erklärt. Dies gilt als Grundlage für das weitere Verständnis. So<br />

kann während <strong>der</strong> Sequenzen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bezug zu den beobachteten<br />

Aspekten hergestellt werden.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Zusammenhänge muss <strong>der</strong> Lehrer während <strong>der</strong><br />

Unterrichtsreihe teilweise die Gewinnung von Erkenntnissen leiten. Denn an<br />

einigen Punkten könnten Kin<strong>der</strong> durch selbstständiges Ausprobieren<br />

irregeleitet werden o<strong>der</strong> eine falsche Vorstellung <strong>der</strong> Zusammenhänge erhalten.<br />

4.2.1 Die Methode <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung als entscheidende Grundlage<br />

Wer um Bildung bemüht ist, wird es von sich weisen, von Dingen etwas<br />

herzusagen, die er nicht gesehen hat, obwohl sie sehr leicht zu sehen sind und<br />

auf unseren Hinblick nur zu warten scheinen.<br />

(Wagenschein 1995, S. 274)<br />

Aus Martin Wagenscheins Aussage wird deutlich, dass wir – und beson<strong>der</strong>s<br />

Kin<strong>der</strong> – nicht nur aus Büchern o<strong>der</strong> Arbeitsblättern lernen können. Nur Dinge,<br />

die wir selber ausprobiert, durchgeführt, angefasst o<strong>der</strong> beobachtet haben,<br />

bleiben uns nachhaltig in Erinnerung und <strong>der</strong>en Zusammenhänge können wir<br />

umfassend verstehen.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 57<br />

_______________________________________________________________<br />

Somit n<strong>im</strong>mt in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe die gezielte Beobachtung des <strong>Mond</strong>es<br />

einen hohen Stellenwert ein. Bei dem ersten eigenständigen Beobachten zu<br />

Hause wird hauptsächlich auf die Phasenverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es geachtet.<br />

Die anschließende Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es unter Anleitung des<br />

Lehrers in <strong>der</strong> Schule hat den Schwerpunkt auf <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung und<br />

den damit zusammenhängenden Phänomenen. Bei einem abendlichen<br />

Klassentreffen kann mit bloßem Auge, einem Fernrohr und einem Teleskop die<br />

Oberflächenstruktur genauer untersucht werden.<br />

Die regelmäßige Beobachtung ist eine wichtige Grundlage für das Verstehen<br />

<strong>der</strong> komplexen Sachverhalte des <strong>Mond</strong>es. Zunächst hat die Beobachtung rein<br />

motivierenden Charakter. Wie bei allen h<strong>im</strong>melskundlichen Phänomenen hat<br />

auch die <strong>Mond</strong>beobachtung und das bewusste Feststellen seiner Verän<strong>der</strong>ung<br />

in „hohem Maße Erlebnischarakter“ (Winnenburg 1997, S. 13). Denn gerade<br />

bei den ersten Beobachtungen können die Kin<strong>der</strong> noch staunen und die<br />

Schönheit des <strong>Mond</strong>es wahrnehmen, ohne bereits von theoretischen<br />

Erklärungen beeinflusst zu sein. So werden assoziierbare Erinnerungen<br />

geprägt, die aktivierend und motivierend wirken. (vgl. Winnenburg 1997, S.<br />

13) Dadurch wächst das Interesse <strong>der</strong> Schüler am <strong>Mond</strong>, was eine gute<br />

Grundlage für den weiteren Unterricht bietet. Denn wie ich selber erlebt habe,<br />

geben sich Kin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> reinen Beobachtung nur kurz zufrieden. Schnell<br />

lösen die beobachteten Phänomene eine Reihe von Fragen aus und regen zum<br />

Nachdenken an.<br />

Im Unterricht kann nun an das aktiv Erlebte und selbst Beobachtete angeknüpft<br />

werden, um die sachlichen Hintergründe des Gesehenen zu erarbeiten.<br />

Ein weiterer Grund für die Durchführung von Beobachtungen ist die<br />

Komplexität <strong>der</strong> Erkenntnisse, die allein anhand <strong>der</strong> regelmäßigen<br />

<strong>Mond</strong>beobachtung mit den Kin<strong>der</strong>n erarbeitet werden können:<br />

• Phasenverän<strong>der</strong>ungen<br />

• Position des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne (‚rechts’, ‚links’, ‚rechter<br />

Winkel’, ‚gegenüber’, ‚über’ / ‚unter’)<br />

• runde (beleuchtete) Seite zeigt <strong>im</strong>mer in Richtung Sonne


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 58<br />

_______________________________________________________________<br />

• West-Ost-Bewegung und daran anknüpfende unterschiedliche<br />

Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Phasenverän<strong>der</strong>ung<br />

• scheinbare Bewegung von Ost nach West (auf Grund <strong>der</strong> Erddrehung)<br />

• Dauer eines kompletten Durchlaufes <strong>der</strong> Phasen<br />

• gebundene Rotation<br />

Durch Beobachtung mit einem Teleskop wird deutlich:<br />

• <strong>Mond</strong>oberfläche, Krater, Gebirge, Mare<br />

4.2.2 Das Modell - die Bewegung des <strong>Mond</strong>es verdeutlicht durch einen<br />

Modellversuch<br />

Die Beobachtungen, die Kin<strong>der</strong> am H<strong>im</strong>mel machen, lassen bereits viele<br />

Zusammenhänge erkennen. Allerdings genügt es nicht, dies dabei zu belassen,<br />

da die Kin<strong>der</strong> nach Erklärungen suchen.<br />

Erst durch die Außensicht werden alle Zusammenhänge klar. In <strong>der</strong> Regel, so<br />

auch in den meisten Schulbüchern und allgemeinbildenden Astronomie-<br />

büchern, werden die <strong>Mond</strong>phasen anhand einer Skizze, ähnlich wie in Abb. 14,<br />

18 und 20 auf S. 21 - 23, erklärt. Doch solch ein Bild ist sehr abstrakt und<br />

erfor<strong>der</strong>t viel Vorstellungsvermögen um die Zusammenhänge zu<br />

veranschaulichen. Für die Grundschule halte ich ein solches Bild gerade am<br />

Anfang für ungeeignet.<br />

Damit die Kin<strong>der</strong> eine Vorstellung <strong>der</strong> Dreid<strong>im</strong>ensionalität <strong>der</strong> Umlaufbahnen<br />

bekommen, ist es sinnvoll die <strong>Mond</strong>phasen anhand einer Art Rollenspiel zu<br />

verdeutlichen. Dieses Rollenspiel werde ich <strong>im</strong> weiteren Verlauf <strong>im</strong>mer<br />

Modell nennen und mich auch in den Unterrichtssequenzen und selbst<br />

durchgeführten Stunden darauf beziehen.<br />

Da es mehrfach in den Unterrichtssequenzen mit <strong>im</strong>mer neu gesetzten<br />

Schwerpunkten durchgeführt wird, wird dieses Modell und die Durchführung<br />

<strong>im</strong> Folgenden beschrieben und aufgezeigt, welche Aspekte daran sichtbar<br />

gemacht werden können. Bei <strong>der</strong> anschließenden Unterrichtsbeschreibung wird


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 59<br />

_______________________________________________________________<br />

demnach nicht mehr detailliert auf die Vorgehensweise des Lehrers<br />

eingegangen, son<strong>der</strong>n nur noch kurz genannt, welcher Aspekt des Modells in<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Sequenz durchgeführt werden sollen.<br />

benötigtes Material:<br />

• große helle Kugel (Styroporkugel)<br />

• Overhead-Projektor (OHP)<br />

• gut abzudunkeln<strong>der</strong> Raum mit großer freier Fläche<br />

OHP<br />

Abb. 30: Blick von oben auf das Modell (L = Lehrer, E = ‚Erdkind’(Schüler))<br />

Die Kugel stellt den <strong>Mond</strong> dar. <strong>Der</strong> OHP,<br />

dessen Licht einen Teil des abgedunkelten<br />

Raumes erhellt, ist die Sonne. Das Prinzip des<br />

Modells beruht darauf, dass die Kugel durch<br />

den OHP beschienen wird (Abb. 30). Je nach<br />

Position sieht man unterschiedlich viel von <strong>der</strong><br />

beleuchteten Seite des <strong>Mond</strong>es.<br />

In dem abgedunkelten Raum wird ein großer<br />

Kreis (gestrichelt) markiert. Dieser stellt die<br />

<strong>Mond</strong>bahn um die Erde dar. <strong>Der</strong> komplette<br />

Kreis muss vom OHP beleuchtet sein und <strong>der</strong><br />

Lichtkegel muss über dem Kreis etwa eine<br />

Höhe von 1,8 m einnehmen. <strong>Der</strong> Lehrer (L) hält<br />

die Kugel in <strong>der</strong> Hand und läuft damit entgegen<br />

dem Uhrzeigersinn den Kreis ab, so dass die<br />

E<br />

L<br />

Fotoabb. 1: Verlauf des<br />

Modells


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 60<br />

_______________________________________________________________<br />

Kugel <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Lichtschein ist (Fotoabb. 1). Zu keiner Zeit darf <strong>der</strong> Körper<br />

des Lehrers den Lichtschein auf die Kugel verdecken.<br />

<strong>Mond</strong>phasen<br />

<strong>Der</strong> Kopf eines Schülers (E) in <strong>der</strong> Mitte des Kreises bildet die Erde<br />

(‚Erdkind’). Während <strong>der</strong> Lehrer nun mit dem <strong>Mond</strong> die Erde umläuft, kann<br />

das ‚Erdkind’ bei dem Umlauf des <strong>Mond</strong>es nun die Verän<strong>der</strong>ung von Licht und<br />

Schatten auf <strong>der</strong> ihm zugewandten <strong>Mond</strong>seite verfolgen. Dies entspricht in<br />

etwa dem Bild, das ein Beobachter von <strong>der</strong> Erde aus (Innensicht) <strong>im</strong> Verlauf<br />

Fotoabb. 2: Verän<strong>der</strong>ung von Licht und Schatten auf<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>kugel<br />

OHP<br />

eines Monats sieht<br />

(Fotoabb. 2).<br />

Um die verschiedenen <strong>Mond</strong>phasen zu sehen, muss sich die Erde mitdrehen.<br />

Dies entspricht aber nicht <strong>der</strong> Erddrehung um die eigene Achse, da die<br />

Umdrehung in Bezug auf die<br />

<strong>Mond</strong>umlaufdauer zu langsam abläuft.<br />

Steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> an Position 1, sieht <strong>der</strong><br />

Schüler (E) nichts von <strong>der</strong> beleuchteten<br />

Seite, es ist Neumond. An Position 2<br />

bzw. 4 ist zunehmen<strong>der</strong> bzw. ab-<br />

nehmen<strong>der</strong> Halbmond und an Position 3<br />

4<br />

1 S 3<br />

Abb. 31: Positionen <strong>der</strong><br />

Hauptmondphasen<br />

sieht <strong>der</strong> Schüler die voll beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es, es ist Vollmond (Abb.<br />

31). Wichtig ist, dass an <strong>der</strong> Position des Vollmondes (3) die Kugel nicht zu<br />

2


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 61<br />

_______________________________________________________________<br />

tief gehalten wird, da sonst <strong>der</strong> Schatten des Schülerkopfes darauf fällt und<br />

man statt Vollmond eine <strong>Mond</strong>finsternis erhält.<br />

Neben den <strong>Mond</strong>phasen können anhand dieses Modells vielfältige Aspekte<br />

erläutert werden:<br />

West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />

Bleibt die Erde stehen, wird be<strong>im</strong> Umlauf des <strong>Mond</strong>es dem ‚Erdkind’ deutlich,<br />

dass sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von rechts nach links bewegt. Dies entspricht bei täglich<br />

gleichem Beobachtungszeitpunkt <strong>der</strong> Positionsverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es (West-<br />

Ost-Bewegung).<br />

Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />

Das Kind, das die Erde darstellt, zeigt mit einem Arm in Richtung <strong>Mond</strong> und<br />

mit dem an<strong>der</strong>en Arm in Richtung Sonne. Bei dem Umlauf des <strong>Mond</strong>es<br />

verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Abstand zwischen OHP und <strong>Mond</strong>kugel. Auch hier muss<br />

sich die Erde zunächst mitdrehen.<br />

Es wird deutlich, an welcher Position sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bezüglich zur Sonne<br />

befindet (‚gegenüber’, ‚links’, ‚rechts’, ‚über’ <strong>der</strong> Sonne (In <strong>der</strong> Neumond-<br />

stellung kann <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Modell nicht ‚unterhalb’ <strong>der</strong> Sonne stehen, da das<br />

Erdkind dann einen Schatten auf die Kugel wirft)). Außerdem wird erkennbar,<br />

dass die beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es stets zur Sonne zeigt.<br />

Auf- und Untergang von Sonne und <strong>Mond</strong> – Ost-West-Bewegung<br />

innerhalb eines Tages<br />

Verschiedene Teile des Kopfes stellen die vier H<strong>im</strong>melsrichtungen dar (Abb.<br />

32):<br />

Nase: Süden<br />

linkes Ohr: Osten<br />

rechtes Ohr: Westen<br />

Hinterkopf: Norden<br />

O<br />

S<br />

W<br />

N<br />

Abb.32: Zuordnung <strong>der</strong><br />

H<strong>im</strong>melrichtungen<br />

zu den Körperteilen


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 62<br />

_______________________________________________________________<br />

Das ‚Erdkind’ dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn um seine eigene Achse.<br />

Dabei wird ihm deutlich, dass es durch die Eigendrehung erscheint, als<br />

bewegen sich Sonne und <strong>Mond</strong> von links nach rechts (Osten nach Westen).<br />

Außerdem ist erkennbar, beide H<strong>im</strong>melskörper gehen <strong>im</strong> Osten (linkes Ohr)<br />

auf und <strong>im</strong> Westen (rechtes Ohr) unter.<br />

Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne<br />

Während <strong>der</strong> Erddrehung wird für das ‚Erdkind’ deutlich, in welcher<br />

H<strong>im</strong>melsrichtung jeweils die Sonne steht, wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf- und untergeht,<br />

bzw. <strong>im</strong> Süden mitten am H<strong>im</strong>mel steht o<strong>der</strong> nicht zu sehen ist. Daraus können<br />

die ungefähren Auf- und Untergangszeiten <strong>der</strong> Hauptmondphasen (Vollmond,<br />

Neumond, ab- und zunehmen<strong>der</strong> Halbmond) geschlossen werden.<br />

Gebundene Rotation<br />

Wird die Kugel be<strong>im</strong> Umlauf um die Erde stets etwas mitgedreht, so dass<br />

<strong>im</strong>mer die gleiche Seite zur Erde hin zeigt, wird <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> gebundenen<br />

Rotation sichtbar. Durch einen Klebepunkt auf <strong>der</strong> zur Erde hinweisenden<br />

Seite kann verdeutlicht werden, dass von <strong>der</strong> Erde aus <strong>im</strong>mer die gleiche Seite<br />

sichtbar ist.<br />

Außensicht<br />

Kin<strong>der</strong>, die außen um das Modell herumstehen, haben die Außensicht auf die<br />

Sonne-Erde-<strong>Mond</strong>-Konstellation.<br />

Aus <strong>der</strong> Außensicht wird deutlich, wie sich Erde und <strong>Mond</strong> bewegen, und dass<br />

Erde sowie <strong>Mond</strong> stets halbseitig beleuchtet sind. Außerdem kann dadurch<br />

ersichtlich werden, dass stets unterschiedlich viel <strong>der</strong> beleuchteten Seite zum<br />

<strong>Mond</strong> zeigt. Dies ist eine weiterer Aspekt zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen.<br />

Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis<br />

Aus Abb. 31 ist erkennbar, dass es in Position 1 zu einer Sonnenfinsternis und<br />

in Position 3 zu einer <strong>Mond</strong>finsternis kommen kann. Je nach Größe des<br />

‚Erdkindes’ ist dabei <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> unterschiedlich hoch zu halten, damit er bei<br />

einer Sonnenfinsternis für das ‚Erdkind’ die OHP-Lampe (Sonne) verdeckt,


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 63<br />

_______________________________________________________________<br />

bzw. zu einer Verfinsterung des <strong>Mond</strong>es durch den Schatten des Kopfes<br />

(Erdschatten) läuft.<br />

Damit die Kin<strong>der</strong> sich diese Ereignisse selbstständig mit dem Modell<br />

erarbeiten können, werden zur Hilfe Pfeile an dem Kreis angebracht, die die<br />

Erddrehung und den <strong>Mond</strong>umlauf anzeigen.<br />

Vorteile dieses Modells<br />

<strong>Der</strong> Vorteil eines solchen Modells ist, dass die Kin<strong>der</strong> nicht passiv beobachten,<br />

wie es z. B. bei einem Tellurium <strong>der</strong> Fall ist. Da die Kin<strong>der</strong> die Erde selber<br />

darstellen, tragen sie aktiv zu <strong>der</strong> Durchführung des Modells bei, was die<br />

Erkenntnisse einprägsamer macht.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kin<strong>der</strong> sowohl die Außensicht einnehmen<br />

können, als auch die am H<strong>im</strong>mel beobachteten Phänomene <strong>im</strong> Modell aus <strong>der</strong><br />

Innensicht sehen können. So ist <strong>der</strong> Zusammenhang vom Modell zu den<br />

Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel besser ersichtlich.<br />

4.3 Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers für die<br />

Unterrichtssequenzen<br />

Terminwahl zur Durchführung:<br />

Die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ lässt sich nicht wie an<strong>der</strong>e<br />

Unterrichtsreihen <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> auf einen beliebigen Zeitpunkt <strong>im</strong><br />

Schuljahr festlegen. Denn einige unbeeinflussbare Faktoren müssen bedacht<br />

und beachtet werden.<br />

Eine günstige Zeit für die Unterrichtsreihe sind die Herbst- und Wintermonate,<br />

da es in dieser Zeit schon früh dunkel und morgens erst spät hell wird und die<br />

Kin<strong>der</strong> somit schon am frühen Abend und vor Schulbeginn den <strong>Mond</strong> gut<br />

beobachten können.<br />

Weiterhin müssen für die komplette Unterrichtsreihe mindestens fünf Wochen<br />

eingeplant werden, <strong>der</strong>en Beginn mit den <strong>Mond</strong>phasen abgest<strong>im</strong>mt wird. Die


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 64<br />

_______________________________________________________________<br />

Unterrichtsreihe beginnt bei Neumond, worauf fast vier Wochen lang <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> hauptsächlich beobachtet wird.<br />

Allerdings kann trotz gründlichen Abgleichs mit den <strong>Mond</strong>phasen die<br />

Unterrichtsreihe nicht für einen best<strong>im</strong>mten Termin festgelegt werden, da<br />

<strong>im</strong>mer Schlecht-Wetter-Perioden eintreten können, an denen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nur<br />

unzureichend sichtbar ist. In diesem Fall ist die Unterrichtsreihe flexibel zu<br />

verschieben o<strong>der</strong> die Beobachtungen einen Monat später zu wie<strong>der</strong>holen.<br />

Demnach sollte die Unterrichtsreihe für einen Zeitraum von mehreren Monaten<br />

geplant werden.<br />

Mithilfe <strong>der</strong> Eltern:<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt in dieser Unterrichtsreihe ist die Elternmitarbeit.<br />

Zunächst sollten diese über die Durchführung des Themas informiert werden,<br />

da die Kin<strong>der</strong> teilweise abends <strong>im</strong> Dunkeln ins Freie gehen müssen um den<br />

<strong>Mond</strong> zu beobachten.<br />

Außerdem wird für einige Sequenzen ein Elternteil als weitere Aufsichtsperson<br />

benötigt. Da in <strong>der</strong> ersten, dritten und sechsten Sequenz nur ein Teil <strong>der</strong> Klasse<br />

mit dem Lehrer in den abgedunkelten Raum zum Modell geht, müssen in <strong>der</strong><br />

Zwischenzeit die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Klassenraum von einem Elternteil<br />

beaufsichtigt werden, während sie an <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ (nähere Erläuterungen<br />

weiter unten) arbeiten.<br />

Räumlichkeiten:<br />

Für das Modell muss ein geeigneter Raum innerhalb des Schulgebäudes<br />

gefunden werden, <strong>der</strong> während <strong>der</strong> jeweiligen Unterrichtsstunden frei ist.<br />

Reflexionsaufgaben:<br />

Da die Schüler Gelerntes stets aufarbeiten und reflektieren sollten, ist es<br />

sinnvoll zu je<strong>der</strong> Sequenz Reflexionsmöglichkeiten vorzubereiten. Dazu eignen<br />

sich teilweise offene Leitfragen o<strong>der</strong> Aufgabenstellungen, die es jedem Kind<br />

ermöglichen, sich individuell mit seinen Erkenntnissen und Eindrücken aus <strong>der</strong><br />

jeweiligen Sequenz auseinan<strong>der</strong> zu setzen, diese zu verarbeiten, zu<br />

strukturieren und zu dokumentieren. Um die Vorstellung und eigene


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 65<br />

_______________________________________________________________<br />

Anschauung nicht einzuschränken, sind die Arbeitsblätter ohne zusätzliche<br />

Bil<strong>der</strong> gestaltet. So bieten sie Raum für eigene Zeichnungen. Zu je<strong>der</strong> Sequenz<br />

sind <strong>im</strong> Anhang (in Materialien für die Sequenzen (A34–A52)) Vorschläge für<br />

