Der Mond im Sachunterricht - Didaktik der Physik
Der Mond im Sachunterricht - Didaktik der Physik
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<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong><br />
Schriftliche Hausarbeit <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />
Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe<br />
dem Staatlichen Prüfungsamt für<br />
Erste Staatsprüfungen für Lehrämter an Schulen<br />
Essen<br />
vorgelegt von:<br />
Jana Wißing<br />
November 2004<br />
Themensteller: Prof. Dr. U. Backhaus<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Standort Essen<br />
Fachbereich 7: <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Physik</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
_______________________________________________________________<br />
1 Einleitung 4<br />
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 7<br />
2.1 Die <strong>Mond</strong>beobachtung – Was kann daran abgeleitet werden? 7<br />
2.1.1 West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es............................................... 7<br />
2.1.2 Die Verän<strong>der</strong>ungn <strong>der</strong> Phasen in Bezug zur<br />
Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> ...................... 10<br />
2.1.3 Die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten<br />
des <strong>Mond</strong>es............................................................................... 11<br />
2.1.4 Unterschiedliche Tagbögen des <strong>Mond</strong>es.................................. 13<br />
2.2 Erklärungen für die Beobachtungen mit Hilfe <strong>der</strong> Außensicht 15<br />
2.2.1 Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen .................................................... 16<br />
2.2.2 Ein <strong>Mond</strong>umlauf o<strong>der</strong> Die Entstehung des Begriffs ‚Monat’? 18<br />
2.2.3 Überlagerung <strong>der</strong> Erddrehung und des <strong>Mond</strong>umlaufs.............. 19<br />
2.2.4 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst.......................................... 19<br />
2.2.5 Gebundene Rotation ................................................................. 20<br />
2.3 Finsternisse 21<br />
2.3.1 Sonnenfinsternis ....................................................................... 21<br />
2.3.2 <strong>Mond</strong>finsternis.......................................................................... 23<br />
2.3.3 Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse....................................................... 24<br />
2.4 <strong>Mond</strong>größe und -entfernung best<strong>im</strong>men 25<br />
2.5 Weitere Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 27<br />
3 Didaktischer Hintergrund 32<br />
3.1 Begründung für das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> 32<br />
3.2 Einglie<strong>der</strong>ung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in den Lehrplan 36<br />
3.3 Schülerbefragung zum Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
<strong>der</strong>en Auswertung 41
Inhaltsverzeichnis<br />
_______________________________________________________________<br />
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 53<br />
4.1 Einführung in die Unterrichtsreihe 53<br />
4.2 Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe und Methoden zur Umsetzung 55<br />
4.2.1 Die Methode <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung als<br />
entscheidende Grundlage.......................................................... 56<br />
4.2.2 Das Modell - die Bewegung des <strong>Mond</strong>es verdeutlicht<br />
durch einen Modellversuch ...................................................... 58<br />
4.3 Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers<br />
für die Unterrichtssequenzen 63<br />
4.4 Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />
zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 70<br />
4.4.1 Einstiegsphase in das Unterrichtsthema: Selbstständige<br />
abendliche Beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es................ 70<br />
4.4.2 Erste Sequenz: Auswertung des Beobachtungsbogens und<br />
erstes Kennenlernen des Modells anhand <strong>der</strong> Phasen von<br />
Neumond bis Vollmond............................................................. 72<br />
4.4.3 Zweite Sequenz: Morgendliche Beobachtung <strong>der</strong><br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen und Wahrnehmung <strong>der</strong><br />
West-Ost-Bewegung sowie <strong>der</strong> Abstandsverän<strong>der</strong>ung<br />
zwischen Sonne und <strong>Mond</strong>........................................................ 74<br />
4.4.4 Dritte Sequenz: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt<br />
des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Zusammenhang mit seiner<br />
West-Ost-Bewegung, gebundene Rotation................................ 76<br />
4.4.5 Vierte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Winkelverän<strong>der</strong>ung<br />
zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne mit den Phasengestalten<br />
des <strong>Mond</strong>es ............................................................................... 78<br />
4.4.6 Fünfte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Auf- und<br />
Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es mit den Phasengestalten .......... 80<br />
4.4.7 Sechste Sequenz: Entstehung von Sonnen-<br />
und <strong>Mond</strong>finsternis selbst erarbeiten ....................................... 81<br />
4.3.8 Zusätzliche Sequenz: <strong>Mond</strong>größe und Entfernung<br />
<strong>im</strong> Verhältnis zur Erde.............................................................. 84<br />
4.5 Anknüpfungspunkte und Fächerübergriff 86
Inhaltsverzeichnis<br />
_______________________________________________________________<br />
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />
Unterrichtsstunden 89<br />
5.1 Einstieg: Ausgabe <strong>der</strong> Beobachtungsbögen für die abendliche<br />
Beobachtung 89<br />
5.2 Erste Doppelstunde: Besprechung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen<br />
und Sehen <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong> Modell 90<br />
5.3 Zweite Doppelstunde: Kennen lernen <strong>der</strong> gesamten<br />
<strong>Mond</strong>phasen und des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde 95<br />
5.4 Dritte Doppelstunde: Verstehen <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />
und des Auf- und Unterganges von Sonne und <strong>Mond</strong> 102<br />
5.5 Vierte Doppelstunde: Ermitteln <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es 106<br />
5.6 Zusammenfassende Reflexion meiner eigenen<br />
Unterrichtsstunden 109<br />
6 Resümee 112<br />
Abkürzungsverzeichnis.................................................................................. 114<br />
Quellenverzeichnis......................................................................................... 115<br />
Verzeichnis <strong>der</strong> Internetadressen ................................................................... 119<br />
Abbildungsverzeichnis................................................................................... 121<br />
Anhang<br />
Danksagung<br />
Erklärungen
1 Einleitung 4<br />
_______________________________________________________________<br />
1 Einleitung<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist neben <strong>der</strong> Sonne eines <strong>der</strong> auffälligsten Objekte am H<strong>im</strong>mel, das<br />
ich gerne betrachte. Immer wie<strong>der</strong> staune ich über die Schönheit des<br />
strahlenden Vollmondes vor dunklem Nachth<strong>im</strong>mel. Mir blieb zum Beispiel<br />
ein ästhetisches, schon fast romantisches Bild des Vollmondes, <strong>der</strong> nach kurzer<br />
Zeit <strong>der</strong> Verdeckung hinter den Wolken wie<strong>der</strong> am H<strong>im</strong>mel sichtbar wurde, in<br />
Erinnerung.<br />
Allerdings wusste ich zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Themenstellung noch nicht viel über<br />
den <strong>Mond</strong>. Da ich aber Astronomie schon <strong>im</strong>mer spannend fand, sah ich das<br />
Thema ‚<strong>Mond</strong>’ als gute Gelegenheit die Vorgänge am H<strong>im</strong>mel, mit denen<br />
ich mich bisher noch nicht näher beschäftigt hatte, genauer kennen zu<br />
lernen.<br />
Ich glaubte zu wissen, wie die <strong>Mond</strong>phasen zustande kommen. „Aber warum<br />
steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an einer an<strong>der</strong>en Stelle?“ und „Warum ist er <strong>im</strong>mer zu<br />
unterschiedlichen Zeiten zu sehen?“, waren einige Fragen, die ich mir nach<br />
kurzer Zeit stellte.<br />
Je länger und tiefgehen<strong>der</strong> ich mich in die Thematik eingearbeitet habe und<br />
nach und nach die Zusammenhänge verstand, desto mehr faszinierte mich <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> mit seinen unterschiedlichen Erscheinungsbil<strong>der</strong>n und den damit<br />
zusammenhängenden Phänomenen.<br />
So erinnere ich mich auch an das bewegende Erlebnis, als ich mir zum ersten<br />
mal den Halbmond durch einen Feldstecher ansah. Ich war überwältigt von<br />
dem Anblick <strong>der</strong> Krater an <strong>der</strong> Schattengrenze. Die helle, strahlende Scheibe<br />
am H<strong>im</strong>mel nahm dann plötzlich Plastizität an und ich glaubte den <strong>Mond</strong> als<br />
Kugel wahrzunehmen.<br />
Zunehmend bemerkte ich auch für mich die Bedeutung des Verständnisses<br />
über die mit dem <strong>Mond</strong> zusammenhängenden Abläufe. Lindner stellte<br />
beispielsweise dazu fest: „bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die<br />
Astronomie alles an<strong>der</strong>e ist als eine weltferne Wissenschaft. Wer sich näher<br />
mit ihr befaßt, <strong>der</strong> wird darüber hinaus noch eine weitere, nicht min<strong>der</strong>
1 Einleitung 5<br />
_______________________________________________________________<br />
wichtige Bedeutung erkennen und an sich selbst erfahren: Astronomische<br />
Kenntnisse best<strong>im</strong>men – gemeinsam mit den Forschungsergebnissen an<strong>der</strong>er<br />
Wissenschaften – das Weltbild, das Weltverständnis des Menschen.“ (Lindner<br />
1973, S. 10)<br />
So hat die Astronomie und beson<strong>der</strong>s die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> auch<br />
schon für Kin<strong>der</strong> eine große Bedeutung. Denn gerade diese haben das<br />
Bedürfnis, sich ihre Welt zu erschließen und hinterfragen somit auch auffällige<br />
Objekte, die sie am H<strong>im</strong>mel sehen. Aus Gesprächen mit Eltern, Lehrern und<br />
Kin<strong>der</strong>n weiß ich, wie groß das Interesse beson<strong>der</strong>s an den verschiedenartigen<br />
Erscheinungen des <strong>Mond</strong>es ist. Daher halte ich den <strong>Mond</strong> als erdnächsten<br />
H<strong>im</strong>melskörper für ein geeignetes Einstiegsthema in die Astronomie. Denn<br />
meiner Meinung nach können auch schon Schüler 1 <strong>im</strong> Grundschulalter die<br />
Zusammenhänge <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />
Allerdings ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> <strong>der</strong> Grundschulen kaum ein Thema<br />
und wird auch, genauso wie an<strong>der</strong>e astronomische Themen, nur selten in den<br />
gängigen <strong>Sachunterricht</strong>sbüchern für Nordrhein-Westfalen behandelt.<br />
In meiner Arbeit zeige ich <strong>im</strong> Folgenden eine Möglichkeit, wie das Thema<br />
‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> in <strong>der</strong> Grundschule umgesetzt werden kann, in dem<br />
ich eine Unterrichtsreihe mit Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong><br />
Bewegung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel darstelle.<br />
Da ein Lehrer zur Durchführung <strong>der</strong> Unterrichtsreihe ein gutes<br />
Hintergrundwissen benötigt, um alle Zusammenhänge richtig vermitteln zu<br />
können, beginnt meine Arbeit mit dem Fachwissenschaftlichen Hintergrund<br />
zum Thema. Dieser beinhaltet alle für die Unterrichtsreihe wichtigen Aspekte.<br />
<strong>Der</strong> anschließende Didaktische Hintergrund bildet die Grundlage für eine<br />
Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ und stellt eine Legit<strong>im</strong>ation für den<br />
darauf folgenden Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ dar. Darin<br />
werden unter an<strong>der</strong>em die Methoden, sowie die Vorüberlegungen und<br />
Vorbereitungen und <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Unterrichtsreihe beschrieben.<br />
1 Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meiner Arbeit für Lehrer und Schüler die maskuline<br />
Form, wobei damit selbstverständlich auch Lehrerinnen und Schülerinnen angesprochen sind.
1 Einleitung 6<br />
_______________________________________________________________<br />
Einige Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe habe ich selber in einer Klasse<br />
durchgeführt, was in <strong>der</strong> Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />
Unterrichtsstunden beschrieben wird.<br />
Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> soll helfen, die Kin<strong>der</strong> für den <strong>Mond</strong><br />
und daran anknüpfende astronomische Phänomene zu begeistern, so dass sie<br />
mit an<strong>der</strong>en Augen in den H<strong>im</strong>mel schauen als bisher.
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 7<br />
_______________________________________________________________<br />
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund<br />
Abb. 1: Die <strong>Mond</strong>phasen<br />
Die unterschiedlichen Lichtgestalten – auch <strong>Mond</strong>phasen genannt – hat je<strong>der</strong><br />
schon wahrgenommen (Abb. 1). Doch wie kommen sie zustande?<br />
2.1 Die <strong>Mond</strong>beobachtung –<br />
Was kann daran abgeleitet werden? (Innensicht)<br />
Das Unterkapitel 2.1 wird <strong>im</strong> Wesentlichen aus meinen eigenen<br />
Beobachtungen und in Anlehnung an Fürst S. 73-86 wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
2.1.1 West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />
Bei regelmäßiger <strong>Mond</strong>beobachtung fällt auf, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> seine Position am<br />
H<strong>im</strong>mel verän<strong>der</strong>t. Wenn nach Neumond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeden Abend kurz nach<br />
Sonnenuntergang zur gleichen<br />
Uhrzeit von demselben Standort<br />
aus beobachtet wird, kann<br />
festgestellt werden, dass dieser<br />
täglich seine Position än<strong>der</strong>t. Mit<br />
zunehmen<strong>der</strong> Dicke wan<strong>der</strong>t er<br />
Abb. 2: Tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 8<br />
_______________________________________________________________<br />
jeden Abend ein Stück weiter nach links, Richtung Osten (Abb. 2). Die<br />
Richtungsangaben ‚rechts’ und ‚links’ gelten nur für die Nordhalbkugel.<br />
Abb. 3: West-Ost-Bewegung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es<br />
<strong>im</strong> Frühling<br />
Direkt nach Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> noch nicht zu sehen. Erst zwei bis vier<br />
Tage nach Neumond erscheint knapp über dem Horizont am westlichen<br />
H<strong>im</strong>mel eine schmale, nach links geöffnete <strong>Mond</strong>sichel, die in den folgenden<br />
Tagen <strong>im</strong>mer breiter wird, also zun<strong>im</strong>mt (Abb. 3). Eine Woche nach Neumond<br />
ist kurz nach Sonnenuntergang in südlicher Richtung hoch am H<strong>im</strong>mel <strong>der</strong><br />
zunehmende Halbmond – auch Erstes Viertel genannt – zu sehen. Daraufhin<br />
wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> an <strong>der</strong> Schattengrenze <strong>im</strong>mer run<strong>der</strong>, bis er zwei Wochen nach<br />
Neumond über dem östlichen Horizont als Vollmond zu sehen ist.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> macht demnach <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> zwei Wochen von Neumond zu<br />
Vollmond am H<strong>im</strong>mel etwa einen Bogen von Westen über Süden nach Osten<br />
und verän<strong>der</strong>t dabei seine Gestalt. Die rechte (westliche) Seite des <strong>Mond</strong>es<br />
bleibt dabei <strong>im</strong>mer rund (halbkreisförmig), während sich an <strong>der</strong> linken<br />
(östlichen) Seite die Form <strong>der</strong> Schattengrenze verän<strong>der</strong>t.
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 9<br />
_______________________________________________________________<br />
Nach Vollmond sucht man den <strong>Mond</strong> abends allerdings vergeblich.<br />
<strong>Der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> ist dann am Morgenh<strong>im</strong>mel zu sehen. Wird die<br />
Beobachtung des <strong>Mond</strong>es am frühen Morgen, kurz vor Sonnenaufgang,<br />
fortgesetzt (jeden Morgen gleiche Uhrzeit und gleicher Standort), ist auch hier<br />
<strong>der</strong> Verlauf des <strong>Mond</strong>es von Westen nach Osten mit abnehmenden Phasen zu<br />
erkennen (Abb. 4).<br />
Abb. 4: West-Ost-Bewegung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es<br />
<strong>im</strong> Frühling<br />
Nachdem <strong>der</strong> Vollmond morgens knapp über dem Westhorizont stand, ist ein<br />
paar Tage später <strong>der</strong>, an <strong>der</strong> westlichen Seite nicht mehr ganz volle, <strong>Mond</strong><br />
morgens höher am Süd-Westhorizont sichtbar. Anschließend n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
<strong>im</strong>mer weiter ab, wobei sich die Schattengrenze verän<strong>der</strong>t. Die linke (östliche)<br />
Seite bleibt halbkreisförmig. Drei Wochen nach Neumond steht kurz vor<br />
Sonnenaufgang <strong>der</strong> abnehmende Halbmond – auch Letztes Viertel genannt –<br />
etwa <strong>im</strong> Süden hoch am H<strong>im</strong>mel. In <strong>der</strong> vierten Woche n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bis<br />
zur schmalen Sichel, die dann am östlichen Horizont sichtbar ist, ab. Etwa vier<br />
Wochen nach Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> morgens nicht mehr zu sehen. Es ist<br />
wie<strong>der</strong> Neumond. Ein Monat ist vergangen.<br />
Die Beobachtungen verdeutlichen, dass die Phasenverän<strong>der</strong>ung und die<br />
tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es in engem Zusammenhang stehen.
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 10<br />
_______________________________________________________________<br />
2.1.2 Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasen in Bezug zur<br />
Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />
Wenn bei <strong>der</strong> Beobachtung darauf geachtet wird, wo die Sonne jeweils steht,<br />
werden weitere Zusammenhänge deutlich.<br />
Bei <strong>der</strong> abendlichen Beobachtung ist die Sonne gerade untergegangen, steht<br />
demnach <strong>im</strong> Westen knapp unterhalb des Horizontes (siehe Abb. 3). Die<br />
schmale <strong>Mond</strong>sichel ein paar Tage nach Neumond befindet sich also nahe bei<br />
<strong>der</strong> Sonne.<br />
Entfernungen von Gestirnen werden am H<strong>im</strong>mel als Winkel angegeben. Die<br />
jeweiligen Winkelabstände von Sonne und <strong>Mond</strong> ergeben sich aus dem Winkel<br />
zwischen den Strecken Beobachter-Sonne und Beobachter-<strong>Mond</strong>. Diese<br />
Strecken können mit Hilfe bei<strong>der</strong> Arme nachgeahmt werden, in dem ein Arm<br />
in Richtung <strong>der</strong> untergegangenen Sonne (Westen) ausgestreckt wird und <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Arm in Richtung des <strong>Mond</strong>es zeigt. So lassen sich die jeweiligen<br />
Winkel veranschaulichen.<br />
Jeden Abend entfernt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nun weiter von <strong>der</strong> Sonne und n<strong>im</strong>mt<br />
gleichzeitig <strong>im</strong>mer mehr zu. Zunächst ist <strong>der</strong> Abstand zwischen den Armen<br />
gering, allerdings vergrößert er sich von Tag zu Tag bis die Arme bei<br />
Halbmond einen Winkel von etwa 90° einschließen. <strong>Der</strong> Winkel vergrößert<br />
sich bis zum Vollmond, <strong>der</strong> dann <strong>im</strong> Osten <strong>der</strong> Sonne genau gegenüber steht.<br />
Die Arme bilden einen Winkel von 180°.<br />
Während sich in den ersten zwei Wochen <strong>der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer weiter<br />
von <strong>der</strong> Sonne entfernt, bewegt sich anschließend <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong><br />
täglich wie<strong>der</strong> ein Stück weiter auf die Sonne zu (Abb. 4). Morgens kurz vor<br />
Sonnenaufgang steht die Sonne <strong>im</strong> Osten knapp unter dem Horizont. Auch hier<br />
steht <strong>der</strong> Vollmond <strong>der</strong> Sonne gegenüber.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> dritten Woche nach Neumond verkleinert sich <strong>der</strong> Winkelabstand<br />
zwischen den beiden Gestirnen, bis er bei abnehmendem Halbmond nur noch<br />
90° beträgt.<br />
In <strong>der</strong> vierten Woche läuft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> noch weiter auf die Sonne zu, so dass <strong>der</strong><br />
Abstand <strong>der</strong> Sichel zur Sonne <strong>im</strong>mer geringer wird. <strong>Der</strong> Winkel verkleinert<br />
sich. Ein paar Tage vor Neumond ist die Sichel nicht mehr zu sehen. Sie steht<br />
nun so nah bei <strong>der</strong> Sonne, dass sie von ihr überstrahlt wird. Aus diesem Grund
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 11<br />
_______________________________________________________________<br />
ist die sehr schmale zunehmende <strong>Mond</strong>sichel kurz nach Neumond nicht am<br />
Horizont sichtbar.<br />
Aber nicht nur kurz vor Sonnenaufgang steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> morgens am H<strong>im</strong>mel.<br />
Ein paar Tage nach Vollmond ist <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> auch am Vormittag<br />
und später sogar bis mittags zu beobachten.<br />
Ebenfalls erkennbar ist, dass sich <strong>der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong> von uns aus gesehen<br />
stets links von <strong>der</strong> Sonne, <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />
befindet und die halbkreisförmige Seite stets zur Sonne zeigt.<br />
2.1.3 Die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />
Wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> innerhalb eines Tages bzw. einer Nacht beobachtet, wird<br />
deutlich, dass er, genauso wie die Sonne, ungefähr <strong>im</strong> Osten auf und <strong>im</strong><br />
Westen untergeht. Dabei beschreibt er einen mit dem Tagbogen <strong>der</strong> Sonne<br />
vergleichbaren Bogen.<br />
Allerdings verän<strong>der</strong>n sich die Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />
Gegensatz zur Sonne innerhalb eines Monats stark. Aus <strong>der</strong> beobachteten<br />
Winkelän<strong>der</strong>ung zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne kann auf die Auf- und<br />
Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne geschlossen werden;<br />
ausgehend von dem Kreislauf, den Sonne und <strong>Mond</strong> für den Betrachter von <strong>der</strong><br />
Erde täglich über den H<strong>im</strong>mel und, für uns nicht sichtbar, unter dem Horizont<br />
machen.<br />
<strong>Der</strong> zunehmende <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> links von <strong>der</strong> Sonne steht, geht demnach nach <strong>der</strong><br />
Sonne auf und auch nach ihr unter.<br />
<strong>Der</strong> zunehmende Halbmond, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Sonne einen Winkel von 90°<br />
einschließt, geht mittags <strong>im</strong> Osten auf, wenn die Sonne <strong>im</strong> Süden ihren<br />
höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel hat. Bei Sonnenuntergang hat <strong>der</strong> Halbmond<br />
seinen höchsten Stand <strong>im</strong> Süden. Um Mitternacht geht er <strong>im</strong> Westen unter.<br />
<strong>Der</strong> Vollmond steht <strong>der</strong> Sonne gegenüber, <strong>der</strong> Winkel zwischen <strong>Mond</strong> und<br />
Sonne beträgt also 180°. Das bedeutet: <strong>Der</strong> Vollmond geht bei<br />
Sonnenuntergang auf, hat seinen höchsten Stand um Mitternacht, wenn die
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 12<br />
_______________________________________________________________<br />
Sonne den tiefsten Stand unter dem Horizont erreicht, und geht bei<br />
Sonnenaufgang unter.<br />
Im Gegensatz dazu geht <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />
steht, vor <strong>der</strong> Sonne auf und unter.<br />
<strong>Der</strong> abnehmende Halbmond, <strong>im</strong> 90°-Winkel zur Sonne, hat um Mitternacht,<br />
wenn die Sonne ihren tiefsten Stand unter dem Horizont hat, seinen Aufgang.<br />
Bei Sonnenaufgang erreicht er seinen höchsten Stand und geht unter, wenn die<br />
Sonne mittags ihren höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel erreicht.<br />
Aus <strong>der</strong> Beobachtung wird nur indirekt ersichtlich, wann <strong>der</strong> Neumond auf-<br />
und untergeht. <strong>Der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> nähert sich mehr und mehr <strong>der</strong> Sonne<br />
und wird dabei <strong>im</strong>mer schmaler, bis er nicht mehr zu sehen ist. <strong>Der</strong> Neumond<br />
befindet sich dann am Tagh<strong>im</strong>mel etwas über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne und wird<br />
daher von ihr überstrahlt. Er geht also gleichzeitig mit <strong>der</strong> Sonne auf und unter<br />
und erreicht auch zur gleichen Zeit seinen höchsten Stand am H<strong>im</strong>mel.<br />
Zusammenfassend lässt sich nach Fürst S. 78 die Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es<br />
vereinfacht so merken:<br />
Die erste Hälfte des <strong>Mond</strong>umlaufs (zunehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>) ist in <strong>der</strong> ersten<br />
Hälfte <strong>der</strong> Nacht (nachmittags, abends, bis Mitternacht) sichtbar.<br />
Die zweite Hälfte des <strong>Mond</strong>umlaufs (abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>) ist in <strong>der</strong> zweiten<br />
Hälfe <strong>der</strong> Nacht (nach Mitternacht, morgens, vormittags) zu sehen.<br />
<strong>Der</strong> Vollmond ist die ganze Nacht sichtbar.<br />
Zusätzlich gibt es eine einfache Merkregel, die vor allem<br />
Kin<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> Feststellung des ab- und zunehmenden<br />
<strong>Mond</strong>es helfen soll:<br />
Kann ein ‚ ’ um die runde Seite des <strong>Mond</strong>es herumgelegt<br />
werden, ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> abnehmend. Kann ein ‚z’ (in<br />
vereinfachter Ausgangschrift) um den <strong>Mond</strong> herumgelegt<br />
werden, ist er zunehmend<br />
(Abb. 5). (vgl. Köster 2003,<br />
S. 13)<br />
Abb. 5: Merkregel für zu- und<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 13<br />
_______________________________________________________________<br />
2.1.4 Unterschiedliche Tagbögen des <strong>Mond</strong>es<br />
Neben den unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten verän<strong>der</strong>n sich auch<br />
die Auf- und Untergangsorte des <strong>Mond</strong>es innerhalb eines Monats. Dies ist die<br />
Folge <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Höhe <strong>der</strong> Tagbögen. Innerhalb eines Monats<br />
verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Bogen des <strong>Mond</strong>es genauso wie <strong>der</strong> Tagbogen <strong>der</strong> Sonne<br />
innerhalb eines Jahres. Ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> einmal in großer Höhe am H<strong>im</strong>mel,<br />
verläuft er zwei Wochen darauf nur flach über dem Horizont (siehe auch Abb.<br />
3 und 4).<br />
Je nach Jahreszeit wechselt die Höhe <strong>der</strong> Tagbögen <strong>der</strong> verschiedenen<br />
<strong>Mond</strong>phasen.<br />
Wie schon aus den <strong>Mond</strong>beobachtungen deutlich wird, steht <strong>der</strong> Vollmond <strong>der</strong><br />
Sonne gegenüber. Dies spiegelt sich nicht nur in den Auf- und<br />
Untergangszeiten des Vollmondes wie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n es wird auch <strong>im</strong> Verlauf<br />
eines Jahres sichtbar. Im Sommer, wenn die Sonne ihren höchsten Stand<br />
erreicht, verläuft <strong>der</strong> Vollmond nur knapp über dem Horizont (Abb. 6). Im<br />
Winter dagegen erreicht <strong>der</strong> Vollmond seine größte Höhe, während die Sonne<br />
nur einen flachen Bogen macht. Somit än<strong>der</strong>n sich auch die Auf- und<br />
Untergangsorte des <strong>Mond</strong>es zwischen Nordost und Südost bzw. Südwest und<br />
Nordwest. Daher ist beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Winter <strong>der</strong> Vollmond gut zu beobachten.<br />
Abb. 6: Sonnenbahn <strong>im</strong> Sommer und Winter
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 14<br />
_______________________________________________________________<br />
Auch die Bahnen des zunehmenden und abnehmenden <strong>Mond</strong>es än<strong>der</strong>n sich <strong>im</strong><br />
Laufe eines Jahres.<br />
Im Herbst ist <strong>der</strong> junge zunehmende <strong>Mond</strong>, d. h. die sehr dünne Sichel des<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>es, abends nicht gut zu sehen, da die <strong>Mond</strong>bahn an<br />
Herbstabenden nur flach über dem Horizont verläuft. Allerdings ist zur<br />
gleichen Jahreszeit die schmale Sichel des abnehmenden <strong>Mond</strong>es noch bis kurz<br />
vor Neumond gut zu sehen, da <strong>im</strong> Herbst die <strong>Mond</strong>bahn morgens steil verläuft,<br />
d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> höher am H<strong>im</strong>mel steht (Abb. 7).<br />
Abb. 7: <strong>Mond</strong>bahnen <strong>der</strong> zu- und abnehmenden Sichel <strong>im</strong><br />
Frühling und <strong>im</strong> Herbst<br />
Im Frühling ist es umgekehrt: Abends ist die <strong>Mond</strong>bahn steil, morgens flach.<br />
So ist die schmale Sichel des zunehmenden <strong>Mond</strong>es abends auch kurz (wenige<br />
Tage) nach Neumond gut zu sehen, dagegen steht aber die schmale Sichel des<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>es nur knapp über dem Horizont (Abb. 7). (vgl. Lindner<br />
1998, S. 20)
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 15<br />
_______________________________________________________________<br />
2.2 Erklärungen für die Beobachtungen mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Außensicht<br />
Ein Perspektivenwechsel kann viele Erklärungen <strong>der</strong> beobachteten Phänomene<br />
geben. Bisher wurden die Phänomene nur aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Menschen von <strong>der</strong><br />
Erde aus – Innensicht – betrachtet. Es entsteht das Bild, dass die Erde den<br />
Mittelpunkt des Geschehens darstellt und sich alle H<strong>im</strong>melskörper um diese<br />
herumbewegen. Dieses geozentrische Weltbild entsprach seit dem Altertum <strong>der</strong><br />
Vorstellung <strong>der</strong> Menschen, bevor N. Copernicus die Grundlagen für die<br />
heutige Planetentheorie schuf. Er stellte nicht die Erde, son<strong>der</strong>n die Sonne in<br />
den Mittelpunkt, die von den an<strong>der</strong>en Planeten und <strong>der</strong> Erde umlaufen wird,<br />
während diese vom <strong>Mond</strong> umkreist wird. So wurde das heliozentrische<br />
Weltbild geprägt. (vgl. Z<strong>im</strong>mermann/Weigert. 1995, S. 522)<br />
Um die komplexen Zusammenhänge <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> Bewegung des<br />
<strong>Mond</strong>es hinreichend zu erläutern, ist es sinnvoll <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> von diesem<br />
geozentrischen Bild in die heliozentrische Sichtweise zu wechseln und aus <strong>der</strong><br />
Außensicht die Erde, den <strong>Mond</strong> und die Sonne zu betrachten. Nur so wird<br />
deutlich, wie sich die H<strong>im</strong>melskörper umeinan<strong>der</strong> bewegen.<br />
Die folgenden Ausführungen dieses Unterkapitels (2.2) sind ebenfalls<br />
hauptsächlich nach <strong>der</strong> Darstellung von Fürst S. 73-86 wie<strong>der</strong>gegeben.
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 16<br />
_______________________________________________________________<br />
2.2.1 Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />
Abb.8b: Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />
von <strong>der</strong> Erde aus<br />
Die Bil<strong>der</strong> 8a und 8b zeigen viele Aspekte, die nach und nach erklärt und in<br />
Zusammenhang mit den Beobachtungen gebracht werden müssen.<br />
Zunächst ist die Umlaufbahn des <strong>Mond</strong>es um die Erde erkennbar. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong><br />
läuft von Norden aus betrachtet gegen den Uhrzeigersinn auf einer nahezu<br />
kreisförmigen Bahn um die Erde. Die Beobachtungen bestätigen dies. Dort<br />
wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von Westen über Süden nach Osten, also von rechts nach<br />
links.<br />
Abb. 8a: Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />
Weiterhin ist zu erkennen, Erde und <strong>Mond</strong> werden von <strong>der</strong> Sonne, die sich<br />
rechts weit außerhalb des Bildes befindet, gleichsam angestrahlt. Das bedeutet,<br />
Erde und <strong>Mond</strong> haben stets eine beleuchtete und eine unbeleuchtete Hälfte.<br />
Je nachdem, an welcher Stelle seiner Umlaufbahn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befindet,<br />
zeigt unterschiedlich viel <strong>der</strong> beleuchteten Hälfte des <strong>Mond</strong>es zur Erde. So<br />
entstehen die unterschiedlichen <strong>Mond</strong>phasen. Für uns ist nur soviel von <strong>der</strong>
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 17<br />
_______________________________________________________________<br />
<strong>Mond</strong>kugel sichtbar, wie uns von <strong>der</strong> beleuchteten Seite zugewandt ist (ein<br />
weiterer Aspekt dazu unter Kap. 2.2.4).<br />
Die <strong>Mond</strong>darstellungen aus Abb. 8a auf die Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen, wie wir sie am H<strong>im</strong>mel sehen (Abb. 8b), zu übertragen, ist nicht<br />
<strong>im</strong>mer einfach, da die Dreid<strong>im</strong>ensionalität fehlt. Dafür muss man sich in die<br />
Skizze hineinversetzen und sich vorstellen, man schaue von <strong>der</strong> Erde aus<br />
jeweils in Richtung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>kugel.<br />
So ist bei Punkt 5 die voll beleuchtete Hälfte des <strong>Mond</strong>es <strong>der</strong> Erde zugewandt.<br />
Für uns ist es also Vollmond. Gleichzeitig ist aus dem Bild erkennbar, was<br />
schon durch die Beobachtung deutlich wird: <strong>Der</strong> Vollmond steht <strong>der</strong> Sonne<br />
gegenüber, d. h., von <strong>der</strong> Erde aus gesehen, schließen Sonne und <strong>Mond</strong> einen<br />
Winkel von 180° ein.<br />
Bei Punkt 1 ist die beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es <strong>der</strong> Erde abgewandt. Es ist<br />
Neumond, d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist von <strong>der</strong> Erde aus nicht zu sehen. Er steht in <strong>der</strong><br />
gleichen Richtung am H<strong>im</strong>mel, in <strong>der</strong> wir die Sonne sehen. Auch dies wird<br />
schon bei den Beobachtungen ersichtlich.<br />
Bei Punkt 3 und 7 wendet <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> Erde genau die Hälfte seiner<br />
beleuchteten Seite zu. Von <strong>der</strong> Erde aus sehen wir bei Punkt 3 den<br />
zunehmenden Halbmond und bei Punkt 7 den abnehmenden Halbmond. <strong>Der</strong><br />
Winkel von 90° zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne, <strong>der</strong> bei den Beobachtungen<br />
sichtbar ist, lässt sich auch in <strong>der</strong> Skizze wie<strong>der</strong>finden.<br />
Die Punkte 2 und 8 stellen die Zeitpunkte dar, in denen nur ein kleiner Teil <strong>der</strong><br />
beleuchteten Hälfte des <strong>Mond</strong>es zur Erde weist. Wir sehen nur eine schmale<br />
zunehmende (Punkt 2) o<strong>der</strong> abnehmende (Punkt 8) Sichel. Auch hier lässt sich<br />
leicht anhand <strong>der</strong> Skizze <strong>der</strong> kleine Winkel, den Sonne und <strong>Mond</strong> aufspannen,<br />
ablesen.<br />
An Punkt 4 und 6 zeigt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> Erde etwa drei Viertel seiner<br />
beleuchteten Seite. Für uns erscheint er daher als zunehmen<strong>der</strong>, fast voller<br />
(Punkt 4) o<strong>der</strong> nicht mehr ganz voller, abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> (Punkt 6) am<br />
H<strong>im</strong>mel. <strong>Der</strong> Winkel zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> liegt hier etwa bei 135°.<br />
Die acht Punkte in den Abb. 8a und 8b geben natürlich nur Beispielphasen an,<br />
die fließend ineinan<strong>der</strong> übergehen.