Reflexionsblätter gegeben. Je nach Leistungsniveau <strong>der</strong> Klasse kann unter <strong>der</strong><br />

Aufgabenstellung, das Gelernte zu dokumentieren, ganz auf Leitfragen<br />

verzichtet o<strong>der</strong> diese enger gestaltet werden.<br />

Da die Zusammenhänge <strong>der</strong> Aspekte <strong>der</strong> Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung des<br />

<strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel relativ komplex sind, geben die von mir vorgeschlagenen<br />

Leitfragen den Kin<strong>der</strong>n die Chance, die bis dahin verstandenen<br />

Zusammenhänge zu versprachlichen.<br />

Ein Schnellhefter mit einem selbst zu gestaltenden Deckblatt wird zu einem<br />

individuellen <strong>Mond</strong>buch, indem alle Dokumentationen und Aufgabenblätter zu<br />

<strong>der</strong> Unterrichtsreihe gesammelt werden. So bietet sich die Möglichkeit, die<br />

Dokumentationen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachzulesen und<br />

zu überarbeiten.<br />

‚Stöberkiste’:<br />

Die Unterrichtsreihe wird durch eine ‚Stöberkiste’ ergänzt.<br />

Die ‚Stöberkiste’ ist ein von mir entwickelter Begriff, <strong>der</strong> eine offene<br />

Unterrichtform ähnlich dem Stationsbetrieb o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Werkstatt darstellt. Sie<br />

umfasst Arbeitsblätter und Aufgabenstellungen, aber auch Bücher und<br />

sonstiges Material zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’. Die Arbeitsblätter beinhalten die auf<br />

<strong>der</strong> Mind-Map (siehe Anhang A69) violett gekennzeichneten zusätzlichen<br />

Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’, die je nach Interesse <strong>der</strong> Klasse geän<strong>der</strong>t und<br />

ergänzt werden können (siehe Anhang A17–A33). Die ‚Stöberkiste’ dient in<br />

erster Linie dazu, den übrigen Schülern sinnvoll themengebundene,<br />

weiterführende Anregungen zu geben, während einzelne Schülergruppen in <strong>der</strong><br />

ersten, dritten und sechsten Sequenz aus dem Klassenverband genommen<br />

werden um mit dem Lehrer am Modell zu arbeiten. Teilweise sind es auch<br />

Aufgabenstellungen, für die ebenfalls das Modell benötigt wird, so dass die<br />

Arbeit an <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ auch außerhalb <strong>der</strong> Sequenzen weiterlaufen sollte.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 66<br />

_______________________________________________________________<br />

Je<strong>der</strong> Schüler kann sich nach Interesse den Arbeitsblättern widmen o<strong>der</strong> in<br />

Büchern o<strong>der</strong> sonstigem Material stöbern und selbstständig Informationen zum<br />

Thema sammeln. So haben die Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit nach Rückkehr vom<br />

Modell und Beendigung <strong>der</strong> Reflexionsaufgaben, an ihren Aufgabe aus <strong>der</strong><br />

‚Stöberkiste’ weiterzuarbeiten. Ein Stationsbetrieb, bei dem die Aufgaben an<br />

ortsfesten Stationen bearbeitet werden, bietet sich hier nicht an, da durch das<br />

Herausnehmen einzelner Schülergruppen <strong>der</strong> Stationsfluss gehemmt wird (vgl.<br />

Paradies/Linser 2001, S. 56). Auch die Werkstatt eignet sich meines Erachtens<br />

nicht, da hierzu ein umfassen<strong>der</strong>es, fächerübergreifendes Angebot notwendig<br />

wäre. Dies würde zu sehr von dem Schwerpunkt <strong>der</strong> Unterrichtsreihe ablenken.<br />

Neben <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge, sollten für die<br />

‚Stöberkiste’ Bücher, Zeitschriften, Berichte aus Zeitung und Internet, Bil<strong>der</strong><br />

und Poster gesammelt werden. Zu dem Material, das die Kin<strong>der</strong> mitbringen,<br />

können in Bibliotheken Bücherkisten mit Kin<strong>der</strong>büchern zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />

o<strong>der</strong> ‚Astronomie’ ausgeliehen werden. Filme und Diasätze sind teilweise über<br />

lokale Bildstellen beziehbar. Auch das Internet kann hinzugenommen werden.<br />

(nützliche Literatur und Internetadressen: siehe Anhang A68)<br />

Einarbeitung des Lehrers in das Thema ‚<strong>Mond</strong>’:<br />

Selbstredend setzt sich <strong>der</strong> Lehrer vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe mit <strong>der</strong><br />

Thematik ‚<strong>Mond</strong>’ auseinan<strong>der</strong> und arbeitet sich in die Zusammenhänge ein.<br />

So sollte er auch vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe eigene Beobachtungen des<br />

zunehmenden und abnehmenden <strong>Mond</strong>es anstellen und diese nach dem<br />

Schema aus <strong>der</strong> Unterrichtsreihe dokumentieren. So gewinnt er einen Eindruck<br />

über die Erscheinungen und Erkenntnisse, sowie über die evtl. Schwierigkeiten<br />

bei den Beobachtungen. Zusätzlich hat er auch schon auswertbare<br />

Beobachtungsdokumentationen, die bei lang anhaltenden Schlecht-Wetter-<br />

Phasen <strong>im</strong> Unterricht eingesetzt werden können.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 67<br />

_______________________________________________________________<br />

Weitere Vorbereitung für einzelne Sequenzen<br />

Einstieg:<br />

• Beobachtungszeitrahmen und Uhrzeit festlegen:<br />

Für die selbstständige <strong>Mond</strong>beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zum<br />

Einstieg in die Unterrichtsreihe muss die Beobachtungsuhrzeit, zu <strong>der</strong> die<br />

Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> aufsuchen, festgelegt werden. Dafür sind die Daten des Neu-<br />

und Vollmondes zu ermitteln und die genauen Auf- und Untergangszeiten zu<br />

beachten. Diese sind unter an<strong>der</strong>em in H<strong>im</strong>melsjahrbüchern (z. B. aus dem<br />

Kosmos Verlag) und auch <strong>im</strong> Internet (z. B. unter http16) zu finden.<br />

Einerseits sollte zum Beobachtungszeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Beobachtungs-<br />

beginn natürlich noch nicht untergegangen sein und noch relativ hoch am<br />

H<strong>im</strong>mel stehen, damit er nicht von Häusern o<strong>der</strong> Bäumen verdeckt wird. Daher<br />

ist die Beobachtung am besten erst drei bis vier Tage nach Neumond zu<br />

beginnen, da dann die schmale Sichel abends nicht mehr so früh untergeht.<br />

Außerdem hat <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zu diesem Zeitpunkt schon einen gewissen Abstand<br />

zur Sonne, wird somit nicht von ihr überstrahlt und steht gerade <strong>im</strong> Herbst<br />

nicht mehr so flach über dem Horizont.<br />

An<strong>der</strong>erseits sollte aber die Sonne zum Beobachtungszeitpunkt schon<br />

untergegangen sein, damit es dunkel ist o<strong>der</strong> wenigstens dämmert. So ist <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> besser zu sehen, wenn er vor dunklem H<strong>im</strong>mel leuchtet.<br />

• Beobachtungsbogen erstellen:<br />

Ebenfalls ist ein Beobachtungsbogen vorzubereiten (Beispiel: siehe Anhang<br />

A34).<br />

Die Daten <strong>der</strong> Beobachtung sind als Anhaltspunkt für die Schüler angegeben.<br />

Die Uhrzeit, die in <strong>der</strong> Aufgabenstellung festgelegt ist, wird bewusst zur<br />

manuellen Eintragung freigelassen. So können die Kin<strong>der</strong> die genaue Uhrzeit<br />

notieren, wenn sie ihre Beobachtung einmal vor o<strong>der</strong> nach 20 Uhr durchführen.<br />

Zeichnen die Schüler in die Fel<strong>der</strong> neben <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>gestalt zusätzlich ein,<br />

worüber sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befindet, wird einerseits die unterschiedliche Höhe des<br />

<strong>Mond</strong>es, an<strong>der</strong>erseits auch schon seine West-Ost-Bewegung sichtbar. Diese ist


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 68<br />

_______________________________________________________________<br />

in <strong>der</strong> ersten Beobachtungsphase noch nicht so entscheidend, stellt aber<br />

Anknüpfungspunkte für den weiteren Unterrichtsverlauf dar.<br />

<strong>Der</strong> Beobachtungsbogen <strong>im</strong> Beispiel enthält bewusst auch Daten nach<br />

Vollmond. Zu diesem Zeitpunkt ist <strong>der</strong> dann abnehmende <strong>Mond</strong><br />

wahrscheinlich nicht mehr sichtbar, was ebenfalls Anknüpfungspunkte für den<br />

weiteren Unterricht darstellt.<br />

<strong>Der</strong> Tipp auf dem Beobachtungsbogen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zunächst in Richtung<br />

Sonnenuntergang zu finden ist, hilft den Kin<strong>der</strong>n in den ersten Tagen.<br />

Zweite Sequenz:<br />

• Beobachtungsuhrzeit festlegen:<br />

Für die morgendliche Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es mit <strong>der</strong> Klasse<br />

in <strong>der</strong> Schule ist ebenfalls eine geeignete Uhrzeit festzulegen. Dazu müssen die<br />

aktuellen Auf- und Untergangszeiten mit dem Stundenplan <strong>der</strong> Klasse<br />

verglichen werden. Die ersten zwei bzw. drei Tage nach Vollmond könnte es<br />

noch schwierig sein, den <strong>Mond</strong> morgens während <strong>der</strong> Schulzeit zu sehen, da er<br />

zu dieser Zeit evtl. schon vor Schulbeginn untergeht. Aber je weiter <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

abn<strong>im</strong>mt, desto später geht er unter, so dass er gut zwischen 8 und 12 Uhr<br />

beobachtet werden kann. Kurz vor Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht mehr sichtbar,<br />

da er zu nah bei <strong>der</strong> Sonne steht und von ihr überstrahlt wird.<br />

• Beobachtungsort nahe dem Schulgelände finden:<br />

Ebenfalls muss <strong>der</strong> Lehrer sich einen geeigneten Platz auf dem Schulhof o<strong>der</strong><br />

in Schulnähe suchen, zu dem die Klasse schnell gelangen kann. Dieser Ort<br />

sollte eine möglichst freie Sicht in Richtung Osten, Süden und Westen bieten.<br />

• Horizontbild erstellen:<br />

Zur Dokumentation dieser Beobachtung ist von dem Beobachtungsstandort aus<br />

von dem gesamten Ost-West-Horizont eine Horizontskizze vorzubereiten, die<br />

jedem Schüler möglichst in DIN-A3-Format zu kopieren ist (Beispiel: siehe<br />

Anhang 37).


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 69<br />

_______________________________________________________________<br />

Fünfte Sequenz:<br />

• Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />

erstellen (siehe Anhang A41)<br />

• Drehfolien zur Verdeutlichung des unterschiedlichen Auf- und<br />

Unterganges des <strong>Mond</strong>es erstellen (siehe Anhang A42–A44)<br />

Sechste Sequenz<br />

• Folien zum Verlauf einer Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis erstellen (siehe<br />

Anhang A47–A49)<br />

• Tabellen <strong>der</strong> nächsten Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse aus dem Anhang<br />

A50–A51, einem H<strong>im</strong>melsjahrbuch o<strong>der</strong> dem Internet kopieren<br />

Zusätzliche Sequenz:<br />

• Arbeitsblatt zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Entfernung zum <strong>Mond</strong> erstellen<br />

(siehe Anhang A52)<br />

• Material zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Größen- und Entfernungsverhältnisse:<br />

o 30 Erdkugeln zum Ausschneiden vorbereiten (siehe Anhang<br />

A54)<br />

o Globus (30 cm Durchmesser), Styroporkugel (7,5 cm<br />

Durchmesser) und weitere runde Gegenstände o<strong>der</strong><br />

Lebensmittel in verschiedenen Größen zur Darstellung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>- und Erdgröße mitbringen<br />

o für jedes Kind verschiedene Euromünzen zur Prüfung <strong>der</strong> mit<br />

dem Auge sichtbaren <strong>Mond</strong>größe am H<strong>im</strong>mel<br />

o für jedes Kind ein Streifen Papier mit Loch eines Lochers<br />

Zum besseren Verständnis sollten die Schüler vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />

schon die H<strong>im</strong>melsrichtungen und die Phänomene von Licht und Schatten<br />

kennen und über die Entstehung von Tag und Nacht (Erddrehung) Bescheid<br />

wissen. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Kin<strong>der</strong> vorher schon den rechten<br />

Winkel, sowie für die zusätzliche Sequenz, die Zahlen über 1000 kennen<br />

gelernt haben.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 70<br />

_______________________________________________________________<br />

4.4 Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe zum<br />

Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />

4.4.1 Einstiegsphase in das Unterrichtsthema: Selbstständige abendliche<br />

Intentionen<br />

Beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• ihre Aufmerksamkeit auf den <strong>Mond</strong> lenken.<br />

• die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es von Neumond<br />

bis Vollmond feststellen.<br />

• Beobachtungsbögen ausfüllen (Dokumentation).<br />

• genau beobachten, hinschauen, selbst entdecken.<br />

• in Ansätzen die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung (West-Ost-Bewegung)<br />

bemerken.<br />

Bevor <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> näher thematisiert und Bil<strong>der</strong> von ihm gezeigt werden, wird<br />

als Einstieg in die Unterrichtsreihe zunächst von den Schülern <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

beobachtet. So haben sie die Chance unvoreingenommen an die Beobachtung<br />

heranzugehen und selber zu entdecken. Dazu wird die Aufgabe gestellt, in den<br />

folgenden zwei Wochen jeden Abend zur gleichen Uhrzeit zu Hause von<br />

demselben Standort aus den zunehmenden <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel aufzusuchen und<br />

seine Gestalt in den Beobachtungsbogen einzuzeichnen (siehe auch Kap. 4.3).<br />

Vor und während <strong>der</strong> Beobachtung sind vom Lehrer einige Erklärungen und<br />

Hilfestellungen zu geben.<br />

Vor <strong>der</strong> Beobachtung:<br />

Be<strong>im</strong> Ausgeben <strong>der</strong> Beobachtungsbögen werden die Schüler darauf<br />

hingewiesen, dass es wichtig ist, jeden Abend den gleichen Standort für die<br />

Beobachtung aufzusuchen.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 71<br />

_______________________________________________________________<br />

Dazu werden ihnen einige Kriterien für einen geeigneten Beobachtungsort<br />

genannt:<br />

• <strong>Der</strong> Blick in Richtung Süden (von Westen über Süden bis Osten) sollte<br />

frei sein.<br />

• Es darf nicht zuviel des Horizontes und des H<strong>im</strong>mels von Bäumen o<strong>der</strong><br />

Häusern verdeckt sein (große Wiese o<strong>der</strong> Platz ist günstig).<br />

• <strong>Der</strong> Ort darf nicht zu weit vom Wohnhaus entfernt sein. Er muss<br />

einfach und schnell zu erreichen sein (evtl. Eltern miteinbeziehen, wenn<br />

die Kin<strong>der</strong> außerhalb des Gartens o<strong>der</strong> des Balkons beobachten).<br />

Weiterhin sollte den Kin<strong>der</strong>n klar sein, dass die Beobachtungsuhrzeit in etwa<br />

eingehalten werden muss. Dazu ist die manuelle Zeiteintragung notwendig.<br />

Falls ein Kind um die festgelegte Uhrzeit nicht zuhause ist, kann es für diesen<br />

Tag einen an<strong>der</strong>en Beobachtungsort aufsuchen o<strong>der</strong> die Beobachtung ganz<br />

ausfallen lassen. In beiden Fällen ist dies <strong>im</strong> Beobachtungsbogen zu notieren,<br />

damit es bei <strong>der</strong> Auswertung noch nachvollziehbar ist. Ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wegen<br />

schlechten Wetters und dicker Wolkendecke nicht zu sehen, ist dies ebenfalls<br />

<strong>im</strong> Beobachtungsbogen zu vermerken.<br />

Es ist sinnvoll den Kin<strong>der</strong>n für die graphische Darstellung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

<strong>Mond</strong>phase, keine Vorgabe zu machen, damit sie nicht in ihrer Kreativität<br />

eingeschränkt werden.<br />

Während <strong>der</strong> Beobachtung:<br />

Während <strong>der</strong> Beobachtungsphase sollte <strong>der</strong> Lehrer regelmäßig an die<br />

Beobachtung erinnern. Bei Bedarf kann auch zwischendurch auf das bisher<br />

Beobachtete eingegangen werden, wenn die Kin<strong>der</strong> dies mitteilen o<strong>der</strong><br />

untereinan<strong>der</strong> diskutieren möchten. Allerdings sollten noch keine Erklärungen<br />

gegeben werden, da die Auswertung <strong>der</strong> Bögen am Ende <strong>der</strong> Beobachtungszeit<br />

stattfindet und die gesamten Ergebnisse einbezieht.<br />

Je nach Situation kann <strong>der</strong> Lehrer nach ein paar Tagen schlechten Wetters den<br />

Kin<strong>der</strong>n noch mal die ungefähre H<strong>im</strong>melsrichtung angeben, in <strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> zu diesem Zeitpunkt befindet.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 72<br />

_______________________________________________________________<br />

4.4.2 Erste Sequenz: Auswertung des Beobachtungsbogens und erstes<br />

Kennenlernen des Modells anhand <strong>der</strong> Phasen von Neumond bis<br />

Vollmond<br />

Intentionen<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• genaues Beschreiben und Ausdrücken <strong>der</strong> Beobachtungen und<br />

Aufzeichnungen lernen.<br />

• sich <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es bewusst<br />

werden.<br />

• das Modell kennen lernen.<br />

• aus <strong>der</strong> Innensicht des Modells die Phasenverän<strong>der</strong>ung von Neumond<br />

bis Vollmond erkennen.<br />

• die Begriffe ‚Vollmond’ und ‚Halbmond’ kennen lernen, zuordnen und<br />

benutzen können.<br />

• eine erste Übertragung des <strong>im</strong> Modell Gesehenen auf die eigenen<br />

Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zu Hause vornehmen.<br />

• erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Kugel ist.<br />

• erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht von selbst leuchtet son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong><br />

Sonne angestrahlt wird.<br />

• eine erste Erklärung für die Entstehung <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen<br />

bekommen.<br />

Die erste Sequenz findet etwa zwei Wochen nach <strong>der</strong> Ausgabe <strong>der</strong><br />

Beobachtungsbögen, kurz nach Vollmond, statt.<br />

Mit <strong>der</strong> Klasse werden die Beobachtungsbögen gemeinsam ausgewertet. Dazu<br />

beschreiben die Kin<strong>der</strong> wann und wo sie den <strong>Mond</strong> gesehen haben und wie er<br />

aussah. Wichtig ist, mit den Kin<strong>der</strong>n die exakte Beschreibung zu üben.<br />

Während <strong>der</strong> Auswertung wird für jeden Tag die beobachtete Phasengestalt an<br />

die Tafel gezeichnet, um allen Kin<strong>der</strong>n eine Vergleichsmöglichkeit zu geben.<br />

An dieser Stelle wird noch nicht auf die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung (West-


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 73<br />

_______________________________________________________________<br />

Ost-Bewegung) des <strong>Mond</strong>es eingegangen, da dies erst in einer späteren<br />

Sequenz Thema ist.<br />

Anschließend lernen die Kin<strong>der</strong> das Modell kennen und die Beobachtungen<br />

finden mit dessen Hilfe erste Erklärungen. Jeweils mit einer kleinen Gruppe<br />

(fünf bis zehn Schüler) geht <strong>der</strong> Lehrer zum Modell. In dieser Sequenz ist es<br />

sinnvoll sich auf die Aspekte <strong>der</strong> Beobachtung zu beschränken und nur die<br />

Phasenverän<strong>der</strong>ung von Neumond bis Vollmond (halbe Runde <strong>im</strong> Modell) zu<br />

demonstrieren, während die Schülergruppe nur die Innensicht einn<strong>im</strong>mt.<br />

Auch wenn das Modell hier nur zum Teil durchgeführt wird, können die<br />

Kin<strong>der</strong> nebenbei schon grundlegende Informationen entnehmen, wobei aber<br />

nur die ersten drei Aspekte thematisiert werden sollten. Die an<strong>der</strong>en Punkte<br />

werden in den späteren Sequenzen aufgegriffen.<br />

• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist eine Kugel.<br />

• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst, son<strong>der</strong>n wird nur hell, weil er von<br />

<strong>der</strong> Sonne beschienen wird.<br />

• Es ist nicht <strong>im</strong>mer <strong>der</strong> gesamte, uns zugewandte, Teil beschienen.<br />

• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt sich um die Erde.<br />

• Die Kin<strong>der</strong>, die die Erde darstellen, müssen sich mitdrehen, damit sie<br />

den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer sehen (Erddrehung).<br />

Die Schüler sollen sich hier in erster Linie auf die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lichtgestalt<br />

konzentrieren.<br />

Die ersten Eindrücke aus dieser Sequenzen werden anhand von Leitfragen<br />

dokumentiert und reflektiert (siehe Anhang A36).<br />

Im anschließenden Klassengespräch ist es wichtig, neben dem reflektierenden<br />

Aufgreifen <strong>der</strong> wichtigsten Aspekte aus dieser Sequenz, die Beobachtungen<br />

aus dem Modell mit den Beobachtungen, die die Kin<strong>der</strong> zu Hause am H<strong>im</strong>mel<br />

gemacht haben, in Zusammenhang zu bringen.<br />

Auch die Begrifflichkeiten ‚Vollmond’ und ‚Halbmond’ werden eingeführt.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 74<br />

_______________________________________________________________<br />

In Bezug auf die Fragen „Wie geht es mit dem <strong>Mond</strong> weiter?“ und „Wie sieht<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wohl nach Vollmond aus?“, bekommen die Schüler anschließend die<br />

Aufgabe weiterhin den <strong>Mond</strong> zu beobachten.<br />

4.4.3 Zweite Sequenz: Morgendliche Beobachtung <strong>der</strong> abnehmenden<br />

Intentionen<br />

<strong>Mond</strong>phasen und Wahrnehmung <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung sowie <strong>der</strong><br />

Abstandsverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• bewusst wahrnehmen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch am Tage sichtbar ist.<br />

• die Gestalt <strong>der</strong> abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen kennen lernen.<br />

• die West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es innerhalb des <strong>Mond</strong>laufes<br />

erkennen.<br />

• erkennen, dass die runde (halbkreisförmige) Seite des <strong>Mond</strong>es stets zur<br />

Sonne zeigt.<br />

• erkennen, dass sich <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />

befindet.<br />

• die Abstandsverkleinerungen zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> (Winkel) und<br />

o die damit zusammenhängenden Positionen des <strong>Mond</strong>es<br />

bezüglich <strong>der</strong> Sonne (‚gegenüber’, ‚rechter Winkel’, ‚über’ /<br />

‚unter’) feststellen.<br />

Die zweite Sequenz beginnt direkt <strong>im</strong> Anschluss an die erste Sequenz, also ein<br />

paar Tage nach Vollmond.<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Klasse wird etwa zwei Wochen lang jeden Morgen zur<br />

gleichen Uhrzeit von einem Standort auf dem Schulhof <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong><br />

beobachtet. Gleichzeitig dokumentieren die Schüler ihre Beobachtungen <strong>im</strong><br />

Horizontbild (siehe auch Kap. 4.3 und Anhang A37). Dazu sollen die Schüler<br />

die jeweilige Gestalt des <strong>Mond</strong>es wahrnehmen und erkennen, über welchem<br />

Haus, Baum o<strong>der</strong> ähnlichem er gerade steht. Dies ist in das Horizontbild zu


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 75<br />

_______________________________________________________________<br />

übertragen. Am ersten Tag <strong>der</strong> Beobachtung kann <strong>der</strong> Lehrer Hilfestellung<br />

geben, in welcher Höhe <strong>der</strong> noch fast volle <strong>Mond</strong> auf dem Horizontbild<br />

einzutragen ist, damit die Schüler bei späteren Einzeichnungen nicht oben über<br />

das Blatt hinaus zeichnen müssen. Am ersten Tag ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> demnach noch<br />

nahe am Horizont einzuzeichnen. In den darauf folgenden Tagen, wenn <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer höher steigt, können die Kin<strong>der</strong> seine Höhe anhand <strong>der</strong><br />

Erinnerung und <strong>der</strong> Eintragung vom Vortrag ungefähr ableiten und<br />

einzeichnen.<br />

Zusätzlich sollten die Schüler jeden Tag die Beobachtungsdaten (Datum,<br />

Uhrzeit) o<strong>der</strong> Auffälligkeiten (z. B. auch Nichtsichtbarkeit wegen schlechten<br />

Wetters) notieren. Dazu bietet sich an, die eingezeichneten <strong>Mond</strong>e und die<br />

zugehörigen Notizen mit gleichen Zahlen zu nummerieren.<br />

Schon bei geringer Bewölkung kann es sein, dass <strong>der</strong> tagsüber weiße <strong>Mond</strong><br />

neben den Wolken schwer zu finden ist. Vielleicht muss außerdem einige Zeit<br />

gewartet werden, bis <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zwischen den Wolken sichtbar wird.<br />

Anhand dieser morgendlichen Beobachtung sind, teilweise mit Hilfestellung<br />

des Lehrers, die oben genannten Intentionen zu erarbeiten.<br />

Wenn erkannt wurde, dass die runde Seite des <strong>Mond</strong>es stets in Richtung Sonne<br />

zeigt und <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> rechts von ihr steht, ist die geringer werdende<br />

Abstandsän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> zu veranschaulichen. Richten<br />

die Schüler je einen Arm in Richtung Sonne und einen Arm in Richtung des<br />

<strong>Mond</strong>es, wird ihnen dies deutlich und die damit zusammenhängenden<br />

Positionen des <strong>Mond</strong>es bezüglich zur Sonne werden ersichtlich.<br />

Nun kann mit den Kin<strong>der</strong>n auch erarbeitet werden, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />

nächsten Tagen über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne steht und somit nicht mehr sichtbar<br />

sein wird, weil er von <strong>der</strong> Sonne überstrahlt wird.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 76<br />

_______________________________________________________________<br />

4.4.4 Dritte Sequenz: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />

Intentionen<br />

Zusammenhang mit seiner West-Ost-Bewegung, gebundene Rotation<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• den Unterschied zwischen den zunehmenden und abnehmenden<br />

<strong>Mond</strong>phasen erkennen.<br />

• die Begriffe ‚zunehmen<strong>der</strong>’ und ‚abnehmen<strong>der</strong>’ <strong>Mond</strong>, ‚<strong>Mond</strong>phasen’,<br />

‚Neumond’ und ‚<strong>Mond</strong>sichel’ kennen lernen, zuordnen und verwenden<br />

können.<br />

• die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen verstehen:<br />

o sich aus <strong>der</strong> Innensicht bewusst werden, dass sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um<br />

die Erde bewegt, und<br />

• somit die West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />

o aus <strong>der</strong> Innensicht erkennen, dass durch den <strong>Mond</strong>umlauf für die<br />

Erdbewohner <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets unterschiedlich erleuchtet ist.<br />

o evtl. den Perspektivenwechsel von <strong>der</strong> Innensicht auf die<br />

Außensicht vornehmen und<br />

• daran erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets zur Hälfte<br />

beleuchtet ist, aber <strong>im</strong>mer unterschiedlich viel <strong>der</strong><br />

beleuchteten Seite zur Erde zeigt.<br />

• verstehen, wie es zustande kommt, dass <strong>der</strong> Erde be<strong>im</strong> <strong>Mond</strong>umlauf<br />

<strong>im</strong>mer die gleiche Seite des <strong>Mond</strong>es zugewandt ist (gebundene<br />

Rotation).<br />

• die Übertragung des <strong>im</strong> Modell Gesehenen auf die Beobachtungen am<br />

H<strong>im</strong>mel vornehmen.<br />

Mit <strong>der</strong> dritten Sequenz wird erst nach Beendigung <strong>der</strong> morgendlichen<br />

Beobachtung, also etwa bei Neumond, begonnen. Die Schüler erleben so einen<br />

kompletten Durchlauf <strong>der</strong> zu- und abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen am H<strong>im</strong>mel.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 77<br />

_______________________________________________________________<br />

Im Unterrichtsgespräch werden die ersten beiden oben genannten Intentionen<br />

erarbeitet:<br />

Zunächst wird die Phasenverän<strong>der</strong>ung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es mit Hilfe des<br />

Horizontbildes angesprochen. Im Zusammenhang mit den eigenständigen<br />

abendlichen Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es (Beobachtungsbogen)<br />

wird anschließend <strong>der</strong> gesamte Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen konkretisiert. Wichtig<br />

ist, dass den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Unterschied zwischen den zunehmenden (Rundung<br />

rechts) und den abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen (Rundung links) bewusst wird.<br />

Währenddessen sind die Begriffe ‚<strong>Mond</strong>phasen’, ‚zunehmend’, ‚abnehmend’,<br />

sowie ‚<strong>Mond</strong>sichel’ und die Merkregel (siehe Abb. 5 von S. 12) zu erarbeiten.<br />

Anhand des Horizontbildes wird anschließend die West-Ost-Bewegung<br />

(Bewegung von rechts nach links) des abnehmenden <strong>Mond</strong>es angesprochen. In<br />

Erinnerung an die Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zu Hause und den<br />

aus den Eintragungen <strong>im</strong> Beobachtungsbogen erkennbaren unterschiedlichen<br />

Standorten des zunehmenden <strong>Mond</strong>es können die Schüler den Verlaufbogen<br />

von Westen nach Osten auch für diese <strong>Mond</strong>phasen ableiten.<br />

Die Erklärung <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung ergibt sich aus dem Modell. Allerdings<br />

wird nicht auf die Entstehung des Bogens bei <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />

eingegangen, da dies <strong>im</strong> Modell nicht sichtbar wird.<br />

Genauso wie in <strong>der</strong> ersten Sequenz ist es hier sinnvoll, mit den Kin<strong>der</strong>n<br />

gruppenweise das Modell durchzuführen, da hier die Innensicht wesentlich ist.<br />

Im Modell wird <strong>der</strong> komplette Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen gezeigt und an <strong>der</strong><br />

Stelle <strong>der</strong> Neumondphase geklärt, was Neumond ist. Bei <strong>der</strong> Übertragung<br />

dieser Erkenntnisse auf die Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel ist herauszustellen,<br />

dass <strong>der</strong> Neumond am H<strong>im</strong>mel, an<strong>der</strong>s als <strong>im</strong> Modell gar nicht zu sehen ist,<br />

weil wir am H<strong>im</strong>mel nur den beleuchteten Teil des <strong>Mond</strong>es sehen.<br />

Anhand des Modells wird den Schülern auch die Bewegung des <strong>Mond</strong>es um<br />

die Erde in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung bewusst und ist mit <strong>der</strong><br />

beobachteten West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es bei <strong>der</strong> morgendlichen und<br />

abendlichen Beobachtung am H<strong>im</strong>mel in Verbindung zu bringen.<br />

Je nach Leistungsniveau <strong>der</strong> Gruppe kann in dieser Sequenz schon ein<br />

Perspektivenwechsel vorgenommen werden, in dem die Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong>


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 78<br />

_______________________________________________________________<br />

Position <strong>der</strong> Erde (Innensicht) heraustreten und sich aus <strong>der</strong> Außensicht<br />

anschauen, dass die <strong>Mond</strong>kugel zu je<strong>der</strong> Zeit <strong>im</strong>mer genau zur Hälfte<br />

beleuchtet ist. Dies kann zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen beitragen. Dieser<br />

Aspekt kann auch erst in einer späteren Sequenz aufgegriffen werden.<br />

In Erinnerung an die täglich gleiche Oberflächenstruktur des <strong>Mond</strong>es bei <strong>der</strong><br />

abendlichen Beobachtung, wird hier o<strong>der</strong> in einer <strong>der</strong> darauffolgenden<br />

Sequenzen die gebundene Rotation verdeutlicht.<br />

Bevor die Schüler Leitfragen zur Reflexion <strong>der</strong> gewonnen Erkenntnisse aus <strong>der</strong><br />

Sequenz bekommen (siehe Anhang A38, A39), sind <strong>im</strong> Plenum die Gründe für<br />

die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen noch einmal zusammenzutragen:<br />

• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt sich um die Erde.<br />

• Durch den <strong>Mond</strong>umlauf ist für die Erdbewohner <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets<br />

unterschiedlich erleuchtet (Innensicht).<br />

• evtl.: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist stets zur Hälfte beleuchtet. Es ist <strong>im</strong>mer<br />

unterschiedlich viel davon <strong>der</strong> Erde zugewandt (Außensicht).<br />

4.4.5 Vierte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen<br />

Intentionen<br />

<strong>Mond</strong> und Sonne mit den Phasengestalten des <strong>Mond</strong>es<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• die beobachteten Abstandsän<strong>der</strong>ungen (Winkelverän<strong>der</strong>ungen)<br />

zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne verstehen.<br />

• den Perspektivenwechsel zwischen <strong>der</strong> Außen- und <strong>der</strong> Innensicht<br />

vornehmen können.<br />

o aus Außen- und Innensicht erkennen, wo <strong>Mond</strong> in Bezug zur<br />

Sonne steht (‚rechts’, ‚links’ ‚gegenüber’, ‚rechte Winkel’,<br />

‚über’/ (‚unter’)).<br />

• sich bewusst machen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Neumond<br />

in West-Ost-Richtung über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne<br />

vorbeiläuft.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 79<br />

_______________________________________________________________<br />

• aus <strong>der</strong> Innensicht (des Modells) verstehen, dass die beleuchtete Seite<br />

des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong>mer zur Sonne zeigt und<br />

o verstehen, dass dies bei Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel <strong>der</strong> runden<br />

Seite entspricht.<br />

• das Modell und ihre Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel in Zusammenhang<br />

bringen.<br />

In dieser Sequenz finden mit Hilfe des Modells folgende Aspekte, die bei <strong>der</strong><br />

morgendlichen Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es erkannt wurden,<br />

Erklärung:<br />

• kleiner werden<strong>der</strong> Abstand zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />

(Winkelän<strong>der</strong>ung)<br />

o abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> steht rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />

• runde Seite des <strong>Mond</strong>es zeigt zur Sonne<br />

Um die oben genannten Intentionen zu erreichen, geht in dieser Sequenz die<br />

gesamte Klasse zum Modell. Zur Veranschaulichung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Positionen des <strong>Mond</strong>es bezüglich <strong>der</strong> Sonne, nehmen die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Innensicht wie<strong>der</strong> ihre Arme zur Hilfe. Ebenso ist mit den Schülern zu<br />

erarbeiten, dass sich bei den zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>der</strong> Abstand zwischen<br />

Sonne und <strong>Mond</strong> vergrößert und bei den abnehmenden verkleinert.<br />

Daran wird auch in Bezug auf die morgendliche Beobachtung deutlich, dass<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Neumond die Sonne von rechts nach links „überholt“.<br />

Dazu ist es sinnvoll, dass die Kin<strong>der</strong> be<strong>im</strong> Modell sowohl die Innensicht<br />

einnehmen als auch aus Außensicht Erde, Sonne und <strong>Mond</strong> betrachten. Nur aus<br />

<strong>der</strong> Außensicht wird deutlich, dass die drei H<strong>im</strong>melskörper bei Vollmond und<br />

Neumond auf einer Linie liegen.<br />

Zur Reflexion wird ein Arbeitsblatt in Form des Anhangs A40 gegeben.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 80<br />

_______________________________________________________________<br />

4.4.6 Fünfte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten des<br />

Intentionen<br />

<strong>Mond</strong>es mit den Phasengestalten<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• die Ost-West-Bewegung des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />

o das Auf- und Untergehen des <strong>Mond</strong>es (und <strong>der</strong> Sonne)<br />

verstehen.<br />

• die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug<br />

zur Sonne ermitteln.<br />

• herausfinden, dass die zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen abends und die<br />

abnehmenden morgens gut zu beobachten sind.<br />

Vor dieser Sequenz sollten die Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung<br />

o<strong>der</strong> selbstständig zu Hause die Ost-West-Bewegung, die alle H<strong>im</strong>melskörper<br />

täglich am H<strong>im</strong>mel vollziehen, beobachtet haben.<br />

Mit dem Modell, bei dem wie<strong>der</strong> die gesamte Klasse anwesend ist, werden die<br />

oben genannten Intentionen erarbeitet.<br />

Nachdem die Zuordnung <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melsrichtungen zu den Körperteilen (siehe<br />

Abb. 32 von S. 61) erfolgt ist, ist die Beschreibung des vom ‚Erdkind’<br />

Gesehenen anhand <strong>der</strong> Sonne zu üben (z. B. „Jetzt zeigt mein linkes Ohr zur<br />

Sonne, die Sonne geht also auf. Es ist Morgen.“). Zur Hilfe können vom Lehrer<br />

Leitfragen gestellt werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kommt hinzu, bleibt aber zu Vereinfachung an einer Position stehen<br />

(z. B. Vollmondposition).<br />

Be<strong>im</strong> Drehen wird dem ‚Erdkind’ klar, Sonne und <strong>Mond</strong> gehen <strong>im</strong> Osten auf<br />

und <strong>im</strong> Westen unter.<br />

Wenn dem ‚Erdkind’ dieser Ablauf und die zur Beschreibung zu benutzenden<br />

Worte klar sind, werden die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des<br />

<strong>Mond</strong>es schrittweise für jede Hauptmondphase erschlossen. Die an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>, die aus <strong>der</strong> Außensicht beobachten, tragen anhand <strong>der</strong> Beschreibungen<br />

des ‚Erdkindes’ die Zusammenhänge <strong>der</strong> Tageszeiten und dem Auf- und


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 81<br />

_______________________________________________________________<br />

Untergang des <strong>Mond</strong>es in eine Tabelle (siehe Anhang A41) ein. So erkennen<br />

die Kin<strong>der</strong>, wann die jeweiligen <strong>Mond</strong>phasen sichtbar sind. Mit einer Drehfolie<br />

(siehe Anhang A42–A44). lässt sich zusätzlich verdeutlichen, dass <strong>der</strong><br />

abnehmende Halbmond vor <strong>der</strong> Sonne, <strong>der</strong> zunehmende nach <strong>der</strong> Sonne,<br />

Neumond mit <strong>der</strong> Sonne sowie <strong>der</strong> Vollmond bei Sonnenuntergang aufgeht.<br />

Mit <strong>der</strong> Tabelle können die Kin<strong>der</strong> außerdem erschließen, zu welcher Tageszeit<br />

die zunehmenden und zu welcher die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu<br />

beobachten sind, damit sie bei späteren eigenständigen Beobachtungen nicht<br />

vergeblich nach dem <strong>Mond</strong> suchen.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse werden anhand eines Arbeitsblattes gefestigt<br />

(siehe Anhang A45).<br />

4.4.7 Sechste Sequenz: Entstehung von Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis selbst<br />

erarbeiten<br />

Intentionen<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• die Ereignisse Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis kennen lernen.<br />

• eigenständig mit dem Modell exper<strong>im</strong>entieren.<br />

• die Bedeutung <strong>der</strong> Finsternisse für die Menschen (früher) kennen<br />

lernen.<br />

• verstehen, dass nicht jeden Monat Finsternisse entstehen.<br />

Sonnenfinsternis<br />

Als Einstieg in die Thematik <strong>der</strong> Finsternisse wird mit einem Erlebnisbericht<br />

zu einer Sonnenfinsternis begonnen (Beispiel: siehe Anhang A46). Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Fotos vom Verlauf einer Sonnenfinsternis veranschaulichen die Erzählung.<br />

Anknüpfend kann die furchterregende Wirkung, die eine Sonnenfinsternis<br />

früher auf die in astronomischen Bereichen ungebildeten Menschen hatte,<br />

herausgestellt werden.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 82<br />

_______________________________________________________________<br />

Im Folgenden wird anhand <strong>der</strong> Geschichte überlegt, wie eine Sonnenfinsternis<br />

entsteht.<br />

Den genauen Ablauf einer Sonnenfinsternis erarbeiten sich die Kin<strong>der</strong> nun in<br />

kleinen Gruppen mit Hilfe des Modells selbst. Da sie aus den vorherigen<br />

Sequenzen das Modell bereits eingehend kennen, können sie an dieser Stelle<br />

damit selbstständig arbeiten und exper<strong>im</strong>entieren. Jede Gruppe soll gemeinsam<br />

überlegen und ausprobieren, wie eine Sonnenfinsternis entstehen kann. Vom<br />

Lehrer (o<strong>der</strong> Elternteil) ist begleitend darauf zu achten, dass die Kin<strong>der</strong> das<br />

Modell richtig durchführen und den <strong>Mond</strong> in richtiger Höhe halten, damit jedes<br />

‚Erdkind’ eine Sonnenfinsternis sieht.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Gruppe sind die Rollen zu tauschen, so dass jedes Kind die<br />

Möglichkeit erhält die Finsternis aus <strong>der</strong> Innen- und Außensicht zu beobachten.<br />

In <strong>der</strong> Klasse verdeutlichen sich die Kin<strong>der</strong> anhand des OHPs den Verlauf<br />

einer totalen und partiellen Sonnenfinsternis (Erläuterungen: siehe Anhang<br />

A47).<br />

<strong>Mond</strong>finsternis<br />

Nachdem die Schüler die Entstehung und den Verlauf einer Sonnenfinsternis<br />

kennen gelernt haben, können sie sich in ähnlicher Weise das Ereignis <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>finsternis ebenfalls in kleinen Gruppen selbstständig am Modell<br />

erarbeiten.<br />

Im Klassenraum veranschaulichen sich die Kin<strong>der</strong> durch Bil<strong>der</strong> einer<br />

<strong>Mond</strong>finsternis und mit einer Folie am OHP (siehe Anhang A48, A49) den<br />

Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis.<br />

Zur Festigung und Reflexion <strong>der</strong> Erkenntnisse werden die wichtigsten Punkte<br />

zur Erklärung <strong>der</strong> Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis zusammengetragen. Wichtig ist<br />