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 18<br />
_______________________________________________________________<br />
2.2.2 Ein <strong>Mond</strong>umlauf o<strong>der</strong> Die Entstehung des Begriffs ‚Monat’?<br />
Aus den Beobachtungen wissen wir, dass es etwa einen Monat dauert, bis <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> die gleiche Phasengestalt erreicht. Anhand <strong>der</strong> Abb. 8a wird<br />
ersichtlich, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einem Umlauf um die Erde jede Phase einmal<br />
durchläuft, bevor sich die Gestalten wie<strong>der</strong>holen. So hat sich auch aus dem<br />
Wort ‚<strong>Mond</strong>’ die Bezeichnung ‚Monat’ entwickelt. Die Einteilung, dass ein<br />
Monat 30 o<strong>der</strong> 31 Tage, bzw. <strong>im</strong> Februar 28 o<strong>der</strong> 29 Tag dauert, wurde von<br />
den Menschen zwar an den <strong>Mond</strong>umlauf angelehnt, aber an die Jahreslänge<br />
von 365 Tagen angepasst. Auch die Länge einer Woche entstand in Anlehnung<br />
an die <strong>Mond</strong>phasen. Etwa in siebentägigem Abstand folgen die vier<br />
Hauptphasen – Neumond, zunehmen<strong>der</strong> Halbmond, Vollmond, abnehmen<strong>der</strong><br />
Halbmond. (vgl. Lindner 1998, S. 22)<br />
Von Vollmond zu Vollmond dauert es also etwa einen Monat, genau<br />
genommen sind es 29,5 Tage<br />
(synodischer Monat). Allerdings<br />
entspricht dies nicht genau einem<br />
Umlauf um die Erde. Eine exakte<br />
Umrundung dauert nur 27,3 Tage<br />
(si<strong>der</strong>ischer Monat), bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
wie<strong>der</strong> die gleiche Stellung zu den<br />
Sternen einn<strong>im</strong>mt.<br />
Damit <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> mit Sonne und<br />
Erde eine Gerade bildet und somit die<br />
gleiche Phase entsteht, muss er etwa 2<br />
Tage lang weiter wan<strong>der</strong>n (Abb. 9).<br />
Abb. 9: si<strong>der</strong>ischer und<br />
synodischer Monat
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 19<br />
_______________________________________________________________<br />
2.2.3 Überlagerung <strong>der</strong> Erddrehung und des <strong>Mond</strong>umlaufs<br />
Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Osten auf-<br />
und <strong>im</strong> Westen untergeht, lässt<br />
sich, wie <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />
Sonne und aller an<strong>der</strong>en<br />
Gestirne am H<strong>im</strong>mel, mit <strong>der</strong><br />
Erddrehung erklären. Die Erde<br />
dreht sich innerhalb von 24<br />
Stunden einmal um ihre eigene<br />
Achse. Diese Drehung erfolgt in die gleiche Richtung, in <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
die Erde umläuft, d. h. gegen den Uhrzeigersinn. Die Erde dreht sich sozusagen<br />
unter dem H<strong>im</strong>mel, an dem <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, die Sonne und die Sterne zu sehen sind,<br />
Richtung Osten hinweg. Für den Betrachter, <strong>der</strong> diese Drehung natürlich nicht<br />
wahrn<strong>im</strong>mt, erscheint es, als ob die H<strong>im</strong>melskörper sich von Osten über Süden<br />
nach Westen bewegen (Abb. 10).<br />
Allerdings verän<strong>der</strong>n sich, wie aus <strong>der</strong> Beobachtung ersichtlich, die Auf- und<br />
Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es innerhalb eines Monats. Denn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt<br />
sich auf seiner Umlaufbahn jeden Tag ein Stückchen weiter in Richtung Osten,<br />
so dass er jeden Tag etwa 50 Minuten später auf- und dementsprechend auch<br />
später untergeht.<br />
2.2.4 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst<br />
Aus den Beobachtungen und <strong>der</strong> Draufsicht in Abb. 8a lässt sich schließen:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist kein selbstleuchten<strong>der</strong> Körper, son<strong>der</strong>n wird von <strong>der</strong> Sonne<br />
angestrahlt und reflektiert das Sonnenlicht.<br />
Abb. 10: Ost-West-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />
innerhalb eines Tages<br />
Genauso wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, reflektiert auch die Erde das Licht. Wenige Tage nach<br />
o<strong>der</strong> vor Neumond wird genau dies deutlich. Wenn die schmale zu- o<strong>der</strong><br />
abnehmende Sichel vor dem dunklen Nachth<strong>im</strong>mel erscheint, ist oft auch <strong>der</strong><br />
unbeleuchtete Teil des <strong>Mond</strong>es in sogenanntem ‚aschgrauen <strong>Mond</strong>licht’ zu<br />
sehen. Um die Neumondzeit wendet die Erde dem <strong>Mond</strong> ihre voll beleuchtete<br />
Seite zu (siehe auch Abb. 8, Punkt 1). Das reflektierte Sonnenlicht <strong>der</strong> Erde
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 20<br />
_______________________________________________________________<br />
Abb. 11: ‚aschgraues’<br />
<strong>Mond</strong>licht<br />
2.2.5 Gebundene Rotation<br />
Beobachtet man während eines Monats die<br />
dunklen Flecken auf dem <strong>Mond</strong> genauer, wird<br />
erkennbar, dass die <strong>Mond</strong>oberfläche <strong>im</strong>mer gleich<br />
aussieht. Daraus lässt sich folgern, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
<strong>der</strong> Erde stets die gleiche Seite zuwendet (Abb.<br />
12). Dies vermittelt zunächst den Eindruck, <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> rotiere nicht um seine eigene Achse. Doch<br />
auch <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dreht sich um sich selbst. Die<br />
Abb. 13: gebundene Rotation<br />
trifft dann genau auf den <strong>Mond</strong> und reicht aus,<br />
um nachts auch den uns zugewandten, nicht<br />
beleuchteten Teil des <strong>Mond</strong>es leicht zu<br />
erhellen (Abb. 11). (vgl. Lindner 1973, S. 83)<br />
Abb. 13 (links) zeigt die Bewegung des <strong>Mond</strong>es. Die Pfeile, die eine feste<br />
Markierung auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche darstellen, weisen während eines Umlaufs<br />
stets zur Erde, d. h. <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wendet <strong>der</strong> Erde <strong>im</strong>mer die gleiche Seite zu. Es<br />
wird deutlich, dass <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> neben seiner<br />
Bewegung um die Erde in<br />
einem Monat auch eine<br />
360° Drehung vollführt.<br />
Diese Bewegung wird<br />
‚gebundene Rotation’<br />
genannt. Würde sich <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> nicht um seine eigene Achse drehen, wiese <strong>der</strong> Pfeil <strong>im</strong>mer in die<br />
gleiche Richtung <strong>im</strong> Weltall. Von <strong>der</strong> Erde aus würden wir in diesem Fall stets<br />
unterschiedliche Seiten des <strong>Mond</strong>es sehen und bekämen <strong>im</strong> Laufe eines<br />
Monats die komplette <strong>Mond</strong>oberfläche zu sehen (siehe Abb. 13 (rechts)). (vgl.<br />
Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995, S. 263)<br />
Abb. 12: <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 21<br />
_______________________________________________________________<br />
2.3 Finsternisse<br />
Finsternisse sind spektakuläre Ereignisse, die vor Jahrhun<strong>der</strong>ten die Menschen,<br />
die noch kaum Kenntnisse über astronomische Vorgänge hatte, in Angst und<br />
Schrecken versetzte. Die Entstehung <strong>der</strong> Finsternisse, die nachfolgend in<br />
Anlehnung an Z<strong>im</strong>mermann/Weigert S. 100-103 beschrieben wird, beruht<br />
jedoch auf einfachen Tatsachen.<br />
Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse können nur eintreten, wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> während<br />
seines monatlichen Umlaufs mit <strong>der</strong> Sonne und <strong>der</strong> Erde auf einer Geraden<br />
liegt. Dies ist bei Vollmond o<strong>der</strong> Neumond <strong>der</strong> Fall.<br />
2.3.1 Sonnenfinsternis<br />
Abb. 14: Ablauf und Entstehung einer totalen Sonnenfinsternis<br />
Eine Sonnenfinsternis entsteht, indem sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> (Neumond), von <strong>der</strong> Erde<br />
aus gesehen, von Westen nach Osten vor <strong>der</strong> Sonne vorbeibewegt. Dabei wird<br />
die Sonne für kurze Zeit vom <strong>Mond</strong> verdeckt.<br />
Abb. 15: Verlauf einer totalen<br />
Sonnenfinsternis<br />
Da die <strong>Mond</strong>bahn kein<br />
exakter Kreis ist, son<strong>der</strong>n<br />
ellipsenförmig verläuft, ist<br />
<strong>der</strong> Abstand zwischen Erde<br />
und <strong>Mond</strong> unterschiedlich.<br />
Wenn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in<br />
Erdnähe befindet, erreicht<br />
die Spitze seines Kern-
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 22<br />
_______________________________________________________________<br />
schattenkegels gerade die Erdoberfläche (Abb. 14). Ein Betrachter, <strong>der</strong> sich <strong>im</strong><br />
Kernschattenbereich befindet, sieht eine totale Sonnenfinsternis. Für kurze<br />
Zeit ist nur eine schwarze Scheibe, umgeben von einem Strahlenkranz, <strong>der</strong><br />
Korona, am H<strong>im</strong>mel zu sehen (Abb. 15 und 16). Dabei wird es mitten am Tag<br />
innerhalb weniger Minuten dunkel, so dass<br />
sogar Sterne am H<strong>im</strong>mel zu sehen sind.<br />
Da nur die Spitze des Kernschattenkegels des<br />
<strong>Mond</strong>es die Erdoberfläche erreicht, ist das<br />
Gebiet, in dem eine totale Sonnenfinsternis zu<br />
sehen ist, mit nur etwa 300 km Durchmesser<br />
sehr klein. Dieses Gebiet, auch Totalitätszone<br />
genannt, bewegt sich auf Grund <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung und <strong>der</strong> Erddrehung rasch<br />
über die Erdoberfläche hinweg, so dass höchstens knapp 8 Minuten die Sonne<br />
total verfinstert ist.<br />
Befindet sich <strong>der</strong> Beobachter in dem<br />
angrenzenden Halbschattenbereich, <strong>der</strong><br />
mehrere 1000 km <strong>im</strong> Durchmesser beträgt,<br />
sieht er bei <strong>der</strong>selben Finsternis die Sonne<br />
nur zum Teil vom <strong>Mond</strong> bedeckt<br />
(partielle Sonnenfinsternis) (Abb. 17). Je<br />
weiter man von <strong>der</strong> Totalitätszone entfernt<br />
ist, desto weniger wird die Sonne vom<br />
<strong>Mond</strong> verdeckt.<br />
Abb. 18: Ablauf und Entstehung einer ringförmigen<br />
Sonnenfinsternis<br />
Abb. 17: Verlauf einer partiellen<br />
Sonnenfinsternis<br />
Neben <strong>der</strong> totalen und<br />
<strong>der</strong> partiellen Verfin-<br />
sterung <strong>der</strong> Sonne, ist<br />
auch die ringförmige<br />
Sonnenfinsternis ein<br />
erstaunliches Ereignis.<br />
Diese entsteht <strong>im</strong>mer dann, wenn sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf seiner Ellipsenbahn in<br />
Erdferne befindet, so dass <strong>der</strong> Kernschattenkegel die Erdoberfläche nicht mehr<br />
erreicht (Abb. 18).<br />
Abb.16: Korona
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 23<br />
_______________________________________________________________<br />
Da <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in diesem Fall von <strong>der</strong> Erde aus<br />
gesehen kleiner als die Sonne erscheint, verdeckt<br />
er die Sonne nicht komplett. Es bleibt ein kleiner<br />
Ring <strong>der</strong> hellen Sonnenoberfläche um den<br />
dunklen <strong>Mond</strong> herum sichtbar (Abb. 19).<br />
2.3.2 <strong>Mond</strong>finsternis<br />
Eine <strong>Mond</strong>finsternis kann nur eintreten, wenn sich <strong>der</strong> Vollmond durch den<br />
Kernschatten <strong>der</strong> Erde bewegt und somit kein Licht von <strong>der</strong> Sonne erhält<br />
(Abb. 20).<br />
Abb.20: Ablauf und Entstehung einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />
Dabei ist von <strong>der</strong> Erde aus bei<br />
einer totalen <strong>Mond</strong>finsternis<br />
sichtbar, wie sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
von West nach Ost in den<br />
Erdschatten hineinbewegt, sich<br />
bis zu 1 ¾ Stunde total<br />
verfinstert, um dann auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite wie<strong>der</strong> hell<br />
hervorzutreten (Abb. 21). Allerdings ist bei einer totalen <strong>Mond</strong>finsternis <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> nicht vollkommen dunkel, son<strong>der</strong>n erscheint meist rötlich-braun (Abb.<br />
22). Bild rötlicher verfinsterter <strong>Mond</strong>) Durchläuft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> den Kernschatten<br />
<strong>der</strong> Erde nur zum Teil, entsteht eine partielle<br />
<strong>Mond</strong>finsternis.<br />
Abb. 22: rötlich- brauner <strong>Mond</strong> bei<br />
einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />
Abb. 19: ringförmige<br />
Sonnenfinsternis<br />
Abb. 21: Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 24<br />
_______________________________________________________________<br />
Bewegt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> durch den Halbschatten <strong>der</strong> Erde, verdunkelt er sich nur<br />
so min<strong>im</strong>al, dass dies für uns nicht sichtbar ist, und somit auch nicht von einer<br />
Verfinsterung gesprochen wird.<br />
<strong>Mond</strong>finsternisse sind überall dort auf <strong>der</strong> Erde zu sehen, wo sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
über dem Horizont am H<strong>im</strong>mel befindet.<br />
2.3.3 Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse<br />
Nach dem Schema in Abb. 8a von S. 16 müsste es bei je<strong>der</strong> Voll- und<br />
Neumondstellung zu einer Sonnen- bzw. <strong>Mond</strong>finsternis kommen. Da die<br />
<strong>Mond</strong>bahn gegenüber <strong>der</strong> Erdbahnebene um etwa 5° geneigt ist, kommt es aber<br />
in <strong>der</strong> Regel nur zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr zu Finsternissen (Abb. 23).<br />
Abb. 23: Orientierung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn<br />
Während eines Umlaufs <strong>der</strong> Erde um die Sonne behält die <strong>Mond</strong>bahn ihre<br />
Orientierung <strong>im</strong> Raum nahezu exakt bei.<br />
Wie die Abb. 23 zeigt, liegen daher Sonne, Erde und <strong>Mond</strong> nur in Position 1<br />
und 3 auf einer Geraden, sodass nur zu diesen Punkten <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />
Erdschatten eintritt o<strong>der</strong> sich vor die Sonne schiebt.<br />
Ebenfalls wird deutlich: Ist in einem Monat die Konstellation von Erde, Sonne<br />
und <strong>Mond</strong> bei Neumond günstig für eine Sonnenfinsternis, ist auch die<br />
Wahrscheinlichkeit einer <strong>Mond</strong>finsternis zwei Wochen früher bzw. später<br />
groß. Somit treten Finsternisse in <strong>der</strong> Regel paarweise auf (siehe auch Tabelle<br />
<strong>der</strong> nächsten Finsternisse: Anhang A50 und A51). (vgl. Lindner 1973, S. 91)
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 25<br />
_______________________________________________________________<br />
2.4 <strong>Mond</strong>größe und -entfernung best<strong>im</strong>men<br />
Eine Finsternis ist für die Astronomie von großer Bedeutung. Denn so können<br />
Größenverhältnisse von Sonne, Erde und<br />
<strong>Mond</strong> best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Wird bei einer <strong>Mond</strong>finsternis <strong>der</strong><br />
Erdschatten auf dem <strong>Mond</strong> zu einem Kreis<br />
vervollständigt, lassen sich die<br />
Größenverhältnisse von Erde und <strong>Mond</strong><br />
erahnen. In Abb. 21 lässt sich <strong>der</strong><br />
Erdschattenverlauf gut erkennen.<br />
Etwa dre<strong>im</strong>al passt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />
Abb. 24: Berechnung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>entfernung<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> in Zahlen<br />
Radius: 1738 km<br />
Entfernung zur Erde: zwischen<br />
356.410 km – 406.740 km<br />
Masse: 7,35 · 10 22 kg<br />
(vgl. Winnenburg 1989, S. 242)<br />
Durchmesser des Erdschattens. Allerdings entspricht <strong>der</strong> Erdschatten an <strong>der</strong><br />
Stelle <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn auf Grund seiner Kegelform nicht mehr ganz dem<br />
Durchmesser <strong>der</strong> Erde. <strong>Der</strong> Erddurchmesser beträgt etwa das Vierfache des<br />
<strong>Mond</strong>durchmessers. (vgl. Raebiger 1993, S. 19 und http1)<br />
Zur Berechnung <strong>der</strong> genauen <strong>Mond</strong>größe ist zunächst die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>entfernung notwendig. Nach Wagenschein 1967, S. 47-48 sind dazu in<br />
Berlin und Kapstadt jeweils ein<br />
Beobachter zu positionieren, die <strong>im</strong><br />
gleichen Augenblick messen, wie hoch<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeweils an ihrem Horizont<br />
steht. Gewählt ist ein Zeitpunkt, in dem<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> für Berlin <strong>im</strong> Süden steht.<br />
Wagenschein legte eine historische<br />
Messung zugrunde: <strong>Der</strong> Beobachter in<br />
Kapstadt (K) sah dann den <strong>Mond</strong> etwa<br />
34° hoch über seinem südlichen Horizont,<br />
<strong>der</strong> in Berlin (B) maß etwa eine Höhe von<br />
57°. Aus einem Atlas entnahm er, dass<br />
<strong>der</strong> Winkel zwischen Berlin und Kapstadt<br />
etwa 86° beträgt. Auf einem langen
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 26<br />
_______________________________________________________________<br />
Papierstreifen können nun an einem beliebigen Kreis als Erdkugel die<br />
entsprechenden Winkel eingezeichnet werden und die Sehstrahlen <strong>der</strong><br />
Beobachter so weit verlängert werden, bis sie sich treffen (Abb. 24).<br />
So ergibt sich als Entfernung zwischen Erde und <strong>Mond</strong>, dass man etwa 30<br />
Erdkugeln aneinan<strong>der</strong> legen müsste, um zum <strong>Mond</strong> zu gelangen.<br />
Ist die Entfernung zum <strong>Mond</strong> bekannt, kann die genaue <strong>Mond</strong>größe best<strong>im</strong>mt<br />
werden. Mit einem <strong>im</strong> Durchmesser 7 cm großen Ball, <strong>der</strong> in 8 m Entfernung<br />
vor das Auge gehalten wird, lässt sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> verdecken.<br />
Mit Hilfe des Strahlensatzes lässt sich berechnen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>durchmesser<br />
etwa 3346 km beträgt (Abb. 25).<br />
Abb. 25: Strahlensatz zur Berechnung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>größe<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> passt<br />
demnach etwa<br />
viermal in den<br />
Erddurchmesser.<br />
Bei <strong>der</strong> Sonnen-<br />
finsternis wird<br />
ersichtlich, dass uns <strong>Mond</strong> und Sonne von <strong>der</strong> Erde aus gleich groß erscheinen.<br />
Aber die Sonne ist 400 mal größer und auch 400 mal weiter entfernt als <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>. (vgl. Wagenschein 1967, S. 47-48)<br />
Optische Täuschung<br />
Von <strong>der</strong> Erde aus betrachtet erscheint uns <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> je nach Höhe über dem<br />
Horizont unterschiedlich groß. Steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> be<strong>im</strong> Auf- und Untergang nahe<br />
am Horizont, sieht er viel größer aus als<br />
hoch oben am H<strong>im</strong>mel. Allerdings<br />
verän<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> seine wahre Größe<br />
nicht. Dies ist nur eine optische<br />
Täuschung. Wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nahe am<br />
Horizont steht, kann unser Auge ihn mit<br />
für uns vertrauten Dingen, wie Häusern<br />
o<strong>der</strong> Bäumen vergleichen. Diese Dinge<br />
Abb. 26: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer<br />
gleich groß
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 27<br />
_______________________________________________________________<br />
sind für unsere Begriffe groß, so dass wir den Eindruck haben, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
müsste riesig sein (Abb. 26). (vgl. http1)<br />
Verdeckt man den <strong>Mond</strong> nahe am Horizont und hoch am H<strong>im</strong>mel mit seinem<br />
Daumen am ausgestreckten Arm, wird deutlich, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer gleich<br />
groß.<br />
Tatsächlich än<strong>der</strong>t sich die Größe des <strong>Mond</strong>es aber während eines Monats, da<br />
die <strong>Mond</strong>bahn nicht kreisförmig son<strong>der</strong>n ellipsenförmig ist. Daher hat er nicht<br />
<strong>im</strong>mer die gleiche Entfernung zur Erde. <strong>Der</strong> Abstand zwischen Erde und <strong>Mond</strong><br />
schwankt um etwa 50.000 km. Somit än<strong>der</strong>t sich auch die Größe des <strong>Mond</strong>es<br />
am H<strong>im</strong>mel. Da dies aber nicht von<br />
einem auf den an<strong>der</strong>en Tag geschieht,<br />
ist <strong>der</strong> Größenunterschied für uns mit<br />
bloßem Auge nicht wahrzunehmen.<br />
Nur zwei Bil<strong>der</strong>, in denen die<br />
Größenverhältnisse verglichen werden,<br />
machen dies deutlich (Abb. 27). (vgl.<br />
Übelacker 2001, S. 4-5)<br />
2.5 Weitere Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />
Abb. 27: Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> scheinbaren<br />
<strong>Mond</strong>größe innerhalb zweier<br />
Wochen<br />
Die folgenden Aspekte werden in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe nur ergänzend auf<br />
Arbeitsblättern in <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ angesprochen (Erklärung zur Stöberkiste<br />
siehe unter 4.3).<br />
• <strong>Mond</strong>entstehung<br />
Die Wissenschaftler sind sich heute sicher, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> vor etwa 4,5<br />
Milliarden Jahren entstand. (vgl. Burnham 2000, S. 92)<br />
Über die Entstehung des <strong>Mond</strong>es sind sich die Wissenschaftler noch nicht<br />
einig. Bisher gibt es vier verschiedene Theorien:<br />
Nach <strong>der</strong> erste Theorie könnte die Erde zahlreiche Gesteinsbrocken aus dem<br />
All angezogen haben, die zunächst in einem Ring um die Erde rotierten und<br />
sich schließlich zum <strong>Mond</strong> zusammenschlossen. Allerdings ist
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 28<br />
_______________________________________________________________<br />
unwahrscheinlich, dass es so viel Gestein in Erdnähe gegeben hat. Nach <strong>der</strong><br />
zweiten Theorie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einer entfernten Gegend unabhängig<br />
entstanden und wurde von <strong>der</strong> Erde durch die Schwerkraft eingefangen.<br />
Dagegen spricht, dass das <strong>Mond</strong>gestein dann eine vollkommen an<strong>der</strong>e<br />
Zusammensetzung als das Erdgestein haben müsste, was aber nicht <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Laut einer weiteren Theorie spaltete sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf Grund <strong>der</strong> schnellen<br />
Rotation von dem damals noch flüssigen Erdkörper ab. Dies ist ebenfalls nicht<br />
möglich, da dann Erd- und <strong>Mond</strong>gestein gleich sein müssten. (vgl. http2)<br />
Die letzte Theorie, auch Crash-Theorie genannt, erscheint am<br />
wahrscheinlichsten. Demnach schlug ein etwa marsgroßer Asteroid, namens<br />
‚Theia’ auf dem noch flüssigen Erdkörper ein. So wurde die Erdrotation<br />
beschleunigt und die Erdachse kippte. ‚Theia’ verdampfte durch die Kollision,<br />
während eine große Menge von Materie in die Erdumlaufbahn geschleu<strong>der</strong>t<br />
wurde. Diese Materie kühlte sich rasch ab und bildete einen Ring um die Erde,<br />
ähnlich dem des Saturns. Nach einer kurzen Zeit (etwa 10.000 Jahre) schlossen<br />
sich die Gesteinstrümmer zusammen und bildeten den <strong>Mond</strong>. Durch<br />
Meteoriteneinschläge entstanden bis vor etwa 3 Milliarden Jahren auf <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>oberfläche Krater und Becken, die teilweise von Lava geflutet wurden.<br />
(vgl. Burnham 2000, S. 92) (siehe auch Anhang A30 und A25–A28)<br />
• Chronologie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>flüge<br />
1959 Lunik 2 schlägt als erste <strong>Mond</strong>sonde <strong>der</strong> UdSSR auf dem <strong>Mond</strong> ein<br />
1960 NASA gibt den Startschuss zum Apollo-Programm<br />
1962 erste US-Sonde erreicht den <strong>Mond</strong><br />
1966 Luna 10 umkreist den <strong>Mond</strong> und sendet Gravitations- und<br />
Strahlungsdaten zur Erde<br />
1967 Apollo 1 gerät in Brand, alle drei Besatzungsmitglie<strong>der</strong> (Grissom,<br />
White und Chaffee) kommen ums Leben<br />
1968 erste Besatzung (Borman, Lovell und An<strong>der</strong>s) umrundet mit Apollo<br />
8 den <strong>Mond</strong>
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 29<br />
_______________________________________________________________<br />
Juli 1969 mit Apollo 11 betreten Edwin Aldrin und Neil Armstrong als erste<br />
• Fehlende Atmosphäre<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat keine Lufthülle wie die Erde. Das Fehlen <strong>der</strong> Atmosphäre bringt<br />
zahlreiche Unterschiede zur Erde mit sich. Ohne Lufthülle, die Sauerstoff<br />
enthält, können we<strong>der</strong> Menschen noch Tiere auf dem <strong>Mond</strong> leben. Die<br />
Lufthülle stellt auf <strong>der</strong> Erde auch eine Schutzhülle vor kleineren Meteoriten<br />
und gefährlicher Strahlung dar, die auf dem <strong>Mond</strong> ungehin<strong>der</strong>t die Oberfläche<br />
erreichen können.<br />
Menschen den <strong>Mond</strong> (siehe Anhang A19–A22)<br />
1969-1972 Apollo 12, 14, 15, 16, und 17 sind fünf weitere erfolgreiche<br />
<strong>Mond</strong>landungen: je zwei Astronauten betreten den <strong>Mond</strong><br />
1994 Sonde Clementine (USA) findet an den <strong>Mond</strong>polen Hinweise auf<br />
Wassereis<br />
2003 -2005 Start <strong>der</strong> ersten europäischen Sonde Smart-1:<br />
Weiterhin geplant:<br />
Japan<br />
Indien und<br />
China<br />
(vgl. http3 und Rademacher, S. 67)<br />
November 2004 Start aus einer Erdumlaufbahn zum <strong>Mond</strong>, Januar<br />
2005 Einschwenken in eine <strong>Mond</strong>umlaufbahn<br />
(<strong>Mond</strong>gesteinserforschung)<br />
(vgl. http4)<br />
August 2005: mit Lunar-A die innere Struktur des <strong>Mond</strong>es<br />
erforschen und Sonde Selene starten<br />
2010: Selene-B, mit <strong>Mond</strong>rovern ausgestattet<br />
2008: Chandrayaan-1 und Chang’e –1<br />
2006 - 2015: drei Missionen, die Gesteine zur Erde bringen<br />
2020 <strong>Mond</strong>landung von Taikonauten<br />
(vgl. http5)
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 30<br />
_______________________________________________________________<br />
Ohne Luft kann sich kein Schall ausbreiten. Temperaturen werden nicht<br />
ausgeglichen und Wärme wird ungehin<strong>der</strong>t wie<strong>der</strong> in den Weltraum<br />
abgegeben. So herrschen auf <strong>der</strong> hellen Tagseite, die durch die langsame<br />
Rotation des <strong>Mond</strong>es 14 Tage von <strong>der</strong> Sonne beschienen wird, etwa 130°C und<br />
auf <strong>der</strong> Nachtseite –160°C. Wo keine Luft ist, die sich erwärmen, abkühlen und<br />
Wasser aufnehmen kann, gibt es auch keinen Wind und keinen Nie<strong>der</strong>schlag,<br />
also kein Wetter. Somit gibt es auf dem <strong>Mond</strong> auch keine Verwitterung. Die<br />
<strong>Mond</strong>oberfläche hat sich, seitdem <strong>der</strong> Meteoritenbeschuss nahezu aufgehört<br />
hat und die Vulkanausbrüche ausbleiben, kaum mehr verän<strong>der</strong>t. Deshalb<br />
bleiben auch die Fußspuren <strong>der</strong> Astronauten so lange erhalten. (vgl. Fürst S.<br />
82-83)<br />
• Schwerkraft<br />
Da <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>radius etwa 1/4 des Erdradius misst, aber seine Masse nur etwa<br />
1/81 <strong>der</strong> Erdmasse beträgt, ist auch die Gewichtskraft auf dem <strong>Mond</strong> an<strong>der</strong>s als<br />
auf <strong>der</strong> Erde. Sie beträgt nur 1/6 des Wertes auf <strong>der</strong> Erde. Demnach ist auf dem<br />
<strong>Mond</strong> alles 6 mal leichter als auf <strong>der</strong> Erde. (vgl. Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995, S.<br />
252)<br />
• Die Sicht eines ‚<strong>Mond</strong>bewohners’<br />
Da sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht, wie die Erde, in 24 Stunden einmal um sich selbst<br />
dreht, son<strong>der</strong>n etwa einen Monat dafür braucht, geht die Sonne auch nicht alle<br />
24 Stunden auf und unter. Auf dem <strong>Mond</strong><br />
ist an einem Ort demnach etwa zwei<br />
Wochen lang Tag und zwei Wochen lang<br />
Nacht. Für einen <strong>im</strong>aginären Beobachter,<br />
<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> erdzugewandten Seite des<br />
<strong>Mond</strong>es steht, geht die Erde allerdings nie<br />
unter. Sie bewegt sich kaum, son<strong>der</strong>n steht <strong>im</strong>mer an <strong>der</strong> gleichen Stelle über<br />
dem <strong>Mond</strong>horizont. Dabei erscheint sie jedoch genauso in Phasen wie <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> für den Betrachter auf <strong>der</strong> Erde (Abb. 28).<br />
Abb. 28: Vollerde, Halberde und<br />
Erdsichel
2 Fachwissenschaftlicher Hintergrund 31<br />
_______________________________________________________________<br />
Aus Abb. 8a von S. 16 lässt sich schließen, dass in Position 1 ‚Vollerde’, in<br />
Position 3 und 7 ‚Halberde’ und in Position 5 ‚Neuerde’ zu sehen ist.<br />
Ein Beobachter auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>rückseite sieht dagegen die Erde nie.<br />
Da dem <strong>Mond</strong> die Atmosphäre fehlt, gibt es dort auch keinen blauen H<strong>im</strong>mel<br />
wie auf <strong>der</strong> Erde. Ein <strong>Mond</strong>bewohner wäre von einem schwarzen H<strong>im</strong>mel<br />
umhüllt (Abb. 29). (vgl. Übelacker 2001, S. 10)<br />
Abb.29: Erde über dem <strong>Mond</strong>horizont<br />
Neben den bisher dargestellten Aspekten gibt es noch zahlreiche weitere<br />
Teilgebiete be<strong>im</strong> Thema ‚<strong>Mond</strong>’: z. B. Gezeiten o<strong>der</strong> Libration. Diese sind<br />
aber auf Grund <strong>der</strong> Komplexität für den Pr<strong>im</strong>arstufenbereich ungeeignet und<br />
werden daher hier nicht angesprochen.
3 Didaktischer Hintergrund 32<br />
_______________________________________________________________<br />
3 Didaktischer Hintergrund<br />
3.1 Begründung für das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong><br />
Auf den ersten Blick erscheint das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Grundschule etwas<br />
ungewöhnlich. Selten hört man von Lehrern, die speziell den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong><br />
Unterricht thematisieren. Näher liegt wahrscheinlich für die meisten Lehrer<br />
eine Unterrichtsreihe zum gesamten Weltall o<strong>der</strong> zumindest über unser<br />
Sonnensystem.<br />
Bereits Kin<strong>der</strong> haben ein großes Interesse an den Phänomenen <strong>im</strong> Weltall.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Sterne am H<strong>im</strong>mel und die Planeten unseres Sonnensystems<br />
faszinieren sie. Sie sind sehr aufgeschlossen und wissbegierig und es erstaunt,<br />
über welche Kenntnisse sie bereits verfügen und mit welchen Themen sie sich<br />
schon beschäftigen. (vgl. Zenkert 1997, S. 32)<br />
Das große Interesse rührt unter an<strong>der</strong>em daher, dass das Weltall so ungreifbar<br />
ist. Nachts können wir, wenn wir in den H<strong>im</strong>mel schauen, einen Blick ins<br />
Weltall werfen. Dennoch wissen wir nur sehr wenig darüber. Die D<strong>im</strong>ensionen<br />
übertreffen unser Vorstellungsvermögen. Gleichzeitig ist <strong>der</strong> Blick ins<br />
Universum ein Versuch die Frage zu klären, wo wir Menschen und die Erde<br />
herkommen. Uns wird dabei bewusst, dass die Erde nur ein kleiner Teil in<br />
einem riesigen System ist und auch daraus entstanden ist. Schon <strong>im</strong>mer haben<br />
die Menschen vor allem nachts in den H<strong>im</strong>mel geschaut. Die<br />
Naturwissenschaften und somit auch die Astronomie nehmen den Menschen<br />
einen Teil ihrer Ängste. Durch Erklärungen natürlicher Phänomene am<br />
H<strong>im</strong>mel und die Möglichkeit sie vorherzusagen, werden Ängste vor<br />
unvorhersehbaren Ereignissen, wie z. B. einer Sonnenfinsternis, genommen.<br />
Auch Kin<strong>der</strong> wollen für Phänomene, die sie beispielsweise in den Medien<br />
sehen, Erklärungen. Sie wollen ihre Lebenswelt verstehen, denn das gibt ihnen<br />
Sicherheit.<br />
Kin<strong>der</strong> spüren die Bedeutung <strong>der</strong> Astronomie für die Menschen. Sie kommen<br />
oft schon sehr früh mit dem Thema in Kontakt. Fast täglich wird in Zeitungen,
3 Didaktischer Hintergrund 33<br />
_______________________________________________________________<br />
Zeitschriften o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Fernsehen von den neusten Erkenntnissen <strong>der</strong><br />
Weltraumforschung berichtet. Auch in vielen Kin<strong>der</strong>sachbüchern o<strong>der</strong> auf<br />
zahlreichen Internetseiten für Kin<strong>der</strong> werden sie mit Phänomenen und<br />
Erklärungsversuchen konfrontiert (siehe nützliche Literatur <strong>im</strong> Anhang A68).<br />
Verstehen können die Kin<strong>der</strong> davon nur wenig. Aber gerade das<br />
Unvorstellbare, die teilweise mythisch erscheinenden Phänomene wecken das<br />
kindliche Interesse.<br />
Natürlich kann <strong>der</strong> Grundschulunterricht einen allgemeinen Überblick über das<br />
Sonnensystem und die Sterne geben. Ich bin allerdings <strong>der</strong> Meinung, dass <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> als Einstieg in die Astronomie ein geeigneteres Thema für die<br />
Grundschule darstellt.<br />
Für viele Erwachsene – und womöglich auch für einige Kin<strong>der</strong> – erscheint <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> auf den ersten Blick ‚langweilig’. Die meisten glauben genügend<br />
darüber zu wissen, als dass es sich lohne, sich näher damit zu beschäftigen.<br />
Auch ich habe bei näherem Hinterfragen gemerkt, dass viele Menschen oft<br />
schon in Bezug auf die <strong>Mond</strong>phasen nur über ein oberflächliches Wissen<br />
verfügen. Schon Martin Wagenschein erkannte, dass je<strong>der</strong> vierte<br />
fälschlicherweise den Erdschatten für die <strong>Mond</strong>phasen verantwortlich macht<br />
(vgl. Wagenschein 1995, S. 274). Und auch Kin<strong>der</strong> verfügen oft durch<br />
Aufschnappen von Einzelinformationen aus den Medien über „falsche und<br />
pseudowissenschaftliche Vorstellungen“ über die Vorgänge (Zenkert 1997, S.<br />
32).<br />
Neben <strong>der</strong> Unwissenheit über die Zusammenhänge gibt es noch weitere<br />
Gründe, die für die Behandlung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Grundschule<br />
sprechen.<br />
Meines Erachtens stellt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ein ideales Beobachtungsobjekt dar.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist auch für Kin<strong>der</strong> ein auffälliger H<strong>im</strong>melskörper. Durch seine<br />
Größe am H<strong>im</strong>mel erscheint er um ein Vielfaches greifbarer als die Sterne. Er<br />
ist somit auch von den Kin<strong>der</strong>n leicht am H<strong>im</strong>mel aufzufinden. Sein sich<br />
ständig än<strong>der</strong>ndes Aussehen sowie seine relativ schnelle Bewegung am<br />
H<strong>im</strong>mel und die damit verbundenen verschiedenen Sichtbarkeiten machen ihn<br />
interessant. Zusätzlich ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>der</strong> einzige H<strong>im</strong>melskörper, bei dem man<br />
schon mit bloßem Auge Oberflächenstrukturen erkennen kann. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> stellt
3 Didaktischer Hintergrund 34<br />
_______________________________________________________________<br />
demnach für Schüler eine Reihe von Beobachtungsmöglichkeiten dar. (vgl.<br />
Zenkert 1998, S. 38)<br />
Ein weiteres entscheidendes Kriterium den <strong>Mond</strong> in <strong>der</strong> Grundschule zu<br />
behandeln, ist die Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es auch am Tage. Während des<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>es ist er bei klarem H<strong>im</strong>mel auch am Vormittag zu sehen.<br />
Somit kann <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei schönem Wetter auch während <strong>der</strong> Schulzeit<br />
beobachtet werden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist meiner Meinung nach das geeignetste H<strong>im</strong>melsobjekt, um einen<br />
ersten Überblick über die Vorgänge am H<strong>im</strong>mel zu erlangen. Schon anhand<br />
einfacher Beobachtungen können sich die Schüler zahlreiche Zusammenhänge<br />
erschließen und bekommen so ein grundlegendes Verständnis für die<br />
Bewegungen eines H<strong>im</strong>melskörpers um einen an<strong>der</strong>en und die Laufbahn <strong>der</strong><br />
Objekte <strong>im</strong> Sonnensystem.<br />
Die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> ist somit <strong>der</strong> erste Schritt für die Kin<strong>der</strong>, den<br />
Blick von <strong>der</strong> Erde und <strong>der</strong> sie umgebenden Umwelt weg in das unvorstellbare<br />
Universum zu richten. Kin<strong>der</strong> erschließen sich nach und nach schrittweise den<br />
sie umgebenden Raum; beginnend <strong>im</strong> Kin<strong>der</strong>z<strong>im</strong>mer und dem Wohnhaus, über<br />
die Schule, den Wohnort, das Bundesland Nordrhein-Westfalen und<br />
Deutschland bis hin zu unserem Kontinent Europa und <strong>der</strong> gesamten Erde. Da<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> unser nächster Nachbar <strong>im</strong> Weltall ist und als einziger<br />
H<strong>im</strong>melskörper schon von Menschen besucht wurde, stellt er einen weiteren<br />
Schritt in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Umwelterschließung dar.<br />
Weiterhin ist es sinnvoll, den <strong>Mond</strong> schon in <strong>der</strong> Grundschule zu<br />
thematisieren, da jüngere Schüler ihn noch relativ unvoreingenommen<br />
beobachten können. Im Gegensatz zu älteren Schülern, denen in <strong>der</strong> Schule zur<br />
Erklärung <strong>der</strong> Phänomene nur Modelle gezeigt werden, sind sie „noch nicht so<br />
verbildet“ (Quast 1985, S. 42). Sie haben die Chance, aus beobachteten<br />
Erscheinungen wie dem Phasenwechsel des <strong>Mond</strong>es, Schlüsse zu ziehen und<br />
Erklärungen selber zu entwickeln. Die Beschäftigung mit dem <strong>Mond</strong> bietet<br />
demnach ein geeignetes Objekt, um die Umwelt selber zu entdecken und daran<br />
zu lernen, was bekanntlich für jeden Schüler einen größeren Lernerfolg<br />
vorweist, als vom Lehrer vorgegebene Fakten.