<strong>der</strong> Aspekt, dass eine Finsternis nur entstehen kann, wenn Sonne, Erde und<br />

<strong>Mond</strong> auf einer Geraden liegen; das heißt nur bei Neumond bzw. Vollmond.<br />

Anschließend dokumentieren die Schüler die Entstehung <strong>der</strong> Sonnen- und<br />

<strong>Mond</strong>finsternis. Hier ist bewusst keine Abbildung vorgegeben, da gängige<br />

Skizzen wie (z. B. Abb. 14, 18, 20von S. 21-23) zu abstrakt sind, um von allen<br />

Kin<strong>der</strong>n verstanden zu werden. So hat jedes Kind die Möglichkeit, die


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 83<br />

_______________________________________________________________<br />

Aspekte, die es bisher zur Entstehung <strong>der</strong> Finsternisse verstanden hat, nach<br />

seinen Vorstellungen individuell in ein schematisches Bild zu übertragen.<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse<br />

Während sich die Kin<strong>der</strong> am Modell mit <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>finsternis beschäftigen, fällt<br />

einigen vermutlich auf, dass bei einer gleichbleibenden Höhe <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>umlaufbahn entwe<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer eine <strong>Mond</strong>finsternis entsteht o<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer<br />

<strong>der</strong> Vollmond zu sehen ist und somit nie eine Finsternis entsteht.<br />

Dies bietet Anknüpfungspunkte um auf die Schräglage <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn<br />

einzugehen.<br />

Die Kin<strong>der</strong> können Vermutungen anstellen, warum es nicht jeden Monat zu<br />

einer Verfinsterung kommt. Mit Bezug auf die <strong>Mond</strong>finsternis <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Vollmond wird ersichtlich, dass die <strong>Mond</strong>bahn ihre Höhe verän<strong>der</strong>t und<br />

somit nicht jeden Monat eine Finsternis stattfindet.<br />

Anhand einer Tabelle <strong>der</strong> Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisdaten <strong>der</strong> nächsten Jahre<br />

(Beispiel für die Jahre bis 2010: siehe Anhang A50, A51) erarbeiten sich die<br />

Schüler die Häufigkeit und das in <strong>der</strong> Regel paarweise Auftreten von Sonnen-<br />

und <strong>Mond</strong>finsternissen.<br />

In diesem Zusammenhang kann auch darauf eingegangen werden, dass eine<br />

Sonnenfinsternis nur von einem kleinen Teil <strong>der</strong> Erde aus gesehen werden<br />

kann und uns daher als seltenes Ereignis erscheint.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 84<br />

_______________________________________________________________<br />

4.3.8 Zusätzliche Sequenz: <strong>Mond</strong>größe und Entfernung <strong>im</strong> Verhältnis zur<br />

Erde<br />

Intentionen<br />

Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />

• die Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Verhältnis zu irdischen<br />

Dingen erschließen.<br />

• verschiedene Verhältnisse ausrechnen.<br />

• einen Eindruck von den D<strong>im</strong>ensionen bekommen.<br />

Die Aspekte dieser Sequenz sind neben o<strong>der</strong> nach den an<strong>der</strong>en Sequenzen zu<br />

thematisieren, um den Kin<strong>der</strong>n einen ersten Eindruck <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong><br />

Weltall anhand des <strong>Mond</strong>es zu verschaffen.<br />

Da sich die Kin<strong>der</strong> die großen Zahlen <strong>der</strong> Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es<br />

nicht vorstellen können, ist es sinnvoll, neben dem Nennen <strong>der</strong> Zahlen, mit<br />

Vergleichen irdischer Dinge zu arbeiten. So werden die D<strong>im</strong>ensionen<br />

greifbarer.<br />

Dazu berechnen die Schüler die Verhältnisse <strong>der</strong> Daten des <strong>Mond</strong>es zu ihnen<br />

bekannten Dingen auf <strong>der</strong> Erde. Hier sind auch Schätzungen zunächst sinnvoll.<br />

Die Entfernung zum <strong>Mond</strong> wird durch die Berechnungen, wie lange ein<br />

Wan<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> Auto zum <strong>Mond</strong> durchschnittlich bräuchte, fassbar<br />

(Arbeitsblatt: siehe Anhang A52, A53). Durch Ausprobieren, wie viele<br />

Erdkugeln für diese Strecke aneinan<strong>der</strong><br />

gelegt werden müssen (etwa 30), wird dies<br />

anschaulich (Vorlage einer auszu-<br />

schneidenden Erdkugel: siehe Anhang<br />

A54).<br />

Bei <strong>der</strong> Errechnung, wie oft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in<br />

die Erde passt, wird die Größe des<br />

<strong>Mond</strong>es deutlich (Abb. 33).<br />

Es werden stets die genauen Zahlen<br />

genannt, diese aber je nach Klassenniveau<br />

Abb.33: Größenverhältnis von<br />

Erde und <strong>Mond</strong>


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 85<br />

_______________________________________________________________<br />

zur Vereinfachung so weit gerundet, dass für alle Kin<strong>der</strong> die Berechung<br />

möglich ist und anschauliche Zahlen herauskommen.<br />

Haben die Kin<strong>der</strong> eine Vorstellung von Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es,<br />

bekommen sie durch maßstabsgetreues Nachstellen von Erde und <strong>Mond</strong> einen<br />

Eindruck <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionen. So ergibt sich beispielsweise für einen Globus mit<br />

30 cm Durchmesser eine viermal kleinere Styroporkugel mit 7,5 cm<br />

Durchmesser als <strong>Mond</strong>, die in etwa 9 m Entfernung positioniert wird. Mit<br />

verschiedenen Objekten (z. B. Ball, Kokosnuss, Erbse) als Erde können die<br />

Kin<strong>der</strong> weitere Verhältnisse berechnen und jeweils ein geeignetes,<br />

maßstabsgetreues Objekt als <strong>Mond</strong> (z. B. Tischtennisball, Stecknadelkopf)<br />

finden und in entsprechen<strong>der</strong> Entfernung aufstellen. (vgl. Hopf 1998, S. 38)<br />

In diese maßstabsgetreuen Darstellungen kann auch die Sonne einbezogen<br />

werden. Da die Sonne 400 mal größer und auch 400 mal weiter von <strong>der</strong> Erde<br />

entfernt ist als <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, müsste sie in <strong>der</strong> Globus-Styroporkugel-Darstellung<br />

einen Durchmesser von etwa 30 m haben und in einem Abstand von 3,6 km<br />

aufgestellt werden.<br />

<strong>Mond</strong> und Sonne erscheinen uns am H<strong>im</strong>mel meist größer, als sie in<br />

Wirklichkeit sind. Bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung können die Kin<strong>der</strong><br />

überlegen, welcher Gegenstand ihnen in Entfernung einer Armlänge so groß<br />

erscheinen würde wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>. Wahrscheinlich werden sie relativ große<br />

Dinge nennen. Sie sollen es mit verschiedenen Euromünzen selber<br />

ausprobieren. Ein 1-Centstück, bei ausgestrecktem Arm mit einem<br />

zugekniffenen Auge betrachtet, macht deutlich, dass das Geldstück noch zu<br />

groß ist. Erst ein Loch mit einem Locher ins Papier gestanzt, kann den <strong>Mond</strong><br />

umfassen. (vgl. Kruse 1985, S. 109-110)


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 86<br />

_______________________________________________________________<br />

4.5 Anknüpfungspunkte und Fächerübergriff<br />

Wie schon die Mind-Map (Anhang A69) deutlich macht, gibt es in <strong>der</strong><br />

Unterrichtsreihe zahlreiche Anknüpfungspunkte, um das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ mit<br />

<strong>der</strong> Klasse <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> noch weitergehend zu behandeln.<br />

Einige Beispiele:<br />

• Einige Planetarien o<strong>der</strong> Sternenwarten bieten temporär spezielle<br />

Veranstaltungen über den <strong>Mond</strong> an, so dass ein Ausflug dorthin weitere<br />

Informationen liefern kann.<br />

• Eine <strong>Mond</strong>beobachtung mit einem stark vergrößernden Teleskop bei<br />

einem abendlichen Klassentreffen an <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> bei einer<br />

Sternenwarte ist <strong>im</strong>mer ein prägendes Erlebnis um die<br />

Oberflächenstruktur näher zu betrachten.<br />

• Durch Langzeitbeobachtungen können Vollmond- und Sonnenbahnen<br />

<strong>im</strong> Winter und Sommer sowie die Höhen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahnen in den<br />

verschiedenen Jahreszeiten verglichen werden.<br />

• Themen wie ‚unser Sonnensystem’ ‚Sterne’ o<strong>der</strong> ‚Weltall’ können<br />

anknüpfend behandelt und die zum <strong>Mond</strong> erarbeiteten Aspekte zur<br />

Bewegung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel auf an<strong>der</strong>e H<strong>im</strong>melskörper<br />

übertragen werden.<br />

Fächerübergriff<br />

Die Unterrichtsreihe ist hauptsächlich in das Fach <strong>Sachunterricht</strong> einzuordnen,<br />

bezieht aber auch das Fach Deutsch mit ein. Es wird schriftlicher und<br />

mündlicher Sprachgebrauch geübt, <strong>der</strong> Wortschatz erweitert sowie das Lesen<br />

und Schreiben geför<strong>der</strong>t.<br />

Ebenfalls tangiert die Unterrichtsreihe Bereiche <strong>der</strong> Mathematik. Es werden<br />

z. B. Rechenfertigkeiten, <strong>der</strong> Umgang mit großen Zahlen, das Verständnis von<br />

Verhältnissen und das Ausfüllen und Lesen von Tabellen geübt. Zusätzlich<br />

vermittelt dieser Umgang mit Mathematik den Kin<strong>der</strong>n die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Mathematik für die Gesellschaft.


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 87<br />

_______________________________________________________________<br />

Die Mind-Map verdeutlicht, dass das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ zusätzlich zu <strong>der</strong><br />

Unterrichtsreihe auch in an<strong>der</strong>e Fächer integriert werden kann.<br />

Einige Beispiele:<br />

Deutsch:<br />

• Gedichte und Geschichten aufgreifen, um daran auch die ‚romantische’<br />

Sichtweise des <strong>Mond</strong>es kennen zu lernen und das bisher Gelernte darin<br />

wie<strong>der</strong>zufinden.<br />

Geschichten:<br />

z. B.:<br />

• „Was macht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Teich?“ (Sophie Brandes)<br />

• „Peterchens <strong>Mond</strong>fahrt“ (Gerd von Bassewitz)<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“ (Märchen <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Gr<strong>im</strong>m)<br />

• „Wie Münchhausen auf den <strong>Mond</strong> und wie<strong>der</strong> herunter kam“,<br />

Gedichte:<br />

z. B. :<br />

(Gottfried August Bürger) (z. B. in Kunterbunt. Unser<br />

Lesebuch für Klasse 4. Klett 1994)<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist aufgegangen“ (Matthias Claudius)<br />

• „Siehst du den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel stehen?“ (Maria Holschuh)<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“ (Johann Gottfried Her<strong>der</strong>)<br />

• „<strong>Mond</strong>nacht“ (Joseph Freiherr von Eichendorff)<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist still gekommen“ (Emanuel Geibel)<br />

• „Das Letzte!“ (Wilhelm Busch)<br />

(Gedichte: z. B. unter: http17, http18 und http19)<br />

• selber <strong>Mond</strong>geschichten o<strong>der</strong> -gedichte schreiben<br />

Religion:<br />

• Aberglaube und Mythen in Bezug auf den <strong>Mond</strong> zur Diskussion stellen


4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 88<br />

_______________________________________________________________<br />

Musik:<br />

Kunst:<br />

• Lie<strong>der</strong> zum <strong>Mond</strong> singen<br />

z. B.<br />

• „La-Le-Lu“<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist aufgegangen“<br />

• Gedichte o<strong>der</strong> Texte zum <strong>Mond</strong> verklanglichen<br />

• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>. Ein kleines Welttheater“ (Musikstück für Kin<strong>der</strong>,<br />

komponiert von Carl Orff)<br />

• Gemälde von Künstlern ansehen, besprechen, nachmalen<br />

• Nachtbil<strong>der</strong> mit <strong>Mond</strong> malen<br />

• <strong>Mond</strong>landschaft mit Gips modellieren und mit Taschenlampe<br />

Schattenwurf untersuchen (vgl. Hopf 1998, S. 37)<br />

• Phantasiebild zur Frage: ‚Was kannst du in den dunklen Flecken des<br />

<strong>Mond</strong>es alles sehen?’ erstellen<br />

• <strong>Mond</strong> mit Pappmaschee modellieren (vgl. Stott 1993, S. 43)


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 89<br />

_______________________________________________________________<br />

5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />

Unterrichtsstunden<br />

Den Einstieg sowie die erste, dritte und fünfte Sequenz <strong>der</strong> vorher dargestellten<br />

Unterrichtsreihe führte ich in <strong>der</strong> Klasse 4a an <strong>der</strong> Elisabethschule in Voerde<br />

durch. Da die Unterrichtsstunden bis zu den Herbstferien abgeschlossen sein<br />

mussten, konnte ich vor <strong>der</strong> dritten Sequenz nicht zwei Wochen lang morgens<br />

mit <strong>der</strong> Klasse den <strong>Mond</strong> beobachten. Ich hatte geplant, während meiner<br />

Stunden diese Beobachtungen durchzuführen. Daher fehlten den Schülern<br />

einige Informationen aus <strong>der</strong> Beobachtung. Aus diesem Grund verzichtete ich<br />

auch auf die vierte Sequenz.<br />

Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ war für diese Klasse in das Thema ‚Sterne und Weltall’,<br />

das die Klassenlehrerin parallel behandelte, eingebettet.<br />

Im Folgenden werde ich meine durchgeführten Stunden beschreiben und<br />

reflektieren, um zu zeigen, wie das Thema und <strong>im</strong> Beson<strong>der</strong>en das Modell <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> Sequenzen praktisch umgesetzt werden können und die<br />

Verknüpfung des Modells und <strong>der</strong> Beobachtung am H<strong>im</strong>mel hergestellt werden<br />

kann.<br />

5.1 Einstieg: Ausgabe <strong>der</strong> Beobachtungsbögen für die<br />

abendliche Beobachtung<br />

Die Schüler <strong>der</strong> Klasse kannten mich schon, da ich sie vor einiger Zeit besucht<br />

hatte, um die Klasse kennen zu lernen. Sie wussten, dass ich mit ihnen eine<br />

Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ machen wollte.<br />

Zu Beginn verteilte ich die Beobachtungsbögen und erklärte ihnen, worauf sie<br />

bei <strong>der</strong> Beobachtung achten sollten (siehe auch Kap. 4.4.1). Dabei merkte ich,<br />

wie interessiert die Kin<strong>der</strong> am Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sind. Laura 3 . erzählte, sie habe<br />

zu Hause Bücher, in denen etwas zum <strong>Mond</strong> stünde und Patrick wollte <strong>im</strong><br />

Internet Informationen dazu suchen und ausdrucken. Jessica und Carmen<br />

3 alle Namen geän<strong>der</strong>t


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 90<br />

_______________________________________________________________<br />

berichteten mir, in ihren Kalen<strong>der</strong>n sei notiert, wann Halbmond und Vollmond<br />

sei. Auch Fragen wurden mir schon gestellt: „Wie ist das nun, dreht sich die<br />

Erde um den <strong>Mond</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um die Erde?“, fragte Michelle. Michael<br />

wollte wissen: „Woher kommt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eigentlich?“ Diese Fragen wollte ich<br />

zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten, damit die Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Verlaufe<br />

meiner Unterrichtsstunden die Chance haben würden, sie selber zu<br />

beantworten.<br />

5.2 Erste Doppelstunde: Besprechung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen<br />

und Sehen <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong> Modell<br />

(erste Sequenz) (siehe auch Kap. 4.4.2)<br />

Für die Durchführung <strong>der</strong> ersten Sequenz hatte ich eine Doppelstunde geplant.<br />

Allerdings war ich mir mit <strong>der</strong> Zeiteinteilung nicht sicher, da ich nicht<br />

einschätzen konnte, wie lange die Durchführung des Modells <strong>der</strong> Ersten<br />

Sequenz dauern würde.<br />

In <strong>der</strong> Pause vor <strong>der</strong> dritten und vierten Stunde bereite ich den Musikraum <strong>im</strong><br />

Keller <strong>der</strong> Schule vor. Dort waren hinreichend dicke Vorhänge, die den Raum<br />

Fotoabb. 3: Anordnung des Modells<br />

genügend abdunkeln ließen und es<br />

war freier Platz in <strong>der</strong> Mitte. Am<br />

Rand boten mehrere Bänke<br />

ausreichend Sitzgelegenheiten für die<br />

Kin<strong>der</strong>. Ich richtete das Licht des<br />

OHPs auf einen runden Teppich, <strong>der</strong><br />

als Kreis für das Modell diente<br />

(Fotoabb. 3).<br />

Als ich zu Beginn <strong>der</strong> dritten Stunde in die Klasse kam, hatten einige schon die<br />

ausgefüllten Beobachtungsbögen vor sich liegen. Die Lehrerin hatte mir<br />

berichtet, dass die Kin<strong>der</strong> in den zwei Wochen <strong>der</strong> Beobachtung schon oft<br />

angeregt über den <strong>Mond</strong> und das, was sie am H<strong>im</strong>mel gesehen hatten,<br />

diskutierten.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 91<br />

_______________________________________________________________<br />

Zunächst ging ich in <strong>der</strong> Klasse herum, um mir einen Überblick zu verschaffen,<br />

wie viele Schüler die Beobachtung wirklich durchgeführt und wie sie den<br />

Bogen ausgefüllt haben. Einzelne hatten keine Eintragungen gemacht und<br />

dafür die unterschiedlichsten Begründungen angegeben: „Ich musste <strong>im</strong>mer<br />

schon vor 20 Uhr ins Bett gehen“ o<strong>der</strong>: „Von unserem Balkon aus konnte man<br />

den <strong>Mond</strong> nie sehen.“ Aber die meisten Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse haben die<br />

Beobachtung durchgeführt und sogar teilweise aufwendig jeweils das<br />

komplette Eintragungsfeld bunt bemalt (drei ausgefüllte Beobachtungsbögen:<br />

siehe Anhang A55–A60). Ich war erstaunt, wie oft sie, trotz des häufig<br />

schlechten Wetters während <strong>der</strong> Beobachtungszeit, den <strong>Mond</strong> gesehen haben.<br />

Die meisten meldeten sich auf meine Frage hin, wer den <strong>Mond</strong> mehr als<br />

zwe<strong>im</strong>al gesehen habe.<br />

Be<strong>im</strong> Auswerten <strong>der</strong> Bögen ging ich schrittweise vor. Für jeden Tag fragte ich:<br />

„Wer hat den <strong>Mond</strong> gesehen? Wie sah er aus?“ „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> sah so aus“,<br />

beschrieb z. B. Laura, während sie mit dem Finger einen Sichelmond in die<br />

Luft malte. Ich merkte schnell, dass es ihnen noch schwer fiel, ihre<br />

Beobachtungen und vor allem die Form <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Mond</strong>phasen in Worte<br />

zu fassen. Zu jedem Datum, an dem die Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> gesehen haben,<br />

zeichnete je ein Kind die von ihm gesehene <strong>Mond</strong>phase unter das<br />

entsprechende Datum an die Tafel (siehe Fotoabb. 4).<br />

Zum 21.9. zeichnete Jannik zwar einen Halbmond, wie es an diesem Tag zu<br />

sehen war, allerdings mit <strong>der</strong> Rundung zur linken Seite. Einigen Kin<strong>der</strong>n, fiel<br />

sofort auf, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> „falsch rum“ gezeichnet wurde. So konnte Jannik<br />

seine Zeichnung korrigieren.<br />

Da ich für den 26.9. aus den Beschreibungen („rund“ und „voll“) <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

nicht entnehmen konnte, wie genau sie den <strong>Mond</strong> gesehen hatten, ließ ich sie<br />

ihn an die Tafel zeichnen. Als ein Kind für dieses Datum einen komplett<br />

runden <strong>Mond</strong> zeichnete, fragte ich die an<strong>der</strong>en, ob sie den <strong>Mond</strong> auch so<br />

gesehen hätten. Einige bejahten dieses, aber Kai erwi<strong>der</strong>te: „Bei mir war <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> nicht ganz rund. An <strong>der</strong> linken Seite fehlte noch ein bisschen.“<br />

Daraufhin for<strong>der</strong>te ich ihn auf, die Zeichnung an <strong>der</strong> Tafel zu än<strong>der</strong>n, da das<br />

Bewusstsein <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für Details bei <strong>der</strong> Beobachtung geschult werden<br />

sollte.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 92<br />

_______________________________________________________________<br />

Fotoabb. 4: Tafelbild zu <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong><br />

Beobachtungsbögen<br />

Nachdem auch <strong>der</strong><br />

Vollmond für den<br />

27.9. gezeichnet und<br />

klar war, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> in den folgen-<br />

den drei Tagen auf<br />

Grund <strong>der</strong> Wolken<br />

nicht sichtbar gewesen war, zeigte ich den Kin<strong>der</strong>n eine große Styroporkugel:<br />