3 Didaktischer Hintergrund 35<br />
_______________________________________________________________<br />
Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ zeichnet sich auch durch seine Vielschichtigkeit aus. Es<br />
tangiert neben dem naturwissenschaftlichen Bereich noch zahlreiche weitere<br />
Gebiete wie Literaturwissenschaften, Kunst, Politik, Geschichte bis hin zu den<br />
Bereichen <strong>der</strong> Philosophie und Religion. Daher eignet es sich gut für den<br />
fächerübergreifenden Unterricht (siehe auch Kap. 4.5).<br />
Heutzutage nehmen die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Medienwelt ihre Umwelt nicht mehr<br />
bewusst wahr. Für viele Kin<strong>der</strong> ist die Natur nicht mehr spannend genug, da<br />
Fernsehsendungen und Computerspiele mehr ‚Action’ bieten. Die Fähigkeit<br />
gezielt und geduldig zu beobachten, geht verloren. Gerade anhand des <strong>Mond</strong>es<br />
mit seinen zahlreichen Beobachtungsmöglichkeiten kann diese Fähigkeit geübt<br />
werden.<br />
Darüber hinaus kann über die Beobachtung des <strong>Mond</strong>es und die Beschäftigung<br />
mit ihm das Bewusstsein <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> geprägt werden. So wie <strong>der</strong> Apollo-14-<br />
Pilot Edgar Mitchell nach seinem <strong>Mond</strong>flug und dem Blick vom <strong>Mond</strong> auf die<br />
Erde sagte: „Wir kamen zum <strong>Mond</strong> als Techniker – und kehrten zurück als<br />
bewusste Menschen“, soll auch den Kin<strong>der</strong>n ein Stück weit bewusst werden,<br />
wie winzig, verletzbar und einmalig die Erde ist (Dittbrenner 2003/2004, S.<br />
27). Sie haben die Chance, die Erde und das Leben auf ihr aus einem an<strong>der</strong>en<br />
Blickwinkel zu betrachten und die egozentrische Sichtweise, die den Menschen<br />
in den Mittelpunkt alles Geschehens setzt, zu hinterfragen. Darüber hinaus<br />
bietet die Unterrichtsreihe zum <strong>Mond</strong> auch Möglichkeiten die Kin<strong>der</strong> für die<br />
Bedeutung des Umweltschutzes zu sensibilisieren.<br />
Es wird deutlich, dass anhand des <strong>Mond</strong>es viele Fähigkeiten, Fertigkeiten,<br />
Kenntnisse sowie Einstellungen und Haltungen, die vom Lehrplan<br />
<strong>Sachunterricht</strong> vorgegeben sind, geschult werden können (siehe Kap. 3.2).<br />
Indem sich die Kin<strong>der</strong> mit dem <strong>Mond</strong> beschäftigen, erfahren sie, dass die<br />
Vorgänge und vor allem die D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong> Weltall unser<br />
Vorstellungsvermögen übertreffen. Durch Versuche, sich die Vorgänge am<br />
H<strong>im</strong>mel allein durch die Beobachtung zu erklären, wird den Kin<strong>der</strong>n bewusst,<br />
wie schwierig es früher für Astronomen gewesen sein muss, ohne Satelliten<br />
und Raketen die H<strong>im</strong>melsphänomene und <strong>der</strong>en Zusammenhänge zu erklären.<br />
Anhand <strong>der</strong> Tatsache, dass die Entstehung des <strong>Mond</strong>es bis heute nicht
3 Didaktischer Hintergrund 36<br />
_______________________________________________________________<br />
eindeutig geklärt ist, erhalten die Kin<strong>der</strong> z. B. Einblick in die Begrenztheit und<br />
Vorläufigkeit <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />
Diese Gründe zeigen somit, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ein Objekt aus <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> ist und einen geeigneten Unterrichtsgegenstand für den <strong>Sachunterricht</strong><br />
darstellt sowie weitere Fächer in <strong>der</strong> Grundschule tangieren kann.<br />
3.2 Einglie<strong>der</strong>ung des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ in den Lehrplan<br />
Die <strong>im</strong> Lehrplan <strong>Sachunterricht</strong> für die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen<br />
festgelegten Bereiche, Aufgabenschwerpunkte und Unterrichtsgegenstände<br />
beinhalten nicht ausdrücklich das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e astronomische<br />
Gebiete.<br />
Trotzdem lässt sich eine Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sinnvoll in den<br />
Lehrplan einglie<strong>der</strong>n. Denn dieses Thema trägt ebenfalls dazu bei, die<br />
Aufgaben des <strong>Sachunterricht</strong>s, „den Schülerinnen und Schülern Orientierungen<br />
und Hilfen [...] zum Verständnis, zur Erschließung und Mitgestaltung ihrer<br />
Lebenswirklichkeit [zu geben]“ zu erfüllen (Ministerium für Schule, Jugend<br />
und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 55). Außerdem schafft<br />
das Thema, wie <strong>im</strong> Lehrplan gefor<strong>der</strong>t Grundlagen für weiterführendes<br />
Lernen, da es <strong>im</strong> astronomischen Bereich noch viele Aspekte unberührt lässt<br />
und somit das Interesse <strong>der</strong> Schüler für an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Astronomie weckt<br />
(vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–<br />
Westfalen 2003, S. 55).<br />
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse sowie Einstellungen und<br />
Haltungen, die zur Erfüllung <strong>der</strong> Aufgaben vermittelt werden sollen, werden<br />
ebenso anhand des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ geschult. Im Folgenden sind die vom<br />
Lehrplan übernommenen Begriffe kursiv gedruckt.
3 Didaktischer Hintergrund 37<br />
_______________________________________________________________<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
Die Unterrichtsreihe rund um den <strong>Mond</strong> för<strong>der</strong>t <strong>im</strong> Wesentlichen folgende vom<br />
Lehrplan vorgeschriebenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />
Da zu Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe insbeson<strong>der</strong>e das Beobachten <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung am H<strong>im</strong>mel <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund steht,<br />
werden Fähigkeiten und Fertigkeiten wie bewusstes Wahrnehmen, Beobachten,<br />
Beschreiben, Vergleichen, Unterscheiden, sowie Auswerten und<br />
Dokumentieren von Phänomenen geübt. Gleichzeitig lernen die Kin<strong>der</strong><br />
Beobachtungen, Ergebnisse und Sachverhalte nicht nur als Fließtext<br />
darzustellen, son<strong>der</strong>n auch Tabellen anzufertigen und auszufüllen. Ebenso wird<br />
beson<strong>der</strong>s anhand <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung das Fragen stellen, Probleme<br />
erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln, sowie das<br />
Argumentieren geübt. Die Beobachtungsbögen bieten darüber hinaus die<br />
Möglichkeit, das Erörtern und Bewerten von Ergebnissen zu schulen.<br />
Allgemeine grundlegende Fähigkeiten wie selbstständiges Lernen können die<br />
Schüler durch offene Lernformen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe erwerben. Auch das<br />
kritische Reflektieren <strong>der</strong> Lernergebnisse und Lernwege wird durch das an jede<br />
Unterrichtssequenz anknüpfende selbstständige Darstellen des Gelernten<br />
geför<strong>der</strong>t. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes<br />
Nordrhein–Westfalen 2003, S. 55 und S. 64)<br />
Kenntnisse<br />
Die Unterrichtsreihe vermittelt von denen <strong>im</strong> Lehrplan gefor<strong>der</strong>ten<br />
Kenntnissen in erster Linie naturwissenschaftliche, aber auch technische und<br />
raumbezogene Kenntnisse. In gewissem Maße werden zusätzlich anhand von<br />
Unterrichtsthemen wie <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> ersten <strong>Mond</strong>flüge auch sozial- und<br />
kulturwissenschaftliche, historische und in geringem Maße auch ökonomische<br />
Kenntnisse geför<strong>der</strong>t. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des<br />
Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56)
3 Didaktischer Hintergrund 38<br />
_______________________________________________________________<br />
Einstellungen und Haltungen<br />
Neben Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen trägt das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong><br />
<strong>Sachunterricht</strong> auch zur Bildung von Einstellungen und Haltungen bei.<br />
Hauptsächlich wird mit <strong>der</strong> Unterrichtsreihe eine kritisch-konstruktive Haltung<br />
zu Naturwissenschaft und Technik angebahnt:<br />
Anhand eines solchen Themas kann den Kin<strong>der</strong>n auch bewusste werden, dass<br />
die Erde nur ein kleiner Teil eines riesigen Systems ist, dem wir nicht<br />
entfliehen können. Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ kann zur Sensibilisierung für das<br />
Anliegen des Umweltschutzes beitragen. Somit gehört auch<br />
verantwortungsvoller Umgang mit <strong>der</strong> natürlichen und gestalteten Lebenswelt<br />
und den Ressourcen zu den Einstellungen, die durch die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit dem <strong>Mond</strong> geför<strong>der</strong>t werden. (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und<br />
Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56 und 65)<br />
Laut Lehrplan und Richtlinien ist <strong>der</strong> <strong>Sachunterricht</strong> beson<strong>der</strong>s geprägt von den<br />
Formen des forschend-entdeckenden Lernens. Mit Hilfe eigenständiger<br />
<strong>Mond</strong>beobachtungen und eines Modells, welche das Entstehen <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen, die unterschiedliche Sichtbarkeit, die <strong>Mond</strong>bahn und an<strong>der</strong>es<br />
verdeutlicht, entdecken die Kin<strong>der</strong> durch eigenes Handeln und teilweise<br />
Ausprobieren nach und nach die Zusammenhänge. (vgl. Ministerium für<br />
Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 56)<br />
Prinzipien <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung<br />
Die Unterrichtsreihe zum <strong>Mond</strong> erfüllt die <strong>im</strong> Lehrplan festgehaltenen<br />
Prinzipien <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung:<br />
Sie geht von <strong>der</strong> Lebenswirklichkeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler aus, indem<br />
die Beobachtung des <strong>Mond</strong>es ein für sie interessantes Phänomen aufgreift.<br />
Diese Reihe ist meines Erachtens <strong>der</strong> erste Schritt zur Erschließung des<br />
Raumes außerhalb <strong>der</strong> Erde und för<strong>der</strong>t so die Wissbegier <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Ebenso bietet das Thema die Möglichkeit zur handelnden Auseinan<strong>der</strong>setzung.<br />
Denn auch vom <strong>Mond</strong>, vom Sonnensystem und vom Weltall haben die Kin<strong>der</strong><br />
bereits Vorstellungen und in Ansätzen Erklärungsmodelle. Die<br />
<strong>Mond</strong>beobachtungen sind Originalbegegnungen mit dem Thema. Durch ein
3 Didaktischer Hintergrund 39<br />
_______________________________________________________________<br />
Modell, das z. B. die <strong>Mond</strong>phasen verdeutlicht, findet eine handelnde<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung statt, die die Vorstellungen und Erklärungsmodelle<br />
weiterentwickelt. Zusätzlich zeigt die Tatsache, dass die <strong>Mond</strong>entstehung bis<br />
heute noch nicht vollständig geklärt ist, den Kin<strong>der</strong>n die Grenzen <strong>der</strong><br />
Wissenschaft auf.<br />
Die <strong>Mond</strong>beobachtung und ein Modell sind außerdem Methoden des aktiven<br />
Wissenserwerbs. So werden mit wissenschaftlich gültigen Methoden – <strong>der</strong><br />
kontinuierlichen Beobachtung und Dokumentation – Erkenntnisprozesse in<br />
Gang gesetzt, mit denen die Schüler zu Ergebnissen kommen und Einsichten<br />
gewinnen.<br />
Anhand eines <strong>Mond</strong>buches, in dem die Kin<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em ihre<br />
aufgeschriebenen und reflektierten Erkenntnisse sammeln, wird das Prinzip <strong>der</strong><br />
Reflexion und Dokumentation von Ergebnissen aufgegriffen.<br />
Mit einem Planetariums- und Sternwartenbesuch bestehen außerschulische<br />
Bezüge. Die dort tätigen Personen bereichern durch ihren Kompetenzen den<br />
Unterricht.<br />
Die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ för<strong>der</strong>t wie vom Lehrplan<br />
vorgeschrieben, die sprachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Schüler. Neben dem Erwerb<br />
von Fachbegriffen bezüglich des <strong>Mond</strong>es, wird auch die sachgemäße<br />
Versprachlichung von Beobachtungen, Entdeckungen und Erkenntnissen<br />
geschult. Gleichzeitig lernen die Schüler beispielsweise durch die<br />
Dokumentation ihrer Erkenntnisse sachangemessene Texte zu verfassen. Auch<br />
die Lesefreude und –kompetenz (z. B. sinnentnehmendes Lesen bei<br />
Sachtexten) kann durch Leseanreize geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Medien wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, Internet,<br />
Computerprogramme und -spiele, Filme und CDs / Kassetten bieten den<br />
Schülern auch in dieser Unterrichtsreihe vielfältige Möglichkeiten<br />
Informationen zu sammeln o<strong>der</strong> bereits Gelerntes zu festigen.<br />
Wie schon erwähnt, eignet sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch gut für den vom Lehrplan<br />
vorgegebenen Fächerübergriff, da das Thema auch in Mathematik, Sprache<br />
und Kunst aufgegriffen werden kann (vgl. Ministerium für Schule, Jugend und
3 Didaktischer Hintergrund 40<br />
_______________________________________________________________<br />
Kin<strong>der</strong> des Landes Nordrhein–Westfalen 2003, S. 57-59) (siehe Kap. 4.5).<br />
Obwohl das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ nicht als Unterrichtsgegenstand in den Bereichen<br />
des <strong>Sachunterricht</strong>s des Lehrplans aufgegriffen wird, bietet es also dennoch<br />
vielfältige Möglichkeiten, die vom Kultusministerium vorgesehenen Aufgaben<br />
und Prinzipien des <strong>Sachunterricht</strong>s umzusetzen.<br />
Nachdem ich festgestellt hatte, dass <strong>im</strong> Lehrplan für <strong>Sachunterricht</strong> von<br />
Nordrhein-Westfalen keine Unterrichtsgegenstände genannt werden, die<br />
astronomische Aspekte, geschweige denn konkret das Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />
beinhalten, interessierte es mich, ob an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong> das Thema<br />
‚Astronomie’ o<strong>der</strong> speziell das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in ihren Lehrplänen aufführen.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass die Kultusministerien mehrerer Bundeslän<strong>der</strong><br />
teilweise konkret Themengebiete aus dem astronomische Bereiche vorgeben.<br />
Während die Lehrpläne für Bayern und Thüringen sich auf die Sonne und die<br />
mit ihr verbundenen Erscheinungen, wie Sonnenverlauf am H<strong>im</strong>mel,<br />
Jahreszeiten und Tag und Nacht beschränken, beziehen an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong><br />
zusätzlich konkret den <strong>Mond</strong> als Unterrichtsgegenstand ein (vgl. Bayerisches<br />
Staatsministerium für Unterricht und Kultus 2001, S. 108, 196 und<br />
Kultusministerium des Landes Thüringen, S.84).<br />
Dabei wird <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in einigen Län<strong>der</strong>n als verbindliches Thema genannt,<br />
während an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong> Aspekte zum <strong>Mond</strong> nur als fakultativen<br />
Unterrichtsgegenstand nennen. So kann in Berlin, Brandenburg und<br />
Mecklenburg-Vorpommern <strong>im</strong> Zusammenhang <strong>der</strong> Zeitlichen Abläufe in <strong>der</strong><br />
Natur auch auf die <strong>Mond</strong>phasen eingegangen werden (vgl. Ministerium<br />
Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern 2004, S. 42), während die<br />
Lehrpläne für Hamburg, und Bremen neben dem Vorschlag auf die<br />
Auswirkungen des <strong>Mond</strong>es auf Dinge unseres Lebens einzugehen, die<br />
<strong>Mond</strong>phasen (zeitlichen Rhythmus aus dem Lauf des <strong>Mond</strong>es ableiten) als<br />
verbindliches Thema vorsieht (vgl. Freie und Hansestadt Hamburg 2003, S. 26,<br />
36 und Freie Hansestadt Bremen 2002, S. 12, 17).
3 Didaktischer Hintergrund 41<br />
_______________________________________________________________<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird vom Kultusministerium von Schleswig-Holstein als<br />
verbindlicher Inhaltspunkt vorgegeben. <strong>Der</strong> Lehrplan für Sachsen beinhaltet<br />
sogar für das 4. Schuljahr das Wahlpflichtthema <strong>Der</strong> H<strong>im</strong>melsraum, in dem<br />
auch <strong>der</strong> Unterrichtsgegenstand <strong>Mond</strong>, Sterne und Sternenbil<strong>der</strong> mit Einbezug<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen genannt wird. (vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />
Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein 1997/1998 S. 111<br />
und Sächsisches Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung 2004. S. 26)<br />
3.3 Schülerbefragung zum Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en<br />
Auswertung<br />
Um mir einen Überblick über das Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sowie ihre Interessen<br />
und bisherigen Beobachtungen zu verschaffen, führte ich eine<br />
Schülerbefragung durch. Dazu entwickelte ich einen für jede Klassenstufe<br />
angepassten Fragebogen, den ich in allen Klassen <strong>der</strong> Elisabethschule in<br />
Voerde verteilte.<br />
Die Erstklässler sollten nur den <strong>Mond</strong> malen, während die Zweitklässler<br />
zusätzlich noch aufgefor<strong>der</strong>t wurden: Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt.<br />
Die Dritt- und Viertklässler bekamen darüber hinaus noch drei weitere Fragen:<br />
3. Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen? Wie sah er aus?<br />
4. Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?<br />
5. Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>? (siehe Anhang A1–A4).<br />
Nach den Sommerferien ging ich am 16.9.04 teilweise selber in die Klassen <strong>der</strong><br />
Elisabethschule o<strong>der</strong> gab dem jeweiligen Klassenlehrer die Bögen mit, um sie<br />
zu einem günstigen Zeitpunkt in seinem Unterricht ausfüllen zu lassen. Die<br />
Bögen wurden somit von allen Schülern <strong>der</strong> Schule an diesem Vormittag<br />
ausgefüllt. Im Einzelnen waren es: 66 Erstklässler, 74 Zweitklässler, 62<br />
Drittklässler und 76 Viertklässler.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung ist zu bedenken, dass die Erst- und Zweitklässler etwa 20<br />
Minuten Zeit zum Ausfüllen <strong>der</strong> Bögen bekamen und die 3. und 4. Schuljahre<br />
etwa 25 Minuten Zeit hatten. Einige Kin<strong>der</strong> hielten sich aber zu lange an ihren
3 Didaktischer Hintergrund 42<br />
_______________________________________________________________<br />
Zeichnungen auf, so dass nicht genug Zeit blieb auf die an<strong>der</strong>en Fragen<br />
einzugehen. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Bil<strong>der</strong> vermutlich auch<br />
in <strong>der</strong> Hintergrundgestaltung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Auswertung <strong>der</strong> Aufgabenstellung: Male den <strong>Mond</strong><br />
Die <strong>Mond</strong>darstellungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> lassen sich deutlich in fünf Rubriken<br />
unterteilen:<br />
mit Gesicht: Kin<strong>der</strong>- / Bil<strong>der</strong>buchmond (Beispiele: siehe Anhang A6, A15)<br />
Sichel: (Beispiele: siehe Anhang A5, A7)<br />
Vollmond: (Beispiele: siehe Anhang A16)<br />
Vollmond mit<br />
Oberflächen-<br />
struktur: überwiegend gelb, aber in höheren Klassen auch grau o<strong>der</strong><br />
weiß; Struktur meist durch an<strong>der</strong>sfarbige, runde Punkte o<strong>der</strong><br />
Kreise (Beispiele: siehe Anhang A9, A11, A13)<br />
an<strong>der</strong>e: alle Bil<strong>der</strong>, auf denen man nicht richtig erkennen kann was<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
%<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
mit Gesicht<br />
dargestellt ist, o<strong>der</strong> die nicht eindeutig einer an<strong>der</strong>en Rubrik<br />
zuzuordnen sind<br />
Sichel<br />
Vollmond<br />
Vollmond mit<br />
Oberflächenstruktur<br />
Diagramm 1: Auswertung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e<br />
1. Schuljahr (66)<br />
2. Schuljahr (74)<br />
3. Schuljahr (62)<br />
4. Schuljahr (76)
3 Didaktischer Hintergrund 43<br />
_______________________________________________________________<br />
Neben <strong>der</strong> deutlichen Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> ersten Rubrik, ist die Rubrik<br />
Vollmond mit Oberflächenstruktur auffällig. Mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />
Viertklässler (ca. 63%) stellen einen Vollmond dar, auf dem eine<br />
Oberflächenstruktur zu erkennen ist, die anscheinend eine Kraterlandschaft<br />
darstellen soll.<br />
Auswertung <strong>der</strong> Frage 2: Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt<br />
Die Antworten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf diese Frage sind sehr vielfältig. Daher fällt es<br />
mir schwer diese in eindeutige Rubriken aufzuteilen. Bei näherer Betrachtung<br />
<strong>der</strong> Antworten fällt auf, dass einige Aspekte von den Kin<strong>der</strong>n häufiger genannt<br />
wurden als an<strong>der</strong>e. Demnach sind jeweils nur die häufigsten Antworten <strong>der</strong><br />
einzelnen Klassenstufen zu Rubriken zusammengefasst und <strong>im</strong> Diagramm<br />
aufgeführt. Einzelne Antworten, die zwar selten gegeben wurden, aber für den<br />
Vergleich zwischen den einzelnen Schuljahren wichtig sind, sind zusätzlich ins<br />
Diagramm aufgenommen worden. Im Text werde ich allerdings nur auf die<br />
jeweils auffälligsten Rubriken eingehen.<br />
%<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
<strong>Mond</strong> nur nachts zu<br />
sehen<br />
2. Schuljahr (74) 3. Schuljahr (62) 4. Schuljahr (76)<br />
<strong>Mond</strong> auch am<br />
Tage sichtbar<br />
<strong>Mond</strong> leuchtet<br />
<strong>Mond</strong> leuchtet durch<br />
Sonne<br />
Farbe des <strong>Mond</strong>es<br />
Krater,<br />
Oberflächenstruktur<br />
<strong>Mond</strong> ist schön<br />
<strong>Mond</strong> ist groß<br />
verschiedene<br />
<strong>Mond</strong>phasen<br />
Diagramm 2: Auswertung <strong>der</strong> Frage 2: Schreibe auf, was dir zum<br />
<strong>Mond</strong> einfällt<br />
<strong>Mond</strong> ist rund
3 Didaktischer Hintergrund 44<br />
_______________________________________________________________<br />
Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 2. Schuljahres<br />
Rubrik <strong>Mond</strong> nur nachts zu sehen:<br />
Aus ein Drittel <strong>der</strong> Äußerungen <strong>der</strong> Zweitklässler lässt sich entnehmen, dass<br />
die jeweiligen Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Meinung sind, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts bzw. bei<br />
Dunkelheit sichtbar. So äußern z. B. drei Schüler:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist nur in <strong>der</strong> Nacht da.“ 2<br />
„Nacht. Sterne. Ruhe. Schlafen gehen. Dunkelheit. [...] Die Nacht bricht ein...“<br />
„Am Morgen geht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> weg. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>, <strong>der</strong> steht am H<strong>im</strong>mel in <strong>der</strong><br />
Nacht. [...] <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist zum Einschlafen“ (siehe Anhang A5).<br />
Rubrik <strong>Mond</strong> leuchtet:<br />
Teilweise wird explizit genannt, dass er leuchtet, teilweise wird das Leuchten<br />
nur als Verb <strong>im</strong> Satz benutzt; z. B.:<br />
„Er leuchtet in <strong>der</strong> Nacht.“<br />
„...leuchtet die Wolken an“ (siehe Anhang A6).<br />
Ob nun alle Kin<strong>der</strong>, die in dieser Art antworteten, <strong>der</strong> Ansicht sind, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
leuchtet von selbst, bleibt offen und wäre in Einzelgesprächen zu hinterfragen.<br />
Weitere vereinzelte, teilweise nicht <strong>im</strong> Diagramm aufgenommene,<br />
Äußerungen:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat komische Löcher <strong>im</strong> Bauch.“ (siehe Anhang A6)<br />
„Manchmal ist er rund und er sieht aus wie eine Banane.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wan<strong>der</strong>t um die Erde.“<br />
„Es fliegen Menschen herauf mit einer Rakete. Die Menschen bewun<strong>der</strong>n ihn.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist grau. Auf dem <strong>Mond</strong> waren schon ganz viele Menschen.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist interessant. Ob es Marsmännchen gibt, weiß ich nicht.<br />
Vielleicht werden es Forscher wissen.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bleibt stehen.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist in <strong>der</strong> Luft. Auf dem <strong>Mond</strong> gibt es Außerirdische.“<br />
2 Streng genommen handelt es sich hier nicht um echte Zitate, da ich bei allen wie<strong>der</strong>gegeben<br />
Texten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zur besseren Lesbarkeit die Verschreibungen orthografisch verbessert und<br />
teilweise auch Satzzeichen eingefügt habe.
3 Didaktischer Hintergrund 45<br />
_______________________________________________________________<br />
Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 3. Schuljahres<br />
Rubrik Krater, Oberflächenstruktur:<br />
„Er hat Krater, große und kleine.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Kulen.“<br />
„Und er hat Löcher“ (siehe Anhang A7).<br />
Rubrik Farbe des <strong>Mond</strong>es:<br />
Die Farbe des <strong>Mond</strong>es beschreiben die meisten mit „gelb“. Auch wird „weiß-<br />
gelb“ und ein „bisschen orange“ genannt. Ein Kind ist <strong>der</strong> Auffassung: „Alle<br />
denken, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> gelb ist, dabei ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> weiß.“<br />
Rubrik <strong>Mond</strong> nur nachts zu sehen:<br />
Ein Kind schreibt zu dieser Rubrik, zu <strong>der</strong> sich die Drittklässer seltener äußern<br />
als die Zweitklässler, poetisch: „Es brennt draußen <strong>im</strong>mer ein Licht. Morgens<br />
brennt die Sonne und abends <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>“ (siehe Anhang A9).<br />
Weitere Äußerungen, die teilweise nicht in Rubriken aufgenommen wurden:<br />
„Die Sonne bringt den <strong>Mond</strong> zum Scheinen.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist riesengroß.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kreist um die Erde.“<br />
„Menschen steigen manchmal auch auf den <strong>Mond</strong>.“<br />
„Alle denken, dass es nur einen <strong>Mond</strong> gibt, aber das st<strong>im</strong>mt nicht. Es gibt<br />
mehrere <strong>Mond</strong>e.“<br />
„<strong>Der</strong> erste Hund, <strong>der</strong> auf dem <strong>Mond</strong> war, ist die Hündin Leika.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> beschützt uns vor Meteoriten.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist ein Planet. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist sehr weit von den an<strong>der</strong>en Planeten<br />
entfernt.“
3 Didaktischer Hintergrund 46<br />
_______________________________________________________________<br />
Beispiele aus den auffälligsten Rubriken des 4. Schuljahres<br />
Rubrik verschiedene <strong>Mond</strong>phasen:<br />
„Es gibt den Vollmond und den Halbmond“ (siehe Anhang A13).<br />
„Es gibt voll <strong>Mond</strong> und einen halben <strong>Mond</strong>, aber es gibt nur einen <strong>Mond</strong>.“<br />
Teilweise wird das Phänomen <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung auch umschrieben; z. B.:<br />
„Manchmal ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ganz zu sehen, o<strong>der</strong> es ist weniger.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist manchmal krumm [...] und manchmal rund.“<br />
Rubrik <strong>Mond</strong> ist groß:<br />
„Er ist sehr groß.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist riesig.“<br />
Rubrik Krater, Oberflächenstruktur:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Löcher, die man auch Krater nennt.“<br />
„Er ist von Kratern übersät“ (Anhang A11).<br />
Weitere interessante Äußerungen, die teilweise nicht in Rubriken<br />
aufgenommen wurden:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist kein Planet. Er ist ein Stein.“<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat viele Krater. In <strong>der</strong> Mitte des <strong>Mond</strong>es ist ein Schatten in <strong>der</strong><br />
Form eines Kaninchens. Das ist mir <strong>im</strong>mer ein Rätsel.“<br />
„Auf dem <strong>Mond</strong> ist niedrige Schwerkraft.“<br />
„Wenn man zum <strong>Mond</strong> fliegen will, muss man Astronaut werden.“<br />
„Manche denken er leuchtet von alleine, aber er wird von <strong>der</strong> Sonne<br />
angestrahlt.“<br />
Vergleich <strong>der</strong> drei Schuljahre<br />
<strong>Der</strong> Vergleich <strong>der</strong> drei Diagramme zur Frage 2 zeigt vom 2. bis zum 4.<br />
Schuljahr einen starken Anstieg <strong>der</strong> Äußerungen zu den verschiedenen<br />
<strong>Mond</strong>phasen. Gleichzeitig nehmen die Äußerungen, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts<br />
zu sehen, deutlich ab, während ein leichter Anstieg <strong>der</strong> Nennung, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> ist<br />
auch am Tage sichtbar, zu erkennen ist (Beispiele aus dem 4. Schuljahr: „Man
3 Didaktischer Hintergrund 47<br />
_______________________________________________________________<br />
kann ihn auch am Tage sehen“ (siehe Anhang A11), und „Er leuchtet am<br />
Abend und am Tag.“)<br />
Interessant ist auch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Farbangabe des <strong>Mond</strong>es. Während <strong>im</strong><br />
2. und 3. Schuljahr <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> überwiegend mit „gelb“ beschrieben wird,<br />
nennen die Viertklässler „grau“ als häufigste Farbe.<br />
Gut gefällt mir, dass in jedem Schuljahr einige Kin<strong>der</strong> ihre persönlichen<br />
Empfindungen äußern, in dem sie z. B. schreiben: „Ich finde den <strong>Mond</strong> sehr<br />
schön und beson<strong>der</strong>s schön finde ich, wenn er ganz ist“, „Ich mag den <strong>Mond</strong>“,<br />
o<strong>der</strong> „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist für mich etwas Beson<strong>der</strong>es“, „Er sieht schön aus.“<br />
Auswertung <strong>der</strong> Frage 3: Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen?<br />
Wie sah er aus?<br />
Auch zu dieser Frage gibt es die verschiedensten Antworten welche ich in<br />
sieben Rubriken unterteilt habe (Diagramm 3).<br />
In die Rubrik gestern fallen alle Kin<strong>der</strong>, die angaben, den <strong>Mond</strong> gestern<br />
(teilweise auch vorgestern) gesehen zu haben.<br />
Viele Kin<strong>der</strong> antworten ohne eine Zeitangabe und beschreiben nur, welche<br />
<strong>Mond</strong>phasen sie zuletzt gesehen haben. Daher habe ich die folgenden Rubriken<br />
nach den genannten <strong>Mond</strong>phasen, welche die Kin<strong>der</strong> zuletzt gesehen haben,<br />
ausgewählt: Vollmond, abnehmende (abn.) Sichel, zunehmende (zun.) Sichel<br />
und Halbmond.<br />
In <strong>der</strong> Rubrik nicht zuzuordnen sind alle Antworten zusammengefasst, die<br />
wi<strong>der</strong>sprüchlich sind, d. h. bei diesen Antworten st<strong>im</strong>men Bild und Text nicht<br />
überein (Beispiel aus dem 4. Schuljahr: „9.9. früh morgens“ mit Bild einer<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>sichel (an diesem Datum war aber abnehmen<strong>der</strong><br />
Halbmond)) o<strong>der</strong> es wird etwas angegeben, was man so nicht beobachten kann<br />
(Beispiel aus dem 3. Schuljahr: „Er war grau und hatte viele Krater.“)
3 Didaktischer Hintergrund 48<br />
_______________________________________________________________<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
3. Schuljahr (62) 4. Schuljahr. (76)<br />
gestern<br />
Vollmond<br />
abn. Sichel<br />
zun. Sichel<br />
Halbmond<br />
nicht zuzuordnen<br />
keine Angabe<br />
Diagramm 3: Auswertung Frage 3: Wann hast du den <strong>Mond</strong><br />
das letzte Mal gesehen? Wie sah er aus?<br />
Erstaunlich ist die Häufigkeit <strong>der</strong> Antwort gestern (bzw. vorgestern) den <strong>Mond</strong><br />
gesehen zu haben, weil die Kin<strong>der</strong> zu diesem Zeitpunkt den <strong>Mond</strong> nicht sehen<br />
konnten, da Neumond war (Beispiele: siehe Anhang A10, A14).<br />
Fraglich ist, ob die Kin<strong>der</strong> nur <strong>der</strong> Antwort willen so antworten o<strong>der</strong> nicht<br />
zwischen gestern bzw. vorgestern und einer längeren Zeitspanne unterscheiden<br />
können.<br />
Zu diesen Antworten werden<br />
auch die unterschiedlichsten<br />
<strong>Mond</strong>phasen gemalt<br />
(Diagramm 4).<br />
Dass die meisten Kin<strong>der</strong> zu<br />
<strong>der</strong> Antwort, gestern den<br />
<strong>Mond</strong> gesehen zu haben, eine<br />
abnehmende <strong>Mond</strong>sichel<br />
zeichnen, kann Zufall sein.<br />
Es kann aber auch daran<br />
liegen, dass zwei Wochen<br />
vor Ausfüllen <strong>der</strong><br />
%<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Vollmond<br />
3. Schuljahr (von 26 Antworten)<br />
4. Schuljahr (von 22 Antworten)<br />
zunehmen<strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong><br />
abnehmen<strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong><br />
kein Bild<br />
Diagramm 4: dargestellte <strong>Mond</strong>phasen aus<br />
<strong>der</strong> Rubrik gestern
3 Didaktischer Hintergrund 49<br />
_______________________________________________________________<br />
Fragebögen abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> war, <strong>der</strong> auf Grund des schönen Wetters fast<br />
jeden Morgen zu sehen war. Dies würde die These bestärken, dass viele<br />
Kin<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> 3. Schuljahr, nicht zwischen gestern bzw. vorgestern und<br />
letzter Woche unterscheiden können.<br />
In den Rubriken Vollmond, abnehmende Sichel, zunehmende Sichel und<br />
Halbmond aus Diagramm 3 st<strong>im</strong>men die Angaben in Bild und Text überein.<br />
Auffällig ist in beiden Schuljahren die Häufigkeit <strong>der</strong> Äußerung den Vollmond<br />
das letzte mal gesehen zu haben (Beispiel: siehe Anhang A8). Meiner Meinung<br />
lässt sich dies damit begründen, dass <strong>der</strong> Vollmond auf Grund seiner großen<br />
Helligkeit den Kin<strong>der</strong> eher in Erinnerung bleibt als die an<strong>der</strong>en Lichtgestalten.<br />
Auswertung <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong><br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
% 40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Ja, sicher ich<br />
glaube ja<br />
auch am Tage sehen?<br />
Erfreulich ist das Ergebnis <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den <strong>Mond</strong><br />
auch am Tage sehen?<br />
3. Schuljahr (62)<br />
4. Schuljahr (76)<br />
weiß<br />
nicht<br />
ich<br />
glaube<br />
nicht<br />
Nein keine<br />
Antwort<br />
Diagramm 5: Auswertung <strong>der</strong> Frage 4: Was glaubst du: Kann man den<br />
<strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?