„Ich habe euch heute einen <strong>Mond</strong> mitgebracht.“ Ich sagte ihnen, dass ich <strong>im</strong><br />

Musikraum mit ihnen gruppenweise einen Modellversuch durchführen möchte<br />

und besprach mit <strong>der</strong> Klasse die Aufgaben, die sie zur Reflexion des be<strong>im</strong><br />

Modell Beobachteten bearbeiten sollten. Die Fragen Erkläre, wie das Modell<br />

funktioniert und Beschreibe, was du be<strong>im</strong> Modell beobachtet hast sollten sie<br />

auf einem Blatt notieren. Für die Zeichnungen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen hatte ich ein Arbeitsblatt vorbereitet (siehe Arbeitsblätter zur<br />

Reflexion: Anhang A36, A37).<br />

Nacheinan<strong>der</strong> kamen die vier Gruppen zu mir in den Musikraum, während die<br />

Mitschüler in <strong>der</strong> Klasse von ihrer Lehrerin einen Lesetext aus <strong>der</strong><br />

Unterrichtsreihe ‚Sterne und Weltall’ lasen o<strong>der</strong>, wenn sie schon das Modell<br />

gesehen haben, ihre Reflexionsaufgaben dazu bearbeiteten.<br />

Ich positionierte die Kin<strong>der</strong> jeweils dicht zusammen in <strong>der</strong> Mitte des Teppichs<br />

und umlief sie langsam mit <strong>der</strong> Styroporkugel, bei Neumond beginnend, bis ich<br />

genau gegenüber des OHPs stand und die Gruppe Vollmond sehen konnte.<br />

Währenddessen blieb ich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> stehen und die Kin<strong>der</strong> äußerten ihre<br />

Beobachtungen. Ich merkte, dass viele von dem Gesehenen beeindruckt waren.<br />

Dies zeigte z. B. Mareikes<br />

Ausruf: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird ja<br />

<strong>im</strong>mer heller!“ Die Kin<strong>der</strong><br />

sollten be<strong>im</strong> Zugucken<br />

<strong>im</strong>mer beschreiben, wie sich<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong><br />

Lichtteil auf dem <strong>Mond</strong><br />

verän<strong>der</strong>t. Vereinzelt nannten<br />

Fotoabb. 5: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird ja <strong>im</strong>mer heller!“


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 93<br />

_______________________________________________________________<br />

Kin<strong>der</strong> schon den Begriff ‚Halbmond’ an <strong>der</strong> entsprechenden Position,<br />

während ‚Vollmond’ den meisten bekannt war.<br />

Etwas problematisch war die unterschiedliche Größe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Da ich den<br />

<strong>Mond</strong> höher als den Kopf des jeweils größten Kindes halten musste, damit bei<br />

Vollmond keine <strong>Mond</strong>finsternis entsteht, konnten die kleinen Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Gruppe teilweise in <strong>der</strong> Neumondstellung unten eine waagerechte helle Sichel<br />

erkennen. Dies spiegelt sich teilweise auch in den Zeichnungen auf dem<br />

Arbeitsblatt zur Reflexion wie<strong>der</strong> (Beispiel: siehe Anhang A65). Je nachdem,<br />

wie mein Eindruck über das Verständnis des Modells <strong>der</strong> Gruppe war,<br />

wie<strong>der</strong>holte ich meinen halben Umlauf zwei- o<strong>der</strong> dre<strong>im</strong>al. Hier stellte ich<br />

schon kurz die Verbindung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es in den Zeichnungen<br />

auf <strong>der</strong> Tafel und hier <strong>im</strong> Modell her, damit die Kin<strong>der</strong> sich darüber erste<br />

Gedanken machen konnten.<br />

Anschließend hielt ich die Styroporkugel zunächst an eine dunkle Stelle und<br />

daraufhin in den Lichtkegel des OHPs. Nora bemerkte sofort: „Da ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

dunkel und hier ist er hell“ und Patrick folgerte: „Nur <strong>im</strong> Licht leuchtet <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>.“ So konnte jede Gruppe selbstständig entdecken, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht<br />

von selber leuchtet, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Sonne angestrahlt wird.<br />

Ebenso wie in <strong>der</strong> ersten Sequenz beschrieben, besprachen wir das Modell <strong>im</strong><br />

Klassenraum noch einmal, nachdem alle mit dem Bearbeiten <strong>der</strong><br />

Reflexionsaufgaben fertig waren. Dazu lasen einige Kin<strong>der</strong> ihre Ergebnisse vor<br />

(Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter: siehe Anhang A61, A62). Bei <strong>der</strong><br />

Beschreibung, was ihnen das Modell gezeigt hatte, wurde erneut deutlich, wie<br />

schwer es den Kin<strong>der</strong> fiel sich präzise auszudrücken. Aussagen wie: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong><br />

wird <strong>im</strong>mer „heller“, „voller“, „run<strong>der</strong>“ zeigen, dass sie zwar die richtige<br />

Vorstellung <strong>im</strong> Kopf haben, diese aber nicht formulieren können und auch die<br />

Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel mit denen <strong>im</strong> Modell vermischen. Vereinzelt<br />

wurden auch schon komplexere Zusammenhänge wie die <strong>Mond</strong>bewegung<br />

angesprochen. Beispielsweise äußerte Henning: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> dreht sich, und<br />

dadurch wird er heller.“ Allerdings bin ich auf diese Aussage nicht näher<br />

eingegangen, da dies in den folgenden Stunden noch näher behandelt werden<br />

sollte und ich gemerkt hatte, dass dieser Aspekt noch nicht für alle Kin<strong>der</strong> von<br />

Bedeutung war.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 94<br />

_______________________________________________________________<br />

Auch die Aussage: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist erst <strong>im</strong> Schatten und dann kommt er<br />

langsam raus und wird heller“, wurde zunächst so stehen gelassen. Ich denke,<br />

dass dieser Junge zu einem späteren Zeitpunkt selber gemerkt hat, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> in <strong>der</strong> Regel nicht vom Erdschatten bedeckt wird.<br />

Die Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es haben die meisten Kin<strong>der</strong> in den<br />

vorgezeichneten Kreisen des Arbeitsblattes richtig darstellen können.<br />

Interessant ist, dass einige das Licht auf <strong>der</strong> Styroporkugel gelb und an<strong>der</strong>e<br />

weiß darstellten (siehe Anhang A61). Anscheinend haben die Kin<strong>der</strong>, die<br />

‚gelb’ benutzten, das Gesehene be<strong>im</strong> Modell, in dem die Beleuchtung auf <strong>der</strong><br />

Styroporkugel ‚weiß’ erschien, mit dem beobachteten <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel<br />

vermischt.<br />

Während ich <strong>im</strong> Klassenverband noch einmal den Bezug des Gesehenen <strong>im</strong><br />

Modell zu den Beobachtungen <strong>der</strong> letzten zwei Wochen sowie den<br />

gezeichneten Phasen auf <strong>der</strong> Tafel herstellte, merkte ich, dass einigen Kin<strong>der</strong>n<br />

diese Übertragung Probleme bereitete. Am Modell sahen sie <strong>im</strong>mer die<br />

gesamte Kugel, wenn auch zum Teil dunkel o<strong>der</strong> gräulich. Dort wurde für sie<br />

„<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer heller.“ Bei den Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel dagegen war<br />

nur <strong>der</strong> helle Teil des <strong>Mond</strong>es, <strong>der</strong> „<strong>im</strong>mer dicker“ wurde, sichtbar, da <strong>der</strong> Rest<br />

des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel nicht zu sehen war.<br />

Mit Hilfe des Tafelbildes (Fotoabb. 4) wurden jetzt die Begriffe ‚Halbmond’<br />

und ‚Vollmond’ für alle verdeutlicht.<br />

Bei <strong>der</strong> weiterführenden Diskussion kamen beispielsweise folgende Fragen<br />

auf: „Wie geht es nun mit dem <strong>Mond</strong> weiter?“ o<strong>der</strong> „Was passiert mit dem<br />

<strong>Mond</strong>?“ Die Äußerungen „Er geht wie<strong>der</strong> rückwärts“ o<strong>der</strong> „Es fängt wie<strong>der</strong><br />

von vorne an“, zeigen, welche Vorstellungen die Kin<strong>der</strong> diesbezüglich hatten.<br />

Daraufhin nahm sich die Klasse vor, am Wochenende den <strong>Mond</strong> weiter zu<br />

beobachten. Ich regte sie an, nicht mehr nur abends nach dem <strong>Mond</strong> zu<br />

schauen, son<strong>der</strong>n den ganzen Tag über und sich dabei zu merken, zu welcher<br />

Tageszeit sie ihn gesehen haben.<br />

In diesem Zusammenhang fiel Vanessa ein, dass sie den <strong>Mond</strong> an diesem Tag<br />

morgens um 8 Uhr vor <strong>der</strong> Schule am H<strong>im</strong>mel gesehen hat. „Er sah weiß aus<br />

und rund“ erzählte sie. Das st<strong>im</strong>mte, ich hatte den <strong>Mond</strong> an diesem Morgen<br />

ebenfalls gesehen, hoch am H<strong>im</strong>mel vor blauem H<strong>im</strong>mel war er zwischen den


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 95<br />

_______________________________________________________________<br />

Wolken zeitweise schön zu sehen. Da es allerdings schon drei Tage nach<br />

Vollmond war, war ihre Aussage so nicht ganz korrekt: „War <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

wirklich rund?“ fragte ich. Jens, <strong>der</strong><br />

den <strong>Mond</strong> ebenfalls bemerkt hatte,<br />

verneinte dies. Als er den an <strong>der</strong><br />

rechten Seite nicht ganz runden <strong>Mond</strong><br />

an die Tafel malte, wurde den Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> bedeutende Unterschied zwischen<br />

dem <strong>Mond</strong> vom Vormittag (1.10.) und<br />

dem <strong>Mond</strong> vor fünf Tagen (26.9.) an<br />

<strong>der</strong> Tafel klar (Fotoabb. 6). Bei <strong>der</strong><br />

Antwort: „<strong>Der</strong> eine <strong>Mond</strong> ist auf <strong>der</strong><br />

Fotoabb. 6: erste Entdeckung des<br />

Unterschieds zwischen<br />

den zu- und abnehmenden<br />

<strong>Mond</strong>phasen<br />

einen Seite nicht ganz rund und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e <strong>Mond</strong> auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite“, beließ<br />

ich es. Die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’ wurden zu einem späteren<br />

Zeitpunkt thematisiert.<br />

Als Lilli noch die Frage stellte, was denn ‚Neumond’ sei, erklärte ich ihr, dass<br />

in <strong>der</strong> nächsten Woche, darauf eingegangen würde.<br />

5.3 Zweite Doppelstunde: Kennen lernen <strong>der</strong> gesamten<br />

<strong>Mond</strong>phasen und des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde<br />

(dritte Sequenz) (siehe auch Kap. 4.4.4)<br />

Als ich nach dem Wochenende am Mittwoch in die Klasse kam, sah ich, dass<br />

sich einige Kin<strong>der</strong> selbstständig Beobachtungsbögen für die letzen Tage<br />

angefertigt hatten. Allerdings waren darin nur ein o<strong>der</strong> zwei Eintragungen, da<br />

es wie<strong>der</strong> häufig stark bewölkt und regnerisch war. Genauso war es auch an<br />

diesem Morgen, sodass ich nicht mit <strong>der</strong> Klasse hinausgehen konnte, um den<br />

<strong>Mond</strong> in mein vorbereitetes Horizontbild einzutragen.<br />

Auf meine Frage, wer den <strong>Mond</strong> in den letzten Tagen trotz des schlechten<br />

Wetters hatten sehen können, erzählten einige Kin<strong>der</strong> von ihren


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 96<br />

_______________________________________________________________<br />

Beobachtungen. Am Wochenende hatten einige den <strong>Mond</strong> noch abends<br />

gesehen, da sie länger aufbleiben durften. Auch am Montag hatten mehrere<br />

Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel entdeckt. Dann allerdings morgens vor <strong>der</strong><br />

Schule. Sie diskutierten darüber und stellten fest, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> also auch<br />

tagsüber zu sehen ist, dann aber weiß erscheint.<br />

Außerdem beschrieben sie, wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeweils aussah und griffen direkt die<br />

von mir vorher an die Tafel gehefteten Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen<br />

auf (Fotoabb. 7).<br />

Fotoabb. 7: ausgeschnittene, zunehmende <strong>Mond</strong>phasen<br />

Diese sollten den Kin<strong>der</strong>n als Erinnerung an den Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen, die<br />

sie in <strong>der</strong> selbstständigen Beobachtung zu Hause und in <strong>der</strong> letzten Stunde <strong>im</strong><br />

Modell gesehen und dokumentiert haben, dienen.<br />

„Sah <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wirklich so aus?“, fragte ich bei je<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beschreibung nach.<br />

Denn die Kin<strong>der</strong> haben in den letzten Tagen nur den abnehmenden <strong>Mond</strong><br />

sehen können. „Nein, an<strong>der</strong>srum“, kam daraufhin direkt als Antwort.<br />

Da ich geplant hatte, in dieser Doppelstunde auch auf die West-Ost-Bewegung<br />

des <strong>Mond</strong>es innerhalb von zwei Wochen einzugehen, lenkte ich die<br />

Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung. Ihnen sollte<br />

schon vor dem Modell dieser Aspekt bewusst werden, um <strong>im</strong> Anschluss die<br />

Erkenntnisse aus dem Modell mit ihren Beobachtungen verbinden zu können.<br />

Auf meine Auffor<strong>der</strong>ung hin in ihren Beobachtungsbögen nachzuschauen, ob<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeden Abend an <strong>der</strong> gleichen Stelle stand, meldeten sich nur<br />

vereinzelt Kin<strong>der</strong>. Nora berichtete: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> stand zuerst über dem Baum<br />

und zwei Tage später über dem Haus.“ Dennis warf ein, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von<br />

Westen nach Osten wan<strong>der</strong>te und Jens erklärte: „Das ist so, weil die Erde sich<br />

um den <strong>Mond</strong> dreht.“ Diese Aussage wurde zunächst nicht berichtigt. Ich<br />

wollte, dass Jens <strong>im</strong> Modell selber bemerkte, dass dies nicht st<strong>im</strong>mt.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 97<br />

_______________________________________________________________<br />

Wie<strong>der</strong> führte ich gruppenweise mit den Schülern das Modell, wie in <strong>der</strong><br />

dritten Sequenz beschrieben, durch. Für die Kin<strong>der</strong>, die mit <strong>der</strong> Lehrerin in <strong>der</strong><br />

Klasse blieben, hatte ich einige Arbeitsblätter und Bücher für die ‚Stöberkiste’<br />

mitgebracht.<br />

Am Modell begann ich zur Wie<strong>der</strong>holung wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Position des<br />

Neumondes. Ganz bewusst sollten die Kin<strong>der</strong> nun wissen, dass sie die Erde<br />

darstellten, um die sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt: „Ihr seid die Erde und eure Augen<br />

sind die Menschen, die auf <strong>der</strong> Erde stehen und den <strong>Mond</strong> anschauen.“<br />

In <strong>der</strong> Vollmondstellung blieb<br />

ich zunächst stehen. Die Gruppe<br />

sollte nun vermuten, wie es<br />

weitergeht. Jasmin meinte: „Jetzt<br />

geht es wie<strong>der</strong> zurück“, aber die<br />

meisten Kin<strong>der</strong> waren sich einig:<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> geht weiter in die<br />

Richtung.“ Dabei deuteten sie<br />

richtig in die Umlaufrichtung des<br />

<strong>Mond</strong>es (Fotoabb. 9).<br />

Fotoabb. 9: „Wie geht es nach Vollmond<br />

weiter?“<br />

Während ich die Runde bis zur Neumondstellung langsam vollendete,<br />

beschrieben die Kin<strong>der</strong> ihre Beobachtungen. Einige benutzen auch bei <strong>der</strong><br />

Beschreibung wie<strong>der</strong> die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’, indem sie<br />

sagten: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> n<strong>im</strong>mt zu, und jetzt n<strong>im</strong>mt er wie<strong>der</strong> ab.“ Darauf bin ich<br />

aber noch nicht weiter eingegangen, da dies <strong>im</strong> Anschluss mit <strong>der</strong> gesamten<br />

Klasse thematisiert werden sollte. Viele beschrieben das Gesehene so wie<br />

Michelle: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wurde erst dicker, jetzt wird er wie<strong>der</strong> dünner.“ Dies ist<br />

zwar für die Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel richtig, aber nicht die richtige<br />

Beschreibung für das Modell. Hier ist <strong>im</strong>mer <strong>der</strong> komplette <strong>Mond</strong> zu sehen,<br />

nur <strong>der</strong> helle, beleuchtete Teil verän<strong>der</strong>t sich. Mir war wichtig, dass den<br />

Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Unterschied bewusst wurde, und dass sie lernten genau zu<br />

beobachten und mit den richtigen Ausdrücken zu beschreiben.<br />

Nachdem die Kin<strong>der</strong> bei dem <strong>Mond</strong>umlauf auch die <strong>Mond</strong>phasen genannt<br />

hatten und zum Teil auch schon die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’<br />

bei <strong>der</strong> Beschreibung benutzten, blieb ich bei Neumond stehen und fragte:


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 98<br />

_______________________________________________________________<br />

„Was ist Neumond?“ Während sie auf die für sie dunkle <strong>Mond</strong>seite blickten,<br />

wurde den meisten dies schnell klar: „Wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dunkel ist“ und „Wenn<br />

man nichts Helles sieht“, waren unter an<strong>der</strong>em die Antworten zweier Kin<strong>der</strong>.<br />

Heiko übertrug den Neumond direkt auf das, was dann am H<strong>im</strong>mel zu<br />

beobachten ist und versuchte zu erklären, wie diese Phase zustande kommt:<br />

„Neumond ist, wenn man den <strong>Mond</strong> nicht am H<strong>im</strong>mel sieht, weil man <strong>im</strong>mer<br />

nur sieht was beleuchtet ist.“<br />

Zur Klärung <strong>der</strong> Begrifflichkeit wollte ich zusätzlich von den Schülern wissen,<br />

warum diese Phase ‚Neumond’ heißt. „Weil <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dann wie<strong>der</strong> neu<br />

entsteht“, meinte Michaela. „Entsteht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wirklich neu?“, hinterfragte<br />

ich. „Nein, weil dann alles wie<strong>der</strong> von Neuem losgeht.“ Auf meine Nachfrage,<br />

was von Neuem losginge, wusste sie natürlich, dass sich dann alle Phasen<br />

wie<strong>der</strong>holen.<br />

Erstaunlicherweise kannte Dennis schon den Begriff ‚<strong>Mond</strong>phasen’.<br />

Jens, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Klasse noch erklärt hatte, die Erde bewege sich um den <strong>Mond</strong>,<br />

äußerte während meiner Umrundung mit dem <strong>Mond</strong>: „Ach nein, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

dreht sich ja um die Erde.“<br />

Nicht in je<strong>der</strong> Gruppe gab mir ein Kind das Stichwort, um ihre<br />

Aufmerksamkeit auf den <strong>Mond</strong>umlauf um die Erde zu bringen. In diesem Fall<br />

regte ich sie zur genauen Beobachtung und Verbalisierung an, da allen Kin<strong>der</strong>n<br />

dieser Aspekt bewusst werden sollte. Denn dies ist für das Verständnis <strong>der</strong> sich<br />

täglich än<strong>der</strong>nden Position des <strong>Mond</strong>es während <strong>der</strong> selbstständigen<br />

Beobachtung grundlegend.<br />

In diesem Zusammenhang fiel Michael zusätzlich ein: „...und die Erde dreht<br />

sich auch.“ Darauf bin ich allerdings nicht näher eingegangen, da die<br />

Erddrehung in den folgenden Stunden noch angesprochen würde, und die<br />

an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> zu diesem Zeitpunkt verwirren könnte. Vanessa hatte sogar<br />

schon gehört, dass sich die Erde auch noch um die Sonne bewegt.<br />

Interessant fand ich, dass einige Kin<strong>der</strong> schon äußerten: „Die Erde muss sich<br />

mitdrehen, damit man den <strong>Mond</strong> sieht.“ Dies zeigte schon ein erstes<br />

Verständnis <strong>der</strong> Erddrehung <strong>im</strong> Zusammenhang mit den unterschiedlichen<br />

Sichtbarkeitszeiten.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 99<br />

_______________________________________________________________<br />

Mit den ersten beiden Gruppen versuchte ich außerdem schon einen<br />

Perspektivenwechsel vorzunehmen. Sie sollten erkennen, dass die <strong>Mond</strong>kugel<br />

von außen betrachtet, <strong>im</strong>mer zur Hälfte beleuchtet ist. Doch ich merkte, dass<br />

<strong>der</strong> Perspektivenwechsel bei größeren Schülergruppen problematisch war. Da<br />

die Kin<strong>der</strong> nicht von oben auf den <strong>Mond</strong> gucken konnten, sahen sie je nach<br />

Standort aus <strong>der</strong> Außensicht auch <strong>Mond</strong>phasen.<br />

Ich stellte mich zur Demonstration <strong>der</strong> stets halbseitig beleuchteten <strong>Mond</strong>kugel<br />

jeweils an die vier Hauptphasenpunkte, ließ die Gruppe so gut es ging<br />

mitgehen und hielt den <strong>Mond</strong> so tief, dass die Schüler annähernd von oben<br />

darauf gucken konnten.<br />

Allerdings merkte ich schnell, dass <strong>der</strong> Perspektivenwechsel für viele Kin<strong>der</strong><br />

noch schwierig war. Viele konnten die Tatsachen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von außen<br />

gesehen stets zur Hälfte beleuchtet ist, aber von <strong>der</strong> Erde aus gesehen <strong>im</strong>mer<br />

unterschiedlich viel davon zu sehen ist, nicht in Einklang bringen. Bei meiner<br />

anschließenden Frage nach <strong>der</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen, brachten sie beide<br />

Aspekte durcheinan<strong>der</strong>. So entschied ich mich spontan, bei den folgenden zwei<br />

Gruppen, auf diese Tatsachen nicht mehr einzugehen und dies auch bei <strong>der</strong><br />

anschließenden Zusammenfassung <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong><br />

Klassenplenum zu vernachlässigen.<br />

Mit <strong>der</strong> letzten Gruppe in den Klassenraum zurückgekehrt, merkte ich, wie<br />

interessiert die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s die Arbeitsblätter zur <strong>Mond</strong>oberfläche und<br />

den <strong>Mond</strong>flügen bearbeiteten, obwohl diese teilweise lange Lesetexte<br />

beinhalteten. Ebenso bot ein <strong>Mond</strong>poster, sowie die von mir aufgehängten<br />

Fotos <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche und <strong>der</strong> Erde, vom <strong>Mond</strong> aus fotografiert, einigen<br />

Gesprächsstoff.<br />

Nach dieser intensiven Arbeitsphase, folgte die Besprechung und Reflexion des<br />

Modells.<br />

Die von <strong>der</strong> Klasse nicht vollständig in eigener Beobachtung am H<strong>im</strong>mel<br />

gesehenen abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen, konnte sie nun mit dem Modell als<br />

Grundlage erarbeiten. Während die Schüler dazu ihre Beobachtungen aus dem<br />

Modell äußerten, vervollständigten sie an <strong>der</strong> Tafel die Reihe <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />

(Fotoabb. 10). In diesem Zusammenhang sollte ihnen deutlich werden, dass die<br />

<strong>Mond</strong>phasen vor Vollmond die Rundung <strong>im</strong>mer rechts und nach Vollmond die


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 100<br />

_______________________________________________________________<br />

Rundung stets links haben. Dazu rief ich ihnen die von ihnen beobachteten<br />

<strong>Mond</strong>e am H<strong>im</strong>mel in Erinnerung, um den Bezug zur Realität herzustellen.<br />

Zur Wie<strong>der</strong>holung nannten die Kin<strong>der</strong> die Namen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen. An dieser<br />

Stelle führte ich den Begriff ‚Sichel’ ein, um auch eine Beschreibung für diese<br />

Gestalt zu haben. Daran anknüpfend fiel Sina auf, dass die Neumondphase<br />

fehlte. Auch dazu hatte ich zwei Kreise ausgeschnitten, die aber grau gefärbt<br />

waren, weil diese Phase nicht am H<strong>im</strong>mel sichtbar ist. Da die <strong>Mond</strong>bil<strong>der</strong> nicht<br />

<strong>im</strong> Kreis angeordnet wurden, passte <strong>der</strong> Neumond an beide Enden <strong>der</strong> Reihe<br />

(Fotoabb. 10).<br />

Dennis, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Modell schon den Begriff ‚<strong>Mond</strong>phasen’, nannte, erklärte den<br />

an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n, was darunter zu verstehen sei.<br />

Bei <strong>der</strong> Beschreibung des Verlaufs<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen wurden den<br />

Schülern die Begriffe ‚zunehmen<strong>der</strong>’<br />

und ‚abnehmen<strong>der</strong>’ <strong>Mond</strong> bewusst.<br />

S<strong>im</strong>one erklärte: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird<br />

dicker, bis Vollmond, dann wird er<br />

wie<strong>der</strong> dünner, bis Neumond ist.“<br />

Auf mein näheres Nachfragen hin,<br />

erklärte dann Kristina: „Wenn <strong>der</strong><br />

Fotoabb. 10: zu- und abnehmende<br />

<strong>Mond</strong>phasen<br />

<strong>Mond</strong> dicker wird, heißt er zunehmend, und wenn er dünner wird,<br />

abnehmend.“ Die Regel mit <strong>der</strong> man erkennt, ob <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zun<strong>im</strong>mt o<strong>der</strong><br />

abn<strong>im</strong>mt, kannte die Klasse schon, da die Lehrerin diese spontan genannt hatte,<br />

als sie mit <strong>der</strong> Klasse zufällig vor einigen Wochen den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel sah.<br />

Demnach konnte Jessica die Regel erklären, während ich ein Plakat dazu<br />

aufhing (Fotoabb. 10).<br />

Da die Kin<strong>der</strong> nicht die Möglichkeit hatten, einen kompletten Phasendurchlauf<br />

selbst am H<strong>im</strong>mel zu beobachten, mussten sie aus ihren Beobachtungen des<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>es entnehmen, wie lange dies dauert. Damit hatten sie<br />

zunächst Schwierigkeiten. Erst ein Blick in ihren Beobachtungsbogen<br />

verdeutlichte ihnen, dass es von Neumond zu Vollmond zwei Wochen dauert.<br />

Daraus konnte die Klasse erschließen, dass ebenfalls zwei Wochen lang <strong>der</strong>


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 101<br />

_______________________________________________________________<br />

<strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> abn<strong>im</strong>mt und es vier Wochen, also einen Monat, von Neumond<br />

bis Neumond dauert. Diese Informationen übertrugen wir dann auf das Modell,<br />

in dem <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Runde um die Erde läuft, bis er wie<strong>der</strong> die<br />

Neumondposition erreicht hat. So konnten die Schüler auch darauf schließen,<br />

dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> für einen Umlauf einen Monat braucht.<br />

Bevor ich <strong>der</strong> Klasse die beiden Arbeitsblätter zur Reflexion und Festigung <strong>der</strong><br />

Erkenntnisse austeilte (siehe Anhang A38, A39), nannten wir ich noch einmal<br />

die wichtigsten Punkte zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen. Anna erklärte: „<strong>Der</strong><br />

<strong>Mond</strong> wird von <strong>der</strong> Sonne beschienen. Er dreht sich um die Erde, und dann<br />

sehen wird den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an<strong>der</strong>s.“ Ich ergänzte dazu, dass wir <strong>im</strong>mer<br />

unterschiedlich viel vom <strong>Mond</strong> beleuchtet sähen.<br />

Mit <strong>der</strong> Aufgabenstellung, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen in die Kreise<br />

einzuzeichnen, sollten die Kin<strong>der</strong> den Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen festhalten.<br />

Einige Kin<strong>der</strong> hatten zunächst Schwierigkeiten die Kreise auf den<br />

Arbeitsblättern ohne Beschriftung mit den richtigen Phasen zu füllen. Sie<br />

überblickten nicht direkt, dass die Kreisanordnung den Verlauf <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen darstellt.<br />

Die von mir für die dritte Sequenz angesetzte Doppelstunde, ging, während die<br />

Kin<strong>der</strong> die Arbeitsblätter bearbeiteten, zu Ende. Als Hausaufgabe sollten sie<br />

diese fertig stellen. Die West-Ost-Bewegung und <strong>der</strong>en Erklärung musste ich<br />

somit auf die nächste Stunde verschieben.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 102<br />

_______________________________________________________________<br />

5.4 Dritte Doppelstunde: Verstehen <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />

und des Auf- und Unterganges von Sonne und <strong>Mond</strong><br />

(Fortsetzung <strong>der</strong> dritten und Beginn <strong>der</strong> fünften Sequenz)<br />

(siehe auch Kap. 4.4.4 und Kap. 4.4.6)<br />

Zunächst erzählten einige Kin<strong>der</strong>, sie hätten am Morgen auf dem Schulweg den<br />

<strong>Mond</strong> gesehen. Mit Hilfe <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Tafel aufgeklebten <strong>Mond</strong>phasen konnten<br />

sie beschreiben, wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> aussah. Lei<strong>der</strong> war es bei Durchführung <strong>der</strong><br />

Stunde schon wie<strong>der</strong> zu bewölkt, um mit <strong>der</strong> Klasse nach dem <strong>Mond</strong> zu<br />

schauen.<br />

Um mir einen Überblick zu verschaffen, in wie weit die Schüler die Entstehung<br />

<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen verstanden haben, ließ ich mir die als Hausaufgabe<br />

bearbeiteten <strong>Mond</strong>phasenzeichnung zeigen und die Beantwortung <strong>der</strong> Fragen<br />

vorlesen (Beispiel bearbeiteter Reflexionsblätter: siehe Anhang A63–A66).<br />

Anschließend ging ich zur Beendigung <strong>der</strong> dritten Sequenz auf die West-Ost-<br />

Bewegung des <strong>Mond</strong>es ein. Da die Kin<strong>der</strong> die morgendliche Beobachtung<br />

nicht durchgeführt konnten, erarbeitete ich mit ihnen den Bogen des<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Klassenraum. Jannik merkte in Erinnerung an unsere<br />

Bemerkung zur täglichen Positionsverän<strong>der</strong>ung vom Vortag direkt an: „<strong>Der</strong><br />

<strong>Mond</strong> ist von Westen nach Osten gewan<strong>der</strong>t.“<br />

Mit erneut von mir ausgeschnittenen zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen, sollte <strong>der</strong><br />

Verlauf an <strong>der</strong> Tafel veranschaulicht werden. Die Zuordnung <strong>der</strong><br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen an meinem aufgezeichneten Horizont bereitete den<br />

Kin<strong>der</strong>n mehr Schwierigkeiten als ich vorher angenommen hatte. Sie hatten<br />

alle gesehen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zunächst rechts stand, und dass dort kurz vorher<br />

die Sonne unterging, demnach dort Westen sein musste. Da sie die<br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen sonst <strong>im</strong>mer nur mit dem Blick nach Norden festgelegt<br />

hatten, fiel es ihnen schwer, zu erkennen, dass Osten dann auf <strong>der</strong> linken Seite<br />

sein musste. Erst durch eigenes Ausprobieren (Kind guckt nach Norden: Osten<br />

rechts und Westen links; Kind guckt nach Süden: Osten links und Westen<br />

rechts) wurde ihnen dies klar.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 103<br />

_______________________________________________________________<br />

In Erinnerung an die täglichen Höhenunterschiede, klebten die Kin<strong>der</strong> die<br />

ausgeschnittenen <strong>Mond</strong>e an die<br />

Tafel. Zunächst wussten sie noch,<br />

dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> höher gestiegen und<br />

weiter nach Osten gewan<strong>der</strong>t war<br />

und <strong>der</strong> Halbmond <strong>im</strong> Süden<br />

gestanden hatte. Allerdings erinnerte<br />

sich nur ein Schüler, dass nach<br />

Halbmond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> tiefer<br />

am H<strong>im</strong>mel gestanden hatte<br />

(Fotoabb. 11).<br />

Fotoabb. 11: Erarbeitung <strong>der</strong> West-<br />

Ost-Bewegung<br />

Zur Erklärung dieser West-Ost-Bewegung sollten die Schüler noch einmal an<br />

das Modell denken: „Warum wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von Westen nach Osten, also<br />

für uns von rechts nach links?“ „Weil <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sich um die Erde dreht“,<br />

antwortete Kai richtig und deutete mit dem Finger die Drehrichtung an, die er<br />

von seiner Erdposition aus beobachten konnte.<br />

Da für die nächste Sequenz das Modell wie<strong>der</strong> zum Einsatz kommen sollte,<br />

ging ich diesmal mit <strong>der</strong> gesamten Klasse in den Musikraum. Zur<br />

Wie<strong>der</strong>holung erzählten einige Schüler ihrer Lehrerin, wie das Modell<br />

funktionierte und was sie dabei in den letzten Tagen beobachtet hätten. Auch<br />

hier merkte ich wie<strong>der</strong>, dass es einigen Kin<strong>der</strong>n noch schwer fiel, sich richtig<br />

und exakt auszudrücken. Teilweise vermischten sie auch die Beobachtungen<br />

am H<strong>im</strong>mel mit denen aus dem Modell: „Wir sehen <strong>im</strong>mer mehr vom <strong>Mond</strong>“,<br />

erklärte Mona. Aber das war so nicht zu beobachten. Sie sollten versuchen, nur<br />

die Erscheinungen <strong>im</strong> Modell zu beschreiben. Den Bezug zur Beobachtung am<br />

H<strong>im</strong>mel schuf ich anschließend, in dem ich zusammenfasste, dass wir am<br />

H<strong>im</strong>mel bei zunehmendem <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer mehr von <strong>Mond</strong> sähen, während <strong>im</strong><br />

Modell dagegen, die Kugel <strong>im</strong>mer mehr beleuchtet erscheine.<br />

Die dritte Sequenz schloss ich ab, indem ich die Kin<strong>der</strong> auffor<strong>der</strong>te, noch<br />

einmal die Zeitspannen zwischen den <strong>Mond</strong>phasen zu nennen. Dass es von<br />

Neumond zu Vollmond zwei Wochen und von Neumond zu Neumond vier<br />

Wochen dauert, wussten sie noch vom Vortag. Daraus konnten sie auch die<br />

Zeitspanne zwischen zwei Vollmonden erschließen. Allerdings hatten sie


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 104<br />

_______________________________________________________________<br />

Schwierigkeiten die Dauer von Neumond bis zunehmenden Halbmond zu<br />

ermitteln. Erst als ich ihnen mit dem Modell erneut zeigte, dass von Neumond<br />

zu Neumond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Runde um die Erde läuft, und von Neumond zu<br />

zunehmendem Halbmond nur eine Viertel Runde, konnten sie den Zeitraum<br />

errechnen. Somit wurde ihnen klar, dass zwischen den Hauptphasen (Neu-,<br />

Voll-, zunehmen<strong>der</strong> und abnehmen<strong>der</strong> Halbmond) <strong>im</strong>mer eine Woche liegt.<br />

Da auch an diesem Tag <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> während meiner Stunden hinter einer<br />

Wolkendecke versteckt war, konnte ich mit ihnen nicht die tägliche Ost-West-<br />

Bewegung am H<strong>im</strong>mel beobachten. So fuhr ich direkt mit <strong>der</strong> fünften Sequenz<br />

fort. Um die Schüler auf das Auf- und Untergehen des <strong>Mond</strong>es aufmerksam zu<br />

machen, erarbeitete ich diesen Aspekt zunächst anhand <strong>der</strong> Sonne. Nachdem<br />

Jannik sagte: „Es wird morgens hell und abends wird es dunkel“, kamen sie<br />

schnell darauf, dass die Sonne morgens auf- und abends untergeht. Auch die<br />

jeweiligen H<strong>im</strong>melsrichtungen dazu kannten sie.<br />

Mit dem Modell sollte dies auch für den <strong>Mond</strong> demonstriert werden.<br />

„Linda stellt nun die Erde dar und ihr alle drum herum schwebt <strong>im</strong> Weltall und<br />

guckt von außen zu, was mit Erde, Sonne und <strong>Mond</strong> passiert“, wies ich die<br />

Klasse ein.<br />

Zunächst sollte sich Linda, als ‚Erdkind’, ein paar mal langsam um sich selbst<br />

drehen. Tag und Nacht zuzuordnen, wenn sie mit Gesicht zum OHP stand bzw.<br />

vom OHP wegstand, konnte sie schnell. Die detaillierten Beschreibungen <strong>der</strong><br />

Beobachtung, die Linda als Erde machte, mussten allerdings geübt werden.<br />

Zunächst erklärte ich die Zuordnungen <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melrichtungen zu Nase<br />

(Süden), linkem und rechtem Ohr (Osten und Westen) und Hinterkopf<br />

(Norden) und alle Kin<strong>der</strong> fassten sich währenddessen an das jeweilige<br />

Körperteile. Zur Erinnerung zeichnete ich eine Skizze an die Tafel (siehe auch:<br />

4.2.2).<br />

Die Erde drehte sich nun langsam. Nach je<strong>der</strong> Vierteldrehung stoppte ich Linda<br />

verbal und ließ sie für die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> beschreiben. Nach anfänglicher<br />

Hilfestellung durch Leitfragen wie z. B.: In welcher H<strong>im</strong>melsrichtung steht<br />

jetzt die Sonne für dich? Geht sie auf o<strong>der</strong> unter, o<strong>der</strong> ist sie mitten am H<strong>im</strong>mel


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 105<br />

_______________________________________________________________<br />

<strong>im</strong> Süden? Welche Tageszeit ist dann für dich? wusste Linda schnell, worauf<br />

sie bei <strong>der</strong> Beschreibung achten sollte.<br />

Fotoabb. 12: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> geht auf und unter<br />

Fotoabb. 13: Erkennen des Auf- und<br />

Untergang des <strong>Mond</strong>es<br />

Dann ließ ich ein an<strong>der</strong>es<br />

Kind den <strong>Mond</strong> in<br />

Vollmondposition halten.<br />

Linda drehte sich erneut<br />

langsam, sollte aber nun<br />

Sonne und <strong>Mond</strong> in ihre<br />

Beobachtungen einbeziehen<br />

(Fotoabb. 12). Ich merkte,<br />

dass sie sich sehr konzen-<br />

trieren musste, um alle<br />

Aspekte bei <strong>der</strong> Beschreibung zu bedenken. Außerdem verwechselte sie <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> zwischendurch die Zuordnung <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melrichtungen Osten und<br />

Westen zum linken und rechten Ohr. Da dies schwieriger war, als ich vorerst<br />

annahm, beschloss ich, dass alle Kin<strong>der</strong> gruppenweise einmal die Erde<br />

darstellen und mit Hilfe meiner<br />

Leitfragen beschreiben sollten, was<br />

sie jeweils sähen. Damit alle Kin<strong>der</strong><br />

sich in die richtige Richtung<br />

drehten, ging ich jeweils mit um die<br />

Gruppe herum (Fotoabb. 13).<br />

So konnte alle Kin<strong>der</strong> erkennen,<br />

dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, genauso wie die<br />

Sonne, <strong>im</strong> Osten auf- und <strong>im</strong><br />

Westen untergeht.<br />

Die Begründung für den Auf- und Untergang von Sonne und <strong>Mond</strong> wurde<br />

ihnen somit auch klar. Jens hatte direkt die richtige Antwort parat: „Weil die<br />

Erde sich um sich dreht.“<br />

Wann <strong>der</strong> Vollmond auf- und untergeht, konnte die Klasse nun auch<br />

erschließen.<br />

Bei den letzten beiden Gruppen sollten auch die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>, die aus <strong>der</strong><br />

Außensicht die Bewegung betrachteten, beschreiben: „Was seht ihr? Seht ihr


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 106<br />

_______________________________________________________________<br />

auch die Sonne und den <strong>Mond</strong> aufgehen?“ „Nein, das sieht nur die Erde, weil<br />

sie sich dreht. Die Sonne und <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bleiben stehen“, erklärte S<strong>im</strong>one.<br />

Im abschließenden Gespräch stellte ich fest, dass sich die Klasse schon gut<br />

gemerkt hatte, dass <strong>der</strong> Vollmond <strong>im</strong> Osten aufgeht, wenn die Sonne <strong>im</strong><br />

Westen untergeht und untergeht, wenn die Sonne aufgeht. „<strong>Der</strong> Vollmond ist<br />

also <strong>im</strong>mer nur nachts zu sehen“, stellten die Schüler fest.<br />

Um die Kin<strong>der</strong> auf die nächste Stunde vorzubereiten, sollten sie sich daran<br />

erinnern, wann sie in den letzten Tagen den <strong>Mond</strong> gesehen haben. Aus <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass er morgens zu sehen war, konnten sie schließen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

nicht <strong>im</strong>mer nur nachts, son<strong>der</strong>n auch zu an<strong>der</strong>en Uhrzeiten am H<strong>im</strong>mel steht.<br />

Ich erwähnte an dieser Stelle schon, dass er somit zu an<strong>der</strong>en Uhrzeiten auf-<br />

und untergehen müsse.<br />

5.5 Vierte Doppelstunde: Ermitteln <strong>der</strong> unterschiedlichen Auf-<br />

und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />

(Fortsetzung <strong>der</strong> fünften Sequenz) (siehe auch 4.4.6)<br />

Direkt zu Beginn <strong>der</strong> Stunde ging ich mit <strong>der</strong> ganzen Klasse in den Musikraum<br />

zum Modell. Einleitend erinnerte ich die Schüler an die Beobachtung zu Hause<br />

und fragte, ob sie auch nach Vollmond weiter abends um 20 Uhr nach dem<br />

<strong>Mond</strong> geguckt hätten. Meine Frage, ob sie ihn denn auch gesehen hätten,<br />

verneinten sie. Sie erklärten dies damit, dass es zu bewölkt gewesen sei o<strong>der</strong> er<br />

hinter einem Baum gestanden hätte. Den Aspekt, dass er noch nicht<br />

aufgegangen war, konnte sie nicht selbstständig erschließen. So wie<strong>der</strong>holte<br />

ich meine Aussage vom Vortag, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht <strong>im</strong>mer zur gleichen<br />