3 Didaktischer Hintergrund 50<br />
_______________________________________________________________<br />
Auswertung <strong>der</strong> Frage 5: Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>?<br />
Da ich nur die allgemeinen Interessenstendenzen aufzeigen möchte, habe ich<br />
zur Auswertung die beiden Klassenstufen zusammengefasst. Im Diagramm<br />
sind die am häufigsten genannten Interessensgebiete wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
30<br />
25<br />
20<br />
% 15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Gestaltän<strong>der</strong>ung am H<strong>im</strong>mel<br />
Bewegung<br />
Aussehen, Oberfläche<br />
Leuchten, Helligkeit<br />
physikalische Daten<br />
<strong>Mond</strong>flüge, -landung<br />
Leben, Außerirdische<br />
Entstehung des <strong>Mond</strong>es<br />
Farbe<br />
Diagramm 6: Auswertung Frage 5: Was interessiert dich am <strong>Mond</strong>?<br />
3. und 4. Schuljahr zusammengefasst (138 Kin<strong>der</strong>)<br />
Die meisten Rubriken erklären sich von selbst.<br />
Unter physikalische Daten fallen z. B. die Fragen:<br />
„Wie groß ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>?“<br />
„Wie heiß ist er?“<br />
„Wie weit entfernt er von <strong>der</strong> Erde ist“ (siehe Anhang A14).<br />
In die Rubrik Bewegung sind die Nennungen des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde,<br />
sowie die am H<strong>im</strong>mel sichtbare West-Ost-Bewegung zusammengefasst; z. B.:<br />
„Dreht sich die Erde um den <strong>Mond</strong> o<strong>der</strong> dreht sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um die Erde?“<br />
„Mich interessiert, warum <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an einer an<strong>der</strong>en Stelle ist.“<br />
Fragebögen als Legit<strong>im</strong>ation für die Unterrichtsreihe<br />
Aus den Fragebögen wird deutlich, dass schon <strong>im</strong> Grundschulalter ein großes<br />
Interesse am <strong>Mond</strong> besteht. Viele Kin<strong>der</strong> beobachten nicht nur den <strong>Mond</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n haben auch angelesenes o<strong>der</strong> gehörtes Wissen aus Büchern, Internet<br />
und Fernsehen o<strong>der</strong> von ihren Bezugspersonen. Dies zeigt sich deutlich in den
3 Didaktischer Hintergrund 51<br />
_______________________________________________________________<br />
zahlreichen <strong>Mond</strong>darstellungen und den ähnlichen Äußerungen zur Frage 2<br />
(Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt). Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> Krater hat und grau<br />
ist, kann ein Kind in <strong>der</strong> Regel nicht selbst beobachtet haben. Es sei denn, die<br />
Eltern verfügen über ein gutes Teleskop. Anhand <strong>der</strong> Antworten auf die Fragen<br />
3 und 4 (Wann hast du den <strong>Mond</strong> das letzte Mal gesehen? und Kann man den<br />
<strong>Mond</strong> auch am Tage sehen?) lässt sich schließen, wie viele Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong><br />
schon bewusst beobachtet haben. Denn nur die nachvollziehbaren Antworten<br />
auf Frage 3, die in Bild und Text übereinst<strong>im</strong>men, lassen erkennen, die Schüler<br />
haben den <strong>Mond</strong> bewusst gesehen (jeweils rund 60% (siehe Diagramm 3,<br />
Rubriken: Vollmond, abn. Sichel, zun. Sichel und Halbmond)). Ebenso kann<br />
ein Kind die Frage, ob <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch am Tage zu sehen ist, nur mit „Ja“<br />
beantworten, wenn es den <strong>Mond</strong> auch schon selbst tagsüber am H<strong>im</strong>mel<br />
entdeckt hat (siehe Diagramm 5).<br />
In vielen Fällen steht also reproduziertes Wissen z. B. über die<br />
<strong>Mond</strong>oberfläche aus Büchern, Internet o<strong>der</strong> Fernsehen neben dem Wissen aus<br />
den eigenen Beobachtungen.<br />
In <strong>der</strong> Unterrichtsreihe gilt es nun, dieses Wissen mit Hilfe von Beobachtungen<br />
und Modellen aufzugreifen und die Beobachtungen und <strong>der</strong>en Erklärungen mit<br />
dem Vorwissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Einklang zu bringen. So wird das Wissen<br />
gefestigt, ergänzt o<strong>der</strong> gegebenenfalls revidiert.<br />
Bei den Äußerungen, was ihnen zum <strong>Mond</strong> einfällt, und den<br />
Interessensangaben wird deutlich, dass die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lichtgestalt des<br />
<strong>Mond</strong>es vielen Kin<strong>der</strong>n bereits aufgefallen ist. Dies bietet gute<br />
Anknüpfungspunkte für eine Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’.<br />
Aus den Fragebögen wird ebenfalls ersichtlich, dass das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ mit<br />
Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Bewegung des <strong>Mond</strong>es am<br />
H<strong>im</strong>mel, am besten für die 3. und 4. Klasse geeignet ist. Beson<strong>der</strong>s aus den<br />
Äußerungen zur Frage 2 (Schreibe auf, was dir zum <strong>Mond</strong> einfällt) wird die<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Wissensstandes von den Zweit- zu den Viertklässlern<br />
deutlich. Es erscheint, als ob die Kin<strong>der</strong> mit zunehmendem Alter den <strong>Mond</strong><br />
und seine Verän<strong>der</strong>ung bewusster wahrnehmen. Die Zunahme <strong>der</strong> Äußerungen<br />
zu den verschiedenen <strong>Mond</strong>phasen, sowie <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Angaben
3 Didaktischer Hintergrund 52<br />
_______________________________________________________________<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei auch tagsüber sichtbar und das Sinken <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
Äußerungen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sei nur nachts zu sehen, machen dies deutlich.<br />
Auch die Bil<strong>der</strong> geben eine Legit<strong>im</strong>ation für die Festlegung <strong>der</strong><br />
Unterrichtsreihe auf die 3. und 4. Klasse. Je älter die Kin<strong>der</strong> werden, desto<br />
mehr können sie naturwissenschaftlich an das Thema herangehen und den<br />
<strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel von Darstellungen des <strong>Mond</strong>es aus Geschichten und<br />
Bil<strong>der</strong>büchern trennen.<br />
Die Themengebiete, die neben <strong>der</strong> Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es<br />
am H<strong>im</strong>mel zusätzlich in einer Unterrichtsreihe aufgenommen werden können,<br />
lassen sich aus den Antworten auf die Frage 5 (Was interessiert dich am<br />
<strong>Mond</strong>?) entnehmen; z. B. physikalische Daten, wie Größe und Entfernung,<br />
o<strong>der</strong> Oberfläche des <strong>Mond</strong>es.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 53<br />
_______________________________________________________________<br />
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />
4.1 Einführung in die Unterrichtsreihe<br />
Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ bietet ein weites Spektrum an Aspekten, die schon in <strong>der</strong><br />
Grundschule behandelt werden können. Die Mind-Map <strong>im</strong> Anhang A69 zeigt<br />
eine Auswahl, <strong>der</strong> von mir mit dem <strong>Mond</strong> assoziierten Teilgebiete mit<br />
Schwerpunkt auf dem naturwissenschaftlichen Bereich.<br />
Es wird deutlich, dass dieses Thema vielfältige Möglichkeiten für den<br />
Unterricht bietet. Allerdings kann nicht auf alle Aspekte eingegangen werden.<br />
Meiner Meinung nach ist für den Einstieg in ein astronomisches Thema in <strong>der</strong><br />
Schule vorrangig <strong>der</strong> Aspekt, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Erde aus beobachtbaren Bewegung<br />
und Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel wichtig. Somit liegt <strong>der</strong><br />
Schwerpunkt bei <strong>der</strong> von mir konzipierten Unterrichtsreihe auf <strong>der</strong><br />
Beobachtung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung und <strong>der</strong> damit<br />
verbundenen unterschiedlichen Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es (grüne Kreise <strong>der</strong><br />
Mind-Map). Damit die Schüler die komplexen Zusammenhänge verstehen,<br />
bedarf es eines kleinschrittigen Herangehens an die Thematik. Dies habe ich in<br />
<strong>der</strong> Unterrichtsreihe umgesetzt.<br />
Die Unterrichtsreihe ist bewusst nicht in Stunden, son<strong>der</strong>n in Sequenzen<br />
eingeteilt. Jede Sequenz hat ihren eigenen Themenschwerpunkt und wird je<br />
nach Umfang unterschiedlich viel Unterrichtszeit beanspruchen. Ohne eine<br />
Zeitvorgabe können für jede Sequenz je nach Vorwissen, Fragen und<br />
Auffassungsgabe <strong>der</strong> Klasse die einzelnen Unterrichtsstunden flexibel geplant<br />
werden.<br />
Die einzelnen Sequenzen bauen aufeinan<strong>der</strong> auf, so dass die vorgestellte<br />
Reihenfolge einzuhalten ist.<br />
Nachdem die Schüler zunächst als Einstieg in die Unterrichtsreihe den<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong> eigenständig beobachtet und in Beobachtungsbögen<br />
dokumentiert haben, folgt nach <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen in <strong>der</strong>
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 54<br />
_______________________________________________________________<br />
zweiten Sequenz die gemeinsame morgendliche Beobachtung des<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>es.<br />
Mit den Beobachtungen eines kompletten Phasendurchlaufes als Grundlage<br />
werden in den folgenden Sequenzen anschließend mit Hilfe eines Modells die<br />
wesentlichen Aspekte <strong>der</strong> Beobachtung deutlich gemacht. Dabei wird zunächst<br />
die am H<strong>im</strong>mel auffälligste Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt und <strong>der</strong> West-Ost-<br />
Bewegung des <strong>Mond</strong>es (dritte Sequenz) thematisiert. Darauf folgend wird auf<br />
die ebenfalls bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung erkennbare<br />
Abstandsverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> eingegangen (vierte<br />
Sequenz), um anschließend die, nicht direkt beobachteten, unterschiedlichen<br />
Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es am Modell zu erarbeiten (fünfte<br />
Sequenz). Obwohl Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse in <strong>der</strong> Regel nicht selber von<br />
den Kin<strong>der</strong>n beobachtet wurden, gehe ich mit einer Sequenz auf diese<br />
Phänomene ein, da sie eng mit <strong>der</strong> Bewegung des <strong>Mond</strong>es zusammenhängen<br />
(sechste Sequenz). Da ich darüber hinaus auch das Bewusstsein von<br />
Entfernung und Größe wichtig finde, um einen ersten Eindruck <strong>der</strong><br />
D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong> Weltall zu erhalten, wird neben o<strong>der</strong> nach den Sequenzen<br />
auch auf diese Punkte eingegangen (zusätzliche Sequenz).<br />
(ausführliche Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen in Kap. 4.4)<br />
Wie bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen schon deutlich geworden ist, eignet<br />
sich die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ am besten für die 3. und 4.<br />
Klasse. Allerdings sind <strong>im</strong> 3. Schuljahr große Zahlen (Zahlen ab 1000) und <strong>der</strong><br />
Umgang mit diesen in <strong>der</strong> Regel noch kein Unterrichtsgegenstand, so dass die<br />
Schüler die Berechnungen <strong>der</strong> zusätzlichen Sequenz noch nicht vornehmen<br />
können und wahrscheinlich auch Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong><br />
D<strong>im</strong>ensionen haben würden.<br />
Vor <strong>der</strong> Darstellung des Verlaufes <strong>der</strong> Unterrichtssequenzen werden <strong>im</strong><br />
Folgenden zunächst die Ziele und Methoden <strong>der</strong> Unterrichtsreihe genannt und<br />
auf die Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers eingegangen.<br />
Abschließend werden noch kurz Möglichkeiten des Fächerübergriffs über den<br />
<strong>Sachunterricht</strong> hinaus gegeben.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 55<br />
_______________________________________________________________<br />
4.2 Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe und Methoden zur<br />
Umsetzung<br />
Wesentliche Grob-Lernziele <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• Interesse für den <strong>Mond</strong> (und an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Astronomie)<br />
entwickeln.<br />
• den <strong>Mond</strong> mit seiner Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gestalt und <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Sichtbarkeit bewusst wahrnehmen und beobachten.<br />
• genaues Beschreiben von Beobachtungen lernen und erkennen, dass<br />
dies für den Austausch von Informationen untereinan<strong>der</strong> wichtig ist.<br />
• Schlüsse aus beobachteten Erscheinungen ziehen.<br />
• die Zusammenhänge zwischen <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen und <strong>der</strong><br />
Bewegung am H<strong>im</strong>mel, sowie <strong>der</strong> unterschiedlichen Sichtbarkeiten<br />
verstehen.<br />
• D<strong>im</strong>ensionen des Weltalls anhand des <strong>Mond</strong>es näherungsweise<br />
erfassen.<br />
• theoretische Modelle zur Erklärung <strong>der</strong> Erscheinungen des <strong>Mond</strong>es<br />
kennen lernen, verstehen und mit den Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel in<br />
Verbindung bringen.<br />
• den Perspektivenwechsel zwischen <strong>der</strong> Innen- und Außensicht <strong>der</strong><br />
Erde-<strong>Mond</strong>-Konstellation vornehmen können.<br />
Detaillierte Ziele sind in je<strong>der</strong> Sequenz als Intentionen angegeben.<br />
Methoden<br />
Dem Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sind wie allen astronomischen Themen enge methodische<br />
Grenzen gesetzt. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kann nicht, wie an<strong>der</strong>e Dinge, die <strong>im</strong><br />
<strong>Sachunterricht</strong> behandelt werden, in den Klassenraum geholt, angefasst o<strong>der</strong><br />
besucht werden. Es ist also nicht ganz einfach, bei diesem Thema den Bezug<br />
zur Lebenswelt herzustellen und das Lernen am realen Objekt zu ermöglichen.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 56<br />
_______________________________________________________________<br />
Daher sind verbale Informationen und bildliche Darstellungen und Modelle die<br />
wesentlichen Informationsquellen. (vgl. Mittelmann 1985, S. 9)<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> hat den Vorteil, dass er, <strong>im</strong> Gegensatz zu an<strong>der</strong>en H<strong>im</strong>melskörpern,<br />
mit bloßem Auge gut zu beobachten ist. Somit liegt in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe <strong>der</strong><br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> wesentlichen auf zwei Methoden: <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung und<br />
dem Modell.<br />
Da zur Erreichung <strong>der</strong> oben genannten Lernziele in allen Sequenzen auf<br />
mindestens eine dieser Methoden zurückgegriffen wird, wird in den folgenden<br />
beiden Unterkapiteln auf diese Methoden näher eingegangen.<br />
Alle Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel werden mit dem Modell wie<strong>der</strong> aufgegriffen<br />
und aus <strong>der</strong> Sicht eines Erdbewohners (Innensicht) sowie aus <strong>der</strong> Außensicht<br />
dargestellt und erklärt. Dies gilt als Grundlage für das weitere Verständnis. So<br />
kann während <strong>der</strong> Sequenzen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bezug zu den beobachteten<br />
Aspekten hergestellt werden.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Zusammenhänge muss <strong>der</strong> Lehrer während <strong>der</strong><br />
Unterrichtsreihe teilweise die Gewinnung von Erkenntnissen leiten. Denn an<br />
einigen Punkten könnten Kin<strong>der</strong> durch selbstständiges Ausprobieren<br />
irregeleitet werden o<strong>der</strong> eine falsche Vorstellung <strong>der</strong> Zusammenhänge erhalten.<br />
4.2.1 Die Methode <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beobachtung als entscheidende Grundlage<br />
Wer um Bildung bemüht ist, wird es von sich weisen, von Dingen etwas<br />
herzusagen, die er nicht gesehen hat, obwohl sie sehr leicht zu sehen sind und<br />
auf unseren Hinblick nur zu warten scheinen.<br />
(Wagenschein 1995, S. 274)<br />
Aus Martin Wagenscheins Aussage wird deutlich, dass wir – und beson<strong>der</strong>s<br />
Kin<strong>der</strong> – nicht nur aus Büchern o<strong>der</strong> Arbeitsblättern lernen können. Nur Dinge,<br />
die wir selber ausprobiert, durchgeführt, angefasst o<strong>der</strong> beobachtet haben,<br />
bleiben uns nachhaltig in Erinnerung und <strong>der</strong>en Zusammenhänge können wir<br />
umfassend verstehen.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 57<br />
_______________________________________________________________<br />
Somit n<strong>im</strong>mt in <strong>der</strong> Unterrichtsreihe die gezielte Beobachtung des <strong>Mond</strong>es<br />
einen hohen Stellenwert ein. Bei dem ersten eigenständigen Beobachten zu<br />
Hause wird hauptsächlich auf die Phasenverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es geachtet.<br />
Die anschließende Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es unter Anleitung des<br />
Lehrers in <strong>der</strong> Schule hat den Schwerpunkt auf <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung und<br />
den damit zusammenhängenden Phänomenen. Bei einem abendlichen<br />
Klassentreffen kann mit bloßem Auge, einem Fernrohr und einem Teleskop die<br />
Oberflächenstruktur genauer untersucht werden.<br />
Die regelmäßige Beobachtung ist eine wichtige Grundlage für das Verstehen<br />
<strong>der</strong> komplexen Sachverhalte des <strong>Mond</strong>es. Zunächst hat die Beobachtung rein<br />
motivierenden Charakter. Wie bei allen h<strong>im</strong>melskundlichen Phänomenen hat<br />
auch die <strong>Mond</strong>beobachtung und das bewusste Feststellen seiner Verän<strong>der</strong>ung<br />
in „hohem Maße Erlebnischarakter“ (Winnenburg 1997, S. 13). Denn gerade<br />
bei den ersten Beobachtungen können die Kin<strong>der</strong> noch staunen und die<br />
Schönheit des <strong>Mond</strong>es wahrnehmen, ohne bereits von theoretischen<br />
Erklärungen beeinflusst zu sein. So werden assoziierbare Erinnerungen<br />
geprägt, die aktivierend und motivierend wirken. (vgl. Winnenburg 1997, S.<br />
13) Dadurch wächst das Interesse <strong>der</strong> Schüler am <strong>Mond</strong>, was eine gute<br />
Grundlage für den weiteren Unterricht bietet. Denn wie ich selber erlebt habe,<br />
geben sich Kin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> reinen Beobachtung nur kurz zufrieden. Schnell<br />
lösen die beobachteten Phänomene eine Reihe von Fragen aus und regen zum<br />
Nachdenken an.<br />
Im Unterricht kann nun an das aktiv Erlebte und selbst Beobachtete angeknüpft<br />
werden, um die sachlichen Hintergründe des Gesehenen zu erarbeiten.<br />
Ein weiterer Grund für die Durchführung von Beobachtungen ist die<br />
Komplexität <strong>der</strong> Erkenntnisse, die allein anhand <strong>der</strong> regelmäßigen<br />
<strong>Mond</strong>beobachtung mit den Kin<strong>der</strong>n erarbeitet werden können:<br />
• Phasenverän<strong>der</strong>ungen<br />
• Position des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne (‚rechts’, ‚links’, ‚rechter<br />
Winkel’, ‚gegenüber’, ‚über’ / ‚unter’)<br />
• runde (beleuchtete) Seite zeigt <strong>im</strong>mer in Richtung Sonne
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 58<br />
_______________________________________________________________<br />
• West-Ost-Bewegung und daran anknüpfende unterschiedliche<br />
Sichtbarkeit des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Phasenverän<strong>der</strong>ung<br />
• scheinbare Bewegung von Ost nach West (auf Grund <strong>der</strong> Erddrehung)<br />
• Dauer eines kompletten Durchlaufes <strong>der</strong> Phasen<br />
• gebundene Rotation<br />
Durch Beobachtung mit einem Teleskop wird deutlich:<br />
• <strong>Mond</strong>oberfläche, Krater, Gebirge, Mare<br />
4.2.2 Das Modell - die Bewegung des <strong>Mond</strong>es verdeutlicht durch einen<br />
Modellversuch<br />
Die Beobachtungen, die Kin<strong>der</strong> am H<strong>im</strong>mel machen, lassen bereits viele<br />
Zusammenhänge erkennen. Allerdings genügt es nicht, dies dabei zu belassen,<br />
da die Kin<strong>der</strong> nach Erklärungen suchen.<br />
Erst durch die Außensicht werden alle Zusammenhänge klar. In <strong>der</strong> Regel, so<br />
auch in den meisten Schulbüchern und allgemeinbildenden Astronomie-<br />
büchern, werden die <strong>Mond</strong>phasen anhand einer Skizze, ähnlich wie in Abb. 14,<br />
18 und 20 auf S. 21 - 23, erklärt. Doch solch ein Bild ist sehr abstrakt und<br />
erfor<strong>der</strong>t viel Vorstellungsvermögen um die Zusammenhänge zu<br />
veranschaulichen. Für die Grundschule halte ich ein solches Bild gerade am<br />
Anfang für ungeeignet.<br />
Damit die Kin<strong>der</strong> eine Vorstellung <strong>der</strong> Dreid<strong>im</strong>ensionalität <strong>der</strong> Umlaufbahnen<br />
bekommen, ist es sinnvoll die <strong>Mond</strong>phasen anhand einer Art Rollenspiel zu<br />
verdeutlichen. Dieses Rollenspiel werde ich <strong>im</strong> weiteren Verlauf <strong>im</strong>mer<br />
Modell nennen und mich auch in den Unterrichtssequenzen und selbst<br />
durchgeführten Stunden darauf beziehen.<br />
Da es mehrfach in den Unterrichtssequenzen mit <strong>im</strong>mer neu gesetzten<br />
Schwerpunkten durchgeführt wird, wird dieses Modell und die Durchführung<br />
<strong>im</strong> Folgenden beschrieben und aufgezeigt, welche Aspekte daran sichtbar<br />
gemacht werden können. Bei <strong>der</strong> anschließenden Unterrichtsbeschreibung wird
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 59<br />
_______________________________________________________________<br />
demnach nicht mehr detailliert auf die Vorgehensweise des Lehrers<br />
eingegangen, son<strong>der</strong>n nur noch kurz genannt, welcher Aspekt des Modells in<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Sequenz durchgeführt werden sollen.<br />
benötigtes Material:<br />
• große helle Kugel (Styroporkugel)<br />
• Overhead-Projektor (OHP)<br />
• gut abzudunkeln<strong>der</strong> Raum mit großer freier Fläche<br />
OHP<br />
Abb. 30: Blick von oben auf das Modell (L = Lehrer, E = ‚Erdkind’(Schüler))<br />
Die Kugel stellt den <strong>Mond</strong> dar. <strong>Der</strong> OHP,<br />
dessen Licht einen Teil des abgedunkelten<br />
Raumes erhellt, ist die Sonne. Das Prinzip des<br />
Modells beruht darauf, dass die Kugel durch<br />
den OHP beschienen wird (Abb. 30). Je nach<br />
Position sieht man unterschiedlich viel von <strong>der</strong><br />
beleuchteten Seite des <strong>Mond</strong>es.<br />
In dem abgedunkelten Raum wird ein großer<br />
Kreis (gestrichelt) markiert. Dieser stellt die<br />
<strong>Mond</strong>bahn um die Erde dar. <strong>Der</strong> komplette<br />
Kreis muss vom OHP beleuchtet sein und <strong>der</strong><br />
Lichtkegel muss über dem Kreis etwa eine<br />
Höhe von 1,8 m einnehmen. <strong>Der</strong> Lehrer (L) hält<br />
die Kugel in <strong>der</strong> Hand und läuft damit entgegen<br />
dem Uhrzeigersinn den Kreis ab, so dass die<br />
E<br />
L<br />
Fotoabb. 1: Verlauf des<br />
Modells
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 60<br />
_______________________________________________________________<br />
Kugel <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Lichtschein ist (Fotoabb. 1). Zu keiner Zeit darf <strong>der</strong> Körper<br />
des Lehrers den Lichtschein auf die Kugel verdecken.<br />
<strong>Mond</strong>phasen<br />
<strong>Der</strong> Kopf eines Schülers (E) in <strong>der</strong> Mitte des Kreises bildet die Erde<br />
(‚Erdkind’). Während <strong>der</strong> Lehrer nun mit dem <strong>Mond</strong> die Erde umläuft, kann<br />
das ‚Erdkind’ bei dem Umlauf des <strong>Mond</strong>es nun die Verän<strong>der</strong>ung von Licht und<br />
Schatten auf <strong>der</strong> ihm zugewandten <strong>Mond</strong>seite verfolgen. Dies entspricht in<br />
etwa dem Bild, das ein Beobachter von <strong>der</strong> Erde aus (Innensicht) <strong>im</strong> Verlauf<br />
Fotoabb. 2: Verän<strong>der</strong>ung von Licht und Schatten auf<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>kugel<br />
OHP<br />
eines Monats sieht<br />
(Fotoabb. 2).<br />
Um die verschiedenen <strong>Mond</strong>phasen zu sehen, muss sich die Erde mitdrehen.<br />
Dies entspricht aber nicht <strong>der</strong> Erddrehung um die eigene Achse, da die<br />
Umdrehung in Bezug auf die<br />
<strong>Mond</strong>umlaufdauer zu langsam abläuft.<br />
Steht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> an Position 1, sieht <strong>der</strong><br />
Schüler (E) nichts von <strong>der</strong> beleuchteten<br />
Seite, es ist Neumond. An Position 2<br />
bzw. 4 ist zunehmen<strong>der</strong> bzw. ab-<br />
nehmen<strong>der</strong> Halbmond und an Position 3<br />
4<br />
1 S 3<br />
Abb. 31: Positionen <strong>der</strong><br />
Hauptmondphasen<br />
sieht <strong>der</strong> Schüler die voll beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es, es ist Vollmond (Abb.<br />
31). Wichtig ist, dass an <strong>der</strong> Position des Vollmondes (3) die Kugel nicht zu<br />
2
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 61<br />
_______________________________________________________________<br />
tief gehalten wird, da sonst <strong>der</strong> Schatten des Schülerkopfes darauf fällt und<br />
man statt Vollmond eine <strong>Mond</strong>finsternis erhält.<br />
Neben den <strong>Mond</strong>phasen können anhand dieses Modells vielfältige Aspekte<br />
erläutert werden:<br />
West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es<br />
Bleibt die Erde stehen, wird be<strong>im</strong> Umlauf des <strong>Mond</strong>es dem ‚Erdkind’ deutlich,<br />
dass sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von rechts nach links bewegt. Dies entspricht bei täglich<br />
gleichem Beobachtungszeitpunkt <strong>der</strong> Positionsverän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es (West-<br />
Ost-Bewegung).<br />
Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />
Das Kind, das die Erde darstellt, zeigt mit einem Arm in Richtung <strong>Mond</strong> und<br />
mit dem an<strong>der</strong>en Arm in Richtung Sonne. Bei dem Umlauf des <strong>Mond</strong>es<br />
verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Abstand zwischen OHP und <strong>Mond</strong>kugel. Auch hier muss<br />
sich die Erde zunächst mitdrehen.<br />
Es wird deutlich, an welcher Position sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bezüglich zur Sonne<br />
befindet (‚gegenüber’, ‚links’, ‚rechts’, ‚über’ <strong>der</strong> Sonne (In <strong>der</strong> Neumond-<br />
stellung kann <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Modell nicht ‚unterhalb’ <strong>der</strong> Sonne stehen, da das<br />
Erdkind dann einen Schatten auf die Kugel wirft)). Außerdem wird erkennbar,<br />
dass die beleuchtete Seite des <strong>Mond</strong>es stets zur Sonne zeigt.<br />
Auf- und Untergang von Sonne und <strong>Mond</strong> – Ost-West-Bewegung<br />
innerhalb eines Tages<br />
Verschiedene Teile des Kopfes stellen die vier H<strong>im</strong>melsrichtungen dar (Abb.<br />
32):<br />
Nase: Süden<br />
linkes Ohr: Osten<br />
rechtes Ohr: Westen<br />
Hinterkopf: Norden<br />
O<br />
S<br />
W<br />
N<br />
Abb.32: Zuordnung <strong>der</strong><br />
H<strong>im</strong>melrichtungen<br />
zu den Körperteilen
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 62<br />
_______________________________________________________________<br />
Das ‚Erdkind’ dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn um seine eigene Achse.<br />
Dabei wird ihm deutlich, dass es durch die Eigendrehung erscheint, als<br />
bewegen sich Sonne und <strong>Mond</strong> von links nach rechts (Osten nach Westen).<br />
Außerdem ist erkennbar, beide H<strong>im</strong>melskörper gehen <strong>im</strong> Osten (linkes Ohr)<br />
auf und <strong>im</strong> Westen (rechtes Ohr) unter.<br />
Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug zur Sonne<br />
Während <strong>der</strong> Erddrehung wird für das ‚Erdkind’ deutlich, in welcher<br />
H<strong>im</strong>melsrichtung jeweils die Sonne steht, wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auf- und untergeht,<br />
bzw. <strong>im</strong> Süden mitten am H<strong>im</strong>mel steht o<strong>der</strong> nicht zu sehen ist. Daraus können<br />
die ungefähren Auf- und Untergangszeiten <strong>der</strong> Hauptmondphasen (Vollmond,<br />
Neumond, ab- und zunehmen<strong>der</strong> Halbmond) geschlossen werden.<br />
Gebundene Rotation<br />
Wird die Kugel be<strong>im</strong> Umlauf um die Erde stets etwas mitgedreht, so dass<br />
<strong>im</strong>mer die gleiche Seite zur Erde hin zeigt, wird <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> gebundenen<br />
Rotation sichtbar. Durch einen Klebepunkt auf <strong>der</strong> zur Erde hinweisenden<br />
Seite kann verdeutlicht werden, dass von <strong>der</strong> Erde aus <strong>im</strong>mer die gleiche Seite<br />
sichtbar ist.<br />
Außensicht<br />
Kin<strong>der</strong>, die außen um das Modell herumstehen, haben die Außensicht auf die<br />
Sonne-Erde-<strong>Mond</strong>-Konstellation.<br />
Aus <strong>der</strong> Außensicht wird deutlich, wie sich Erde und <strong>Mond</strong> bewegen, und dass<br />
Erde sowie <strong>Mond</strong> stets halbseitig beleuchtet sind. Außerdem kann dadurch<br />
ersichtlich werden, dass stets unterschiedlich viel <strong>der</strong> beleuchteten Seite zum<br />
<strong>Mond</strong> zeigt. Dies ist eine weiterer Aspekt zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen.<br />
Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis<br />
Aus Abb. 31 ist erkennbar, dass es in Position 1 zu einer Sonnenfinsternis und<br />
in Position 3 zu einer <strong>Mond</strong>finsternis kommen kann. Je nach Größe des<br />
‚Erdkindes’ ist dabei <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> unterschiedlich hoch zu halten, damit er bei<br />
einer Sonnenfinsternis für das ‚Erdkind’ die OHP-Lampe (Sonne) verdeckt,
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 63<br />
_______________________________________________________________<br />
bzw. zu einer Verfinsterung des <strong>Mond</strong>es durch den Schatten des Kopfes<br />
(Erdschatten) läuft.<br />
Damit die Kin<strong>der</strong> sich diese Ereignisse selbstständig mit dem Modell<br />
erarbeiten können, werden zur Hilfe Pfeile an dem Kreis angebracht, die die<br />
Erddrehung und den <strong>Mond</strong>umlauf anzeigen.<br />
Vorteile dieses Modells<br />
<strong>Der</strong> Vorteil eines solchen Modells ist, dass die Kin<strong>der</strong> nicht passiv beobachten,<br />
wie es z. B. bei einem Tellurium <strong>der</strong> Fall ist. Da die Kin<strong>der</strong> die Erde selber<br />
darstellen, tragen sie aktiv zu <strong>der</strong> Durchführung des Modells bei, was die<br />
Erkenntnisse einprägsamer macht.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kin<strong>der</strong> sowohl die Außensicht einnehmen<br />
können, als auch die am H<strong>im</strong>mel beobachteten Phänomene <strong>im</strong> Modell aus <strong>der</strong><br />
Innensicht sehen können. So ist <strong>der</strong> Zusammenhang vom Modell zu den<br />
Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel besser ersichtlich.<br />
4.3 Vorüberlegungen und Vorbereitungen des Lehrers für die<br />
Unterrichtssequenzen<br />
Terminwahl zur Durchführung:<br />
Die Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ lässt sich nicht wie an<strong>der</strong>e<br />
Unterrichtsreihen <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> auf einen beliebigen Zeitpunkt <strong>im</strong><br />
Schuljahr festlegen. Denn einige unbeeinflussbare Faktoren müssen bedacht<br />
und beachtet werden.<br />
Eine günstige Zeit für die Unterrichtsreihe sind die Herbst- und Wintermonate,<br />
da es in dieser Zeit schon früh dunkel und morgens erst spät hell wird und die<br />
Kin<strong>der</strong> somit schon am frühen Abend und vor Schulbeginn den <strong>Mond</strong> gut<br />
beobachten können.<br />
Weiterhin müssen für die komplette Unterrichtsreihe mindestens fünf Wochen<br />
eingeplant werden, <strong>der</strong>en Beginn mit den <strong>Mond</strong>phasen abgest<strong>im</strong>mt wird. Die
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 64<br />
_______________________________________________________________<br />
Unterrichtsreihe beginnt bei Neumond, worauf fast vier Wochen lang <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> hauptsächlich beobachtet wird.<br />
Allerdings kann trotz gründlichen Abgleichs mit den <strong>Mond</strong>phasen die<br />
Unterrichtsreihe nicht für einen best<strong>im</strong>mten Termin festgelegt werden, da<br />
<strong>im</strong>mer Schlecht-Wetter-Perioden eintreten können, an denen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nur<br />
unzureichend sichtbar ist. In diesem Fall ist die Unterrichtsreihe flexibel zu<br />
verschieben o<strong>der</strong> die Beobachtungen einen Monat später zu wie<strong>der</strong>holen.<br />
Demnach sollte die Unterrichtsreihe für einen Zeitraum von mehreren Monaten<br />
geplant werden.<br />
Mithilfe <strong>der</strong> Eltern:<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt in dieser Unterrichtsreihe ist die Elternmitarbeit.<br />
Zunächst sollten diese über die Durchführung des Themas informiert werden,<br />
da die Kin<strong>der</strong> teilweise abends <strong>im</strong> Dunkeln ins Freie gehen müssen um den<br />
<strong>Mond</strong> zu beobachten.<br />
Außerdem wird für einige Sequenzen ein Elternteil als weitere Aufsichtsperson<br />
benötigt. Da in <strong>der</strong> ersten, dritten und sechsten Sequenz nur ein Teil <strong>der</strong> Klasse<br />
mit dem Lehrer in den abgedunkelten Raum zum Modell geht, müssen in <strong>der</strong><br />
Zwischenzeit die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Klassenraum von einem Elternteil<br />
beaufsichtigt werden, während sie an <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ (nähere Erläuterungen<br />
weiter unten) arbeiten.<br />
Räumlichkeiten:<br />
Für das Modell muss ein geeigneter Raum innerhalb des Schulgebäudes<br />
gefunden werden, <strong>der</strong> während <strong>der</strong> jeweiligen Unterrichtsstunden frei ist.<br />
Reflexionsaufgaben:<br />
Da die Schüler Gelerntes stets aufarbeiten und reflektieren sollten, ist es<br />
sinnvoll zu je<strong>der</strong> Sequenz Reflexionsmöglichkeiten vorzubereiten. Dazu eignen<br />
sich teilweise offene Leitfragen o<strong>der</strong> Aufgabenstellungen, die es jedem Kind<br />
ermöglichen, sich individuell mit seinen Erkenntnissen und Eindrücken aus <strong>der</strong><br />
jeweiligen Sequenz auseinan<strong>der</strong> zu setzen, diese zu verarbeiten, zu<br />
strukturieren und zu dokumentieren. Um die Vorstellung und eigene
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 65<br />
_______________________________________________________________<br />
Anschauung nicht einzuschränken, sind die Arbeitsblätter ohne zusätzliche<br />
Bil<strong>der</strong> gestaltet. So bieten sie Raum für eigene Zeichnungen. Zu je<strong>der</strong> Sequenz<br />
sind <strong>im</strong> Anhang (in Materialien für die Sequenzen (A34–A52)) Vorschläge für<br />
Reflexionsblätter gegeben. Je nach Leistungsniveau <strong>der</strong> Klasse kann unter <strong>der</strong><br />
Aufgabenstellung, das Gelernte zu dokumentieren, ganz auf Leitfragen<br />
verzichtet o<strong>der</strong> diese enger gestaltet werden.<br />
Da die Zusammenhänge <strong>der</strong> Aspekte <strong>der</strong> Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung des<br />
<strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel relativ komplex sind, geben die von mir vorgeschlagenen<br />
Leitfragen den Kin<strong>der</strong>n die Chance, die bis dahin verstandenen<br />
Zusammenhänge zu versprachlichen.<br />
Ein Schnellhefter mit einem selbst zu gestaltenden Deckblatt wird zu einem<br />
individuellen <strong>Mond</strong>buch, indem alle Dokumentationen und Aufgabenblätter zu<br />
<strong>der</strong> Unterrichtsreihe gesammelt werden. So bietet sich die Möglichkeit, die<br />
Dokumentationen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachzulesen und<br />
zu überarbeiten.<br />
‚Stöberkiste’:<br />
Die Unterrichtsreihe wird durch eine ‚Stöberkiste’ ergänzt.<br />
Die ‚Stöberkiste’ ist ein von mir entwickelter Begriff, <strong>der</strong> eine offene<br />
Unterrichtform ähnlich dem Stationsbetrieb o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Werkstatt darstellt. Sie<br />
umfasst Arbeitsblätter und Aufgabenstellungen, aber auch Bücher und<br />
sonstiges Material zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’. Die Arbeitsblätter beinhalten die auf<br />
<strong>der</strong> Mind-Map (siehe Anhang A69) violett gekennzeichneten zusätzlichen<br />
Aspekte zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’, die je nach Interesse <strong>der</strong> Klasse geän<strong>der</strong>t und<br />
ergänzt werden können (siehe Anhang A17–A33). Die ‚Stöberkiste’ dient in<br />
erster Linie dazu, den übrigen Schülern sinnvoll themengebundene,<br />
weiterführende Anregungen zu geben, während einzelne Schülergruppen in <strong>der</strong><br />
ersten, dritten und sechsten Sequenz aus dem Klassenverband genommen<br />
werden um mit dem Lehrer am Modell zu arbeiten. Teilweise sind es auch<br />
Aufgabenstellungen, für die ebenfalls das Modell benötigt wird, so dass die<br />
Arbeit an <strong>der</strong> ‚Stöberkiste’ auch außerhalb <strong>der</strong> Sequenzen weiterlaufen sollte.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 66<br />
_______________________________________________________________<br />
Je<strong>der</strong> Schüler kann sich nach Interesse den Arbeitsblättern widmen o<strong>der</strong> in<br />
Büchern o<strong>der</strong> sonstigem Material stöbern und selbstständig Informationen zum<br />
Thema sammeln. So haben die Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit nach Rückkehr vom<br />
Modell und Beendigung <strong>der</strong> Reflexionsaufgaben, an ihren Aufgabe aus <strong>der</strong><br />
‚Stöberkiste’ weiterzuarbeiten. Ein Stationsbetrieb, bei dem die Aufgaben an<br />
ortsfesten Stationen bearbeitet werden, bietet sich hier nicht an, da durch das<br />
Herausnehmen einzelner Schülergruppen <strong>der</strong> Stationsfluss gehemmt wird (vgl.<br />
Paradies/Linser 2001, S. 56). Auch die Werkstatt eignet sich meines Erachtens<br />
nicht, da hierzu ein umfassen<strong>der</strong>es, fächerübergreifendes Angebot notwendig<br />
wäre. Dies würde zu sehr von dem Schwerpunkt <strong>der</strong> Unterrichtsreihe ablenken.<br />
Neben <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge, sollten für die<br />
‚Stöberkiste’ Bücher, Zeitschriften, Berichte aus Zeitung und Internet, Bil<strong>der</strong><br />
und Poster gesammelt werden. Zu dem Material, das die Kin<strong>der</strong> mitbringen,<br />
können in Bibliotheken Bücherkisten mit Kin<strong>der</strong>büchern zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />
o<strong>der</strong> ‚Astronomie’ ausgeliehen werden. Filme und Diasätze sind teilweise über<br />
lokale Bildstellen beziehbar. Auch das Internet kann hinzugenommen werden.<br />
(nützliche Literatur und Internetadressen: siehe Anhang A68)<br />
Einarbeitung des Lehrers in das Thema ‚<strong>Mond</strong>’:<br />
Selbstredend setzt sich <strong>der</strong> Lehrer vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe mit <strong>der</strong><br />
Thematik ‚<strong>Mond</strong>’ auseinan<strong>der</strong> und arbeitet sich in die Zusammenhänge ein.<br />
So sollte er auch vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe eigene Beobachtungen des<br />
zunehmenden und abnehmenden <strong>Mond</strong>es anstellen und diese nach dem<br />
Schema aus <strong>der</strong> Unterrichtsreihe dokumentieren. So gewinnt er einen Eindruck<br />
über die Erscheinungen und Erkenntnisse, sowie über die evtl. Schwierigkeiten<br />
bei den Beobachtungen. Zusätzlich hat er auch schon auswertbare<br />
Beobachtungsdokumentationen, die bei lang anhaltenden Schlecht-Wetter-<br />
Phasen <strong>im</strong> Unterricht eingesetzt werden können.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 67<br />
_______________________________________________________________<br />
Weitere Vorbereitung für einzelne Sequenzen<br />
Einstieg:<br />
• Beobachtungszeitrahmen und Uhrzeit festlegen:<br />
Für die selbstständige <strong>Mond</strong>beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zum<br />
Einstieg in die Unterrichtsreihe muss die Beobachtungsuhrzeit, zu <strong>der</strong> die<br />
Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> aufsuchen, festgelegt werden. Dafür sind die Daten des Neu-<br />
und Vollmondes zu ermitteln und die genauen Auf- und Untergangszeiten zu<br />
beachten. Diese sind unter an<strong>der</strong>em in H<strong>im</strong>melsjahrbüchern (z. B. aus dem<br />
Kosmos Verlag) und auch <strong>im</strong> Internet (z. B. unter http16) zu finden.<br />
Einerseits sollte zum Beobachtungszeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Beobachtungs-<br />
beginn natürlich noch nicht untergegangen sein und noch relativ hoch am<br />
H<strong>im</strong>mel stehen, damit er nicht von Häusern o<strong>der</strong> Bäumen verdeckt wird. Daher<br />
ist die Beobachtung am besten erst drei bis vier Tage nach Neumond zu<br />
beginnen, da dann die schmale Sichel abends nicht mehr so früh untergeht.<br />
Außerdem hat <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zu diesem Zeitpunkt schon einen gewissen Abstand<br />
zur Sonne, wird somit nicht von ihr überstrahlt und steht gerade <strong>im</strong> Herbst<br />
nicht mehr so flach über dem Horizont.<br />
An<strong>der</strong>erseits sollte aber die Sonne zum Beobachtungszeitpunkt schon<br />
untergegangen sein, damit es dunkel ist o<strong>der</strong> wenigstens dämmert. So ist <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> besser zu sehen, wenn er vor dunklem H<strong>im</strong>mel leuchtet.<br />
• Beobachtungsbogen erstellen:<br />
Ebenfalls ist ein Beobachtungsbogen vorzubereiten (Beispiel: siehe Anhang<br />
A34).<br />
Die Daten <strong>der</strong> Beobachtung sind als Anhaltspunkt für die Schüler angegeben.<br />
Die Uhrzeit, die in <strong>der</strong> Aufgabenstellung festgelegt ist, wird bewusst zur<br />
manuellen Eintragung freigelassen. So können die Kin<strong>der</strong> die genaue Uhrzeit<br />
notieren, wenn sie ihre Beobachtung einmal vor o<strong>der</strong> nach 20 Uhr durchführen.<br />
Zeichnen die Schüler in die Fel<strong>der</strong> neben <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>gestalt zusätzlich ein,<br />
worüber sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befindet, wird einerseits die unterschiedliche Höhe des<br />
<strong>Mond</strong>es, an<strong>der</strong>erseits auch schon seine West-Ost-Bewegung sichtbar. Diese ist
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 68<br />
_______________________________________________________________<br />
in <strong>der</strong> ersten Beobachtungsphase noch nicht so entscheidend, stellt aber<br />
Anknüpfungspunkte für den weiteren Unterrichtsverlauf dar.<br />
<strong>Der</strong> Beobachtungsbogen <strong>im</strong> Beispiel enthält bewusst auch Daten nach<br />
Vollmond. Zu diesem Zeitpunkt ist <strong>der</strong> dann abnehmende <strong>Mond</strong><br />
wahrscheinlich nicht mehr sichtbar, was ebenfalls Anknüpfungspunkte für den<br />
weiteren Unterricht darstellt.<br />
<strong>Der</strong> Tipp auf dem Beobachtungsbogen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zunächst in Richtung<br />
Sonnenuntergang zu finden ist, hilft den Kin<strong>der</strong>n in den ersten Tagen.<br />
Zweite Sequenz:<br />
• Beobachtungsuhrzeit festlegen:<br />
Für die morgendliche Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es mit <strong>der</strong> Klasse<br />
in <strong>der</strong> Schule ist ebenfalls eine geeignete Uhrzeit festzulegen. Dazu müssen die<br />
aktuellen Auf- und Untergangszeiten mit dem Stundenplan <strong>der</strong> Klasse<br />
verglichen werden. Die ersten zwei bzw. drei Tage nach Vollmond könnte es<br />
noch schwierig sein, den <strong>Mond</strong> morgens während <strong>der</strong> Schulzeit zu sehen, da er<br />
zu dieser Zeit evtl. schon vor Schulbeginn untergeht. Aber je weiter <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
abn<strong>im</strong>mt, desto später geht er unter, so dass er gut zwischen 8 und 12 Uhr<br />
beobachtet werden kann. Kurz vor Neumond ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht mehr sichtbar,<br />
da er zu nah bei <strong>der</strong> Sonne steht und von ihr überstrahlt wird.<br />
• Beobachtungsort nahe dem Schulgelände finden:<br />
Ebenfalls muss <strong>der</strong> Lehrer sich einen geeigneten Platz auf dem Schulhof o<strong>der</strong><br />
in Schulnähe suchen, zu dem die Klasse schnell gelangen kann. Dieser Ort<br />
sollte eine möglichst freie Sicht in Richtung Osten, Süden und Westen bieten.<br />
• Horizontbild erstellen:<br />
Zur Dokumentation dieser Beobachtung ist von dem Beobachtungsstandort aus<br />
von dem gesamten Ost-West-Horizont eine Horizontskizze vorzubereiten, die<br />
jedem Schüler möglichst in DIN-A3-Format zu kopieren ist (Beispiel: siehe<br />
Anhang 37).
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 69<br />
_______________________________________________________________<br />
Fünfte Sequenz:<br />
• Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />
erstellen (siehe Anhang A41)<br />
• Drehfolien zur Verdeutlichung des unterschiedlichen Auf- und<br />
Unterganges des <strong>Mond</strong>es erstellen (siehe Anhang A42–A44)<br />
Sechste Sequenz<br />
• Folien zum Verlauf einer Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis erstellen (siehe<br />
Anhang A47–A49)<br />
• Tabellen <strong>der</strong> nächsten Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisse aus dem Anhang<br />
A50–A51, einem H<strong>im</strong>melsjahrbuch o<strong>der</strong> dem Internet kopieren<br />
Zusätzliche Sequenz:<br />
• Arbeitsblatt zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Entfernung zum <strong>Mond</strong> erstellen<br />
(siehe Anhang A52)<br />
• Material zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Größen- und Entfernungsverhältnisse:<br />
o 30 Erdkugeln zum Ausschneiden vorbereiten (siehe Anhang<br />
A54)<br />
o Globus (30 cm Durchmesser), Styroporkugel (7,5 cm<br />
Durchmesser) und weitere runde Gegenstände o<strong>der</strong><br />
Lebensmittel in verschiedenen Größen zur Darstellung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>- und Erdgröße mitbringen<br />
o für jedes Kind verschiedene Euromünzen zur Prüfung <strong>der</strong> mit<br />
dem Auge sichtbaren <strong>Mond</strong>größe am H<strong>im</strong>mel<br />
o für jedes Kind ein Streifen Papier mit Loch eines Lochers<br />
Zum besseren Verständnis sollten die Schüler vor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsreihe<br />
schon die H<strong>im</strong>melsrichtungen und die Phänomene von Licht und Schatten<br />
kennen und über die Entstehung von Tag und Nacht (Erddrehung) Bescheid<br />
wissen. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Kin<strong>der</strong> vorher schon den rechten<br />
Winkel, sowie für die zusätzliche Sequenz, die Zahlen über 1000 kennen<br />
gelernt haben.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 70<br />
_______________________________________________________________<br />
4.4 Darstellung <strong>der</strong> Sequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsreihe zum<br />
Thema ‚<strong>Mond</strong>’<br />
4.4.1 Einstiegsphase in das Unterrichtsthema: Selbstständige abendliche<br />
Intentionen<br />
Beobachtung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• ihre Aufmerksamkeit auf den <strong>Mond</strong> lenken.<br />
• die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es von Neumond<br />
bis Vollmond feststellen.<br />
• Beobachtungsbögen ausfüllen (Dokumentation).<br />
• genau beobachten, hinschauen, selbst entdecken.<br />
• in Ansätzen die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung (West-Ost-Bewegung)<br />
bemerken.<br />
Bevor <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> näher thematisiert und Bil<strong>der</strong> von ihm gezeigt werden, wird<br />
als Einstieg in die Unterrichtsreihe zunächst von den Schülern <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
beobachtet. So haben sie die Chance unvoreingenommen an die Beobachtung<br />
heranzugehen und selber zu entdecken. Dazu wird die Aufgabe gestellt, in den<br />
folgenden zwei Wochen jeden Abend zur gleichen Uhrzeit zu Hause von<br />
demselben Standort aus den zunehmenden <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel aufzusuchen und<br />
seine Gestalt in den Beobachtungsbogen einzuzeichnen (siehe auch Kap. 4.3).<br />
Vor und während <strong>der</strong> Beobachtung sind vom Lehrer einige Erklärungen und<br />
Hilfestellungen zu geben.<br />
Vor <strong>der</strong> Beobachtung:<br />
Be<strong>im</strong> Ausgeben <strong>der</strong> Beobachtungsbögen werden die Schüler darauf<br />
hingewiesen, dass es wichtig ist, jeden Abend den gleichen Standort für die<br />
Beobachtung aufzusuchen.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 71<br />
_______________________________________________________________<br />
Dazu werden ihnen einige Kriterien für einen geeigneten Beobachtungsort<br />
genannt:<br />
• <strong>Der</strong> Blick in Richtung Süden (von Westen über Süden bis Osten) sollte<br />
frei sein.<br />
• Es darf nicht zuviel des Horizontes und des H<strong>im</strong>mels von Bäumen o<strong>der</strong><br />
Häusern verdeckt sein (große Wiese o<strong>der</strong> Platz ist günstig).<br />
• <strong>Der</strong> Ort darf nicht zu weit vom Wohnhaus entfernt sein. Er muss<br />
einfach und schnell zu erreichen sein (evtl. Eltern miteinbeziehen, wenn<br />
die Kin<strong>der</strong> außerhalb des Gartens o<strong>der</strong> des Balkons beobachten).<br />
Weiterhin sollte den Kin<strong>der</strong>n klar sein, dass die Beobachtungsuhrzeit in etwa<br />
eingehalten werden muss. Dazu ist die manuelle Zeiteintragung notwendig.<br />
Falls ein Kind um die festgelegte Uhrzeit nicht zuhause ist, kann es für diesen<br />
Tag einen an<strong>der</strong>en Beobachtungsort aufsuchen o<strong>der</strong> die Beobachtung ganz<br />
ausfallen lassen. In beiden Fällen ist dies <strong>im</strong> Beobachtungsbogen zu notieren,<br />
damit es bei <strong>der</strong> Auswertung noch nachvollziehbar ist. Ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wegen<br />
schlechten Wetters und dicker Wolkendecke nicht zu sehen, ist dies ebenfalls<br />
<strong>im</strong> Beobachtungsbogen zu vermerken.<br />
Es ist sinnvoll den Kin<strong>der</strong>n für die graphische Darstellung <strong>der</strong> jeweiligen<br />
<strong>Mond</strong>phase, keine Vorgabe zu machen, damit sie nicht in ihrer Kreativität<br />
eingeschränkt werden.<br />
Während <strong>der</strong> Beobachtung:<br />
Während <strong>der</strong> Beobachtungsphase sollte <strong>der</strong> Lehrer regelmäßig an die<br />
Beobachtung erinnern. Bei Bedarf kann auch zwischendurch auf das bisher<br />
Beobachtete eingegangen werden, wenn die Kin<strong>der</strong> dies mitteilen o<strong>der</strong><br />
untereinan<strong>der</strong> diskutieren möchten. Allerdings sollten noch keine Erklärungen<br />
gegeben werden, da die Auswertung <strong>der</strong> Bögen am Ende <strong>der</strong> Beobachtungszeit<br />
stattfindet und die gesamten Ergebnisse einbezieht.<br />
Je nach Situation kann <strong>der</strong> Lehrer nach ein paar Tagen schlechten Wetters den<br />
Kin<strong>der</strong>n noch mal die ungefähre H<strong>im</strong>melsrichtung angeben, in <strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> zu diesem Zeitpunkt befindet.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 72<br />
_______________________________________________________________<br />
4.4.2 Erste Sequenz: Auswertung des Beobachtungsbogens und erstes<br />
Kennenlernen des Modells anhand <strong>der</strong> Phasen von Neumond bis<br />
Vollmond<br />
Intentionen<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• genaues Beschreiben und Ausdrücken <strong>der</strong> Beobachtungen und<br />
Aufzeichnungen lernen.<br />
• sich <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung des zunehmenden <strong>Mond</strong>es bewusst<br />
werden.<br />
• das Modell kennen lernen.<br />
• aus <strong>der</strong> Innensicht des Modells die Phasenverän<strong>der</strong>ung von Neumond<br />
bis Vollmond erkennen.<br />
• die Begriffe ‚Vollmond’ und ‚Halbmond’ kennen lernen, zuordnen und<br />
benutzen können.<br />
• eine erste Übertragung des <strong>im</strong> Modell Gesehenen auf die eigenen<br />
Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zu Hause vornehmen.<br />
• erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Kugel ist.<br />
• erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht von selbst leuchtet son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong><br />
Sonne angestrahlt wird.<br />
• eine erste Erklärung für die Entstehung <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen<br />
bekommen.<br />
Die erste Sequenz findet etwa zwei Wochen nach <strong>der</strong> Ausgabe <strong>der</strong><br />
Beobachtungsbögen, kurz nach Vollmond, statt.<br />
Mit <strong>der</strong> Klasse werden die Beobachtungsbögen gemeinsam ausgewertet. Dazu<br />
beschreiben die Kin<strong>der</strong> wann und wo sie den <strong>Mond</strong> gesehen haben und wie er<br />
aussah. Wichtig ist, mit den Kin<strong>der</strong>n die exakte Beschreibung zu üben.<br />
Während <strong>der</strong> Auswertung wird für jeden Tag die beobachtete Phasengestalt an<br />
die Tafel gezeichnet, um allen Kin<strong>der</strong>n eine Vergleichsmöglichkeit zu geben.<br />
An dieser Stelle wird noch nicht auf die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung (West-
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 73<br />
_______________________________________________________________<br />
Ost-Bewegung) des <strong>Mond</strong>es eingegangen, da dies erst in einer späteren<br />
Sequenz Thema ist.<br />
Anschließend lernen die Kin<strong>der</strong> das Modell kennen und die Beobachtungen<br />
finden mit dessen Hilfe erste Erklärungen. Jeweils mit einer kleinen Gruppe<br />
(fünf bis zehn Schüler) geht <strong>der</strong> Lehrer zum Modell. In dieser Sequenz ist es<br />
sinnvoll sich auf die Aspekte <strong>der</strong> Beobachtung zu beschränken und nur die<br />
Phasenverän<strong>der</strong>ung von Neumond bis Vollmond (halbe Runde <strong>im</strong> Modell) zu<br />
demonstrieren, während die Schülergruppe nur die Innensicht einn<strong>im</strong>mt.<br />
Auch wenn das Modell hier nur zum Teil durchgeführt wird, können die<br />
Kin<strong>der</strong> nebenbei schon grundlegende Informationen entnehmen, wobei aber<br />
nur die ersten drei Aspekte thematisiert werden sollten. Die an<strong>der</strong>en Punkte<br />
werden in den späteren Sequenzen aufgegriffen.<br />
• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist eine Kugel.<br />
• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von selbst, son<strong>der</strong>n wird nur hell, weil er von<br />
<strong>der</strong> Sonne beschienen wird.<br />
• Es ist nicht <strong>im</strong>mer <strong>der</strong> gesamte, uns zugewandte, Teil beschienen.<br />
• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt sich um die Erde.<br />
• Die Kin<strong>der</strong>, die die Erde darstellen, müssen sich mitdrehen, damit sie<br />
den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer sehen (Erddrehung).<br />
Die Schüler sollen sich hier in erster Linie auf die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lichtgestalt<br />
konzentrieren.<br />
Die ersten Eindrücke aus dieser Sequenzen werden anhand von Leitfragen<br />
dokumentiert und reflektiert (siehe Anhang A36).<br />
Im anschließenden Klassengespräch ist es wichtig, neben dem reflektierenden<br />
Aufgreifen <strong>der</strong> wichtigsten Aspekte aus dieser Sequenz, die Beobachtungen<br />
aus dem Modell mit den Beobachtungen, die die Kin<strong>der</strong> zu Hause am H<strong>im</strong>mel<br />
gemacht haben, in Zusammenhang zu bringen.<br />
Auch die Begrifflichkeiten ‚Vollmond’ und ‚Halbmond’ werden eingeführt.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 74<br />
_______________________________________________________________<br />
In Bezug auf die Fragen „Wie geht es mit dem <strong>Mond</strong> weiter?“ und „Wie sieht<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wohl nach Vollmond aus?“, bekommen die Schüler anschließend die<br />
Aufgabe weiterhin den <strong>Mond</strong> zu beobachten.<br />
4.4.3 Zweite Sequenz: Morgendliche Beobachtung <strong>der</strong> abnehmenden<br />
Intentionen<br />
<strong>Mond</strong>phasen und Wahrnehmung <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung sowie <strong>der</strong><br />
Abstandsverän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• bewusst wahrnehmen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch am Tage sichtbar ist.<br />
• die Gestalt <strong>der</strong> abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen kennen lernen.<br />
• die West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es innerhalb des <strong>Mond</strong>laufes<br />
erkennen.<br />
• erkennen, dass die runde (halbkreisförmige) Seite des <strong>Mond</strong>es stets zur<br />
Sonne zeigt.<br />
• erkennen, dass sich <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />
befindet.<br />
• die Abstandsverkleinerungen zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> (Winkel) und<br />
o die damit zusammenhängenden Positionen des <strong>Mond</strong>es<br />
bezüglich <strong>der</strong> Sonne (‚gegenüber’, ‚rechter Winkel’, ‚über’ /<br />
‚unter’) feststellen.<br />
Die zweite Sequenz beginnt direkt <strong>im</strong> Anschluss an die erste Sequenz, also ein<br />
paar Tage nach Vollmond.<br />
Gemeinsam mit <strong>der</strong> Klasse wird etwa zwei Wochen lang jeden Morgen zur<br />
gleichen Uhrzeit von einem Standort auf dem Schulhof <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong><br />
beobachtet. Gleichzeitig dokumentieren die Schüler ihre Beobachtungen <strong>im</strong><br />
Horizontbild (siehe auch Kap. 4.3 und Anhang A37). Dazu sollen die Schüler<br />
die jeweilige Gestalt des <strong>Mond</strong>es wahrnehmen und erkennen, über welchem<br />
Haus, Baum o<strong>der</strong> ähnlichem er gerade steht. Dies ist in das Horizontbild zu
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 75<br />
_______________________________________________________________<br />
übertragen. Am ersten Tag <strong>der</strong> Beobachtung kann <strong>der</strong> Lehrer Hilfestellung<br />
geben, in welcher Höhe <strong>der</strong> noch fast volle <strong>Mond</strong> auf dem Horizontbild<br />
einzutragen ist, damit die Schüler bei späteren Einzeichnungen nicht oben über<br />
das Blatt hinaus zeichnen müssen. Am ersten Tag ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> demnach noch<br />
nahe am Horizont einzuzeichnen. In den darauf folgenden Tagen, wenn <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer höher steigt, können die Kin<strong>der</strong> seine Höhe anhand <strong>der</strong><br />
Erinnerung und <strong>der</strong> Eintragung vom Vortrag ungefähr ableiten und<br />
einzeichnen.<br />
Zusätzlich sollten die Schüler jeden Tag die Beobachtungsdaten (Datum,<br />
Uhrzeit) o<strong>der</strong> Auffälligkeiten (z. B. auch Nichtsichtbarkeit wegen schlechten<br />
Wetters) notieren. Dazu bietet sich an, die eingezeichneten <strong>Mond</strong>e und die<br />
zugehörigen Notizen mit gleichen Zahlen zu nummerieren.<br />
Schon bei geringer Bewölkung kann es sein, dass <strong>der</strong> tagsüber weiße <strong>Mond</strong><br />
neben den Wolken schwer zu finden ist. Vielleicht muss außerdem einige Zeit<br />
gewartet werden, bis <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zwischen den Wolken sichtbar wird.<br />
Anhand dieser morgendlichen Beobachtung sind, teilweise mit Hilfestellung<br />
des Lehrers, die oben genannten Intentionen zu erarbeiten.<br />
Wenn erkannt wurde, dass die runde Seite des <strong>Mond</strong>es stets in Richtung Sonne<br />
zeigt und <strong>der</strong> abnehmende <strong>Mond</strong> rechts von ihr steht, ist die geringer werdende<br />
Abstandsän<strong>der</strong>ung zwischen Sonne und <strong>Mond</strong> zu veranschaulichen. Richten<br />
die Schüler je einen Arm in Richtung Sonne und einen Arm in Richtung des<br />
<strong>Mond</strong>es, wird ihnen dies deutlich und die damit zusammenhängenden<br />
Positionen des <strong>Mond</strong>es bezüglich zur Sonne werden ersichtlich.<br />
Nun kann mit den Kin<strong>der</strong>n auch erarbeitet werden, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in den<br />
nächsten Tagen über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne steht und somit nicht mehr sichtbar<br />
sein wird, weil er von <strong>der</strong> Sonne überstrahlt wird.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 76<br />
_______________________________________________________________<br />
4.4.4 Dritte Sequenz: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Phasengestalt des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />
Intentionen<br />
Zusammenhang mit seiner West-Ost-Bewegung, gebundene Rotation<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• den Unterschied zwischen den zunehmenden und abnehmenden<br />
<strong>Mond</strong>phasen erkennen.<br />
• die Begriffe ‚zunehmen<strong>der</strong>’ und ‚abnehmen<strong>der</strong>’ <strong>Mond</strong>, ‚<strong>Mond</strong>phasen’,<br />
‚Neumond’ und ‚<strong>Mond</strong>sichel’ kennen lernen, zuordnen und verwenden<br />
können.<br />
• die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen verstehen:<br />
o sich aus <strong>der</strong> Innensicht bewusst werden, dass sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um<br />
die Erde bewegt, und<br />
• somit die West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />
o aus <strong>der</strong> Innensicht erkennen, dass durch den <strong>Mond</strong>umlauf für die<br />
Erdbewohner <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets unterschiedlich erleuchtet ist.<br />
o evtl. den Perspektivenwechsel von <strong>der</strong> Innensicht auf die<br />
Außensicht vornehmen und<br />
• daran erkennen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets zur Hälfte<br />
beleuchtet ist, aber <strong>im</strong>mer unterschiedlich viel <strong>der</strong><br />
beleuchteten Seite zur Erde zeigt.<br />
• verstehen, wie es zustande kommt, dass <strong>der</strong> Erde be<strong>im</strong> <strong>Mond</strong>umlauf<br />
<strong>im</strong>mer die gleiche Seite des <strong>Mond</strong>es zugewandt ist (gebundene<br />
Rotation).<br />
• die Übertragung des <strong>im</strong> Modell Gesehenen auf die Beobachtungen am<br />
H<strong>im</strong>mel vornehmen.<br />
Mit <strong>der</strong> dritten Sequenz wird erst nach Beendigung <strong>der</strong> morgendlichen<br />
Beobachtung, also etwa bei Neumond, begonnen. Die Schüler erleben so einen<br />
kompletten Durchlauf <strong>der</strong> zu- und abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen am H<strong>im</strong>mel.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 77<br />
_______________________________________________________________<br />
Im Unterrichtsgespräch werden die ersten beiden oben genannten Intentionen<br />
erarbeitet:<br />
Zunächst wird die Phasenverän<strong>der</strong>ung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es mit Hilfe des<br />
Horizontbildes angesprochen. Im Zusammenhang mit den eigenständigen<br />
abendlichen Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es (Beobachtungsbogen)<br />
wird anschließend <strong>der</strong> gesamte Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen konkretisiert. Wichtig<br />
ist, dass den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Unterschied zwischen den zunehmenden (Rundung<br />
rechts) und den abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen (Rundung links) bewusst wird.<br />
Währenddessen sind die Begriffe ‚<strong>Mond</strong>phasen’, ‚zunehmend’, ‚abnehmend’,<br />
sowie ‚<strong>Mond</strong>sichel’ und die Merkregel (siehe Abb. 5 von S. 12) zu erarbeiten.<br />
Anhand des Horizontbildes wird anschließend die West-Ost-Bewegung<br />
(Bewegung von rechts nach links) des abnehmenden <strong>Mond</strong>es angesprochen. In<br />
Erinnerung an die Beobachtungen des zunehmenden <strong>Mond</strong>es zu Hause und den<br />
aus den Eintragungen <strong>im</strong> Beobachtungsbogen erkennbaren unterschiedlichen<br />
Standorten des zunehmenden <strong>Mond</strong>es können die Schüler den Verlaufbogen<br />
von Westen nach Osten auch für diese <strong>Mond</strong>phasen ableiten.<br />
Die Erklärung <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung ergibt sich aus dem Modell. Allerdings<br />
wird nicht auf die Entstehung des Bogens bei <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />
eingegangen, da dies <strong>im</strong> Modell nicht sichtbar wird.<br />
Genauso wie in <strong>der</strong> ersten Sequenz ist es hier sinnvoll, mit den Kin<strong>der</strong>n<br />
gruppenweise das Modell durchzuführen, da hier die Innensicht wesentlich ist.<br />
Im Modell wird <strong>der</strong> komplette Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen gezeigt und an <strong>der</strong><br />
Stelle <strong>der</strong> Neumondphase geklärt, was Neumond ist. Bei <strong>der</strong> Übertragung<br />
dieser Erkenntnisse auf die Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel ist herauszustellen,<br />
dass <strong>der</strong> Neumond am H<strong>im</strong>mel, an<strong>der</strong>s als <strong>im</strong> Modell gar nicht zu sehen ist,<br />
weil wir am H<strong>im</strong>mel nur den beleuchteten Teil des <strong>Mond</strong>es sehen.<br />
Anhand des Modells wird den Schülern auch die Bewegung des <strong>Mond</strong>es um<br />
die Erde in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Phasenverän<strong>der</strong>ung bewusst und ist mit <strong>der</strong><br />
beobachteten West-Ost-Bewegung des <strong>Mond</strong>es bei <strong>der</strong> morgendlichen und<br />
abendlichen Beobachtung am H<strong>im</strong>mel in Verbindung zu bringen.<br />
Je nach Leistungsniveau <strong>der</strong> Gruppe kann in dieser Sequenz schon ein<br />
Perspektivenwechsel vorgenommen werden, in dem die Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong>
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 78<br />
_______________________________________________________________<br />
Position <strong>der</strong> Erde (Innensicht) heraustreten und sich aus <strong>der</strong> Außensicht<br />
anschauen, dass die <strong>Mond</strong>kugel zu je<strong>der</strong> Zeit <strong>im</strong>mer genau zur Hälfte<br />
beleuchtet ist. Dies kann zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen beitragen. Dieser<br />
Aspekt kann auch erst in einer späteren Sequenz aufgegriffen werden.<br />
In Erinnerung an die täglich gleiche Oberflächenstruktur des <strong>Mond</strong>es bei <strong>der</strong><br />
abendlichen Beobachtung, wird hier o<strong>der</strong> in einer <strong>der</strong> darauffolgenden<br />
Sequenzen die gebundene Rotation verdeutlicht.<br />
Bevor die Schüler Leitfragen zur Reflexion <strong>der</strong> gewonnen Erkenntnisse aus <strong>der</strong><br />
Sequenz bekommen (siehe Anhang A38, A39), sind <strong>im</strong> Plenum die Gründe für<br />
die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen noch einmal zusammenzutragen:<br />
• <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt sich um die Erde.<br />
• Durch den <strong>Mond</strong>umlauf ist für die Erdbewohner <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> stets<br />
unterschiedlich erleuchtet (Innensicht).<br />
• evtl.: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist stets zur Hälfte beleuchtet. Es ist <strong>im</strong>mer<br />
unterschiedlich viel davon <strong>der</strong> Erde zugewandt (Außensicht).<br />
4.4.5 Vierte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Winkelverän<strong>der</strong>ung zwischen<br />
Intentionen<br />
<strong>Mond</strong> und Sonne mit den Phasengestalten des <strong>Mond</strong>es<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• die beobachteten Abstandsän<strong>der</strong>ungen (Winkelverän<strong>der</strong>ungen)<br />
zwischen <strong>Mond</strong> und Sonne verstehen.<br />
• den Perspektivenwechsel zwischen <strong>der</strong> Außen- und <strong>der</strong> Innensicht<br />
vornehmen können.<br />
o aus Außen- und Innensicht erkennen, wo <strong>Mond</strong> in Bezug zur<br />
Sonne steht (‚rechts’, ‚links’ ‚gegenüber’, ‚rechte Winkel’,<br />
‚über’/ (‚unter’)).<br />
• sich bewusst machen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Neumond<br />
in West-Ost-Richtung über o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Sonne<br />
vorbeiläuft.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 79<br />
_______________________________________________________________<br />
• aus <strong>der</strong> Innensicht (des Modells) verstehen, dass die beleuchtete Seite<br />
des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong>mer zur Sonne zeigt und<br />
o verstehen, dass dies bei Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel <strong>der</strong> runden<br />
Seite entspricht.<br />
• das Modell und ihre Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel in Zusammenhang<br />
bringen.<br />
In dieser Sequenz finden mit Hilfe des Modells folgende Aspekte, die bei <strong>der</strong><br />
morgendlichen Beobachtung des abnehmenden <strong>Mond</strong>es erkannt wurden,<br />
Erklärung:<br />
• kleiner werden<strong>der</strong> Abstand zwischen Sonne und <strong>Mond</strong><br />
(Winkelän<strong>der</strong>ung)<br />
o abnehmen<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> steht rechts von <strong>der</strong> Sonne<br />
• runde Seite des <strong>Mond</strong>es zeigt zur Sonne<br />
Um die oben genannten Intentionen zu erreichen, geht in dieser Sequenz die<br />
gesamte Klasse zum Modell. Zur Veranschaulichung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Positionen des <strong>Mond</strong>es bezüglich <strong>der</strong> Sonne, nehmen die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Innensicht wie<strong>der</strong> ihre Arme zur Hilfe. Ebenso ist mit den Schülern zu<br />
erarbeiten, dass sich bei den zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>der</strong> Abstand zwischen<br />
Sonne und <strong>Mond</strong> vergrößert und bei den abnehmenden verkleinert.<br />
Daran wird auch in Bezug auf die morgendliche Beobachtung deutlich, dass<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bei Neumond die Sonne von rechts nach links „überholt“.<br />
Dazu ist es sinnvoll, dass die Kin<strong>der</strong> be<strong>im</strong> Modell sowohl die Innensicht<br />
einnehmen als auch aus Außensicht Erde, Sonne und <strong>Mond</strong> betrachten. Nur aus<br />
<strong>der</strong> Außensicht wird deutlich, dass die drei H<strong>im</strong>melskörper bei Vollmond und<br />
Neumond auf einer Linie liegen.<br />
Zur Reflexion wird ein Arbeitsblatt in Form des Anhangs A40 gegeben.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 80<br />
_______________________________________________________________<br />
4.4.6 Fünfte Sequenz: Zusammenhang <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten des<br />
Intentionen<br />
<strong>Mond</strong>es mit den Phasengestalten<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• die Ost-West-Bewegung des <strong>Mond</strong>es verstehen.<br />
o das Auf- und Untergehen des <strong>Mond</strong>es (und <strong>der</strong> Sonne)<br />
verstehen.<br />
• die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es in Bezug<br />
zur Sonne ermitteln.<br />
• herausfinden, dass die zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen abends und die<br />
abnehmenden morgens gut zu beobachten sind.<br />
Vor dieser Sequenz sollten die Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung<br />
o<strong>der</strong> selbstständig zu Hause die Ost-West-Bewegung, die alle H<strong>im</strong>melskörper<br />
täglich am H<strong>im</strong>mel vollziehen, beobachtet haben.<br />
Mit dem Modell, bei dem wie<strong>der</strong> die gesamte Klasse anwesend ist, werden die<br />
oben genannten Intentionen erarbeitet.<br />
Nachdem die Zuordnung <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melsrichtungen zu den Körperteilen (siehe<br />
Abb. 32 von S. 61) erfolgt ist, ist die Beschreibung des vom ‚Erdkind’<br />
Gesehenen anhand <strong>der</strong> Sonne zu üben (z. B. „Jetzt zeigt mein linkes Ohr zur<br />
Sonne, die Sonne geht also auf. Es ist Morgen.“). Zur Hilfe können vom Lehrer<br />
Leitfragen gestellt werden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> kommt hinzu, bleibt aber zu Vereinfachung an einer Position stehen<br />
(z. B. Vollmondposition).<br />
Be<strong>im</strong> Drehen wird dem ‚Erdkind’ klar, Sonne und <strong>Mond</strong> gehen <strong>im</strong> Osten auf<br />
und <strong>im</strong> Westen unter.<br />
Wenn dem ‚Erdkind’ dieser Ablauf und die zur Beschreibung zu benutzenden<br />
Worte klar sind, werden die unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des<br />
<strong>Mond</strong>es schrittweise für jede Hauptmondphase erschlossen. Die an<strong>der</strong>en<br />
Kin<strong>der</strong>, die aus <strong>der</strong> Außensicht beobachten, tragen anhand <strong>der</strong> Beschreibungen<br />
des ‚Erdkindes’ die Zusammenhänge <strong>der</strong> Tageszeiten und dem Auf- und
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 81<br />
_______________________________________________________________<br />
Untergang des <strong>Mond</strong>es in eine Tabelle (siehe Anhang A41) ein. So erkennen<br />
die Kin<strong>der</strong>, wann die jeweiligen <strong>Mond</strong>phasen sichtbar sind. Mit einer Drehfolie<br />
(siehe Anhang A42–A44). lässt sich zusätzlich verdeutlichen, dass <strong>der</strong><br />
abnehmende Halbmond vor <strong>der</strong> Sonne, <strong>der</strong> zunehmende nach <strong>der</strong> Sonne,<br />
Neumond mit <strong>der</strong> Sonne sowie <strong>der</strong> Vollmond bei Sonnenuntergang aufgeht.<br />
Mit <strong>der</strong> Tabelle können die Kin<strong>der</strong> außerdem erschließen, zu welcher Tageszeit<br />
die zunehmenden und zu welcher die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu<br />
beobachten sind, damit sie bei späteren eigenständigen Beobachtungen nicht<br />
vergeblich nach dem <strong>Mond</strong> suchen.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse werden anhand eines Arbeitsblattes gefestigt<br />
(siehe Anhang A45).<br />
4.4.7 Sechste Sequenz: Entstehung von Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis selbst<br />
erarbeiten<br />
Intentionen<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• die Ereignisse Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis kennen lernen.<br />
• eigenständig mit dem Modell exper<strong>im</strong>entieren.<br />
• die Bedeutung <strong>der</strong> Finsternisse für die Menschen (früher) kennen<br />
lernen.<br />
• verstehen, dass nicht jeden Monat Finsternisse entstehen.<br />
Sonnenfinsternis<br />
Als Einstieg in die Thematik <strong>der</strong> Finsternisse wird mit einem Erlebnisbericht<br />
zu einer Sonnenfinsternis begonnen (Beispiel: siehe Anhang A46). Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Fotos vom Verlauf einer Sonnenfinsternis veranschaulichen die Erzählung.<br />
Anknüpfend kann die furchterregende Wirkung, die eine Sonnenfinsternis<br />
früher auf die in astronomischen Bereichen ungebildeten Menschen hatte,<br />
herausgestellt werden.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 82<br />
_______________________________________________________________<br />
Im Folgenden wird anhand <strong>der</strong> Geschichte überlegt, wie eine Sonnenfinsternis<br />
entsteht.<br />
Den genauen Ablauf einer Sonnenfinsternis erarbeiten sich die Kin<strong>der</strong> nun in<br />
kleinen Gruppen mit Hilfe des Modells selbst. Da sie aus den vorherigen<br />
Sequenzen das Modell bereits eingehend kennen, können sie an dieser Stelle<br />
damit selbstständig arbeiten und exper<strong>im</strong>entieren. Jede Gruppe soll gemeinsam<br />
überlegen und ausprobieren, wie eine Sonnenfinsternis entstehen kann. Vom<br />
Lehrer (o<strong>der</strong> Elternteil) ist begleitend darauf zu achten, dass die Kin<strong>der</strong> das<br />
Modell richtig durchführen und den <strong>Mond</strong> in richtiger Höhe halten, damit jedes<br />
‚Erdkind’ eine Sonnenfinsternis sieht.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Gruppe sind die Rollen zu tauschen, so dass jedes Kind die<br />
Möglichkeit erhält die Finsternis aus <strong>der</strong> Innen- und Außensicht zu beobachten.<br />
In <strong>der</strong> Klasse verdeutlichen sich die Kin<strong>der</strong> anhand des OHPs den Verlauf<br />
einer totalen und partiellen Sonnenfinsternis (Erläuterungen: siehe Anhang<br />
A47).<br />
<strong>Mond</strong>finsternis<br />
Nachdem die Schüler die Entstehung und den Verlauf einer Sonnenfinsternis<br />
kennen gelernt haben, können sie sich in ähnlicher Weise das Ereignis <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>finsternis ebenfalls in kleinen Gruppen selbstständig am Modell<br />
erarbeiten.<br />
Im Klassenraum veranschaulichen sich die Kin<strong>der</strong> durch Bil<strong>der</strong> einer<br />
<strong>Mond</strong>finsternis und mit einer Folie am OHP (siehe Anhang A48, A49) den<br />
Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis.<br />
Zur Festigung und Reflexion <strong>der</strong> Erkenntnisse werden die wichtigsten Punkte<br />
zur Erklärung <strong>der</strong> Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternis zusammengetragen. Wichtig ist<br />
<strong>der</strong> Aspekt, dass eine Finsternis nur entstehen kann, wenn Sonne, Erde und<br />
<strong>Mond</strong> auf einer Geraden liegen; das heißt nur bei Neumond bzw. Vollmond.<br />
Anschließend dokumentieren die Schüler die Entstehung <strong>der</strong> Sonnen- und<br />
<strong>Mond</strong>finsternis. Hier ist bewusst keine Abbildung vorgegeben, da gängige<br />
Skizzen wie (z. B. Abb. 14, 18, 20von S. 21-23) zu abstrakt sind, um von allen<br />
Kin<strong>der</strong>n verstanden zu werden. So hat jedes Kind die Möglichkeit, die
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 83<br />
_______________________________________________________________<br />
Aspekte, die es bisher zur Entstehung <strong>der</strong> Finsternisse verstanden hat, nach<br />
seinen Vorstellungen individuell in ein schematisches Bild zu übertragen.<br />
Häufigkeit <strong>der</strong> Finsternisse<br />
Während sich die Kin<strong>der</strong> am Modell mit <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>finsternis beschäftigen, fällt<br />
einigen vermutlich auf, dass bei einer gleichbleibenden Höhe <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>umlaufbahn entwe<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer eine <strong>Mond</strong>finsternis entsteht o<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer<br />
<strong>der</strong> Vollmond zu sehen ist und somit nie eine Finsternis entsteht.<br />
Dies bietet Anknüpfungspunkte um auf die Schräglage <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahn<br />
einzugehen.<br />
Die Kin<strong>der</strong> können Vermutungen anstellen, warum es nicht jeden Monat zu<br />
einer Verfinsterung kommt. Mit Bezug auf die <strong>Mond</strong>finsternis <strong>im</strong> Vergleich<br />
zum Vollmond wird ersichtlich, dass die <strong>Mond</strong>bahn ihre Höhe verän<strong>der</strong>t und<br />
somit nicht jeden Monat eine Finsternis stattfindet.<br />
Anhand einer Tabelle <strong>der</strong> Sonnen- und <strong>Mond</strong>finsternisdaten <strong>der</strong> nächsten Jahre<br />
(Beispiel für die Jahre bis 2010: siehe Anhang A50, A51) erarbeiten sich die<br />
Schüler die Häufigkeit und das in <strong>der</strong> Regel paarweise Auftreten von Sonnen-<br />
und <strong>Mond</strong>finsternissen.<br />