Uhrzeit auf- und untergehe.<br />

In dieser Stunde sollten die Schülern anhand des Modells die Tabelle (siehe<br />

Anhang A41) zu den unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />

ausfüllen.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 107<br />

_______________________________________________________________<br />

Zunächst klärten wir, was eine Spalte und eine Zeile ist und ich erläuterte die<br />

Tabelle. Anschließend wie<strong>der</strong>holten wir die Zuordnung <strong>der</strong><br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen zu den jeweiligen Körperteilen.<br />

Sina stellte diesmal die Erde dar, und ich positionierte den <strong>Mond</strong> jeweils an die<br />

entsprechende Stelle. Die Kin<strong>der</strong>, die von außen beobachteten, konnten mir zu<br />

je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tabelle aufgeführten <strong>Mond</strong>phase sagen, an welche Stelle ich mich<br />

stellen musste, damit Sina von <strong>der</strong> Erde aus die richtige Phase sieht. Dies zeigt,<br />

dass die Schüler schon einen gewissen Perspektivenwechsel vornehmen<br />

können.<br />

Zum Ausfüllen <strong>der</strong> Tabelle benötigten wir mehr Zeit als geplant. Zunächst<br />

musste Sina, die nun den an<strong>der</strong>en Schülern beschreiben sollte, was sie sieht,<br />

sich wie<strong>der</strong> in die Ausdrucksweise <strong>der</strong> Beobachtungen eindenken, die wir am<br />

Tag vorher geübt hatten. Dies war hier beson<strong>der</strong>s wichtig, damit die an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong> wussten, in welcher Spalte und Zeile <strong>der</strong> Tabelle wir uns gerade<br />

befanden und dort ankreuzen konnten. Auch hier musste ich mit leitenden<br />

Fragen nachhelfen und ab und zu verbessern, wenn Sina die<br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen verwechselte.<br />

Für die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> war das Ausfüllen <strong>der</strong> Tabelle schwieriger als ich<br />

dachte. Die Tatsache, dass die Tabelle mit <strong>der</strong> Vollmondphase begann, zu <strong>der</strong><br />

wir am vorherigen Tag schon die Auf- und Untergangszeiten festgestellt<br />

hatten, half nur wenig. Zeile für Zeile füllten wir nun gemeinsam aus. Dazu<br />

deutete ich Sina jeweils an, wie sie sich hinstellen müsse, damit sie die Sonne<br />

so sah, wie es in <strong>der</strong> Tabelle als nächstes vorgegeben war. Sie beschrieb für die<br />

an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>, wo sich jeweils <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befand, damit diese das Kreuz an<br />

die entsprechende Stelle machen konnten. Für die Kin<strong>der</strong> war es zu Anfang<br />

schwer sich in <strong>der</strong> Tabelle zurecht zu finden.<br />

Damit alle Kin<strong>der</strong> richtige Eintragungen machen konnten, waren mehrere<br />

Wie<strong>der</strong>holungen des vom ‚Erdkind’ Gesagten notwendig.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 108<br />

_______________________________________________________________<br />

Fotoabb. 14: Auf- und Untergangszeiten<br />

des <strong>Mond</strong>es ermitteln<br />

Zwischendurch wechselte ich das<br />

‚Erdkind’ Sina gegen Jannik aus,<br />

damit Sina wenigstens zum Teil<br />

ihre Tabelle ausfüllen konnte.<br />

Jannik begriff schnell, wie er an<br />

den jeweiligen Positionen<br />

beschreiben sollte, was er sieht, so<br />

dass ich nur noch selten mit<br />

Leitfragen nachhelfen musste.<br />

Obwohl das Ausfüllen für viele<br />

Kin<strong>der</strong> anstrengend war, arbeiteten sie erstaunlicherweise die meiste Zeit sehr<br />

konzentriert mit (eine ausgefüllte Tabelle in Anhang A67).<br />

Nachdem die Schüler herausgestellt hatten, in welcher Zeit <strong>der</strong> zu- und <strong>der</strong><br />

abnehmende Halbmond am H<strong>im</strong>mel steht, konnten sie auch erschließen, wann<br />

die zu- und die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu beobachten sind. Zur<br />

Hilfestellung gab ich ihnen zwei Alternativen: „Wenn <strong>der</strong> zunehmende<br />

Halbmond von mittags bis Mitternacht am H<strong>im</strong>mel ist, wann sind dann die<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu beobachten? Morgens o<strong>der</strong> abends?“ So<br />

konnten sie dies auch für die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen beantworten. Linda<br />

notierte dies später zur Erinnerung <strong>im</strong> Klassenraum an <strong>der</strong> Tafel.<br />

Da dies meine letzte Stunde zum<br />

Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Klasse war,<br />

schloss ich mit einer Erzählrunde<br />

ab. Mich interessierte zunächst, was<br />

sie alles gelernt bzw. was sie sich<br />

gemerkt hatten.<br />

Hier einige Äußerungen:<br />

Fotoabb. 15: Erzählrunde<br />

Michelle: „Wie die Sonne den <strong>Mond</strong> anstrahlt und wie wir dann den <strong>Mond</strong><br />

unterschiedlich sehen.“<br />

Jessica: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Bogen wan<strong>der</strong>t.“


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 109<br />

_______________________________________________________________<br />

Carmen: „Halbmond und Vollmond, und die Reihenfolge und dass dann alles<br />

wie<strong>der</strong> von vorne losgeht.“<br />

Dennis: „Wie es auf dem <strong>Mond</strong> aussieht.“<br />

Michael: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> abn<strong>im</strong>mt und zun<strong>im</strong>mt.“<br />

S<strong>im</strong>one: „Wir haben gelernt, was eine Sichel ist und wie man erkennt, ob <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> zun<strong>im</strong>mt o<strong>der</strong> abn<strong>im</strong>mt.“<br />

Mareike: „Wir haben die <strong>Mond</strong>phasen kennen gelernt.“<br />

Jasmin: „Dass es wie<strong>der</strong> von Neuem anfängt.“<br />

Laura: „Wo <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> aufgeht.“<br />

Henning: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wan<strong>der</strong>t.“<br />

Nina: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch morgens da ist.“<br />

Einige Kin<strong>der</strong> äußerten, dass sie die Unterrichtsreihe sehr interessant gefunden<br />

hätten, beson<strong>der</strong>s die Arbeit am Modell und die täglichen Beobachtungen zu<br />

Hause. Zum Schluss wurden mir noch zahlreiche, zum Teil auch<br />

weiterführende, Fragen bezüglich des <strong>Mond</strong>es gestellt.<br />

5.6 Zusammenfassende Reflexion meiner eigenen<br />

Unterrichtsstunden<br />

Die selbst durchgeführten Stunden zeigten mir erneut, wie wichtig die eigenen<br />

Beobachtungen sind. So konnte ich z. B. nicht auf die Erkenntnisse <strong>der</strong> Schüler<br />

aus den morgendlichen Beobachtungen zurückgreifen und musste den Verlauf<br />

des <strong>Mond</strong>es innerhalb zweier Wochen <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer erarbeiten. Die<br />

Bewegung von West nach Ost haben die Kin<strong>der</strong> nur indirekt bei den<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen am H<strong>im</strong>mel wahrnehmen können und auch die<br />

tägliche Bewegung von Ost nach West konnten sie nicht selber beobachten.<br />

Daher war die Erarbeitung dieser Aspekte teilweise schwierig.<br />

Ebenso ist mir die Bedeutung des Modells bewusst geworden. Zunächst konnte<br />

ich nicht einschätzen, ob das Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für das Modell die gesamte<br />

Unterrichtsreihe erhalten bleiben würde. Doch meine eigenen


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 110<br />

_______________________________________________________________<br />

Unterrichtsstunden zeigten, dass sich die Schüler stets auf das Modell freuten.<br />

Reizvoll war natürlich, dass es in einem an<strong>der</strong>en Raum, <strong>der</strong> durch das<br />

Halbdunkel spannend wirkte, stattfand. Viele Kin<strong>der</strong> hatten durch das Modell<br />

ein „Aha“-Erlebnis bezüglich <strong>der</strong> Zusammenhänge. Außerdem zeigte sich, dass<br />

die Kin<strong>der</strong> schnell verstanden, wie es funktionierte und zunehmend Spaß daran<br />

hatten, auch selber am Modell auszuprobieren.<br />

Allerdings wurde teilweise spürbar, dass einige Kin<strong>der</strong> theoretische Aspekte<br />

aus dem Gespräch und zum Teil auch aus dem Modell zwar verstanden haben,<br />

diese aber noch nicht auf die Realität bzw. auf ihre eigenen Beobachtungen am<br />

H<strong>im</strong>mel übertragen konnten. Wenn die Beobachtungen Grundlage <strong>der</strong><br />

Sequenzen sind, auch während und nach den Sequenzen weiter beobachtet<br />

wird und <strong>im</strong>mer gezielt die Aspekte des Modells mit den Beobachtungen in<br />

Bezug gesetzt werden, wird es für die Kin<strong>der</strong> einfacher.<br />

Das richtige und verständliche Verbalisieren <strong>der</strong> Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel<br />

und <strong>im</strong> Modell hätte ich noch intensiver üben können, wie mir in <strong>der</strong><br />

abschließenden Erzählrunde bewusst wurde.<br />

Deutlich wurde auch die Schwierigkeit die Sequenzen in einen Zeitrahmen zu<br />

fassen. Je nachdem wie das Vorwissen und die Auffassungsgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in<br />

den verschiedenen Bereichen war, musste ich einiges häufiger wie<strong>der</strong>holen,<br />

wobei ich an<strong>der</strong>e Aspekte nur kurz zu thematisieren brauchte.<br />

Schwierig war für mich zu entscheiden, welche weiterführenden Äußerungen<br />

und Fragen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> direkt aufgegriffen und welche besser zurück gestellt<br />

werden sollten. Oft hielt ich es für sinnvoller, die Aspekte strukturiert<br />

hintereinan<strong>der</strong> zu bearbeiten, anstatt vieles zu vermischen.<br />

Während <strong>der</strong> selbst durchgeführten Stunden wurden natürlich auch über die<br />

Unterrichtsreihe hinausgehende Fragen zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ gestellt, die aus<br />

Zeitgründen nur zum Teil von mir beantwortet werden konnten. Diese wollte<br />

die Klassenlehrerin <strong>im</strong> Rahmen ihrer Unterrichtsreihe ‚Sterne und Weltall’<br />

nochmals aufgreifen.


5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 111<br />

_______________________________________________________________<br />

In <strong>der</strong> letzten Stunde bemerkte ich, dass die Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten aus Anhang A41 für einige<br />

Schüler zu komplex war.<br />

Ich hätte zur Vereinfachung die Tabelle aufteilen sollen, indem jeweils nur ein<br />

<strong>Mond</strong>phasenblock auf ein Blatt kopiert würde. So wäre es für die Kin<strong>der</strong><br />

übersichtlicher gewesen und sie verrutschten nicht so leicht in den Spalten und<br />

Zeilen.<br />

Außerdem wäre es sinnvoll, mit den Kin<strong>der</strong> gemeinsam diese Tabelle an einem<br />

zweiten OHP zu erarbeiten.


6 Resümee 112<br />

_______________________________________________________________<br />

6 Resümee<br />

Die Beschäftigung mit dem Thema ‚<strong>Mond</strong>’ und einer dazugehörigen<br />

Unterrichtsreihe hat mich zunehmend begeistert.<br />

Während <strong>der</strong> Einarbeitung in die Thematik war ich zunächst unsicher, ob die<br />

komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhänge des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong><br />

<strong>Sachunterricht</strong> <strong>der</strong> Grundschule kindgerecht umzusetzen sind.<br />

Ich betrachtete es demnach als Herausfor<strong>der</strong>ung eine Reihe zu entwickeln, die<br />

das Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für die mit dem <strong>Mond</strong> zusammenhängenden<br />

Phänomene und <strong>der</strong>en Erklärungen weckt.<br />

Während meiner selbst durchgeführten Unterrichtsstunden habe ich festgestellt,<br />

welch große Begeisterung Kin<strong>der</strong> für den <strong>Mond</strong> entwickeln können. Erfreut<br />

sah ich, wie interessiert und motiviert die Schüler ihre Beobachtungen<br />

anstellten und diese sogar selbstständig weiterführten, indem sie in<br />

Eigeninitiative neue Beobachtungsbögen anfertigten und ausfüllten.<br />

Bedauerlich finde ich <strong>im</strong> Nachhinein, dass wir die morgendlichen<br />

Beobachtungen <strong>der</strong> zweiten Sequenz auf Grund des Zeitmangels nicht<br />

durchgeführt haben. So habe ich den Kin<strong>der</strong>n die Chance genommen, daran<br />

weitere Begebenheiten zu entdecken.<br />

Die Arbeit mit den Schülern zeigte mir ebenso, dass sich neben den<br />

Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel das Modell als ein kindgerechter Zugang zu den<br />

vielfältigen Zusammenhängen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung sehr gut eignet. Es bereitete<br />

mir Freude, die Kin<strong>der</strong> mit dem Modell zum Staunen zu bringen und zu sehen,<br />

wie sie nach und nach in die Thematik eintauchten und die naturwissen-<br />

schaftlichen Sachverhalte verstanden.<br />

Bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Unterrichtsreihe fragte ich mich, ob das Interesse <strong>der</strong><br />

Schüler an dem Thema über die gesamte Unterrichtsreihe hinweg erhalten<br />

bleiben würde. Doch diese Sorge bestätigte sich nicht. Sowohl während als<br />

auch nach meinen Unterrichtsstunden brachten viele Schüler Bücher,<br />

Ausdrucke von Internetseiten und sonstige Berichte und Bil<strong>der</strong> zu den<br />

erarbeiteten Aspekten mit. Wie die Erzählrunde in meiner letzten<br />

Unterrichtsstunde zeigte, stellte die Klasse weitere Fragen zum <strong>Mond</strong>. Dadurch


6 Resümee 113<br />

_______________________________________________________________<br />

wird deutlich, dass das Interesse und die Neugier am Thema auch über die<br />

Unterrichtsreihe hinweg anhielt.<br />

Die <strong>im</strong> Entwurf <strong>der</strong> Unterrichtsreihe angesprochenen Aspekte stellen nur einen<br />

Teilbereich des umfassenden Themengebietes ‚<strong>Mond</strong>’ dar. Dies wird zum Teil<br />

<strong>im</strong> Vergleich mit dem fachwissenschaftlichen Hintergrund und <strong>der</strong> Mind-Map<br />

ersichtlich. Somit bietet das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> zahlreiche<br />

Anknüpfungspunkte für den weiteren Unterricht und stellt eine Grundlage für<br />

den Fachunterricht in den weiterführenden Schulen dar.<br />

Ich denke, dass ich mit meiner Unterrichtsreihe den Kin<strong>der</strong>n den Zugang zur<br />

Astronomie eröffnen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung ihres<br />

Weltbildes und ihres -verständnisses leisten konnte.<br />

Angesichts <strong>der</strong> positiven Unterrichtserfahrungen habe ich die Absicht, neben<br />

dem <strong>Mond</strong> auch an<strong>der</strong>e astronomische Phänomene zu vertiefen und didaktisch<br />

aufzubereiten, um sie bei meiner späteren Arbeit als Lehrerin in den Unterricht<br />

einfließen zu lassen. Dass ich auf einige Kin<strong>der</strong> bereits einen Teil meiner<br />

Faszination am <strong>Mond</strong> übertragen konnte, war eine wichtige Erfahrung für<br />

mich.


Quellenverzeichnis 114<br />

_______________________________________________________________<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abb.: Abbildung<br />

bzw.: beziehungsweise<br />

cm: Zent<strong>im</strong>eter<br />

d. h.: das heißt<br />

evtl.: eventuell<br />

Fotoabb.: Fotoabbildung<br />

Hrsg.: Herausgeber<br />

Kap.: Kapitel<br />

kg: Kilogramm<br />

m: Meter<br />

OHP: Overhead-Projektor<br />

S.: Seite<br />

vgl.: vergleiche<br />

z. B.: z. B.


Quellenverzeichnis 115<br />

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11 End, Christopher: „Flammenring über Europa“<br />

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12 „CyberTaRo AstroFotoGalerie“<br />

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13 „Astro Pictures“<br />

aus: www.unet.univie.ac.at/~a9503672/astro/pics.htm<br />

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14 www.tschecka-sen.de/Astronomie/astronomie.html<br />

15 „<strong>Mond</strong> als Abfallprodukt“<br />

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17 „...noch mehr <strong>Mond</strong>gedichte“<br />

aus: www.themamundi.de/aws/mond/mondmehr.htm<br />

18 „12 <strong>Mond</strong>gedichte“<br />

aus: www.themamundi.de/lesebuch/mogedicht.ht<br />

Stichwort: Lyrik, Zwölf <strong>Mond</strong>gedichte<br />

19 „Lyrik, <strong>Mond</strong>, <strong>Mond</strong>gedichte“<br />

aus: www.wetter-mensch-natur.de/mensch/mond/mondlyrik.htm<br />

20 Paech, Rosi: „Dre<strong>im</strong>al <strong>Mond</strong>krater“<br />

aus: www.astronomie.de/kin<strong>der</strong>/bastelecke/mondkrater.htm<br />

21 Cristoforo, Todde: „Introduzione”<br />

aus: www.marcostefanelli.com/luna/intro.htm<br />

22 „<strong>Mond</strong>bil<strong>der</strong> - Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> NASA“<br />

aus: www.mond.de/mondbil<strong>der</strong>.php?&bildid=28&katid=5&start=0<br />

23 „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“<br />

aus: www.pignatelli.de/erde/<strong>der</strong>_mond.htm<br />

24 „Fußabdruck eines Astronauten auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche 1969 –<br />

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aus: www.weltchronik.de/dch/dch_4004.htm<br />

25 Schmetkamp, Manfred: „Das <strong>Mond</strong>auto“<br />

aus: www.waf-online.de/apollo/auto.htm<br />

26 „Navigation“<br />

aus: www.geometrie.tuwien.ac.at/asperl/projekt/navi.htm<br />

Alle Internetseiten wurden am 12.11.04 noch mal gesichtet.


Abbildungsverzeichnis 121<br />

_______________________________________________________________<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. Titel Quelle<br />

1 Die <strong>Mond</strong>phasen Backhaus, Private Mitteilung<br />

2 Tägliche<br />

Zenkert 1998, S. 39 (geän<strong>der</strong>t)<br />

Positionsverän<strong>der</strong>ung<br />

3 West-Ost-Bewegung des<br />

zunehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />

Frühling<br />

4 West-Ost-Bewegung des<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />

Frühling<br />

5 Merkregel für zu- und<br />

abnehmenden <strong>Mond</strong><br />

6 Sonnenbahn <strong>im</strong> Sommer<br />

und Winter<br />

7 <strong>Mond</strong>bahnen <strong>der</strong> zu- und<br />

abnehmenden Sichel <strong>im</strong><br />

Frühling und Herbst<br />

8a Entstehung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen<br />

8b Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>phasen von <strong>der</strong> Erde<br />

aus<br />

9 si<strong>der</strong>ischer und<br />

synodischer Monat<br />

10 Ost-West-Bewegung des<br />

<strong>Mond</strong>es innerhalb eines<br />

Tages<br />

selbst erstellt,<br />

in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 39<br />

und Backhaus, Private Mitteilung<br />

selbst erstellt,<br />

in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 39<br />

und Backhaus, Private Mitteilung<br />

Köster 2003, S. 13<br />

http1, S. 8<br />

Lindner 1998, S. 21<br />

Übelacker 2001, S. 15 (geän<strong>der</strong>t)<br />

http7 (geän<strong>der</strong>t)<br />

Fürst 1994, S. 76 (geän<strong>der</strong>t)<br />

Übelacker 2001, S. 7<br />

11 ‚aschgraues’ <strong>Mond</strong>licht Backhaus, Private Mitteilung<br />

12 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite http8<br />

13 gebundene Rotation Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995 , S. 263<br />