In diesem Zusammenhang kann auch darauf eingegangen werden, dass eine<br />
Sonnenfinsternis nur von einem kleinen Teil <strong>der</strong> Erde aus gesehen werden<br />
kann und uns daher als seltenes Ereignis erscheint.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 84<br />
_______________________________________________________________<br />
4.3.8 Zusätzliche Sequenz: <strong>Mond</strong>größe und Entfernung <strong>im</strong> Verhältnis zur<br />
Erde<br />
Intentionen<br />
Die Kin<strong>der</strong> sollen ...<br />
• die Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Verhältnis zu irdischen<br />
Dingen erschließen.<br />
• verschiedene Verhältnisse ausrechnen.<br />
• einen Eindruck von den D<strong>im</strong>ensionen bekommen.<br />
Die Aspekte dieser Sequenz sind neben o<strong>der</strong> nach den an<strong>der</strong>en Sequenzen zu<br />
thematisieren, um den Kin<strong>der</strong>n einen ersten Eindruck <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionen <strong>im</strong><br />
Weltall anhand des <strong>Mond</strong>es zu verschaffen.<br />
Da sich die Kin<strong>der</strong> die großen Zahlen <strong>der</strong> Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es<br />
nicht vorstellen können, ist es sinnvoll, neben dem Nennen <strong>der</strong> Zahlen, mit<br />
Vergleichen irdischer Dinge zu arbeiten. So werden die D<strong>im</strong>ensionen<br />
greifbarer.<br />
Dazu berechnen die Schüler die Verhältnisse <strong>der</strong> Daten des <strong>Mond</strong>es zu ihnen<br />
bekannten Dingen auf <strong>der</strong> Erde. Hier sind auch Schätzungen zunächst sinnvoll.<br />
Die Entfernung zum <strong>Mond</strong> wird durch die Berechnungen, wie lange ein<br />
Wan<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> Auto zum <strong>Mond</strong> durchschnittlich bräuchte, fassbar<br />
(Arbeitsblatt: siehe Anhang A52, A53). Durch Ausprobieren, wie viele<br />
Erdkugeln für diese Strecke aneinan<strong>der</strong><br />
gelegt werden müssen (etwa 30), wird dies<br />
anschaulich (Vorlage einer auszu-<br />
schneidenden Erdkugel: siehe Anhang<br />
A54).<br />
Bei <strong>der</strong> Errechnung, wie oft <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> in<br />
die Erde passt, wird die Größe des<br />
<strong>Mond</strong>es deutlich (Abb. 33).<br />
Es werden stets die genauen Zahlen<br />
genannt, diese aber je nach Klassenniveau<br />
Abb.33: Größenverhältnis von<br />
Erde und <strong>Mond</strong>
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 85<br />
_______________________________________________________________<br />
zur Vereinfachung so weit gerundet, dass für alle Kin<strong>der</strong> die Berechung<br />
möglich ist und anschauliche Zahlen herauskommen.<br />
Haben die Kin<strong>der</strong> eine Vorstellung von Entfernung und Größe des <strong>Mond</strong>es,<br />
bekommen sie durch maßstabsgetreues Nachstellen von Erde und <strong>Mond</strong> einen<br />
Eindruck <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionen. So ergibt sich beispielsweise für einen Globus mit<br />
30 cm Durchmesser eine viermal kleinere Styroporkugel mit 7,5 cm<br />
Durchmesser als <strong>Mond</strong>, die in etwa 9 m Entfernung positioniert wird. Mit<br />
verschiedenen Objekten (z. B. Ball, Kokosnuss, Erbse) als Erde können die<br />
Kin<strong>der</strong> weitere Verhältnisse berechnen und jeweils ein geeignetes,<br />
maßstabsgetreues Objekt als <strong>Mond</strong> (z. B. Tischtennisball, Stecknadelkopf)<br />
finden und in entsprechen<strong>der</strong> Entfernung aufstellen. (vgl. Hopf 1998, S. 38)<br />
In diese maßstabsgetreuen Darstellungen kann auch die Sonne einbezogen<br />
werden. Da die Sonne 400 mal größer und auch 400 mal weiter von <strong>der</strong> Erde<br />
entfernt ist als <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, müsste sie in <strong>der</strong> Globus-Styroporkugel-Darstellung<br />
einen Durchmesser von etwa 30 m haben und in einem Abstand von 3,6 km<br />
aufgestellt werden.<br />
<strong>Mond</strong> und Sonne erscheinen uns am H<strong>im</strong>mel meist größer, als sie in<br />
Wirklichkeit sind. Bei <strong>der</strong> morgendlichen Beobachtung können die Kin<strong>der</strong><br />
überlegen, welcher Gegenstand ihnen in Entfernung einer Armlänge so groß<br />
erscheinen würde wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>. Wahrscheinlich werden sie relativ große<br />
Dinge nennen. Sie sollen es mit verschiedenen Euromünzen selber<br />
ausprobieren. Ein 1-Centstück, bei ausgestrecktem Arm mit einem<br />
zugekniffenen Auge betrachtet, macht deutlich, dass das Geldstück noch zu<br />
groß ist. Erst ein Loch mit einem Locher ins Papier gestanzt, kann den <strong>Mond</strong><br />
umfassen. (vgl. Kruse 1985, S. 109-110)
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 86<br />
_______________________________________________________________<br />
4.5 Anknüpfungspunkte und Fächerübergriff<br />
Wie schon die Mind-Map (Anhang A69) deutlich macht, gibt es in <strong>der</strong><br />
Unterrichtsreihe zahlreiche Anknüpfungspunkte, um das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ mit<br />
<strong>der</strong> Klasse <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> noch weitergehend zu behandeln.<br />
Einige Beispiele:<br />
• Einige Planetarien o<strong>der</strong> Sternenwarten bieten temporär spezielle<br />
Veranstaltungen über den <strong>Mond</strong> an, so dass ein Ausflug dorthin weitere<br />
Informationen liefern kann.<br />
• Eine <strong>Mond</strong>beobachtung mit einem stark vergrößernden Teleskop bei<br />
einem abendlichen Klassentreffen an <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> bei einer<br />
Sternenwarte ist <strong>im</strong>mer ein prägendes Erlebnis um die<br />
Oberflächenstruktur näher zu betrachten.<br />
• Durch Langzeitbeobachtungen können Vollmond- und Sonnenbahnen<br />
<strong>im</strong> Winter und Sommer sowie die Höhen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bahnen in den<br />
verschiedenen Jahreszeiten verglichen werden.<br />
• Themen wie ‚unser Sonnensystem’ ‚Sterne’ o<strong>der</strong> ‚Weltall’ können<br />
anknüpfend behandelt und die zum <strong>Mond</strong> erarbeiteten Aspekte zur<br />
Bewegung des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel auf an<strong>der</strong>e H<strong>im</strong>melskörper<br />
übertragen werden.<br />
Fächerübergriff<br />
Die Unterrichtsreihe ist hauptsächlich in das Fach <strong>Sachunterricht</strong> einzuordnen,<br />
bezieht aber auch das Fach Deutsch mit ein. Es wird schriftlicher und<br />
mündlicher Sprachgebrauch geübt, <strong>der</strong> Wortschatz erweitert sowie das Lesen<br />
und Schreiben geför<strong>der</strong>t.<br />
Ebenfalls tangiert die Unterrichtsreihe Bereiche <strong>der</strong> Mathematik. Es werden<br />
z. B. Rechenfertigkeiten, <strong>der</strong> Umgang mit großen Zahlen, das Verständnis von<br />
Verhältnissen und das Ausfüllen und Lesen von Tabellen geübt. Zusätzlich<br />
vermittelt dieser Umgang mit Mathematik den Kin<strong>der</strong>n die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Mathematik für die Gesellschaft.
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 87<br />
_______________________________________________________________<br />
Die Mind-Map verdeutlicht, dass das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ zusätzlich zu <strong>der</strong><br />
Unterrichtsreihe auch in an<strong>der</strong>e Fächer integriert werden kann.<br />
Einige Beispiele:<br />
Deutsch:<br />
• Gedichte und Geschichten aufgreifen, um daran auch die ‚romantische’<br />
Sichtweise des <strong>Mond</strong>es kennen zu lernen und das bisher Gelernte darin<br />
wie<strong>der</strong>zufinden.<br />
Geschichten:<br />
z. B.:<br />
• „Was macht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Teich?“ (Sophie Brandes)<br />
• „Peterchens <strong>Mond</strong>fahrt“ (Gerd von Bassewitz)<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“ (Märchen <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Gr<strong>im</strong>m)<br />
• „Wie Münchhausen auf den <strong>Mond</strong> und wie<strong>der</strong> herunter kam“,<br />
Gedichte:<br />
z. B. :<br />
(Gottfried August Bürger) (z. B. in Kunterbunt. Unser<br />
Lesebuch für Klasse 4. Klett 1994)<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist aufgegangen“ (Matthias Claudius)<br />
• „Siehst du den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel stehen?“ (Maria Holschuh)<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“ (Johann Gottfried Her<strong>der</strong>)<br />
• „<strong>Mond</strong>nacht“ (Joseph Freiherr von Eichendorff)<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist still gekommen“ (Emanuel Geibel)<br />
• „Das Letzte!“ (Wilhelm Busch)<br />
(Gedichte: z. B. unter: http17, http18 und http19)<br />
• selber <strong>Mond</strong>geschichten o<strong>der</strong> -gedichte schreiben<br />
Religion:<br />
• Aberglaube und Mythen in Bezug auf den <strong>Mond</strong> zur Diskussion stellen
4 Entwurf einer Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ 88<br />
_______________________________________________________________<br />
Musik:<br />
Kunst:<br />
• Lie<strong>der</strong> zum <strong>Mond</strong> singen<br />
z. B.<br />
• „La-Le-Lu“<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist aufgegangen“<br />
• Gedichte o<strong>der</strong> Texte zum <strong>Mond</strong> verklanglichen<br />
• „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>. Ein kleines Welttheater“ (Musikstück für Kin<strong>der</strong>,<br />
komponiert von Carl Orff)<br />
• Gemälde von Künstlern ansehen, besprechen, nachmalen<br />
• Nachtbil<strong>der</strong> mit <strong>Mond</strong> malen<br />
• <strong>Mond</strong>landschaft mit Gips modellieren und mit Taschenlampe<br />
Schattenwurf untersuchen (vgl. Hopf 1998, S. 37)<br />
• Phantasiebild zur Frage: ‚Was kannst du in den dunklen Flecken des<br />
<strong>Mond</strong>es alles sehen?’ erstellen<br />
• <strong>Mond</strong> mit Pappmaschee modellieren (vgl. Stott 1993, S. 43)
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 89<br />
_______________________________________________________________<br />
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten<br />
Unterrichtsstunden<br />
Den Einstieg sowie die erste, dritte und fünfte Sequenz <strong>der</strong> vorher dargestellten<br />
Unterrichtsreihe führte ich in <strong>der</strong> Klasse 4a an <strong>der</strong> Elisabethschule in Voerde<br />
durch. Da die Unterrichtsstunden bis zu den Herbstferien abgeschlossen sein<br />
mussten, konnte ich vor <strong>der</strong> dritten Sequenz nicht zwei Wochen lang morgens<br />
mit <strong>der</strong> Klasse den <strong>Mond</strong> beobachten. Ich hatte geplant, während meiner<br />
Stunden diese Beobachtungen durchzuführen. Daher fehlten den Schülern<br />
einige Informationen aus <strong>der</strong> Beobachtung. Aus diesem Grund verzichtete ich<br />
auch auf die vierte Sequenz.<br />
Das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ war für diese Klasse in das Thema ‚Sterne und Weltall’,<br />
das die Klassenlehrerin parallel behandelte, eingebettet.<br />
Im Folgenden werde ich meine durchgeführten Stunden beschreiben und<br />
reflektieren, um zu zeigen, wie das Thema und <strong>im</strong> Beson<strong>der</strong>en das Modell <strong>im</strong><br />
Rahmen <strong>der</strong> Sequenzen praktisch umgesetzt werden können und die<br />
Verknüpfung des Modells und <strong>der</strong> Beobachtung am H<strong>im</strong>mel hergestellt werden<br />
kann.<br />
5.1 Einstieg: Ausgabe <strong>der</strong> Beobachtungsbögen für die<br />
abendliche Beobachtung<br />
Die Schüler <strong>der</strong> Klasse kannten mich schon, da ich sie vor einiger Zeit besucht<br />
hatte, um die Klasse kennen zu lernen. Sie wussten, dass ich mit ihnen eine<br />
Unterrichtsreihe zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ machen wollte.<br />
Zu Beginn verteilte ich die Beobachtungsbögen und erklärte ihnen, worauf sie<br />
bei <strong>der</strong> Beobachtung achten sollten (siehe auch Kap. 4.4.1). Dabei merkte ich,<br />
wie interessiert die Kin<strong>der</strong> am Thema ‚<strong>Mond</strong>’ sind. Laura 3 . erzählte, sie habe<br />
zu Hause Bücher, in denen etwas zum <strong>Mond</strong> stünde und Patrick wollte <strong>im</strong><br />
Internet Informationen dazu suchen und ausdrucken. Jessica und Carmen<br />
3 alle Namen geän<strong>der</strong>t
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 90<br />
_______________________________________________________________<br />
berichteten mir, in ihren Kalen<strong>der</strong>n sei notiert, wann Halbmond und Vollmond<br />
sei. Auch Fragen wurden mir schon gestellt: „Wie ist das nun, dreht sich die<br />
Erde um den <strong>Mond</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> um die Erde?“, fragte Michelle. Michael<br />
wollte wissen: „Woher kommt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eigentlich?“ Diese Fragen wollte ich<br />
zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten, damit die Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Verlaufe<br />
meiner Unterrichtsstunden die Chance haben würden, sie selber zu<br />
beantworten.<br />
5.2 Erste Doppelstunde: Besprechung <strong>der</strong> Beobachtungsbögen<br />
und Sehen <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong> Modell<br />
(erste Sequenz) (siehe auch Kap. 4.4.2)<br />
Für die Durchführung <strong>der</strong> ersten Sequenz hatte ich eine Doppelstunde geplant.<br />
Allerdings war ich mir mit <strong>der</strong> Zeiteinteilung nicht sicher, da ich nicht<br />
einschätzen konnte, wie lange die Durchführung des Modells <strong>der</strong> Ersten<br />
Sequenz dauern würde.<br />
In <strong>der</strong> Pause vor <strong>der</strong> dritten und vierten Stunde bereite ich den Musikraum <strong>im</strong><br />
Keller <strong>der</strong> Schule vor. Dort waren hinreichend dicke Vorhänge, die den Raum<br />
Fotoabb. 3: Anordnung des Modells<br />
genügend abdunkeln ließen und es<br />
war freier Platz in <strong>der</strong> Mitte. Am<br />
Rand boten mehrere Bänke<br />
ausreichend Sitzgelegenheiten für die<br />
Kin<strong>der</strong>. Ich richtete das Licht des<br />
OHPs auf einen runden Teppich, <strong>der</strong><br />
als Kreis für das Modell diente<br />
(Fotoabb. 3).<br />
Als ich zu Beginn <strong>der</strong> dritten Stunde in die Klasse kam, hatten einige schon die<br />
ausgefüllten Beobachtungsbögen vor sich liegen. Die Lehrerin hatte mir<br />
berichtet, dass die Kin<strong>der</strong> in den zwei Wochen <strong>der</strong> Beobachtung schon oft<br />
angeregt über den <strong>Mond</strong> und das, was sie am H<strong>im</strong>mel gesehen hatten,<br />
diskutierten.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 91<br />
_______________________________________________________________<br />
Zunächst ging ich in <strong>der</strong> Klasse herum, um mir einen Überblick zu verschaffen,<br />
wie viele Schüler die Beobachtung wirklich durchgeführt und wie sie den<br />
Bogen ausgefüllt haben. Einzelne hatten keine Eintragungen gemacht und<br />
dafür die unterschiedlichsten Begründungen angegeben: „Ich musste <strong>im</strong>mer<br />
schon vor 20 Uhr ins Bett gehen“ o<strong>der</strong>: „Von unserem Balkon aus konnte man<br />
den <strong>Mond</strong> nie sehen.“ Aber die meisten Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse haben die<br />
Beobachtung durchgeführt und sogar teilweise aufwendig jeweils das<br />
komplette Eintragungsfeld bunt bemalt (drei ausgefüllte Beobachtungsbögen:<br />
siehe Anhang A55–A60). Ich war erstaunt, wie oft sie, trotz des häufig<br />
schlechten Wetters während <strong>der</strong> Beobachtungszeit, den <strong>Mond</strong> gesehen haben.<br />
Die meisten meldeten sich auf meine Frage hin, wer den <strong>Mond</strong> mehr als<br />
zwe<strong>im</strong>al gesehen habe.<br />
Be<strong>im</strong> Auswerten <strong>der</strong> Bögen ging ich schrittweise vor. Für jeden Tag fragte ich:<br />
„Wer hat den <strong>Mond</strong> gesehen? Wie sah er aus?“ „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> sah so aus“,<br />
beschrieb z. B. Laura, während sie mit dem Finger einen Sichelmond in die<br />
Luft malte. Ich merkte schnell, dass es ihnen noch schwer fiel, ihre<br />
Beobachtungen und vor allem die Form <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Mond</strong>phasen in Worte<br />
zu fassen. Zu jedem Datum, an dem die Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> gesehen haben,<br />
zeichnete je ein Kind die von ihm gesehene <strong>Mond</strong>phase unter das<br />
entsprechende Datum an die Tafel (siehe Fotoabb. 4).<br />
Zum 21.9. zeichnete Jannik zwar einen Halbmond, wie es an diesem Tag zu<br />
sehen war, allerdings mit <strong>der</strong> Rundung zur linken Seite. Einigen Kin<strong>der</strong>n, fiel<br />
sofort auf, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> „falsch rum“ gezeichnet wurde. So konnte Jannik<br />
seine Zeichnung korrigieren.<br />
Da ich für den 26.9. aus den Beschreibungen („rund“ und „voll“) <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
nicht entnehmen konnte, wie genau sie den <strong>Mond</strong> gesehen hatten, ließ ich sie<br />
ihn an die Tafel zeichnen. Als ein Kind für dieses Datum einen komplett<br />
runden <strong>Mond</strong> zeichnete, fragte ich die an<strong>der</strong>en, ob sie den <strong>Mond</strong> auch so<br />
gesehen hätten. Einige bejahten dieses, aber Kai erwi<strong>der</strong>te: „Bei mir war <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> nicht ganz rund. An <strong>der</strong> linken Seite fehlte noch ein bisschen.“<br />
Daraufhin for<strong>der</strong>te ich ihn auf, die Zeichnung an <strong>der</strong> Tafel zu än<strong>der</strong>n, da das<br />
Bewusstsein <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für Details bei <strong>der</strong> Beobachtung geschult werden<br />
sollte.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 92<br />
_______________________________________________________________<br />
Fotoabb. 4: Tafelbild zu <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong><br />
Beobachtungsbögen<br />
Nachdem auch <strong>der</strong><br />
Vollmond für den<br />
27.9. gezeichnet und<br />
klar war, dass <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> in den folgen-<br />
den drei Tagen auf<br />
Grund <strong>der</strong> Wolken<br />
nicht sichtbar gewesen war, zeigte ich den Kin<strong>der</strong>n eine große Styroporkugel:<br />
„Ich habe euch heute einen <strong>Mond</strong> mitgebracht.“ Ich sagte ihnen, dass ich <strong>im</strong><br />
Musikraum mit ihnen gruppenweise einen Modellversuch durchführen möchte<br />
und besprach mit <strong>der</strong> Klasse die Aufgaben, die sie zur Reflexion des be<strong>im</strong><br />
Modell Beobachteten bearbeiten sollten. Die Fragen Erkläre, wie das Modell<br />
funktioniert und Beschreibe, was du be<strong>im</strong> Modell beobachtet hast sollten sie<br />
auf einem Blatt notieren. Für die Zeichnungen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen hatte ich ein Arbeitsblatt vorbereitet (siehe Arbeitsblätter zur<br />
Reflexion: Anhang A36, A37).<br />
Nacheinan<strong>der</strong> kamen die vier Gruppen zu mir in den Musikraum, während die<br />
Mitschüler in <strong>der</strong> Klasse von ihrer Lehrerin einen Lesetext aus <strong>der</strong><br />
Unterrichtsreihe ‚Sterne und Weltall’ lasen o<strong>der</strong>, wenn sie schon das Modell<br />
gesehen haben, ihre Reflexionsaufgaben dazu bearbeiteten.<br />
Ich positionierte die Kin<strong>der</strong> jeweils dicht zusammen in <strong>der</strong> Mitte des Teppichs<br />
und umlief sie langsam mit <strong>der</strong> Styroporkugel, bei Neumond beginnend, bis ich<br />
genau gegenüber des OHPs stand und die Gruppe Vollmond sehen konnte.<br />
Währenddessen blieb ich <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> stehen und die Kin<strong>der</strong> äußerten ihre<br />
Beobachtungen. Ich merkte, dass viele von dem Gesehenen beeindruckt waren.<br />
Dies zeigte z. B. Mareikes<br />
Ausruf: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird ja<br />
<strong>im</strong>mer heller!“ Die Kin<strong>der</strong><br />
sollten be<strong>im</strong> Zugucken<br />
<strong>im</strong>mer beschreiben, wie sich<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong><br />
Lichtteil auf dem <strong>Mond</strong><br />
verän<strong>der</strong>t. Vereinzelt nannten<br />
Fotoabb. 5: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird ja <strong>im</strong>mer heller!“
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 93<br />
_______________________________________________________________<br />
Kin<strong>der</strong> schon den Begriff ‚Halbmond’ an <strong>der</strong> entsprechenden Position,<br />
während ‚Vollmond’ den meisten bekannt war.<br />
Etwas problematisch war die unterschiedliche Größe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Da ich den<br />
<strong>Mond</strong> höher als den Kopf des jeweils größten Kindes halten musste, damit bei<br />
Vollmond keine <strong>Mond</strong>finsternis entsteht, konnten die kleinen Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Gruppe teilweise in <strong>der</strong> Neumondstellung unten eine waagerechte helle Sichel<br />
erkennen. Dies spiegelt sich teilweise auch in den Zeichnungen auf dem<br />
Arbeitsblatt zur Reflexion wie<strong>der</strong> (Beispiel: siehe Anhang A65). Je nachdem,<br />
wie mein Eindruck über das Verständnis des Modells <strong>der</strong> Gruppe war,<br />
wie<strong>der</strong>holte ich meinen halben Umlauf zwei- o<strong>der</strong> dre<strong>im</strong>al. Hier stellte ich<br />
schon kurz die Verbindung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es in den Zeichnungen<br />
auf <strong>der</strong> Tafel und hier <strong>im</strong> Modell her, damit die Kin<strong>der</strong> sich darüber erste<br />
Gedanken machen konnten.<br />
Anschließend hielt ich die Styroporkugel zunächst an eine dunkle Stelle und<br />
daraufhin in den Lichtkegel des OHPs. Nora bemerkte sofort: „Da ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
dunkel und hier ist er hell“ und Patrick folgerte: „Nur <strong>im</strong> Licht leuchtet <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>.“ So konnte jede Gruppe selbstständig entdecken, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht<br />
von selber leuchtet, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Sonne angestrahlt wird.<br />
Ebenso wie in <strong>der</strong> ersten Sequenz beschrieben, besprachen wir das Modell <strong>im</strong><br />
Klassenraum noch einmal, nachdem alle mit dem Bearbeiten <strong>der</strong><br />
Reflexionsaufgaben fertig waren. Dazu lasen einige Kin<strong>der</strong> ihre Ergebnisse vor<br />
(Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter: siehe Anhang A61, A62). Bei <strong>der</strong><br />
Beschreibung, was ihnen das Modell gezeigt hatte, wurde erneut deutlich, wie<br />
schwer es den Kin<strong>der</strong> fiel sich präzise auszudrücken. Aussagen wie: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong><br />
wird <strong>im</strong>mer „heller“, „voller“, „run<strong>der</strong>“ zeigen, dass sie zwar die richtige<br />
Vorstellung <strong>im</strong> Kopf haben, diese aber nicht formulieren können und auch die<br />
Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel mit denen <strong>im</strong> Modell vermischen. Vereinzelt<br />
wurden auch schon komplexere Zusammenhänge wie die <strong>Mond</strong>bewegung<br />
angesprochen. Beispielsweise äußerte Henning: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> dreht sich, und<br />
dadurch wird er heller.“ Allerdings bin ich auf diese Aussage nicht näher<br />
eingegangen, da dies in den folgenden Stunden noch näher behandelt werden<br />
sollte und ich gemerkt hatte, dass dieser Aspekt noch nicht für alle Kin<strong>der</strong> von<br />
Bedeutung war.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 94<br />
_______________________________________________________________<br />
Auch die Aussage: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist erst <strong>im</strong> Schatten und dann kommt er<br />
langsam raus und wird heller“, wurde zunächst so stehen gelassen. Ich denke,<br />
dass dieser Junge zu einem späteren Zeitpunkt selber gemerkt hat, dass <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> in <strong>der</strong> Regel nicht vom Erdschatten bedeckt wird.<br />
Die Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Mond</strong>es haben die meisten Kin<strong>der</strong> in den<br />
vorgezeichneten Kreisen des Arbeitsblattes richtig darstellen können.<br />
Interessant ist, dass einige das Licht auf <strong>der</strong> Styroporkugel gelb und an<strong>der</strong>e<br />
weiß darstellten (siehe Anhang A61). Anscheinend haben die Kin<strong>der</strong>, die<br />
‚gelb’ benutzten, das Gesehene be<strong>im</strong> Modell, in dem die Beleuchtung auf <strong>der</strong><br />
Styroporkugel ‚weiß’ erschien, mit dem beobachteten <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel<br />
vermischt.<br />
Während ich <strong>im</strong> Klassenverband noch einmal den Bezug des Gesehenen <strong>im</strong><br />
Modell zu den Beobachtungen <strong>der</strong> letzten zwei Wochen sowie den<br />
gezeichneten Phasen auf <strong>der</strong> Tafel herstellte, merkte ich, dass einigen Kin<strong>der</strong>n<br />
diese Übertragung Probleme bereitete. Am Modell sahen sie <strong>im</strong>mer die<br />
gesamte Kugel, wenn auch zum Teil dunkel o<strong>der</strong> gräulich. Dort wurde für sie<br />
„<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer heller.“ Bei den Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel dagegen war<br />
nur <strong>der</strong> helle Teil des <strong>Mond</strong>es, <strong>der</strong> „<strong>im</strong>mer dicker“ wurde, sichtbar, da <strong>der</strong> Rest<br />
des <strong>Mond</strong>es am H<strong>im</strong>mel nicht zu sehen war.<br />
Mit Hilfe des Tafelbildes (Fotoabb. 4) wurden jetzt die Begriffe ‚Halbmond’<br />
und ‚Vollmond’ für alle verdeutlicht.<br />
Bei <strong>der</strong> weiterführenden Diskussion kamen beispielsweise folgende Fragen<br />
auf: „Wie geht es nun mit dem <strong>Mond</strong> weiter?“ o<strong>der</strong> „Was passiert mit dem<br />
<strong>Mond</strong>?“ Die Äußerungen „Er geht wie<strong>der</strong> rückwärts“ o<strong>der</strong> „Es fängt wie<strong>der</strong><br />
von vorne an“, zeigen, welche Vorstellungen die Kin<strong>der</strong> diesbezüglich hatten.<br />
Daraufhin nahm sich die Klasse vor, am Wochenende den <strong>Mond</strong> weiter zu<br />
beobachten. Ich regte sie an, nicht mehr nur abends nach dem <strong>Mond</strong> zu<br />
schauen, son<strong>der</strong>n den ganzen Tag über und sich dabei zu merken, zu welcher<br />
Tageszeit sie ihn gesehen haben.<br />
In diesem Zusammenhang fiel Vanessa ein, dass sie den <strong>Mond</strong> an diesem Tag<br />
morgens um 8 Uhr vor <strong>der</strong> Schule am H<strong>im</strong>mel gesehen hat. „Er sah weiß aus<br />
und rund“ erzählte sie. Das st<strong>im</strong>mte, ich hatte den <strong>Mond</strong> an diesem Morgen<br />
ebenfalls gesehen, hoch am H<strong>im</strong>mel vor blauem H<strong>im</strong>mel war er zwischen den
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 95<br />
_______________________________________________________________<br />
Wolken zeitweise schön zu sehen. Da es allerdings schon drei Tage nach<br />
Vollmond war, war ihre Aussage so nicht ganz korrekt: „War <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
wirklich rund?“ fragte ich. Jens, <strong>der</strong><br />
den <strong>Mond</strong> ebenfalls bemerkt hatte,<br />
verneinte dies. Als er den an <strong>der</strong><br />
rechten Seite nicht ganz runden <strong>Mond</strong><br />
an die Tafel malte, wurde den Kin<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> bedeutende Unterschied zwischen<br />
dem <strong>Mond</strong> vom Vormittag (1.10.) und<br />
dem <strong>Mond</strong> vor fünf Tagen (26.9.) an<br />
<strong>der</strong> Tafel klar (Fotoabb. 6). Bei <strong>der</strong><br />
Antwort: „<strong>Der</strong> eine <strong>Mond</strong> ist auf <strong>der</strong><br />
Fotoabb. 6: erste Entdeckung des<br />
Unterschieds zwischen<br />
den zu- und abnehmenden<br />
<strong>Mond</strong>phasen<br />
einen Seite nicht ganz rund und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e <strong>Mond</strong> auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite“, beließ<br />
ich es. Die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’ wurden zu einem späteren<br />
Zeitpunkt thematisiert.<br />
Als Lilli noch die Frage stellte, was denn ‚Neumond’ sei, erklärte ich ihr, dass<br />
in <strong>der</strong> nächsten Woche, darauf eingegangen würde.<br />
5.3 Zweite Doppelstunde: Kennen lernen <strong>der</strong> gesamten<br />
<strong>Mond</strong>phasen und des <strong>Mond</strong>umlaufs um die Erde<br />
(dritte Sequenz) (siehe auch Kap. 4.4.4)<br />
Als ich nach dem Wochenende am Mittwoch in die Klasse kam, sah ich, dass<br />
sich einige Kin<strong>der</strong> selbstständig Beobachtungsbögen für die letzen Tage<br />
angefertigt hatten. Allerdings waren darin nur ein o<strong>der</strong> zwei Eintragungen, da<br />
es wie<strong>der</strong> häufig stark bewölkt und regnerisch war. Genauso war es auch an<br />
diesem Morgen, sodass ich nicht mit <strong>der</strong> Klasse hinausgehen konnte, um den<br />
<strong>Mond</strong> in mein vorbereitetes Horizontbild einzutragen.<br />
Auf meine Frage, wer den <strong>Mond</strong> in den letzten Tagen trotz des schlechten<br />
Wetters hatten sehen können, erzählten einige Kin<strong>der</strong> von ihren
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 96<br />
_______________________________________________________________<br />
Beobachtungen. Am Wochenende hatten einige den <strong>Mond</strong> noch abends<br />
gesehen, da sie länger aufbleiben durften. Auch am Montag hatten mehrere<br />
Kin<strong>der</strong> den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel entdeckt. Dann allerdings morgens vor <strong>der</strong><br />
Schule. Sie diskutierten darüber und stellten fest, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> also auch<br />
tagsüber zu sehen ist, dann aber weiß erscheint.<br />
Außerdem beschrieben sie, wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeweils aussah und griffen direkt die<br />
von mir vorher an die Tafel gehefteten Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen<br />
auf (Fotoabb. 7).<br />
Fotoabb. 7: ausgeschnittene, zunehmende <strong>Mond</strong>phasen<br />
Diese sollten den Kin<strong>der</strong>n als Erinnerung an den Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen, die<br />
sie in <strong>der</strong> selbstständigen Beobachtung zu Hause und in <strong>der</strong> letzten Stunde <strong>im</strong><br />
Modell gesehen und dokumentiert haben, dienen.<br />
„Sah <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wirklich so aus?“, fragte ich bei je<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>beschreibung nach.<br />
Denn die Kin<strong>der</strong> haben in den letzten Tagen nur den abnehmenden <strong>Mond</strong><br />
sehen können. „Nein, an<strong>der</strong>srum“, kam daraufhin direkt als Antwort.<br />
Da ich geplant hatte, in dieser Doppelstunde auch auf die West-Ost-Bewegung<br />
des <strong>Mond</strong>es innerhalb von zwei Wochen einzugehen, lenkte ich die<br />
Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf die tägliche Positionsverän<strong>der</strong>ung. Ihnen sollte<br />
schon vor dem Modell dieser Aspekt bewusst werden, um <strong>im</strong> Anschluss die<br />
Erkenntnisse aus dem Modell mit ihren Beobachtungen verbinden zu können.<br />
Auf meine Auffor<strong>der</strong>ung hin in ihren Beobachtungsbögen nachzuschauen, ob<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong> jeden Abend an <strong>der</strong> gleichen Stelle stand, meldeten sich nur<br />
vereinzelt Kin<strong>der</strong>. Nora berichtete: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> stand zuerst über dem Baum<br />
und zwei Tage später über dem Haus.“ Dennis warf ein, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von<br />
Westen nach Osten wan<strong>der</strong>te und Jens erklärte: „Das ist so, weil die Erde sich<br />
um den <strong>Mond</strong> dreht.“ Diese Aussage wurde zunächst nicht berichtigt. Ich<br />
wollte, dass Jens <strong>im</strong> Modell selber bemerkte, dass dies nicht st<strong>im</strong>mt.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 97<br />
_______________________________________________________________<br />
Wie<strong>der</strong> führte ich gruppenweise mit den Schülern das Modell, wie in <strong>der</strong><br />
dritten Sequenz beschrieben, durch. Für die Kin<strong>der</strong>, die mit <strong>der</strong> Lehrerin in <strong>der</strong><br />
Klasse blieben, hatte ich einige Arbeitsblätter und Bücher für die ‚Stöberkiste’<br />
mitgebracht.<br />
Am Modell begann ich zur Wie<strong>der</strong>holung wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Position des<br />
Neumondes. Ganz bewusst sollten die Kin<strong>der</strong> nun wissen, dass sie die Erde<br />
darstellten, um die sich <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bewegt: „Ihr seid die Erde und eure Augen<br />
sind die Menschen, die auf <strong>der</strong> Erde stehen und den <strong>Mond</strong> anschauen.“<br />
In <strong>der</strong> Vollmondstellung blieb<br />
ich zunächst stehen. Die Gruppe<br />
sollte nun vermuten, wie es<br />
weitergeht. Jasmin meinte: „Jetzt<br />
geht es wie<strong>der</strong> zurück“, aber die<br />
meisten Kin<strong>der</strong> waren sich einig:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> geht weiter in die<br />
Richtung.“ Dabei deuteten sie<br />
richtig in die Umlaufrichtung des<br />
<strong>Mond</strong>es (Fotoabb. 9).<br />
Fotoabb. 9: „Wie geht es nach Vollmond<br />
weiter?“<br />
Während ich die Runde bis zur Neumondstellung langsam vollendete,<br />
beschrieben die Kin<strong>der</strong> ihre Beobachtungen. Einige benutzen auch bei <strong>der</strong><br />
Beschreibung wie<strong>der</strong> die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’, indem sie<br />
sagten: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> n<strong>im</strong>mt zu, und jetzt n<strong>im</strong>mt er wie<strong>der</strong> ab.“ Darauf bin ich<br />
aber noch nicht weiter eingegangen, da dies <strong>im</strong> Anschluss mit <strong>der</strong> gesamten<br />
Klasse thematisiert werden sollte. Viele beschrieben das Gesehene so wie<br />
Michelle: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wurde erst dicker, jetzt wird er wie<strong>der</strong> dünner.“ Dies ist<br />
zwar für die Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel richtig, aber nicht die richtige<br />
Beschreibung für das Modell. Hier ist <strong>im</strong>mer <strong>der</strong> komplette <strong>Mond</strong> zu sehen,<br />
nur <strong>der</strong> helle, beleuchtete Teil verän<strong>der</strong>t sich. Mir war wichtig, dass den<br />
Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Unterschied bewusst wurde, und dass sie lernten genau zu<br />
beobachten und mit den richtigen Ausdrücken zu beschreiben.<br />
Nachdem die Kin<strong>der</strong> bei dem <strong>Mond</strong>umlauf auch die <strong>Mond</strong>phasen genannt<br />
hatten und zum Teil auch schon die Begriffe ‚zunehmend’ und ‚abnehmend’<br />
bei <strong>der</strong> Beschreibung benutzten, blieb ich bei Neumond stehen und fragte:
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 98<br />
_______________________________________________________________<br />
„Was ist Neumond?“ Während sie auf die für sie dunkle <strong>Mond</strong>seite blickten,<br />
wurde den meisten dies schnell klar: „Wenn <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dunkel ist“ und „Wenn<br />
man nichts Helles sieht“, waren unter an<strong>der</strong>em die Antworten zweier Kin<strong>der</strong>.<br />
Heiko übertrug den Neumond direkt auf das, was dann am H<strong>im</strong>mel zu<br />
beobachten ist und versuchte zu erklären, wie diese Phase zustande kommt:<br />
„Neumond ist, wenn man den <strong>Mond</strong> nicht am H<strong>im</strong>mel sieht, weil man <strong>im</strong>mer<br />
nur sieht was beleuchtet ist.“<br />
Zur Klärung <strong>der</strong> Begrifflichkeit wollte ich zusätzlich von den Schülern wissen,<br />
warum diese Phase ‚Neumond’ heißt. „Weil <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> dann wie<strong>der</strong> neu<br />
entsteht“, meinte Michaela. „Entsteht <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wirklich neu?“, hinterfragte<br />
ich. „Nein, weil dann alles wie<strong>der</strong> von Neuem losgeht.“ Auf meine Nachfrage,<br />
was von Neuem losginge, wusste sie natürlich, dass sich dann alle Phasen<br />
wie<strong>der</strong>holen.<br />
Erstaunlicherweise kannte Dennis schon den Begriff ‚<strong>Mond</strong>phasen’.<br />
Jens, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Klasse noch erklärt hatte, die Erde bewege sich um den <strong>Mond</strong>,<br />
äußerte während meiner Umrundung mit dem <strong>Mond</strong>: „Ach nein, <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
dreht sich ja um die Erde.“<br />
Nicht in je<strong>der</strong> Gruppe gab mir ein Kind das Stichwort, um ihre<br />
Aufmerksamkeit auf den <strong>Mond</strong>umlauf um die Erde zu bringen. In diesem Fall<br />
regte ich sie zur genauen Beobachtung und Verbalisierung an, da allen Kin<strong>der</strong>n<br />
dieser Aspekt bewusst werden sollte. Denn dies ist für das Verständnis <strong>der</strong> sich<br />
täglich än<strong>der</strong>nden Position des <strong>Mond</strong>es während <strong>der</strong> selbstständigen<br />
Beobachtung grundlegend.<br />
In diesem Zusammenhang fiel Michael zusätzlich ein: „...und die Erde dreht<br />
sich auch.“ Darauf bin ich allerdings nicht näher eingegangen, da die<br />
Erddrehung in den folgenden Stunden noch angesprochen würde, und die<br />
an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> zu diesem Zeitpunkt verwirren könnte. Vanessa hatte sogar<br />
schon gehört, dass sich die Erde auch noch um die Sonne bewegt.<br />
Interessant fand ich, dass einige Kin<strong>der</strong> schon äußerten: „Die Erde muss sich<br />
mitdrehen, damit man den <strong>Mond</strong> sieht.“ Dies zeigte schon ein erstes<br />
Verständnis <strong>der</strong> Erddrehung <strong>im</strong> Zusammenhang mit den unterschiedlichen<br />
Sichtbarkeitszeiten.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 99<br />
_______________________________________________________________<br />
Mit den ersten beiden Gruppen versuchte ich außerdem schon einen<br />
Perspektivenwechsel vorzunehmen. Sie sollten erkennen, dass die <strong>Mond</strong>kugel<br />
von außen betrachtet, <strong>im</strong>mer zur Hälfte beleuchtet ist. Doch ich merkte, dass<br />
<strong>der</strong> Perspektivenwechsel bei größeren Schülergruppen problematisch war. Da<br />
die Kin<strong>der</strong> nicht von oben auf den <strong>Mond</strong> gucken konnten, sahen sie je nach<br />
Standort aus <strong>der</strong> Außensicht auch <strong>Mond</strong>phasen.<br />
Ich stellte mich zur Demonstration <strong>der</strong> stets halbseitig beleuchteten <strong>Mond</strong>kugel<br />
jeweils an die vier Hauptphasenpunkte, ließ die Gruppe so gut es ging<br />
mitgehen und hielt den <strong>Mond</strong> so tief, dass die Schüler annähernd von oben<br />
darauf gucken konnten.<br />
Allerdings merkte ich schnell, dass <strong>der</strong> Perspektivenwechsel für viele Kin<strong>der</strong><br />
noch schwierig war. Viele konnten die Tatsachen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von außen<br />
gesehen stets zur Hälfte beleuchtet ist, aber von <strong>der</strong> Erde aus gesehen <strong>im</strong>mer<br />
unterschiedlich viel davon zu sehen ist, nicht in Einklang bringen. Bei meiner<br />
anschließenden Frage nach <strong>der</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen, brachten sie beide<br />
Aspekte durcheinan<strong>der</strong>. So entschied ich mich spontan, bei den folgenden zwei<br />
Gruppen, auf diese Tatsachen nicht mehr einzugehen und dies auch bei <strong>der</strong><br />
anschließenden Zusammenfassung <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen <strong>im</strong><br />
Klassenplenum zu vernachlässigen.<br />
Mit <strong>der</strong> letzten Gruppe in den Klassenraum zurückgekehrt, merkte ich, wie<br />
interessiert die Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s die Arbeitsblätter zur <strong>Mond</strong>oberfläche und<br />
den <strong>Mond</strong>flügen bearbeiteten, obwohl diese teilweise lange Lesetexte<br />
beinhalteten. Ebenso bot ein <strong>Mond</strong>poster, sowie die von mir aufgehängten<br />
Fotos <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche und <strong>der</strong> Erde, vom <strong>Mond</strong> aus fotografiert, einigen<br />
Gesprächsstoff.<br />
Nach dieser intensiven Arbeitsphase, folgte die Besprechung und Reflexion des<br />
Modells.<br />
Die von <strong>der</strong> Klasse nicht vollständig in eigener Beobachtung am H<strong>im</strong>mel<br />
gesehenen abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen, konnte sie nun mit dem Modell als<br />
Grundlage erarbeiten. Während die Schüler dazu ihre Beobachtungen aus dem<br />
Modell äußerten, vervollständigten sie an <strong>der</strong> Tafel die Reihe <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen<br />
(Fotoabb. 10). In diesem Zusammenhang sollte ihnen deutlich werden, dass die<br />
<strong>Mond</strong>phasen vor Vollmond die Rundung <strong>im</strong>mer rechts und nach Vollmond die
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 100<br />
_______________________________________________________________<br />
Rundung stets links haben. Dazu rief ich ihnen die von ihnen beobachteten<br />
<strong>Mond</strong>e am H<strong>im</strong>mel in Erinnerung, um den Bezug zur Realität herzustellen.<br />
Zur Wie<strong>der</strong>holung nannten die Kin<strong>der</strong> die Namen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen. An dieser<br />
Stelle führte ich den Begriff ‚Sichel’ ein, um auch eine Beschreibung für diese<br />
Gestalt zu haben. Daran anknüpfend fiel Sina auf, dass die Neumondphase<br />
fehlte. Auch dazu hatte ich zwei Kreise ausgeschnitten, die aber grau gefärbt<br />
waren, weil diese Phase nicht am H<strong>im</strong>mel sichtbar ist. Da die <strong>Mond</strong>bil<strong>der</strong> nicht<br />
<strong>im</strong> Kreis angeordnet wurden, passte <strong>der</strong> Neumond an beide Enden <strong>der</strong> Reihe<br />
(Fotoabb. 10).<br />
Dennis, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Modell schon den Begriff ‚<strong>Mond</strong>phasen’, nannte, erklärte den<br />
an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n, was darunter zu verstehen sei.<br />
Bei <strong>der</strong> Beschreibung des Verlaufs<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen wurden den<br />
Schülern die Begriffe ‚zunehmen<strong>der</strong>’<br />
und ‚abnehmen<strong>der</strong>’ <strong>Mond</strong> bewusst.<br />
S<strong>im</strong>one erklärte: „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> wird<br />
dicker, bis Vollmond, dann wird er<br />
wie<strong>der</strong> dünner, bis Neumond ist.“<br />
Auf mein näheres Nachfragen hin,<br />
erklärte dann Kristina: „Wenn <strong>der</strong><br />
Fotoabb. 10: zu- und abnehmende<br />
<strong>Mond</strong>phasen<br />
<strong>Mond</strong> dicker wird, heißt er zunehmend, und wenn er dünner wird,<br />
abnehmend.“ Die Regel mit <strong>der</strong> man erkennt, ob <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zun<strong>im</strong>mt o<strong>der</strong><br />
abn<strong>im</strong>mt, kannte die Klasse schon, da die Lehrerin diese spontan genannt hatte,<br />
als sie mit <strong>der</strong> Klasse zufällig vor einigen Wochen den <strong>Mond</strong> am H<strong>im</strong>mel sah.<br />
Demnach konnte Jessica die Regel erklären, während ich ein Plakat dazu<br />
aufhing (Fotoabb. 10).<br />
Da die Kin<strong>der</strong> nicht die Möglichkeit hatten, einen kompletten Phasendurchlauf<br />
selbst am H<strong>im</strong>mel zu beobachten, mussten sie aus ihren Beobachtungen des<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>es entnehmen, wie lange dies dauert. Damit hatten sie<br />
zunächst Schwierigkeiten. Erst ein Blick in ihren Beobachtungsbogen<br />
verdeutlichte ihnen, dass es von Neumond zu Vollmond zwei Wochen dauert.<br />
Daraus konnte die Klasse erschließen, dass ebenfalls zwei Wochen lang <strong>der</strong>
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 101<br />
_______________________________________________________________<br />
<strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> abn<strong>im</strong>mt und es vier Wochen, also einen Monat, von Neumond<br />
bis Neumond dauert. Diese Informationen übertrugen wir dann auf das Modell,<br />
in dem <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Runde um die Erde läuft, bis er wie<strong>der</strong> die<br />
Neumondposition erreicht hat. So konnten die Schüler auch darauf schließen,<br />
dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> für einen Umlauf einen Monat braucht.<br />
Bevor ich <strong>der</strong> Klasse die beiden Arbeitsblätter zur Reflexion und Festigung <strong>der</strong><br />
Erkenntnisse austeilte (siehe Anhang A38, A39), nannten wir ich noch einmal<br />
die wichtigsten Punkte zur Erklärung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen. Anna erklärte: „<strong>Der</strong><br />
<strong>Mond</strong> wird von <strong>der</strong> Sonne beschienen. Er dreht sich um die Erde, und dann<br />
sehen wird den <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer an<strong>der</strong>s.“ Ich ergänzte dazu, dass wir <strong>im</strong>mer<br />
unterschiedlich viel vom <strong>Mond</strong> beleuchtet sähen.<br />
Mit <strong>der</strong> Aufgabenstellung, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen in die Kreise<br />
einzuzeichnen, sollten die Kin<strong>der</strong> den Verlauf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen festhalten.<br />
Einige Kin<strong>der</strong> hatten zunächst Schwierigkeiten die Kreise auf den<br />
Arbeitsblättern ohne Beschriftung mit den richtigen Phasen zu füllen. Sie<br />
überblickten nicht direkt, dass die Kreisanordnung den Verlauf <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen darstellt.<br />
Die von mir für die dritte Sequenz angesetzte Doppelstunde, ging, während die<br />
Kin<strong>der</strong> die Arbeitsblätter bearbeiteten, zu Ende. Als Hausaufgabe sollten sie<br />
diese fertig stellen. Die West-Ost-Bewegung und <strong>der</strong>en Erklärung musste ich<br />
somit auf die nächste Stunde verschieben.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 102<br />
_______________________________________________________________<br />
5.4 Dritte Doppelstunde: Verstehen <strong>der</strong> West-Ost-Bewegung<br />
und des Auf- und Unterganges von Sonne und <strong>Mond</strong><br />
(Fortsetzung <strong>der</strong> dritten und Beginn <strong>der</strong> fünften Sequenz)<br />
(siehe auch Kap. 4.4.4 und Kap. 4.4.6)<br />
Zunächst erzählten einige Kin<strong>der</strong>, sie hätten am Morgen auf dem Schulweg den<br />
<strong>Mond</strong> gesehen. Mit Hilfe <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Tafel aufgeklebten <strong>Mond</strong>phasen konnten<br />
sie beschreiben, wie <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> aussah. Lei<strong>der</strong> war es bei Durchführung <strong>der</strong><br />
Stunde schon wie<strong>der</strong> zu bewölkt, um mit <strong>der</strong> Klasse nach dem <strong>Mond</strong> zu<br />
schauen.<br />
Um mir einen Überblick zu verschaffen, in wie weit die Schüler die Entstehung<br />
<strong>der</strong> <strong>Mond</strong>phasen verstanden haben, ließ ich mir die als Hausaufgabe<br />
bearbeiteten <strong>Mond</strong>phasenzeichnung zeigen und die Beantwortung <strong>der</strong> Fragen<br />
vorlesen (Beispiel bearbeiteter Reflexionsblätter: siehe Anhang A63–A66).<br />
Anschließend ging ich zur Beendigung <strong>der</strong> dritten Sequenz auf die West-Ost-<br />
Bewegung des <strong>Mond</strong>es ein. Da die Kin<strong>der</strong> die morgendliche Beobachtung<br />
nicht durchgeführt konnten, erarbeitete ich mit ihnen den Bogen des<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong> Klassenraum. Jannik merkte in Erinnerung an unsere<br />
Bemerkung zur täglichen Positionsverän<strong>der</strong>ung vom Vortag direkt an: „<strong>Der</strong><br />
<strong>Mond</strong> ist von Westen nach Osten gewan<strong>der</strong>t.“<br />
Mit erneut von mir ausgeschnittenen zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen, sollte <strong>der</strong><br />
Verlauf an <strong>der</strong> Tafel veranschaulicht werden. Die Zuordnung <strong>der</strong><br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen an meinem aufgezeichneten Horizont bereitete den<br />
Kin<strong>der</strong>n mehr Schwierigkeiten als ich vorher angenommen hatte. Sie hatten<br />
alle gesehen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> zunächst rechts stand, und dass dort kurz vorher<br />
die Sonne unterging, demnach dort Westen sein musste. Da sie die<br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen sonst <strong>im</strong>mer nur mit dem Blick nach Norden festgelegt<br />
hatten, fiel es ihnen schwer, zu erkennen, dass Osten dann auf <strong>der</strong> linken Seite<br />
sein musste. Erst durch eigenes Ausprobieren (Kind guckt nach Norden: Osten<br />
rechts und Westen links; Kind guckt nach Süden: Osten links und Westen<br />
rechts) wurde ihnen dies klar.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 103<br />
_______________________________________________________________<br />
In Erinnerung an die täglichen Höhenunterschiede, klebten die Kin<strong>der</strong> die<br />
ausgeschnittenen <strong>Mond</strong>e an die<br />
Tafel. Zunächst wussten sie noch,<br />
dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> höher gestiegen und<br />
weiter nach Osten gewan<strong>der</strong>t war<br />
und <strong>der</strong> Halbmond <strong>im</strong> Süden<br />
gestanden hatte. Allerdings erinnerte<br />
sich nur ein Schüler, dass nach<br />
Halbmond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> tiefer<br />
am H<strong>im</strong>mel gestanden hatte<br />
(Fotoabb. 11).<br />
Fotoabb. 11: Erarbeitung <strong>der</strong> West-<br />
Ost-Bewegung<br />
Zur Erklärung dieser West-Ost-Bewegung sollten die Schüler noch einmal an<br />
das Modell denken: „Warum wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> von Westen nach Osten, also<br />
für uns von rechts nach links?“ „Weil <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> sich um die Erde dreht“,<br />
antwortete Kai richtig und deutete mit dem Finger die Drehrichtung an, die er<br />
von seiner Erdposition aus beobachten konnte.<br />
Da für die nächste Sequenz das Modell wie<strong>der</strong> zum Einsatz kommen sollte,<br />
ging ich diesmal mit <strong>der</strong> gesamten Klasse in den Musikraum. Zur<br />
Wie<strong>der</strong>holung erzählten einige Schüler ihrer Lehrerin, wie das Modell<br />
funktionierte und was sie dabei in den letzten Tagen beobachtet hätten. Auch<br />
hier merkte ich wie<strong>der</strong>, dass es einigen Kin<strong>der</strong>n noch schwer fiel, sich richtig<br />
und exakt auszudrücken. Teilweise vermischten sie auch die Beobachtungen<br />
am H<strong>im</strong>mel mit denen aus dem Modell: „Wir sehen <strong>im</strong>mer mehr vom <strong>Mond</strong>“,<br />
erklärte Mona. Aber das war so nicht zu beobachten. Sie sollten versuchen, nur<br />
die Erscheinungen <strong>im</strong> Modell zu beschreiben. Den Bezug zur Beobachtung am<br />
H<strong>im</strong>mel schuf ich anschließend, in dem ich zusammenfasste, dass wir am<br />
H<strong>im</strong>mel bei zunehmendem <strong>Mond</strong> <strong>im</strong>mer mehr von <strong>Mond</strong> sähen, während <strong>im</strong><br />
Modell dagegen, die Kugel <strong>im</strong>mer mehr beleuchtet erscheine.<br />
Die dritte Sequenz schloss ich ab, indem ich die Kin<strong>der</strong> auffor<strong>der</strong>te, noch<br />
einmal die Zeitspannen zwischen den <strong>Mond</strong>phasen zu nennen. Dass es von<br />
Neumond zu Vollmond zwei Wochen und von Neumond zu Neumond vier<br />
Wochen dauert, wussten sie noch vom Vortag. Daraus konnten sie auch die<br />
Zeitspanne zwischen zwei Vollmonden erschließen. Allerdings hatten sie
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 104<br />
_______________________________________________________________<br />
Schwierigkeiten die Dauer von Neumond bis zunehmenden Halbmond zu<br />
ermitteln. Erst als ich ihnen mit dem Modell erneut zeigte, dass von Neumond<br />
zu Neumond <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> eine Runde um die Erde läuft, und von Neumond zu<br />
zunehmendem Halbmond nur eine Viertel Runde, konnten sie den Zeitraum<br />
errechnen. Somit wurde ihnen klar, dass zwischen den Hauptphasen (Neu-,<br />
Voll-, zunehmen<strong>der</strong> und abnehmen<strong>der</strong> Halbmond) <strong>im</strong>mer eine Woche liegt.<br />
Da auch an diesem Tag <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> während meiner Stunden hinter einer<br />
Wolkendecke versteckt war, konnte ich mit ihnen nicht die tägliche Ost-West-<br />
Bewegung am H<strong>im</strong>mel beobachten. So fuhr ich direkt mit <strong>der</strong> fünften Sequenz<br />
fort. Um die Schüler auf das Auf- und Untergehen des <strong>Mond</strong>es aufmerksam zu<br />
machen, erarbeitete ich diesen Aspekt zunächst anhand <strong>der</strong> Sonne. Nachdem<br />
Jannik sagte: „Es wird morgens hell und abends wird es dunkel“, kamen sie<br />
schnell darauf, dass die Sonne morgens auf- und abends untergeht. Auch die<br />
jeweiligen H<strong>im</strong>melsrichtungen dazu kannten sie.<br />
Mit dem Modell sollte dies auch für den <strong>Mond</strong> demonstriert werden.<br />
„Linda stellt nun die Erde dar und ihr alle drum herum schwebt <strong>im</strong> Weltall und<br />
guckt von außen zu, was mit Erde, Sonne und <strong>Mond</strong> passiert“, wies ich die<br />
Klasse ein.<br />
Zunächst sollte sich Linda, als ‚Erdkind’, ein paar mal langsam um sich selbst<br />
drehen. Tag und Nacht zuzuordnen, wenn sie mit Gesicht zum OHP stand bzw.<br />
vom OHP wegstand, konnte sie schnell. Die detaillierten Beschreibungen <strong>der</strong><br />
Beobachtung, die Linda als Erde machte, mussten allerdings geübt werden.<br />
Zunächst erklärte ich die Zuordnungen <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melrichtungen zu Nase<br />
(Süden), linkem und rechtem Ohr (Osten und Westen) und Hinterkopf<br />
(Norden) und alle Kin<strong>der</strong> fassten sich währenddessen an das jeweilige<br />
Körperteile. Zur Erinnerung zeichnete ich eine Skizze an die Tafel (siehe auch:<br />
4.2.2).<br />
Die Erde drehte sich nun langsam. Nach je<strong>der</strong> Vierteldrehung stoppte ich Linda<br />
verbal und ließ sie für die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> beschreiben. Nach anfänglicher<br />
Hilfestellung durch Leitfragen wie z. B.: In welcher H<strong>im</strong>melsrichtung steht<br />
jetzt die Sonne für dich? Geht sie auf o<strong>der</strong> unter, o<strong>der</strong> ist sie mitten am H<strong>im</strong>mel
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 105<br />
_______________________________________________________________<br />
<strong>im</strong> Süden? Welche Tageszeit ist dann für dich? wusste Linda schnell, worauf<br />
sie bei <strong>der</strong> Beschreibung achten sollte.<br />
Fotoabb. 12: <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> geht auf und unter<br />
Fotoabb. 13: Erkennen des Auf- und<br />
Untergang des <strong>Mond</strong>es<br />
Dann ließ ich ein an<strong>der</strong>es<br />
Kind den <strong>Mond</strong> in<br />
Vollmondposition halten.<br />
Linda drehte sich erneut<br />
langsam, sollte aber nun<br />
Sonne und <strong>Mond</strong> in ihre<br />
Beobachtungen einbeziehen<br />
(Fotoabb. 12). Ich merkte,<br />
dass sie sich sehr konzen-<br />
trieren musste, um alle<br />
Aspekte bei <strong>der</strong> Beschreibung zu bedenken. Außerdem verwechselte sie <strong>im</strong>mer<br />
wie<strong>der</strong> zwischendurch die Zuordnung <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melrichtungen Osten und<br />
Westen zum linken und rechten Ohr. Da dies schwieriger war, als ich vorerst<br />
annahm, beschloss ich, dass alle Kin<strong>der</strong> gruppenweise einmal die Erde<br />
darstellen und mit Hilfe meiner<br />
Leitfragen beschreiben sollten, was<br />
sie jeweils sähen. Damit alle Kin<strong>der</strong><br />
sich in die richtige Richtung<br />
drehten, ging ich jeweils mit um die<br />
Gruppe herum (Fotoabb. 13).<br />
So konnte alle Kin<strong>der</strong> erkennen,<br />
dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>, genauso wie die<br />
Sonne, <strong>im</strong> Osten auf- und <strong>im</strong><br />
Westen untergeht.<br />
Die Begründung für den Auf- und Untergang von Sonne und <strong>Mond</strong> wurde<br />
ihnen somit auch klar. Jens hatte direkt die richtige Antwort parat: „Weil die<br />
Erde sich um sich dreht.“<br />
Wann <strong>der</strong> Vollmond auf- und untergeht, konnte die Klasse nun auch<br />
erschließen.<br />
Bei den letzten beiden Gruppen sollten auch die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>, die aus <strong>der</strong><br />
Außensicht die Bewegung betrachteten, beschreiben: „Was seht ihr? Seht ihr
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 106<br />
_______________________________________________________________<br />
auch die Sonne und den <strong>Mond</strong> aufgehen?“ „Nein, das sieht nur die Erde, weil<br />
sie sich dreht. Die Sonne und <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> bleiben stehen“, erklärte S<strong>im</strong>one.<br />
Im abschließenden Gespräch stellte ich fest, dass sich die Klasse schon gut<br />
gemerkt hatte, dass <strong>der</strong> Vollmond <strong>im</strong> Osten aufgeht, wenn die Sonne <strong>im</strong><br />
Westen untergeht und untergeht, wenn die Sonne aufgeht. „<strong>Der</strong> Vollmond ist<br />
also <strong>im</strong>mer nur nachts zu sehen“, stellten die Schüler fest.<br />
Um die Kin<strong>der</strong> auf die nächste Stunde vorzubereiten, sollten sie sich daran<br />
erinnern, wann sie in den letzten Tagen den <strong>Mond</strong> gesehen haben. Aus <strong>der</strong><br />
Tatsache, dass er morgens zu sehen war, konnten sie schließen, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
nicht <strong>im</strong>mer nur nachts, son<strong>der</strong>n auch zu an<strong>der</strong>en Uhrzeiten am H<strong>im</strong>mel steht.<br />
Ich erwähnte an dieser Stelle schon, dass er somit zu an<strong>der</strong>en Uhrzeiten auf-<br />
und untergehen müsse.<br />
5.5 Vierte Doppelstunde: Ermitteln <strong>der</strong> unterschiedlichen Auf-<br />
und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />
(Fortsetzung <strong>der</strong> fünften Sequenz) (siehe auch 4.4.6)<br />
Direkt zu Beginn <strong>der</strong> Stunde ging ich mit <strong>der</strong> ganzen Klasse in den Musikraum<br />
zum Modell. Einleitend erinnerte ich die Schüler an die Beobachtung zu Hause<br />
und fragte, ob sie auch nach Vollmond weiter abends um 20 Uhr nach dem<br />
<strong>Mond</strong> geguckt hätten. Meine Frage, ob sie ihn denn auch gesehen hätten,<br />
verneinten sie. Sie erklärten dies damit, dass es zu bewölkt gewesen sei o<strong>der</strong> er<br />
hinter einem Baum gestanden hätte. Den Aspekt, dass er noch nicht<br />
aufgegangen war, konnte sie nicht selbstständig erschließen. So wie<strong>der</strong>holte<br />
ich meine Aussage vom Vortag, dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> nicht <strong>im</strong>mer zur gleichen<br />
Uhrzeit auf- und untergehe.<br />
In dieser Stunde sollten die Schülern anhand des Modells die Tabelle (siehe<br />
Anhang A41) zu den unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten des <strong>Mond</strong>es<br />
ausfüllen.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 107<br />
_______________________________________________________________<br />
Zunächst klärten wir, was eine Spalte und eine Zeile ist und ich erläuterte die<br />
Tabelle. Anschließend wie<strong>der</strong>holten wir die Zuordnung <strong>der</strong><br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen zu den jeweiligen Körperteilen.<br />
Sina stellte diesmal die Erde dar, und ich positionierte den <strong>Mond</strong> jeweils an die<br />
entsprechende Stelle. Die Kin<strong>der</strong>, die von außen beobachteten, konnten mir zu<br />
je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tabelle aufgeführten <strong>Mond</strong>phase sagen, an welche Stelle ich mich<br />
stellen musste, damit Sina von <strong>der</strong> Erde aus die richtige Phase sieht. Dies zeigt,<br />
dass die Schüler schon einen gewissen Perspektivenwechsel vornehmen<br />
können.<br />
Zum Ausfüllen <strong>der</strong> Tabelle benötigten wir mehr Zeit als geplant. Zunächst<br />
musste Sina, die nun den an<strong>der</strong>en Schülern beschreiben sollte, was sie sieht,<br />
sich wie<strong>der</strong> in die Ausdrucksweise <strong>der</strong> Beobachtungen eindenken, die wir am<br />
Tag vorher geübt hatten. Dies war hier beson<strong>der</strong>s wichtig, damit die an<strong>der</strong>en<br />
Kin<strong>der</strong> wussten, in welcher Spalte und Zeile <strong>der</strong> Tabelle wir uns gerade<br />
befanden und dort ankreuzen konnten. Auch hier musste ich mit leitenden<br />
Fragen nachhelfen und ab und zu verbessern, wenn Sina die<br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen verwechselte.<br />
Für die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> war das Ausfüllen <strong>der</strong> Tabelle schwieriger als ich<br />
dachte. Die Tatsache, dass die Tabelle mit <strong>der</strong> Vollmondphase begann, zu <strong>der</strong><br />
wir am vorherigen Tag schon die Auf- und Untergangszeiten festgestellt<br />
hatten, half nur wenig. Zeile für Zeile füllten wir nun gemeinsam aus. Dazu<br />
deutete ich Sina jeweils an, wie sie sich hinstellen müsse, damit sie die Sonne<br />
so sah, wie es in <strong>der</strong> Tabelle als nächstes vorgegeben war. Sie beschrieb für die<br />
an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>, wo sich jeweils <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> befand, damit diese das Kreuz an<br />
die entsprechende Stelle machen konnten. Für die Kin<strong>der</strong> war es zu Anfang<br />
schwer sich in <strong>der</strong> Tabelle zurecht zu finden.<br />
Damit alle Kin<strong>der</strong> richtige Eintragungen machen konnten, waren mehrere<br />
Wie<strong>der</strong>holungen des vom ‚Erdkind’ Gesagten notwendig.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 108<br />
_______________________________________________________________<br />
Fotoabb. 14: Auf- und Untergangszeiten<br />
des <strong>Mond</strong>es ermitteln<br />
Zwischendurch wechselte ich das<br />
‚Erdkind’ Sina gegen Jannik aus,<br />
damit Sina wenigstens zum Teil<br />
ihre Tabelle ausfüllen konnte.<br />
Jannik begriff schnell, wie er an<br />
den jeweiligen Positionen<br />
beschreiben sollte, was er sieht, so<br />
dass ich nur noch selten mit<br />
Leitfragen nachhelfen musste.<br />
Obwohl das Ausfüllen für viele<br />
Kin<strong>der</strong> anstrengend war, arbeiteten sie erstaunlicherweise die meiste Zeit sehr<br />
konzentriert mit (eine ausgefüllte Tabelle in Anhang A67).<br />
Nachdem die Schüler herausgestellt hatten, in welcher Zeit <strong>der</strong> zu- und <strong>der</strong><br />
abnehmende Halbmond am H<strong>im</strong>mel steht, konnten sie auch erschließen, wann<br />
die zu- und die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu beobachten sind. Zur<br />
Hilfestellung gab ich ihnen zwei Alternativen: „Wenn <strong>der</strong> zunehmende<br />
Halbmond von mittags bis Mitternacht am H<strong>im</strong>mel ist, wann sind dann die<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen gut zu beobachten? Morgens o<strong>der</strong> abends?“ So<br />
konnten sie dies auch für die abnehmenden <strong>Mond</strong>phasen beantworten. Linda<br />
notierte dies später zur Erinnerung <strong>im</strong> Klassenraum an <strong>der</strong> Tafel.<br />
Da dies meine letzte Stunde zum<br />
Thema ‚<strong>Mond</strong>’ in <strong>der</strong> Klasse war,<br />
schloss ich mit einer Erzählrunde<br />
ab. Mich interessierte zunächst, was<br />
sie alles gelernt bzw. was sie sich<br />
gemerkt hatten.<br />
Hier einige Äußerungen:<br />
Fotoabb. 15: Erzählrunde<br />
Michelle: „Wie die Sonne den <strong>Mond</strong> anstrahlt und wie wir dann den <strong>Mond</strong><br />
unterschiedlich sehen.“<br />
Jessica: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Bogen wan<strong>der</strong>t.“
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 109<br />
_______________________________________________________________<br />
Carmen: „Halbmond und Vollmond, und die Reihenfolge und dass dann alles<br />
wie<strong>der</strong> von vorne losgeht.“<br />
Dennis: „Wie es auf dem <strong>Mond</strong> aussieht.“<br />
Michael: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> abn<strong>im</strong>mt und zun<strong>im</strong>mt.“<br />
S<strong>im</strong>one: „Wir haben gelernt, was eine Sichel ist und wie man erkennt, ob <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> zun<strong>im</strong>mt o<strong>der</strong> abn<strong>im</strong>mt.“<br />
Mareike: „Wir haben die <strong>Mond</strong>phasen kennen gelernt.“<br />
Jasmin: „Dass es wie<strong>der</strong> von Neuem anfängt.“<br />
Laura: „Wo <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> aufgeht.“<br />
Henning: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wan<strong>der</strong>t.“<br />
Nina: „Dass <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> auch morgens da ist.“<br />
Einige Kin<strong>der</strong> äußerten, dass sie die Unterrichtsreihe sehr interessant gefunden<br />
hätten, beson<strong>der</strong>s die Arbeit am Modell und die täglichen Beobachtungen zu<br />
Hause. Zum Schluss wurden mir noch zahlreiche, zum Teil auch<br />
weiterführende, Fragen bezüglich des <strong>Mond</strong>es gestellt.<br />
5.6 Zusammenfassende Reflexion meiner eigenen<br />
Unterrichtsstunden<br />
Die selbst durchgeführten Stunden zeigten mir erneut, wie wichtig die eigenen<br />
Beobachtungen sind. So konnte ich z. B. nicht auf die Erkenntnisse <strong>der</strong> Schüler<br />
aus den morgendlichen Beobachtungen zurückgreifen und musste den Verlauf<br />
des <strong>Mond</strong>es innerhalb zweier Wochen <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer erarbeiten. Die<br />
Bewegung von West nach Ost haben die Kin<strong>der</strong> nur indirekt bei den<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>phasen am H<strong>im</strong>mel wahrnehmen können und auch die<br />
tägliche Bewegung von Ost nach West konnten sie nicht selber beobachten.<br />
Daher war die Erarbeitung dieser Aspekte teilweise schwierig.<br />
Ebenso ist mir die Bedeutung des Modells bewusst geworden. Zunächst konnte<br />
ich nicht einschätzen, ob das Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für das Modell die gesamte<br />
Unterrichtsreihe erhalten bleiben würde. Doch meine eigenen
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 110<br />
_______________________________________________________________<br />
Unterrichtsstunden zeigten, dass sich die Schüler stets auf das Modell freuten.<br />
Reizvoll war natürlich, dass es in einem an<strong>der</strong>en Raum, <strong>der</strong> durch das<br />
Halbdunkel spannend wirkte, stattfand. Viele Kin<strong>der</strong> hatten durch das Modell<br />
ein „Aha“-Erlebnis bezüglich <strong>der</strong> Zusammenhänge. Außerdem zeigte sich, dass<br />
die Kin<strong>der</strong> schnell verstanden, wie es funktionierte und zunehmend Spaß daran<br />
hatten, auch selber am Modell auszuprobieren.<br />
Allerdings wurde teilweise spürbar, dass einige Kin<strong>der</strong> theoretische Aspekte<br />
aus dem Gespräch und zum Teil auch aus dem Modell zwar verstanden haben,<br />
diese aber noch nicht auf die Realität bzw. auf ihre eigenen Beobachtungen am<br />
H<strong>im</strong>mel übertragen konnten. Wenn die Beobachtungen Grundlage <strong>der</strong><br />
Sequenzen sind, auch während und nach den Sequenzen weiter beobachtet<br />
wird und <strong>im</strong>mer gezielt die Aspekte des Modells mit den Beobachtungen in<br />
Bezug gesetzt werden, wird es für die Kin<strong>der</strong> einfacher.<br />
Das richtige und verständliche Verbalisieren <strong>der</strong> Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel<br />
und <strong>im</strong> Modell hätte ich noch intensiver üben können, wie mir in <strong>der</strong><br />
abschließenden Erzählrunde bewusst wurde.<br />
Deutlich wurde auch die Schwierigkeit die Sequenzen in einen Zeitrahmen zu<br />
fassen. Je nachdem wie das Vorwissen und die Auffassungsgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in<br />
den verschiedenen Bereichen war, musste ich einiges häufiger wie<strong>der</strong>holen,<br />
wobei ich an<strong>der</strong>e Aspekte nur kurz zu thematisieren brauchte.<br />
Schwierig war für mich zu entscheiden, welche weiterführenden Äußerungen<br />
und Fragen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> direkt aufgegriffen und welche besser zurück gestellt<br />
werden sollten. Oft hielt ich es für sinnvoller, die Aspekte strukturiert<br />
hintereinan<strong>der</strong> zu bearbeiten, anstatt vieles zu vermischen.<br />
Während <strong>der</strong> selbst durchgeführten Stunden wurden natürlich auch über die<br />
Unterrichtsreihe hinausgehende Fragen zum Thema ‚<strong>Mond</strong>’ gestellt, die aus<br />
Zeitgründen nur zum Teil von mir beantwortet werden konnten. Diese wollte<br />
die Klassenlehrerin <strong>im</strong> Rahmen ihrer Unterrichtsreihe ‚Sterne und Weltall’<br />
nochmals aufgreifen.