14 Ablauf und Entstehung<br />

einer totalen<br />

Sonnenfinsternis<br />

Übelacker 2001, S. 15<br />

15 Verlauf einer totalen<br />

Sonnenfinsternis<br />

Backhaus, Private Mitteilung<br />

16 Korona http9<br />

17 Verlauf einer partiellen<br />

Sonnenfinsternis<br />

http10


Abbildungsverzeichnis 122<br />

_______________________________________________________________<br />

18 Ablauf und Entstehung<br />

einer ringförmigen<br />

Sonnenfinsternis<br />

19 ringförmige<br />

Sonnenfinsternis<br />

20<br />

Ablauf und Entstehung<br />

einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />

Übelacker 2001, S. 15<br />

http11<br />

Übelacker 2001, S. 15<br />

21 Verlauf einer<br />

<strong>Mond</strong>finsternis<br />

Backhaus, Private Mitteilung<br />

22 rötlich- brauner <strong>Mond</strong> bei<br />

einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />

http1 ,S. 5<br />

23 Orientierung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>bahn<br />

Backhaus, Private Mitteilung<br />

24 Berechnung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>entfernung<br />

Wagenschein 1967, S. 47<br />

25 Strahlensatz zur<br />

Berechnung <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong>größe<br />

Wagenschein 1967, S. 48<br />

26 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer gleich<br />

groß<br />

http1, S. 13<br />

27 Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> scheinbaren<br />

<strong>Mond</strong>größe innerhalb<br />

zweier Wochen<br />

Backhaus, Private Mitteilung<br />

Vollerde http12<br />

28<br />

Halberde<br />

Erdsichel<br />

http13<br />

http14<br />

29 Erde über dem<br />

<strong>Mond</strong>horizont<br />

30 Blick von oben auf das<br />

Modell<br />

31 Positionen <strong>der</strong><br />

Hauptmondphasen<br />

32 Zuordnung <strong>der</strong><br />

H<strong>im</strong>melrichtungen zu den<br />

Körperteilen<br />

33 Größenverhältnis von Erde<br />

und <strong>Mond</strong><br />

Diagramme 1 – 6: selbst erstellt<br />

Fotoabbildungen 1 – 15: selbst erstellt<br />

Abbildungen des Anhangs: siehe A71<br />

http15<br />

selbst erstellt<br />

selbst erstellt<br />

selbst erstellt<br />

selbst erstellt,<br />

in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 38


Anhang<br />

_______________________________________________________________<br />

Anhang<br />

Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A1 – A4<br />

Beispiele ausgefüllter Fragebögen A5 – A16<br />

Arbeitsblätter für die Stöberkiste A17 – A32<br />

Lösungen A33<br />

Materialien zu den Sequenzen A34 – A54<br />

Erste Sequenz A34 – A36<br />

Zweite Sequenz A37<br />

Dritte Sequenz A38 – A39<br />

Vierte Sequenz A40<br />

Fünfte Sequenz A41– A45<br />

Sechste Sequenz A46 – A51<br />

zusätzliche Sequenz A52 – A54<br />

Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A55 – A60<br />

Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A61 – A66<br />

Beispiel einer ausgefüllten Tabelle zu Auf- und Untergangszeiten A67<br />

Nützliche Literatur und Internetseiten für Kin<strong>der</strong> A68<br />

Das Thema „<strong>Mond</strong>“ <strong>im</strong> Überblick – Mind-Map A69<br />

Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A70 – A71


Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A1<br />

_______________________________________________________________<br />

1. Schuljahr


Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A2<br />

_______________________________________________________________<br />

2. Schuljahr<br />

_______________________________________________<br />

_______________________________________________<br />

_______________________________________________<br />

_______________________________________________<br />

______________________________________________________


Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A3<br />

_______________________________________________________________<br />

3. und 4. Schuljahr, S. 1


Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A4<br />

_______________________________________________________________<br />

3. und 4. Schuljahr, S. 2<br />

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Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A5<br />

_______________________________________________________________<br />

2. Schuljahr


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A6<br />

_______________________________________________________________<br />

2. Schuljahr


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A7<br />

_______________________________________________________________<br />

3. Schuljahr, Bogen 1, S. 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A8<br />

_______________________________________________________________<br />

3. Schuljahr, Bogen 1, S. 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A9<br />

_______________________________________________________________<br />

3. Schuljahr, Bogen 2, S. 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A10<br />

_______________________________________________________________<br />

3. Schuljahr, Bogen 2, S. 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A11<br />

_______________________________________________________________<br />

4. Schuljahr, Bogen 1, S. 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A12<br />

_______________________________________________________________<br />

4. Schuljahr, Bogen 1, S. 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A13<br />

_______________________________________________________________<br />

4. Schuljahr, Bogen 2, S. 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A14<br />

_______________________________________________________________<br />

4. Schuljahr, Bogen 2, S. 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A15<br />

_______________________________________________________________<br />

zusätzliche Bil<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> Rubrik mit Gesicht<br />

1. Schuljahr<br />

2. Schuljahr.


Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A16<br />

_______________________________________________________________<br />

Bil<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> Rubrik Vollmond<br />

2. Schuljahr<br />

2. Schuljahr<br />

3. Schuljahr


Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A17<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A18<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A19<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A20<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A21<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A22<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A23<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A24<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A25<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A26<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A27<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A28<br />

_______________________________________________________________<br />

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Die roten Punkte markieren die Apollo Landeplätze


Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A29<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A30<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A31<br />

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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A32<br />

_______________________________________________________________<br />

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Anhang Lösungen zu den Arbeitsblättern für die Stöberkiste A33<br />

_______________________________________________________________<br />

Lösungen<br />

A19 - A22: Flug zum <strong>Mond</strong><br />

Reihenfolge <strong>der</strong> zuzuordnenden Bil<strong>der</strong>:<br />

Apollo-Team<br />

Saturn-V-Rakete<br />

Flugbahn<br />

Landefähre<br />

<strong>Mond</strong>oberfläche mit Markierung des Landeplatzes<br />

Zitat: „... großer Schritt für die Menschheit.“<br />

Zitat: „... Christbaumkugel...“<br />

A24: Alles nicht so schwer<br />

Kind mit 30 kg würde auf dem <strong>Mond</strong> 30 kg : 6 = 5 kg wiegen.<br />

A30: Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> entstanden?<br />

Reihenfolge <strong>der</strong> zuzuordnenden Wörter:<br />

4,5 Milliarden Jahren<br />

Crash-Theorie<br />

Asteroid<br />

Erde<br />

Ring<br />

<strong>Mond</strong><br />

Oberfläche<br />

Meteoreinschläge<br />

A31: Wenn du auf dem <strong>Mond</strong> wohnen<br />

würdest... –1-<br />

Auf dem <strong>Mond</strong> wäre es etwa 2 Wochen lang hell.<br />

A32: Wenn du auf dem <strong>Mond</strong> wohnen würdest... –2-<br />

Halbmond – Halberde, Vollmond – Neuerde, Neumond – Vollerde<br />

1<br />

6<br />

A25 – A27: <strong>Mond</strong>oberfläche<br />

4<br />

2 7<br />

5<br />

8<br />

3


Anhang Materialien zu den Sequenzen A34<br />

_______________________________________________________________<br />

erste Sequenz: Beispiel eines Beobachtungsbogens<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A35<br />

_______________________________________________________________<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A36<br />

_______________________________________________________________<br />

erste Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A37<br />

_______________________________________________________________<br />

zweite Sequenz: Beispiel eines Horizontbildes


Anhang Materialien zu den Sequenzen A38<br />

_______________________________________________________________<br />

dritte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion –1-<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A39<br />

_______________________________________________________________<br />

dritte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion –2-<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A40<br />

_______________________________________________________________<br />

vierte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A41<br />

_______________________________________________________________<br />

fünfte Sequenz: Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A42<br />

_______________________________________________________________<br />

fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –1–<br />

Die drei Vorlagen auf Folie kopieren und die Kreise ausschneiden.<br />

Folie 2 o<strong>der</strong> 3 hinter Folie 1 legen und in dem grünen Punkt drehbar verbinden.<br />

Die hintere Folie <strong>im</strong> Uhrzeigersinn drehen, so dass Sonne und <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Osten<br />

auf- und <strong>im</strong> Westen untergehen.


Anhang Materialien zu den Sequenzen A43<br />

_______________________________________________________________<br />

fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –2–<br />

Vollmond


Anhang Materialien zu den Sequenzen A44<br />

_______________________________________________________________<br />

fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –3–<br />

zunehmen<strong>der</strong> Halbmond<br />

Für den abnehmenden Halbmond die Folie spiegelverkehrt auflegen.<br />

.


Anhang Materialien zu den Sequenzen A45<br />

_______________________________________________________________<br />

fünfte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A46<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Beispiel eines Erlebnisberichtes einer Sonnenfinsternis<br />

Verfinsterung <strong>der</strong> Sonne<br />

Wir sind extra in ein großes Stadion gefahren, um dieses Ereignis zu<br />

beobachten.<br />

Am helligten Tag schiebt sich plötzlich am H<strong>im</strong>mel eine <strong>im</strong>mer größer<br />

werdende schwarze Scheibe vor die Sonne. Nach und nach scheint die Scheibe<br />

die Sonne aufzufressen, denn von <strong>der</strong> Sonne ist <strong>im</strong>mer weniger zu sehen.<br />

Schlagartig wird es dunkel! Als ob jemand <strong>im</strong> Stadion die Flutlichtanlage<br />

ausgeschaltet habe. Innerhalb von Sekundenbruchteilen ist es Nacht geworden,<br />

nicht stockfinstere Nacht, vom Horizont ahnt man noch ein wenig Lichtschein.<br />

Ich blicke <strong>im</strong> Stadion umher. Da geht ein Raunen durch das Stadion, einige<br />

Zuschauer applaudieren, dann ist es still.<br />

Ich blicke zum H<strong>im</strong>mel hinauf. Überrascht sehe ich die schwarze Sonne hinter<br />

ganz dünnen Schleierwolken, ich sehe die schwarze Scheibe des <strong>Mond</strong>es und<br />

den Strahlenkranz <strong>der</strong> Sonne dahinter hervorscheinen. Sogar Sterne sind zu<br />

sehen. Gebannt und fasziniert schaue ich hin. Ein wun<strong>der</strong>bares<br />

H<strong>im</strong>melsschauspiel, ein überwältigendes Bild! Ich vergesse alles um mich<br />

herum, die Leute, meinen Sohn, meine schussbereite Kamera. Ich blicke<br />

umher, das Stadion ist in ein fahles aschgraues gespenstisches Licht getaucht.<br />

Ich blicke wie<strong>der</strong> zum H<strong>im</strong>mel, einfach phantastisch! Ich weiß nicht wie lange<br />

ich das Bild in mich aufgesaugt habe. Plötzlich gibt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> ein Stück<br />

<strong>der</strong> Sonne frei, gleißendes Licht strahlt plötzlich oben rechts hinter <strong>der</strong><br />

schwarzen Scheibe hervor und ebenso unerwartet und plötzlich, wie es dunkel<br />

geworden ist, wird es wie<strong>der</strong> hell <strong>im</strong> Stadion. Ich kann es noch gar nicht<br />

fassen, dass es vorbei sein soll!


Anhang Materialien zu den Sequenzen A47<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Verlauf einer Sonnenfinsternis am OHP<br />

<strong>Der</strong> OHP wird bis auf eine kleine kreisförmige Öffnung, <strong>der</strong> die Sonne<br />

darstellt, mit schwarzer Pappe abgedeckt. Ein schwarzer undurchsichtiger<br />

Kreis (<strong>Mond</strong>), genauso groß wie das Loch in <strong>der</strong> schwarzen Pappe, wird auf<br />

eine Stück Folie geklebt.<br />

Durch Schieben des Folienstückes<br />

(<strong>Mond</strong>es) von rechts nach links (West<br />

nach Ost) über den hellen Kreis können<br />

die Kin<strong>der</strong> sich den Verlauf <strong>der</strong><br />

Sonnenfinsternis verdeutlichen.<br />

Außerdem kann hierbei auch eine partielle<br />

Folien für Verlauf <strong>der</strong><br />

Sonnenfinsternis<br />

Verfinsterung <strong>der</strong> Sonne dargestellt werden, indem <strong>der</strong> schwarze Kreis die<br />

Sonne be<strong>im</strong> Bewegen von rechts nach links nur zum Teil abdeckt.


Anhang Materialien zu den Sequenzen A48<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Folienvorlage für den Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis –1–<br />

Erdschatten


Anhang Materialien zu den Sequenzen A49<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Folienvorlage für den Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis –2–<br />

<strong>Mond</strong> bei Vollmond<br />

Wenn <strong>der</strong> Vollmond von rechts unter <strong>der</strong> Folie mit dem Erdschatten<br />

hinduruchgeschoben wird, kann <strong>der</strong> Verlauf einer totalen, sowie partiellen<br />

<strong>Mond</strong>finsternis dargestellt werden.<br />

<strong>Der</strong> Erdschatten ist bewusst nicht schwarz, da bei einer <strong>Mond</strong>finsternis, <strong>der</strong><br />

<strong>Mond</strong> meist nicht vollkommen verschwindet, son<strong>der</strong>n noch leicht in rötlich-<br />

brauner Färbung zu sehen ist.


Anhang Materialien zu den Sequenzen A50<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Tabelle <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>finsternisse von 2001-2010


Anhang Materialien zu den Sequenzen A51<br />

_______________________________________________________________<br />

sechste Sequenz: Tabelle <strong>der</strong> Sonnenfinsternisse von 2001-2010


Anhang Materialien zu den Sequenzen A52<br />

_______________________________________________________________<br />

zusätzliche Sequenz: Arbeitsblatt - Berechnungen zur <strong>Mond</strong>entfernung<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A53<br />

_______________________________________________________________<br />

zusätzliche Sequenz: Lösungen zum Arbeitsblatt<br />

Lösungen:<br />

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Anhang Materialien zu den Sequenzen A54<br />

_______________________________________________________________<br />

zusätzliche Sequenz: Erdkugelvorlage zum Ausschneiden


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A55<br />

_______________________________________________________________<br />

Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen<br />

Hanna: Seite 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A56<br />

_______________________________________________________________<br />

Hanna: Seite 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A57<br />

_______________________________________________________________<br />

Michael: Seite 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A58<br />

_______________________________________________________________<br />

Michael: Seite 2


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A59<br />

_______________________________________________________________<br />

Mona: Seite 1


Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A60<br />

_______________________________________________________________<br />

Mona: Seite 2


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A61<br />

_______________________________________________________________<br />

Jasmin:<br />

Lilli:


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A62<br />

_______________________________________________________________<br />

Nora:<br />

(hier zeigt sich in dem ersten Kreis, dass bei Neumond die Kin<strong>der</strong>, je nach<br />

Körpergröße, am unteren Ende <strong>der</strong> Kugel etwas des beleuchteten Teils sahen)<br />

Patrick:


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A63<br />

_______________________________________________________________<br />

Jens:


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A64<br />

_______________________________________________________________<br />

Lena:


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A65<br />

_______________________________________________________________<br />

Michelle:


Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A66<br />

_______________________________________________________________<br />

Heiko:


Anhang Beispiel einer ausgefüllten Tabelle A67<br />

_______________________________________________________________<br />

Beispiel einer ausgefüllten Tabelle zu Auf- und Untergangszeiten<br />

Henning:


Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A68<br />

_______________________________________________________________<br />

Nützliche Literatur und Internetseiten für Kin<strong>der</strong><br />

• Übelacker, Erich: Was ist Was. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>. Band 21. Nürnberg:<br />

Tessloff Verlag 2001.<br />

Meist sind Informationen über den <strong>Mond</strong> nur in allgemeinen astronomischen<br />

Kin<strong>der</strong>büchern zu finden: z. B.<br />

• Bush, Pauline: Kin<strong>der</strong> entdecken... Erde und H<strong>im</strong>mel. T<strong>im</strong>e-Life<br />

Kin<strong>der</strong>bibliothek. Deutsche Ausgabe 1993.<br />

• Golluch, Norbert: Das große Buch vom H<strong>im</strong>mel und Erde.<br />

Ravensburger Buchverlag 2000.<br />

• Ford, Harry: <strong>Der</strong> Sternenh<strong>im</strong>mel. Ein Praxisbuch für Einsteiger.<br />

Würzburg: Arena Verlag 2000.<br />

• Lippincoff, Kristin: Astronomie. Hildeshe<strong>im</strong>: Gerstenberg-Verlag 1995.<br />

• Stott, Carole: Sternenh<strong>im</strong>mel. Naturführer für Kin<strong>der</strong>. Darling<br />

Internetseiten<br />

Kin<strong>der</strong>sley. Deutschsprachige Ausgabe: Starnberg 2003.<br />

Unter www.blinde-kuh.de, einer Suchmaschine für Kin<strong>der</strong>, ergeben sich be<strong>im</strong><br />

Suchbegriff ‚<strong>Mond</strong>’ zahlreiche Links.<br />

Hier einige Beispiele und weitere Seiten zum <strong>Mond</strong>:<br />

www.learnweb.de/weltall/<strong>Mond</strong>C.html<br />

www.blinde-kuh.de/weltall/luna.html<br />

www.gbiu.de/Hamsterkiste/<strong>Sachunterricht</strong>/<strong>Mond</strong>/mola.html<br />

www.gbiu.de/Hamsterkiste/<strong>Sachunterricht</strong>/Somoste/somoste-32.html<br />

www.milkmoon.de/themen/erde_und_weltraum/weltraum<br />

www.apolloprojekt.de<br />

www.hyaden.de (Stichwort: Astronomie)<br />

www.geo.de/GEOlino (Suchbegriff: <strong>Mond</strong>)<br />

Alle Internetseiten am 12.11.04 noch einmal gesichtet.


Anhang Das Thema <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Überblick – Mind-Map A69<br />

_______________________________________________________________<br />

1 5


Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A70<br />

_______________________________________________________________<br />

Literaturangaben zum Anhang<br />

A Name Literaturangabe<br />

17<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet<br />

nicht von selbst<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

2003, S. 11<br />

18<br />

<strong>Mond</strong>krater<br />

entstehen<br />

http 20<br />

19-22 Flug zum <strong>Mond</strong><br />

Übelacker 2001, S. 28-30<br />

Zitate: Dittbrenner, 2003/2004, S. 26-27<br />

25-27 <strong>Mond</strong>oberfläche Übelacker 2001, S. 2820-24<br />

29<br />

Ein Fußabdruck –<br />

schon 35 Jahre alt<br />

Fürst 1994, S. 82-83<br />

30<br />

Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />

entstanden<br />

Geschichte zur<br />

http2 und Burnham 2000, S. 92<br />

46 Verfinsterung <strong>der</strong><br />

Sonne<br />

http 25 (leicht verän<strong>der</strong>t)<br />

47-49<br />

Folien zum Verlauf<br />

<strong>der</strong> Finsternisse<br />

Tabellen <strong>der</strong><br />

Lindner 1998, S. 21<br />

50-51 nächsten<br />

Finsternisse<br />

Ekrutt 2000, S. 111-112


Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A71<br />

_______________________________________________________________<br />

Abbildungsverzeichnis des Anhangs<br />

A Titel Quelle<br />

17<br />

<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von<br />

selbst<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt 2003, S. 11<br />

18 <strong>Mond</strong>krater entstehen Lippincoff 1995, S. 41<br />

Flug zum <strong>Mond</strong>:<br />

Flugbahn Übelacker 2001, S. 29<br />

19-22 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite http8 (Pfeil selbst eingefügt)<br />

Apollo-11-Team http21<br />

Landefähre Moore/Hunt 1982, S. 16<br />

Saturn-V-Rakete Übelacker 2001, S. 29<br />

23 <strong>Mond</strong>e auf Erden Backhaus, Private Mitteilung<br />

24 Alles nicht so schwer<br />

<strong>Mond</strong>oberfläche:<br />

Stott 2003, S. 43<br />

25-27 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite<br />

Krater Copernicus<br />

http8<br />

http22<br />

<strong>Mond</strong>rückseite http23<br />

28 Karte <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite<br />

Ein Fußabdruck –<br />

Geo spezial 2003/2004, S. 6<br />

29<br />

schon 35 Jahre alt:<br />

Fußabdruck<br />

http24<br />

<strong>Mond</strong>auto http25<br />

30 Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> entstanden? unbekannt<br />

31-32<br />

Wenn du auf dem <strong>Mond</strong><br />

wohnen würdest<br />

Büttinghaus 2004, S. 106,107<br />

42-44<br />

Drehfolien für fünfte Sequenz selbst erstellt,<br />

in Anlehnung an Lindner 1998, S. 20<br />

47-49<br />

Folien zum Verlauf <strong>der</strong><br />

Finsternisse<br />

selbst erstellt,<br />

in Anlehnung an Lindner 1998, S. 21<br />

54 Erde zum Ausschneiden http26


Danksagung<br />

_______________________________________________________________<br />

Danksagung<br />

Hiermit möchte ich mich herzlich bei den Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse 4a <strong>der</strong><br />

Elisabethschule Voerde bedanken. Ich hoffe, sie werden weiterhin mit Freude<br />

den <strong>Mond</strong> beobachten. Ebenfalls möchte ich mich bei dem gesamten<br />

Kollegium für seine Mithilfe bei den Fragebögen bedanken. Ein großer Dank<br />

geht an die Klassenlehrerin <strong>der</strong> 4a, die mir auch über den Unterricht hinaus<br />

unterstützend zur Seite stand.<br />

Vielen Dank!


Erklärung<br />

_______________________________________________________________<br />

Erklärungen<br />

a) Ich versichere, dass ich die schriftliche Hausarbeit einschließlich evtl.<br />

beigefügter Zeichnungen, Kartenskizzen, Darstellungen u.ä.m.<br />

selbstständig angefertigt und keine an<strong>der</strong>en als die angegebenen Hilfsmittel<br />

benutzt habe. Alle Stellen, die dem Wortlaut o<strong>der</strong> dem Sinn nach an<strong>der</strong>en<br />

Werken entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall unter genauer<br />

Angabe <strong>der</strong> Quelle deutlich als Entlehnung kenntlich gemacht.<br />

b) Ich bin damit einverstanden, dass diese Hausarbeit nach Abschluss meiner<br />

Ersten Staatsprüfung wissenschaftlich interessierten Personen o<strong>der</strong><br />

Institutionen zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt wird, und dass zu<br />

diesem Zweck Ablichtungen dieser Hausarbeit hergestellt werden, sofern<br />

diese keine Korrektur- o<strong>der</strong> Bewertungsmerkmale enthalten.<br />

Essen, den 15.11.2004<br />

Jana Wißing

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