5 Darstellung des Verlaufs <strong>der</strong> selbst durchgeführten Unterrichtsstunden 111<br />
_______________________________________________________________<br />
In <strong>der</strong> letzten Stunde bemerkte ich, dass die Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Auf- und Untergangszeiten aus Anhang A41 für einige<br />
Schüler zu komplex war.<br />
Ich hätte zur Vereinfachung die Tabelle aufteilen sollen, indem jeweils nur ein<br />
<strong>Mond</strong>phasenblock auf ein Blatt kopiert würde. So wäre es für die Kin<strong>der</strong><br />
übersichtlicher gewesen und sie verrutschten nicht so leicht in den Spalten und<br />
Zeilen.<br />
Außerdem wäre es sinnvoll, mit den Kin<strong>der</strong> gemeinsam diese Tabelle an einem<br />
zweiten OHP zu erarbeiten.
6 Resümee 112<br />
_______________________________________________________________<br />
6 Resümee<br />
Die Beschäftigung mit dem Thema ‚<strong>Mond</strong>’ und einer dazugehörigen<br />
Unterrichtsreihe hat mich zunehmend begeistert.<br />
Während <strong>der</strong> Einarbeitung in die Thematik war ich zunächst unsicher, ob die<br />
komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhänge des Themas ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong><br />
<strong>Sachunterricht</strong> <strong>der</strong> Grundschule kindgerecht umzusetzen sind.<br />
Ich betrachtete es demnach als Herausfor<strong>der</strong>ung eine Reihe zu entwickeln, die<br />
das Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für die mit dem <strong>Mond</strong> zusammenhängenden<br />
Phänomene und <strong>der</strong>en Erklärungen weckt.<br />
Während meiner selbst durchgeführten Unterrichtsstunden habe ich festgestellt,<br />
welch große Begeisterung Kin<strong>der</strong> für den <strong>Mond</strong> entwickeln können. Erfreut<br />
sah ich, wie interessiert und motiviert die Schüler ihre Beobachtungen<br />
anstellten und diese sogar selbstständig weiterführten, indem sie in<br />
Eigeninitiative neue Beobachtungsbögen anfertigten und ausfüllten.<br />
Bedauerlich finde ich <strong>im</strong> Nachhinein, dass wir die morgendlichen<br />
Beobachtungen <strong>der</strong> zweiten Sequenz auf Grund des Zeitmangels nicht<br />
durchgeführt haben. So habe ich den Kin<strong>der</strong>n die Chance genommen, daran<br />
weitere Begebenheiten zu entdecken.<br />
Die Arbeit mit den Schülern zeigte mir ebenso, dass sich neben den<br />
Beobachtungen am H<strong>im</strong>mel das Modell als ein kindgerechter Zugang zu den<br />
vielfältigen Zusammenhängen <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>bewegung sehr gut eignet. Es bereitete<br />
mir Freude, die Kin<strong>der</strong> mit dem Modell zum Staunen zu bringen und zu sehen,<br />
wie sie nach und nach in die Thematik eintauchten und die naturwissen-<br />
schaftlichen Sachverhalte verstanden.<br />
Bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Unterrichtsreihe fragte ich mich, ob das Interesse <strong>der</strong><br />
Schüler an dem Thema über die gesamte Unterrichtsreihe hinweg erhalten<br />
bleiben würde. Doch diese Sorge bestätigte sich nicht. Sowohl während als<br />
auch nach meinen Unterrichtsstunden brachten viele Schüler Bücher,<br />
Ausdrucke von Internetseiten und sonstige Berichte und Bil<strong>der</strong> zu den<br />
erarbeiteten Aspekten mit. Wie die Erzählrunde in meiner letzten<br />
Unterrichtsstunde zeigte, stellte die Klasse weitere Fragen zum <strong>Mond</strong>. Dadurch
6 Resümee 113<br />
_______________________________________________________________<br />
wird deutlich, dass das Interesse und die Neugier am Thema auch über die<br />
Unterrichtsreihe hinweg anhielt.<br />
Die <strong>im</strong> Entwurf <strong>der</strong> Unterrichtsreihe angesprochenen Aspekte stellen nur einen<br />
Teilbereich des umfassenden Themengebietes ‚<strong>Mond</strong>’ dar. Dies wird zum Teil<br />
<strong>im</strong> Vergleich mit dem fachwissenschaftlichen Hintergrund und <strong>der</strong> Mind-Map<br />
ersichtlich. Somit bietet das Thema ‚<strong>Mond</strong>’ <strong>im</strong> <strong>Sachunterricht</strong> zahlreiche<br />
Anknüpfungspunkte für den weiteren Unterricht und stellt eine Grundlage für<br />
den Fachunterricht in den weiterführenden Schulen dar.<br />
Ich denke, dass ich mit meiner Unterrichtsreihe den Kin<strong>der</strong>n den Zugang zur<br />
Astronomie eröffnen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung ihres<br />
Weltbildes und ihres -verständnisses leisten konnte.<br />
Angesichts <strong>der</strong> positiven Unterrichtserfahrungen habe ich die Absicht, neben<br />
dem <strong>Mond</strong> auch an<strong>der</strong>e astronomische Phänomene zu vertiefen und didaktisch<br />
aufzubereiten, um sie bei meiner späteren Arbeit als Lehrerin in den Unterricht<br />
einfließen zu lassen. Dass ich auf einige Kin<strong>der</strong> bereits einen Teil meiner<br />
Faszination am <strong>Mond</strong> übertragen konnte, war eine wichtige Erfahrung für<br />
mich.
Quellenverzeichnis 114<br />
_______________________________________________________________<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abb.: Abbildung<br />
bzw.: beziehungsweise<br />
cm: Zent<strong>im</strong>eter<br />
d. h.: das heißt<br />
evtl.: eventuell<br />
Fotoabb.: Fotoabbildung<br />
Hrsg.: Herausgeber<br />
Kap.: Kapitel<br />
kg: Kilogramm<br />
m: Meter<br />
OHP: Overhead-Projektor<br />
S.: Seite<br />
vgl.: vergleiche<br />
z. B.: z. B.
Quellenverzeichnis 115<br />
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www.mond.de/mondbil<strong>der</strong>.php?&bildid=1&katid=1&start=0<br />
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aus: www.hyaden.de/inhalt/astronomie/antworten/wie_kommt_eine_<br />
sonnenfinsternis_.htm<br />
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11 End, Christopher: „Flammenring über Europa“<br />
aus: http://www.an-online.de/specials/sofi2003/<br />
12 „CyberTaRo AstroFotoGalerie“<br />
www.cybertaro.de/astrofoto/regist6.html<br />
13 „Astro Pictures“<br />
aus: www.unet.univie.ac.at/~a9503672/astro/pics.htm<br />
Stichwort: Erde und <strong>Mond</strong><br />
14 www.tschecka-sen.de/Astronomie/astronomie.html<br />
15 „<strong>Mond</strong> als Abfallprodukt“<br />
aus: www.ethlife.ethz.ch/articles/sciencelife/<strong>Mond</strong>Halliday.html
Verzeichnis <strong>der</strong> Internetadressen 120<br />
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16 Ree, Stefan van: “<strong>Der</strong> Sternenh<strong>im</strong>mel über uns <strong>im</strong> Monat… <strong>Der</strong><br />
<strong>Mond</strong>lauf“<br />
aus: www.astronomie.de Stichwort: H<strong>im</strong>melsvorschau, <strong>Mond</strong>lauf<br />
17 „...noch mehr <strong>Mond</strong>gedichte“<br />
aus: www.themamundi.de/aws/mond/mondmehr.htm<br />
18 „12 <strong>Mond</strong>gedichte“<br />
aus: www.themamundi.de/lesebuch/mogedicht.ht<br />
Stichwort: Lyrik, Zwölf <strong>Mond</strong>gedichte<br />
19 „Lyrik, <strong>Mond</strong>, <strong>Mond</strong>gedichte“<br />
aus: www.wetter-mensch-natur.de/mensch/mond/mondlyrik.htm<br />
20 Paech, Rosi: „Dre<strong>im</strong>al <strong>Mond</strong>krater“<br />
aus: www.astronomie.de/kin<strong>der</strong>/bastelecke/mondkrater.htm<br />
21 Cristoforo, Todde: „Introduzione”<br />
aus: www.marcostefanelli.com/luna/intro.htm<br />
22 „<strong>Mond</strong>bil<strong>der</strong> - Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> NASA“<br />
aus: www.mond.de/mondbil<strong>der</strong>.php?&bildid=28&katid=5&start=0<br />
23 „<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>“<br />
aus: www.pignatelli.de/erde/<strong>der</strong>_mond.htm<br />
24 „Fußabdruck eines Astronauten auf <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>oberfläche 1969 –<br />
Bil<strong>der</strong>-Datenbank von WeltChronik.de“<br />
aus: www.weltchronik.de/dch/dch_4004.htm<br />
25 Schmetkamp, Manfred: „Das <strong>Mond</strong>auto“<br />
aus: www.waf-online.de/apollo/auto.htm<br />
26 „Navigation“<br />
aus: www.geometrie.tuwien.ac.at/asperl/projekt/navi.htm<br />
Alle Internetseiten wurden am 12.11.04 noch mal gesichtet.
Abbildungsverzeichnis 121<br />
_______________________________________________________________<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. Titel Quelle<br />
1 Die <strong>Mond</strong>phasen Backhaus, Private Mitteilung<br />
2 Tägliche<br />
Zenkert 1998, S. 39 (geän<strong>der</strong>t)<br />
Positionsverän<strong>der</strong>ung<br />
3 West-Ost-Bewegung des<br />
zunehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />
Frühling<br />
4 West-Ost-Bewegung des<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong>es <strong>im</strong><br />
Frühling<br />
5 Merkregel für zu- und<br />
abnehmenden <strong>Mond</strong><br />
6 Sonnenbahn <strong>im</strong> Sommer<br />
und Winter<br />
7 <strong>Mond</strong>bahnen <strong>der</strong> zu- und<br />
abnehmenden Sichel <strong>im</strong><br />
Frühling und Herbst<br />
8a Entstehung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen<br />
8b Erscheinungsbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>phasen von <strong>der</strong> Erde<br />
aus<br />
9 si<strong>der</strong>ischer und<br />
synodischer Monat<br />
10 Ost-West-Bewegung des<br />
<strong>Mond</strong>es innerhalb eines<br />
Tages<br />
selbst erstellt,<br />
in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 39<br />
und Backhaus, Private Mitteilung<br />
selbst erstellt,<br />
in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 39<br />
und Backhaus, Private Mitteilung<br />
Köster 2003, S. 13<br />
http1, S. 8<br />
Lindner 1998, S. 21<br />
Übelacker 2001, S. 15 (geän<strong>der</strong>t)<br />
http7 (geän<strong>der</strong>t)<br />
Fürst 1994, S. 76 (geän<strong>der</strong>t)<br />
Übelacker 2001, S. 7<br />
11 ‚aschgraues’ <strong>Mond</strong>licht Backhaus, Private Mitteilung<br />
12 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite http8<br />
13 gebundene Rotation Z<strong>im</strong>mermann/Weigert 1995 , S. 263<br />
14 Ablauf und Entstehung<br />
einer totalen<br />
Sonnenfinsternis<br />
Übelacker 2001, S. 15<br />
15 Verlauf einer totalen<br />
Sonnenfinsternis<br />
Backhaus, Private Mitteilung<br />
16 Korona http9<br />
17 Verlauf einer partiellen<br />
Sonnenfinsternis<br />
http10
Abbildungsverzeichnis 122<br />
_______________________________________________________________<br />
18 Ablauf und Entstehung<br />
einer ringförmigen<br />
Sonnenfinsternis<br />
19 ringförmige<br />
Sonnenfinsternis<br />
20<br />
Ablauf und Entstehung<br />
einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />
Übelacker 2001, S. 15<br />
http11<br />
Übelacker 2001, S. 15<br />
21 Verlauf einer<br />
<strong>Mond</strong>finsternis<br />
Backhaus, Private Mitteilung<br />
22 rötlich- brauner <strong>Mond</strong> bei<br />
einer <strong>Mond</strong>finsternis<br />
http1 ,S. 5<br />
23 Orientierung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>bahn<br />
Backhaus, Private Mitteilung<br />
24 Berechnung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>entfernung<br />
Wagenschein 1967, S. 47<br />
25 Strahlensatz zur<br />
Berechnung <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong>größe<br />
Wagenschein 1967, S. 48<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> ist <strong>im</strong>mer gleich<br />
groß<br />
http1, S. 13<br />
27 Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> scheinbaren<br />
<strong>Mond</strong>größe innerhalb<br />
zweier Wochen<br />
Backhaus, Private Mitteilung<br />
Vollerde http12<br />
28<br />
Halberde<br />
Erdsichel<br />
http13<br />
http14<br />
29 Erde über dem<br />
<strong>Mond</strong>horizont<br />
30 Blick von oben auf das<br />
Modell<br />
31 Positionen <strong>der</strong><br />
Hauptmondphasen<br />
32 Zuordnung <strong>der</strong><br />
H<strong>im</strong>melrichtungen zu den<br />
Körperteilen<br />
33 Größenverhältnis von Erde<br />
und <strong>Mond</strong><br />
Diagramme 1 – 6: selbst erstellt<br />
Fotoabbildungen 1 – 15: selbst erstellt<br />
Abbildungen des Anhangs: siehe A71<br />
http15<br />
selbst erstellt<br />
selbst erstellt<br />
selbst erstellt<br />
selbst erstellt,<br />
in Anlehnung an Zenkert 1998, S. 38
Anhang<br />
_______________________________________________________________<br />
Anhang<br />
Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A1 – A4<br />
Beispiele ausgefüllter Fragebögen A5 – A16<br />
Arbeitsblätter für die Stöberkiste A17 – A32<br />
Lösungen A33<br />
Materialien zu den Sequenzen A34 – A54<br />
Erste Sequenz A34 – A36<br />
Zweite Sequenz A37<br />
Dritte Sequenz A38 – A39<br />
Vierte Sequenz A40<br />
Fünfte Sequenz A41– A45<br />
Sechste Sequenz A46 – A51<br />
zusätzliche Sequenz A52 – A54<br />
Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A55 – A60<br />
Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A61 – A66<br />
Beispiel einer ausgefüllten Tabelle zu Auf- und Untergangszeiten A67<br />
Nützliche Literatur und Internetseiten für Kin<strong>der</strong> A68<br />
Das Thema „<strong>Mond</strong>“ <strong>im</strong> Überblick – Mind-Map A69<br />
Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A70 – A71
Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A1<br />
_______________________________________________________________<br />
1. Schuljahr
Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A2<br />
_______________________________________________________________<br />
2. Schuljahr<br />
_______________________________________________<br />
_______________________________________________<br />
_______________________________________________<br />
_______________________________________________<br />
______________________________________________________
Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A3<br />
_______________________________________________________________<br />
3. und 4. Schuljahr, S. 1
Anhang Vorlage <strong>der</strong> Fragebögen A4<br />
_______________________________________________________________<br />
3. und 4. Schuljahr, S. 2<br />
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Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A5<br />
_______________________________________________________________<br />
2. Schuljahr
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A6<br />
_______________________________________________________________<br />
2. Schuljahr
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A7<br />
_______________________________________________________________<br />
3. Schuljahr, Bogen 1, S. 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A8<br />
_______________________________________________________________<br />
3. Schuljahr, Bogen 1, S. 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A9<br />
_______________________________________________________________<br />
3. Schuljahr, Bogen 2, S. 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A10<br />
_______________________________________________________________<br />
3. Schuljahr, Bogen 2, S. 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A11<br />
_______________________________________________________________<br />
4. Schuljahr, Bogen 1, S. 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A12<br />
_______________________________________________________________<br />
4. Schuljahr, Bogen 1, S. 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A13<br />
_______________________________________________________________<br />
4. Schuljahr, Bogen 2, S. 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A14<br />
_______________________________________________________________<br />
4. Schuljahr, Bogen 2, S. 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A15<br />
_______________________________________________________________<br />
zusätzliche Bil<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> Rubrik mit Gesicht<br />
1. Schuljahr<br />
2. Schuljahr.
Anhang Beispiele ausgefüllter Fragebögen A16<br />
_______________________________________________________________<br />
Bil<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> Rubrik Vollmond<br />
2. Schuljahr<br />
2. Schuljahr<br />
3. Schuljahr
Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A17<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A18<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A19<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A20<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A21<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A22<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A23<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A24<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A25<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A26<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A27<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A28<br />
_______________________________________________________________<br />
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Die roten Punkte markieren die Apollo Landeplätze
Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A29<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A30<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A31<br />
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Anhang Arbeitsblätter für die Stöberkiste A32<br />
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Anhang Lösungen zu den Arbeitsblättern für die Stöberkiste A33<br />
_______________________________________________________________<br />
Lösungen<br />
A19 - A22: Flug zum <strong>Mond</strong><br />
Reihenfolge <strong>der</strong> zuzuordnenden Bil<strong>der</strong>:<br />
Apollo-Team<br />
Saturn-V-Rakete<br />
Flugbahn<br />
Landefähre<br />
<strong>Mond</strong>oberfläche mit Markierung des Landeplatzes<br />
Zitat: „... großer Schritt für die Menschheit.“<br />
Zitat: „... Christbaumkugel...“<br />
A24: Alles nicht so schwer<br />
Kind mit 30 kg würde auf dem <strong>Mond</strong> 30 kg : 6 = 5 kg wiegen.<br />
A30: Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> entstanden?<br />
Reihenfolge <strong>der</strong> zuzuordnenden Wörter:<br />
4,5 Milliarden Jahren<br />
Crash-Theorie<br />
Asteroid<br />
Erde<br />
Ring<br />
<strong>Mond</strong><br />
Oberfläche<br />
Meteoreinschläge<br />
A31: Wenn du auf dem <strong>Mond</strong> wohnen<br />
würdest... –1-<br />
Auf dem <strong>Mond</strong> wäre es etwa 2 Wochen lang hell.<br />
A32: Wenn du auf dem <strong>Mond</strong> wohnen würdest... –2-<br />
Halbmond – Halberde, Vollmond – Neuerde, Neumond – Vollerde<br />
1<br />
6<br />
A25 – A27: <strong>Mond</strong>oberfläche<br />
4<br />
2 7<br />
5<br />
8<br />
3
Anhang Materialien zu den Sequenzen A34<br />
_______________________________________________________________<br />
erste Sequenz: Beispiel eines Beobachtungsbogens<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A35<br />
_______________________________________________________________<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A36<br />
_______________________________________________________________<br />
erste Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />
1<br />
# "<br />
A<br />
" " ) " 1
Anhang Materialien zu den Sequenzen A37<br />
_______________________________________________________________<br />
zweite Sequenz: Beispiel eines Horizontbildes
Anhang Materialien zu den Sequenzen A38<br />
_______________________________________________________________<br />
dritte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion –1-<br />
1 ( " "<br />
1 " " "<br />
" "<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A39<br />
_______________________________________________________________<br />
dritte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion –2-<br />
A ) (<br />
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B "<br />
2 "<br />
) "<br />
"<br />
B "
Anhang Materialien zu den Sequenzen A40<br />
_______________________________________________________________<br />
vierte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />
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2 " " ) " "<br />
B " B "<br />
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1 (<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A41<br />
_______________________________________________________________<br />
fünfte Sequenz: Tabelle zur Ermittlung <strong>der</strong> Auf- und Untergangszeiten<br />
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A "<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A42<br />
_______________________________________________________________<br />
fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –1–<br />
Die drei Vorlagen auf Folie kopieren und die Kreise ausschneiden.<br />
Folie 2 o<strong>der</strong> 3 hinter Folie 1 legen und in dem grünen Punkt drehbar verbinden.<br />
Die hintere Folie <strong>im</strong> Uhrzeigersinn drehen, so dass Sonne und <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Osten<br />
auf- und <strong>im</strong> Westen untergehen.
Anhang Materialien zu den Sequenzen A43<br />
_______________________________________________________________<br />
fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –2–<br />
Vollmond
Anhang Materialien zu den Sequenzen A44<br />
_______________________________________________________________<br />
fünfte Sequenz: Vorlage <strong>der</strong> Drehfolie –3–<br />
zunehmen<strong>der</strong> Halbmond<br />
Für den abnehmenden Halbmond die Folie spiegelverkehrt auflegen.<br />
.
Anhang Materialien zu den Sequenzen A45<br />
_______________________________________________________________<br />
fünfte Sequenz: Arbeitsblatt zur Reflexion<br />
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Anhang Materialien zu den Sequenzen A46<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Beispiel eines Erlebnisberichtes einer Sonnenfinsternis<br />
Verfinsterung <strong>der</strong> Sonne<br />
Wir sind extra in ein großes Stadion gefahren, um dieses Ereignis zu<br />
beobachten.<br />
Am helligten Tag schiebt sich plötzlich am H<strong>im</strong>mel eine <strong>im</strong>mer größer<br />
werdende schwarze Scheibe vor die Sonne. Nach und nach scheint die Scheibe<br />
die Sonne aufzufressen, denn von <strong>der</strong> Sonne ist <strong>im</strong>mer weniger zu sehen.<br />
Schlagartig wird es dunkel! Als ob jemand <strong>im</strong> Stadion die Flutlichtanlage<br />
ausgeschaltet habe. Innerhalb von Sekundenbruchteilen ist es Nacht geworden,<br />
nicht stockfinstere Nacht, vom Horizont ahnt man noch ein wenig Lichtschein.<br />
Ich blicke <strong>im</strong> Stadion umher. Da geht ein Raunen durch das Stadion, einige<br />
Zuschauer applaudieren, dann ist es still.<br />
Ich blicke zum H<strong>im</strong>mel hinauf. Überrascht sehe ich die schwarze Sonne hinter<br />
ganz dünnen Schleierwolken, ich sehe die schwarze Scheibe des <strong>Mond</strong>es und<br />
den Strahlenkranz <strong>der</strong> Sonne dahinter hervorscheinen. Sogar Sterne sind zu<br />
sehen. Gebannt und fasziniert schaue ich hin. Ein wun<strong>der</strong>bares<br />
H<strong>im</strong>melsschauspiel, ein überwältigendes Bild! Ich vergesse alles um mich<br />
herum, die Leute, meinen Sohn, meine schussbereite Kamera. Ich blicke<br />
umher, das Stadion ist in ein fahles aschgraues gespenstisches Licht getaucht.<br />
Ich blicke wie<strong>der</strong> zum H<strong>im</strong>mel, einfach phantastisch! Ich weiß nicht wie lange<br />
ich das Bild in mich aufgesaugt habe. Plötzlich gibt <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> wie<strong>der</strong> ein Stück<br />
<strong>der</strong> Sonne frei, gleißendes Licht strahlt plötzlich oben rechts hinter <strong>der</strong><br />
schwarzen Scheibe hervor und ebenso unerwartet und plötzlich, wie es dunkel<br />
geworden ist, wird es wie<strong>der</strong> hell <strong>im</strong> Stadion. Ich kann es noch gar nicht<br />
fassen, dass es vorbei sein soll!
Anhang Materialien zu den Sequenzen A47<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Verlauf einer Sonnenfinsternis am OHP<br />
<strong>Der</strong> OHP wird bis auf eine kleine kreisförmige Öffnung, <strong>der</strong> die Sonne<br />
darstellt, mit schwarzer Pappe abgedeckt. Ein schwarzer undurchsichtiger<br />
Kreis (<strong>Mond</strong>), genauso groß wie das Loch in <strong>der</strong> schwarzen Pappe, wird auf<br />
eine Stück Folie geklebt.<br />
Durch Schieben des Folienstückes<br />
(<strong>Mond</strong>es) von rechts nach links (West<br />
nach Ost) über den hellen Kreis können<br />
die Kin<strong>der</strong> sich den Verlauf <strong>der</strong><br />
Sonnenfinsternis verdeutlichen.<br />
Außerdem kann hierbei auch eine partielle<br />
Folien für Verlauf <strong>der</strong><br />
Sonnenfinsternis<br />
Verfinsterung <strong>der</strong> Sonne dargestellt werden, indem <strong>der</strong> schwarze Kreis die<br />
Sonne be<strong>im</strong> Bewegen von rechts nach links nur zum Teil abdeckt.
Anhang Materialien zu den Sequenzen A48<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Folienvorlage für den Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis –1–<br />
Erdschatten
Anhang Materialien zu den Sequenzen A49<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Folienvorlage für den Verlauf einer <strong>Mond</strong>finsternis –2–<br />
<strong>Mond</strong> bei Vollmond<br />
Wenn <strong>der</strong> Vollmond von rechts unter <strong>der</strong> Folie mit dem Erdschatten<br />
hinduruchgeschoben wird, kann <strong>der</strong> Verlauf einer totalen, sowie partiellen<br />
<strong>Mond</strong>finsternis dargestellt werden.<br />
<strong>Der</strong> Erdschatten ist bewusst nicht schwarz, da bei einer <strong>Mond</strong>finsternis, <strong>der</strong><br />
<strong>Mond</strong> meist nicht vollkommen verschwindet, son<strong>der</strong>n noch leicht in rötlich-<br />
brauner Färbung zu sehen ist.
Anhang Materialien zu den Sequenzen A50<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Tabelle <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>finsternisse von 2001-2010
Anhang Materialien zu den Sequenzen A51<br />
_______________________________________________________________<br />
sechste Sequenz: Tabelle <strong>der</strong> Sonnenfinsternisse von 2001-2010
Anhang Materialien zu den Sequenzen A52<br />
_______________________________________________________________<br />
zusätzliche Sequenz: Arbeitsblatt - Berechnungen zur <strong>Mond</strong>entfernung<br />
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1 47<
Anhang Materialien zu den Sequenzen A53<br />
_______________________________________________________________<br />
zusätzliche Sequenz: Lösungen zum Arbeitsblatt<br />
Lösungen:<br />
/- 47<
Anhang Materialien zu den Sequenzen A54<br />
_______________________________________________________________<br />
zusätzliche Sequenz: Erdkugelvorlage zum Ausschneiden
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A55<br />
_______________________________________________________________<br />
Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen<br />
Hanna: Seite 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A56<br />
_______________________________________________________________<br />
Hanna: Seite 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A57<br />
_______________________________________________________________<br />
Michael: Seite 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A58<br />
_______________________________________________________________<br />
Michael: Seite 2
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A59<br />
_______________________________________________________________<br />
Mona: Seite 1
Anhang Beispiele ausgefüllter Beobachtungsbögen A60<br />
_______________________________________________________________<br />
Mona: Seite 2
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A61<br />
_______________________________________________________________<br />
Jasmin:<br />
Lilli:
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A62<br />
_______________________________________________________________<br />
Nora:<br />
(hier zeigt sich in dem ersten Kreis, dass bei Neumond die Kin<strong>der</strong>, je nach<br />
Körpergröße, am unteren Ende <strong>der</strong> Kugel etwas des beleuchteten Teils sahen)<br />
Patrick:
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A63<br />
_______________________________________________________________<br />
Jens:
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A64<br />
_______________________________________________________________<br />
Lena:
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A65<br />
_______________________________________________________________<br />
Michelle:
Anhang Beispiele bearbeiteter Reflexionsblätter A66<br />
_______________________________________________________________<br />
Heiko:
Anhang Beispiel einer ausgefüllten Tabelle A67<br />
_______________________________________________________________<br />
Beispiel einer ausgefüllten Tabelle zu Auf- und Untergangszeiten<br />
Henning:
Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A68<br />
_______________________________________________________________<br />
Nützliche Literatur und Internetseiten für Kin<strong>der</strong><br />
• Übelacker, Erich: Was ist Was. <strong>Der</strong> <strong>Mond</strong>. Band 21. Nürnberg:<br />
Tessloff Verlag 2001.<br />
Meist sind Informationen über den <strong>Mond</strong> nur in allgemeinen astronomischen<br />
Kin<strong>der</strong>büchern zu finden: z. B.<br />
• Bush, Pauline: Kin<strong>der</strong> entdecken... Erde und H<strong>im</strong>mel. T<strong>im</strong>e-Life<br />
Kin<strong>der</strong>bibliothek. Deutsche Ausgabe 1993.<br />
• Golluch, Norbert: Das große Buch vom H<strong>im</strong>mel und Erde.<br />
Ravensburger Buchverlag 2000.<br />
• Ford, Harry: <strong>Der</strong> Sternenh<strong>im</strong>mel. Ein Praxisbuch für Einsteiger.<br />
Würzburg: Arena Verlag 2000.<br />
• Lippincoff, Kristin: Astronomie. Hildeshe<strong>im</strong>: Gerstenberg-Verlag 1995.<br />
• Stott, Carole: Sternenh<strong>im</strong>mel. Naturführer für Kin<strong>der</strong>. Darling<br />
Internetseiten<br />
Kin<strong>der</strong>sley. Deutschsprachige Ausgabe: Starnberg 2003.<br />
Unter www.blinde-kuh.de, einer Suchmaschine für Kin<strong>der</strong>, ergeben sich be<strong>im</strong><br />
Suchbegriff ‚<strong>Mond</strong>’ zahlreiche Links.<br />
Hier einige Beispiele und weitere Seiten zum <strong>Mond</strong>:<br />
www.learnweb.de/weltall/<strong>Mond</strong>C.html<br />
www.blinde-kuh.de/weltall/luna.html<br />
www.gbiu.de/Hamsterkiste/<strong>Sachunterricht</strong>/<strong>Mond</strong>/mola.html<br />
www.gbiu.de/Hamsterkiste/<strong>Sachunterricht</strong>/Somoste/somoste-32.html<br />
www.milkmoon.de/themen/erde_und_weltraum/weltraum<br />
www.apolloprojekt.de<br />
www.hyaden.de (Stichwort: Astronomie)<br />
www.geo.de/GEOlino (Suchbegriff: <strong>Mond</strong>)<br />
Alle Internetseiten am 12.11.04 noch einmal gesichtet.
Anhang Das Thema <strong>Mond</strong> <strong>im</strong> Überblick – Mind-Map A69<br />
_______________________________________________________________<br />
1 5
Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A70<br />
_______________________________________________________________<br />
Literaturangaben zum Anhang<br />
A Name Literaturangabe<br />
17<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet<br />
nicht von selbst<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
2003, S. 11<br />
18<br />
<strong>Mond</strong>krater<br />
entstehen<br />
http 20<br />
19-22 Flug zum <strong>Mond</strong><br />
Übelacker 2001, S. 28-30<br />
Zitate: Dittbrenner, 2003/2004, S. 26-27<br />
25-27 <strong>Mond</strong>oberfläche Übelacker 2001, S. 2820-24<br />
29<br />
Ein Fußabdruck –<br />
schon 35 Jahre alt<br />
Fürst 1994, S. 82-83<br />
30<br />
Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong><br />
entstanden<br />
Geschichte zur<br />
http2 und Burnham 2000, S. 92<br />
46 Verfinsterung <strong>der</strong><br />
Sonne<br />
http 25 (leicht verän<strong>der</strong>t)<br />
47-49<br />
Folien zum Verlauf<br />
<strong>der</strong> Finsternisse<br />
Tabellen <strong>der</strong><br />
Lindner 1998, S. 21<br />
50-51 nächsten<br />
Finsternisse<br />
Ekrutt 2000, S. 111-112
Anhang Literatur- und Quellenangaben zum Anhang A71<br />
_______________________________________________________________<br />
Abbildungsverzeichnis des Anhangs<br />
A Titel Quelle<br />
17<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mond</strong> leuchtet nicht von<br />
selbst<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt 2003, S. 11<br />
18 <strong>Mond</strong>krater entstehen Lippincoff 1995, S. 41<br />
Flug zum <strong>Mond</strong>:<br />
Flugbahn Übelacker 2001, S. 29<br />
19-22 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite http8 (Pfeil selbst eingefügt)<br />
Apollo-11-Team http21<br />
Landefähre Moore/Hunt 1982, S. 16<br />
Saturn-V-Rakete Übelacker 2001, S. 29<br />
23 <strong>Mond</strong>e auf Erden Backhaus, Private Mitteilung<br />
24 Alles nicht so schwer<br />
<strong>Mond</strong>oberfläche:<br />
Stott 2003, S. 43<br />
25-27 <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite<br />
Krater Copernicus<br />
http8<br />
http22<br />
<strong>Mond</strong>rückseite http23<br />
28 Karte <strong>der</strong> <strong>Mond</strong>vor<strong>der</strong>seite<br />
Ein Fußabdruck –<br />
Geo spezial 2003/2004, S. 6<br />
29<br />
schon 35 Jahre alt:<br />
Fußabdruck<br />
http24<br />
<strong>Mond</strong>auto http25<br />
30 Wie ist <strong>der</strong> <strong>Mond</strong> entstanden? unbekannt<br />
31-32<br />
Wenn du auf dem <strong>Mond</strong><br />
wohnen würdest<br />
Büttinghaus 2004, S. 106,107<br />
42-44<br />
Drehfolien für fünfte Sequenz selbst erstellt,<br />
in Anlehnung an Lindner 1998, S. 20<br />
47-49<br />
Folien zum Verlauf <strong>der</strong><br />
Finsternisse<br />
selbst erstellt,<br />
in Anlehnung an Lindner 1998, S. 21<br />
54 Erde zum Ausschneiden http26
Danksagung<br />
_______________________________________________________________<br />
Danksagung<br />
Hiermit möchte ich mich herzlich bei den Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse 4a <strong>der</strong><br />
Elisabethschule Voerde bedanken. Ich hoffe, sie werden weiterhin mit Freude<br />
den <strong>Mond</strong> beobachten. Ebenfalls möchte ich mich bei dem gesamten<br />
Kollegium für seine Mithilfe bei den Fragebögen bedanken. Ein großer Dank<br />
geht an die Klassenlehrerin <strong>der</strong> 4a, die mir auch über den Unterricht hinaus<br />
unterstützend zur Seite stand.<br />
Vielen Dank!
Erklärung<br />
_______________________________________________________________<br />
Erklärungen<br />
a) Ich versichere, dass ich die schriftliche Hausarbeit einschließlich evtl.<br />
beigefügter Zeichnungen, Kartenskizzen, Darstellungen u.ä.m.<br />
selbstständig angefertigt und keine an<strong>der</strong>en als die angegebenen Hilfsmittel<br />
benutzt habe. Alle Stellen, die dem Wortlaut o<strong>der</strong> dem Sinn nach an<strong>der</strong>en<br />
Werken entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall unter genauer<br />
Angabe <strong>der</strong> Quelle deutlich als Entlehnung kenntlich gemacht.<br />
b) Ich bin damit einverstanden, dass diese Hausarbeit nach Abschluss meiner<br />
Ersten Staatsprüfung wissenschaftlich interessierten Personen o<strong>der</strong><br />
Institutionen zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt wird, und dass zu<br />
diesem Zweck Ablichtungen dieser Hausarbeit hergestellt werden, sofern<br />
diese keine Korrektur- o<strong>der</strong> Bewertungsmerkmale enthalten.<br />
Essen, den 15.11.2004<br />
Jana Wißing